Australian Terrier

Klein, mutig und voller Energie – der Australian Terrier ist ein kompakter Hund mit viel Persönlichkeit. Ursprünglich für die Schädlingsbekämpfung und als wachsamer Hofhund gezüchtet, überzeugt er heute als vielseitiger Familienbegleiter mit Herz, Köpfchen und einer guten Portion Selbstbewusstsein.

Trotz seiner überschaubaren Grösse ist der „Aussie Terrier“ kein Schoßhund. Er ist robust, wetterfest und arbeitswillig – mit einer klaren Vorliebe für Bewegung, Aufgaben und soziale Nähe. Gleichzeitig zeigt er sich zuhause ausgeglichen und anschmiegsam, solange er körperlich und geistig ausgelastet ist.

Der Australian Terrier passt gut zu aktiven Menschen, die einen cleveren, loyalen und unkomplizierten Hund im Alltag suchen – vorausgesetzt, sie wissen mit dem typischen Temperament eines echten Terriers umzugehen. Denn auch wenn er charmant wirkt: In ihm steckt ein kleiner Arbeitshund mit grossem Willen.

In diesem Ratgeber erfährst du alles Wichtige über den Australian Terrier – von Herkunft und Charakter über Erziehung und Pflege bis zu Gesundheit und Züchterwahl. Klar gegliedert, praxisnah erklärt – und mit Blick auf Tierwohl und alltagstaugliche Haltung.

Herkunft und Geschichte des Australian Terriers

Der Australian Terrier ist – wie der Name vermuten lässt – eine australische Hunderasse. Doch seine Wurzeln reichen zurück nach Grossbritannien, dem Ursprungsland vieler Terrierarten. Seine Entwicklung ist eng mit den Herausforderungen des Siedlerlebens in Australien verbunden: raues Klima, weitläufiges Gelände, Schlangen, Ratten und andere Schädlinge – ein Umfeld, das robuste, selbstständige und unerschrockene Hunde erforderte.

Entstehung aus britischen Terrierrassen

Im 19. Jahrhundert brachten britische Siedler verschiedene kleine, drahtige Terrierrassen nach Australien – darunter:

  • Yorkshire Terrier
  • Scottish Terrier
  • Dandie Dinmont Terrier
  • Skye Terrier
  • Irish Terrier

Aus diesen Linien wurde ein Hund gezüchtet, der besonders widerstandsfähig, wachsam und vielseitig einsetzbar war. Das Ziel: ein kompakter, drahtiger Hund, der Haus und Hof bewacht, Ungeziefer vertreibt – und gleichzeitig ein sozialer Begleiter ist.

Der erste Standard für den Australian Terrier wurde 1896 in Australien festgelegt – das macht ihn zur ersten offiziell anerkannten Hunderasse des Landes.

Vom Arbeitshund zum Familienhund

Während der „Aussie Terrier“ ursprünglich auf Farmen, in Minenlagern und abgelegenen Siedlungen als Wach- und Jagdhund arbeitete, wurde er im 20. Jahrhundert zunehmend als Haushund entdeckt. Seine handliche Größe, die Robustheit und der anhängliche Charakter machten ihn beliebt bei Familien, Stadtbewohnern und älteren Menschen – besonders in Australien, Grossbritannien und später auch in den USA.

Internationale Anerkennung

Der Australian Terrier ist seit 1963 von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) anerkannt (Gruppe 3 – Terrier, Sektion 2 – Niederläufige Terrier). In Europa ist er eher selten anzutreffen, gewinnt aber durch seine Vielseitigkeit, geringe Grösse und das geringe Pflegebedürfnis zunehmend an Interesse.

Kurz gesagt:

Der Australian Terrier ist das Ergebnis gezielter Zucht für Alltagstauglichkeit unter harschen Bedingungen. Aus einem mutigen kleinen Arbeitshund wurde ein wacher, intelligenter Begleiter – mit festem Charakter und funktionalem Körperbau.

Aussehen & Größe des Australian Terriers

Der Australian Terrier ist ein kleiner Hund mit grossem Auftreten: kompakt, kräftig, wetterfest – und mit einem wachen, selbstsicheren Ausdruck. Sein Äusseres spiegelt seine ursprüngliche Funktion als Wach- und Jagdhund klar wider: Er ist nicht auf Eleganz gezüchtet, sondern auf Funktionalität, Ausdauer und Robustheit. Trotz seiner Grösse wirkt er niemals zerbrechlich oder „niedlich“, sondern energiegeladen und präsent.

Grösse und Gewicht

  • Widerristhöhe: ca. 25 cm (Rüden wie Hündinnen)
  • Gewicht: 5–7 kg

Der Körperbau ist deutlich länger als hoch, mit fester Rückenlinie und kräftiger Muskulatur. Seine kompakten Proportionen machen ihn wendig und belastbar – typisch Terrier eben.

Kopf & Ausdruck

  • Schädel: lang, flach, mit deutlichem, aber nicht übertriebenem Stop
  • Augen: klein, oval, dunkel – mit lebhaftem, aufmerksamem Blick
  • Ohren: klein, aufrecht und spitz – nie hängend
  • Gesichtsausdruck: selbstbewusst, intelligent, wachsam

Die unbehaarten, spitz getragenen Ohren sind charakteristisch und tragen stark zum „wachsamen“ Look bei.

Fell: Dicht, drahtig, wetterfest

Das Haarkleid des Australian Terriers ist funktional – es schützt vor Nässe, Hitze und Dornen, ohne pflegeintensiv zu sein.

