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Die häufigsten Erziehungsfehler bei Hunden und ihre Folgen

Hund zieht an der Leine

Hunde brauchen nicht nur gewissenhafte Pflege und artgerechte Haltung, sondern auch Erziehung. Weil das jedoch alles andere als leicht ist, begegnen uns im Hundehalter-Alltag immer wieder häufige Erziehungsfehler – und das passende Benehmen des Hundes, das wir dann als Fehlverhalten werten.

Erziehungsfehler #1: Verschoben ist gleich aufgehoben

Der Hund ist ja noch ein Welpe, ich möchte ihn nicht überfordern. Also darf er tun, was er möchte. Zugegeben, die Erziehung eines Hundes im Welpenalter ist nochmal zigfach herausfordernder. Sie haben schier unerlässliche Energie, auch, was Sachen Widerspenstigkeit angeht. Allerdings bedeutet das keineswegs, dass sie nicht lernfähig sind! Welpen haben einfach eine andere Form der Aufmerksamkeit, inklusive deren Aufteilung. Alles ist neu und spannend. Mit einer Extraportion Motivation und gezielten Trainingsmethoden für Welpen klappt auch die Erziehung im Jungalter. Eine Überlegung wäre auch der Besuch in einer Welpenschule.

Erziehungsfehler #2: Fehlende Routine und Konsequenz

Hunde sind Gewohnheitstiere und benötigen deshalb einen geregelten Alltag. Das gilt genauso für die Erziehung. Was er heute darf oder nicht, sollte morgen genauso gelten. Hunde können aber durchaus verschiedene Situationen und ihre zugehörigen „Anforderungen“ unterscheiden und entsprechend trainiert werden. Beispiel: In Stadt und Wald geht er an der Leine, im Garten und im Feld darf er frei laufen.

Eine gewisse Routine gilt übrigens auch für Grundkommandos. Sind es nicht immer dieselben, versteht das der lerneifrigste Hund nicht. Kommandos sollten grundsätzlich möglichst kurz und eindeutig formuliert sein. Darüber hinaus helfen Festigkeit in der Stimme und passende Körpersprache dem Hund beim Verständnis.

Erziehungsfehler #3: Übersättigung und fehlende Anreize

Bekommt der Hund tagein, tagaus Unmengen besonderer Leckereien, worin besteht da für ihn der Reiz einer Belohnung beim Training? Natürlich darfst du deinen Hund verwöhnen. Achte nur darauf, dass etwas Besonderes auch das bleibt, was es sein soll. Schau an dieser Stelle doch mal bei unserem Artikel „Motivation durch Belohnung“ vorbei.

Zu schnödes Training kann auch den eifrigsten Vierbeiner langweilen. Er reagiert dann mit Desinteresse und wirkt vielleicht so, als „könne“ er nicht lernen – dabei fehlt ihm einfach der nötige Anreiz. Nimm dir ausgiebig Zeit für gemeinsames Training und gestalte es nach dem Motto „Fordern, aber nicht überfordern“.

Erziehungsfehler #4: Zu viele Köche verderben den Brei

Hier kommen wir noch einmal auf das Thema Routine und Konsequenz zurück. Wer ist in der Familie „Hauptansprechpartner“ für den Hund, wer trifft Entscheidungen, wer gibt quasi die Erziehung vor? Wichtig ist an dieser Stelle nur, dass alle Involvierten an einem (und demselben!) Strang ziehen. Andernfalls kommt es bei Mensch und Tier zu Missverständnissen, die sich dergestalt auswirken können, dass der Hund nicht gehorcht.

Erziehungsfehler #5: Falsche Erziehungsmethoden

Innerhalb der Hundeerziehung gibt es vier verschiedene Quadranten. Diese beschreiben, durch welche Methoden etwas erreicht wird. Im Hinblick auf eine vertrauensvolle und starke Beziehung zwischen Mend und Hund arbeiten die allermeisten Hundehalter mit positiver Verstärkung.

Die meisten Hunde werden nicht begreifen, warum man sie mit Ignoranz oder Frust „bestraft“. Bindung und Vertrauen geraten in Mitleidenschaft. Wichtig ist ausserdem, die menschlichen Ansprüche realistisch zu setzen und jede Menge Geduld mitzubringen. Gewalt, Geschrei und Übergriffe haben weder in der menschlichen noch in der tierischen Erziehung irgendetwas verloren!

Erziehungsfehler #6: Fehlende Sozialisierung, Abschirmung, Isolation

Schon mal etwas von „Konfrontationstherapie“ gehört? Natürlich gibt es besonders ängstliche Hunde, mit denen man entsprechend umgehen muss. Es wird jedoch kaum möglich sein, den Hund auf alle Ewigkeit von jeglichen potenziell furchteinflössenden Dingen abzuschirmen.

Vor allem, wenn es sich dabei um Sachen wie Gewitter, die Hundeleine, eine Fahrt im Auto oder den Besuch beim Tierarzt handelt. Auch andere Hunde im Park, Kinder und bestimmte Geräusche wie die Türklingel wird es auch in Zukunft immer geben. Wäre es nicht sinnvoller, mit schrittweisem Training auf diese konkreten Situationen hinzuarbeiten?

Je nach Art des „Problems“ ist gezieltes Training in den allermeisten Fällen möglich. Es sollte jedoch fachmännisch (nötigenfalls mit professioneller Beratung und Unterstützung durch Hundeschule oder -Trainer) und schrittweise erfolgen.

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