Der Otterhund (engl. Otterhound) ist eine seltene und alte Hunderasse aus Großbritannien, die ursprünglich für die Jagd auf Otter gezüchtet wurde. Hier sind einige wichtige Fakten über diese einzigartige Rasse:
Herkunft und Geschichte
Der Otterhund stammt aus Großbritannien und wurde bereits im Mittelalter gezüchtet, um den Fischbestand zu schützen, indem er auf Otter jagte. Die Rasse wurde speziell darauf trainiert, Otter sowohl an Land als auch im Wasser zu verfolgen, da Otter einst als Schädlinge angesehen wurden, die Fischteiche plünderten. Die Rasse kombiniert Merkmale des Bloodhounds und anderer Jagdhunderassen, um eine starke Spürnase und ausgezeichnete Schwimmfähigkeiten zu entwickeln.
Aussehen
Otterhunde sind mittelgroße bis große Hunde mit einer robusten, muskulösen Statur. Sie haben ein dichtes, wasserabweisendes Fell, das in verschiedenen Farben wie Schwarz, Braun, Grau oder sandfarben vorkommt. Ihr doppeltes Fell schützt sie beim Schwimmen und bei der Jagd im Wasser. Typisch sind die langen, herabhängenden Ohren und der markante Bart, der ihnen ein charakteristisches Aussehen verleiht.
- Größe: Rüden erreichen eine Schulterhöhe von etwa 60 bis 68 cm, Hündinnen sind etwas kleiner.
- Gewicht: Sie wiegen zwischen 30 und 54 kg, je nach Geschlecht und Körperbau.
Charakter und Temperament
Otterhunde sind freundliche, sanfte und gesellige Hunde. Sie haben einen gutmütigen Charakter und sind sehr anhänglich gegenüber ihrer Familie. Trotz ihrer freundlichen Art sind sie unabhängige Denker und können manchmal eigensinnig sein, was das Training etwas herausfordernder macht. Sie sind aktiv, neugierig und brauchen viel Bewegung, um körperlich und geistig ausgelastet zu sein.
Da sie eine Spürhundrasse sind, lieben Otterhunde es, ihrer Nase zu folgen. Sie haben ein starkes Jagdverhalten und benötigen daher eine gute Erziehung und Training, um ihren Instinkt zu kontrollieren. Ihre Unabhängigkeit kann sie manchmal dazu verleiten, ihren eigenen Weg zu gehen, wenn sie nicht beaufsichtigt werden.
Pflege und Gesundheit
Otterhunde haben ein dichtes, drahtiges Fell, das regelmäßige Pflege benötigt, um es sauber und frei von Verfilzungen zu halten. Das Fell sollte regelmäßig gebürstet werden, und aufgrund ihrer Neigung zum Sabbern ist es wichtig, ihre Gesichtsbehaarung sauber zu halten.
Gesundheitlich sind Otterhunde relativ robust, jedoch anfällig für einige rassetypische Erkrankungen:
- Hüftdysplasie: Eine Fehlbildung des Hüftgelenks, die bei größeren Hunderassen häufig vorkommt.
- Ellbogendysplasie: Eine ähnliche Gelenkerkrankung, die ebenfalls große Hunde betreffen kann.
- Magendrehung: Eine lebensbedrohliche Erkrankung, bei der sich der Magen verdreht, was bei großen Hunderassen häufiger vorkommt.
Besonderheiten
Der Otterhund gehört heute zu den seltensten Hunderassen weltweit. Da die Jagd auf Otter im Laufe der Zeit eingestellt wurde, sank die Nachfrage nach dieser Rasse, und sie ist heute selten zu finden. Es gibt Bemühungen von Züchtern und Liebhabern, den Otterhund als Begleithund und für den Hundesport zu erhalten.
Aktivitätsniveau
Otterhunde sind sehr aktive Hunde, die viel Bewegung benötigen. Aufgrund ihrer früheren Arbeit als Jagdhunde im Wasser lieben sie das Schwimmen und sind ausgezeichnete Begleiter für Outdoor-Aktivitäten. Lange Spaziergänge, Wanderungen und Schwimmen sind ideale Beschäftigungen für diese energiegeladene Rasse.