Ein gesunder Hund ist kein Zufall. Wer regelmässig zur Vorsorge geht, entdeckt Krankheiten früh – oft bevor Symptome sichtbar werden. Jährliche Gesundheits-Checks helfen, Lebensqualität zu sichern und Risiken zu minimieren. Sie sind nicht nur für ältere Hunde wichtig, sondern für alle Vierbeiner – vom Welpen bis zum Senior.
Warum regelmässige Checks so wichtig sind
Hunde können Schmerzen oder Unwohlsein lange verbergen. Erst wenn sie auffällig werden, ist eine Erkrankung oft schon fortgeschritten. Durch jährliche Untersuchungen lassen sich viele Probleme wie Zahnstein, Herzfehler, Gelenkerkrankungen oder Tumore früh erkennen – und erfolgreich behandeln.
Auch subtile Veränderungen – etwa Gewichtsverlust, stumpfes Fell oder verändertes Verhalten – können auf gesundheitliche Ursachen hinweisen. Ein strukturierter Gesundheits-Check sorgt für Klarheit und gibt Dir als Halter:in Sicherheit.
Der Basis-Check beim Tierarzt
Ein jährlicher Routinebesuch umfasst mehrere grundlegende Untersuchungen. Die wichtigsten Bestandteile:
- Allgemeiner Gesundheitszustand: Gewicht, Körperfett, Muskulatur, Gangbild und Haltung werden überprüft.
- Zähne & Maulhöhle: Kontrolle auf Zahnstein, Entzündungen oder gebrochene Zähne. Zahnprobleme gehören zu den häufigsten Schmerzursachen beim Hund.
- Augen & Ohren: Auffälligkeiten wie Trübungen, Rötungen oder Ohrentzündungen werden früh erkannt.
- Herz & Lunge: Abhören auf Herzgeräusche, Rhythmusstörungen oder Atemprobleme.
- Haut & Fell: Kontrolle auf Parasiten, Allergien oder Hautveränderungen.
- Lymphknoten & Organe: Abtasten auf Vergrösserungen, Schmerzen oder Knoten.
Empfohlene Zusatzuntersuchungen
Abhängig von Alter, Rasse, Lebensstil und Vorgeschichte empfiehlt sich eine erweiterte Diagnostik:
Blutuntersuchung
Sie zeigt, wie gut Organe wie Leber, Niere und Schilddrüse arbeiten, und liefert Hinweise auf Entzündungen, Infektionen oder Stoffwechselstörungen. Besonders bei Hunden ab sechs Jahren sollte sie jährlich durchgeführt werden.
Harnuntersuchung
Eine einfache Urinprobe kann frühzeitig Blasenentzündungen, Nierenprobleme oder Zuckerstoffwechselstörungen aufdecken – oft bevor Symptome sichtbar sind.
Kotuntersuchung
Würmer oder Parasiten sind auch bei gepflegten Hunden keine Seltenheit. Eine Kotuntersuchung alle drei bis sechs Monate (oder bei engem Kontakt mit Kindern) ist empfehlenswert.
Herz- und Gelenk-Checks
Bestimmte Rassen (z. B. Retriever, Schäferhunde, Windhunde, Bulldoggen) haben ein erhöhtes Risiko für Herz- oder Gelenkerkrankungen. Herzultraschall, Blutdruckmessung oder orthopädische Beurteilung sind hier sinnvoll.
Impfstatus und Parasitenprophylaxe
Der Tierarzt überprüft, ob Impfungen aktuell sind und welche Parasitenmittel individuell notwendig sind. Regionale Risiken (z. B. Zeckenkrankheiten in der Schweiz, Süddeutschland, Österreich) werden dabei berücksichtigt.
Checklisten für unterschiedliche Lebensphasen
Welpen & Junghunde
- Wachstumskontrolle und Gewichtsentwicklung
- Impf- und Entwurmungsplan
- Zahnwechsel und Gebissentwicklung
- Verhalten und Sozialisation
Erwachsene Hunde
- Jährliche Basisuntersuchung inkl. Blutbild
- Gewicht, Herz, Zähne, Fell, Bewegung
- Ernährungsüberprüfung (z. B. Nährstoffbalance, Körperkondition)
Senioren ab 7 Jahren
- Zweimal jährlich Check mit Blut- und Urinanalysen
- Kontrolle von Beweglichkeit, Schmerzverhalten, kognitiver Gesundheit
- Herz- und Organfunktion im Fokus
Was Du zu jedem Termin mitbringen solltest
- Impfpass und aktuelle Medikamentenliste
- Informationen zu Futter, Nahrungsergänzungen und Leckerlis
- Notizen zu auffälligem Verhalten oder Symptomen
- Eventuell frische Kot- oder Urinprobe
Fazit: Vorsorge ist Fürsorge
Regelmässige Gesundheits-Checks sind Ausdruck verantwortungsvoller Hundehaltung. Sie schützen nicht nur vor teuren Behandlungen, sondern schenken Deinem Hund Lebensjahre in Gesundheit. Wer Veränderungen früh erkennt, kann gezielt handeln – und oft schwerwiegende Erkrankungen verhindern.
Tipp: Führe ein kleines Gesundheitstagebuch. Notiere Gewicht, Futter, Medikamente, Verhalten und Ergebnisse aus Tierarztbesuchen. So erkennst Du Entwicklungen früh und unterstützt den Tierarzt bei einer präzisen Beurteilung.
FAQ: Häufige Fragen zu Gesundheits-Checks beim Hund
Wie oft sollte mein Hund zum Tierarzt?
Mindestens einmal pro Jahr für eine Routinekontrolle. Senioren oder chronisch kranke Hunde sollten halbjährlich untersucht werden.
Wann ist ein Blutbild sinnvoll?
Bei Hunden ab sechs Jahren oder bei Symptomen wie Müdigkeit, Gewichtsveränderung oder Appetitverlust. Auch vor Narkosen oder bei Medikamentengabe ist ein Blutbild empfehlenswert.
Was kostet ein Gesundheits-Check?
Je nach Umfang zwischen 60 und 250 CHF/EUR. Zusatzuntersuchungen (z. B. Ultraschall, grosses Blutbild) verursachen zusätzliche Kosten, lohnen sich aber als Investition in die Gesundheit.