  • Deckhaar: hart, drahtig, gerade anliegend, ca. 5–6 cm lang
  • Unterwolle: weich, dicht, wärmend
  • Bart & Halskrause: markant ausgeprägt – typisch für den Rasselook
  • Rute: früher kupiert, heute meist natürlich getragen (hoch angesetzt, fröhlich)

Farben laut FCI-Standard

  • Blau mit lohfarbenen Abzeichen (am Fang, an den Gliedmassen und unter dem Rutenansatz) – bevorzugt „stahlblau“ bis „schieferblau“
  • Sandfarben oder rötlich – einfarbig, mit möglichst gleichmässiger Pigmentierung

Weisse Abzeichen auf Brust oder Pfoten werden toleriert, sind aber nicht erwünscht.

Gesamteindruck

Der Australian Terrier wirkt wie ein „großer Hund im kleinen Körper“: kraftvoll, wach, kompakt und einsatzbereit. Er verkörpert typische Terriereigenschaften im Kleinformat – mit einem funktionalen, wetterfesten Erscheinungsbild, das auf den ersten Blick zeigt, dass er für mehr als nur das Sofa gemacht wurde.

Wesen & Charakter des Australian Terriers

Der Australian Terrier ist ein kleiner Hund mit grossem Ego – lebendig, mutig, intelligent und wachsam. Seine Persönlichkeit ist typisch terrierhaft: selbstsicher, manchmal stur, aber immer loyal gegenüber seinen Bezugspersonen. Wer einen Hund mit Charakter sucht, der nicht bei jeder Kleinigkeit kuscht, ist mit dem Aussie Terrier genau richtig.

Temperament: Wach, mutig und selbstständig

Dieser Hund ist aufmerksamer Wächter, geschickter Jäger und anhänglicher Gefährte in einem. Seine Reaktionen sind schnell, seine Aufmerksamkeit hoch – er weiss immer genau, was um ihn herum passiert. Diese Reizoffenheit macht ihn zu einem hervorragenden Alarmhund, kann aber auch zu bellfreudigem Verhalten führen, wenn keine klare Führung gegeben wird.

Typische Eigenschaften:

  • Mutig bis furchtlos, auch gegenüber grösseren Hunden
  • Energiegeladen, ohne hyperaktiv zu sein
  • Selbstständig, aber mit klarer Bindung an „seine“ Menschen
  • Verspielt und humorvoll, besonders im vertrauten Umfeld
  • Territorial, aber nicht aggressiv, wenn gut sozialisiert

Soziale Kompetenz – mit Eigenheiten

Der Australian Terrier ist menschenbezogen, verschmust und aufmerksam – aber kein unterwürfiger Mitläufer. Er will gefallen, aber eben auf seine Art. Kommandos nimmt er ernst, wenn sie sinnvoll erscheinen. Konsequente, faire Erziehung ist entscheidend – sonst übernimmt er schnell selbst das Kommando.

Mit Kindern kann er gut auskommen, wenn diese respektvoll mit ihm umgehen. Er lässt sich nicht gern „wie ein Spielzeug“ behandeln und braucht Rückzugsorte.

Mit anderen Hunden ist er je nach Sozialisierung verträglich, zeigt aber durchaus mal eine „große Klappe“. Rüden können untereinander dominant auftreten, Hündinnen sind oft etwas diplomatischer.

Intelligenz & Lernverhalten

Der Australian Terrier lernt schnell – besonders dann, wenn die Aufgabe spannend und sinnvoll ist. Er liebt:

  • Kurze, abwechslungsreiche Trainingseinheiten
  • Aufgaben mit klarer Zielsetzung (z. B. Geruchssuche, Tricktraining)
  • Denkspiele mit Belohnung
  • Eigenständig zu lösen Aufgaben – typisch Terrier eben

Wichtig: Monotone Wiederholungen langweilen ihn. Abwechslung ist Trumpf.

Typische Verhaltensmerkmale

  • Bellen: Wachsamkeit kann in nerviges Dauerbellen kippen, wenn keine klare Führung gegeben ist
  • Buddeln: Terriertypisch – viele graben mit Begeisterung
  • Jagdtrieb: Vorhanden – besonders bei Kleintieren (Mäuse, Vögel)
  • Bindung: Eng – viele Australian Terrier suchen aktiv Nähe und Körperkontakt

Kurz gesagt:

Der Australian Terrier ist ein cleverer, eigenständiger und lebhafter Hund, der genau weiss, was er will – und noch lieber weiss, was du willst. Wer ihn mit Respekt, Klarheit und Humor erzieht, hat einen treuen Freund mit starker Persönlichkeit an seiner Seite.

Für wen passt diese Hunderasse – und für wen eher nicht?

Der Australian Terrier ist ein idealer Begleiter für Menschen, die einen kleinen, aber eigenständigen und aktiven Hund suchen – und die bereit sind, ihm im Alltag klare Strukturen, Aufmerksamkeit und Aufgaben zu geben. Trotz seiner Grösse ist er kein Hund für die Handtasche – sondern ein vollwertiger Charakterhund mit Anspruch.

Der Australian Terrier passt gut zu:

  • Aktiven Einzelpersonen oder Paaren, die viel draussen unterwegs sind
  • Menschen mit Hundeerfahrung, die Freude an konsequenter Erziehung und Kommunikation auf Augenhöhe haben
  • Senior:innen, die einen kleinen, robusten Hund mit Charakter suchen – vorausgesetzt, sie sind mobil
  • Familien mit älteren, hundeerfahrenen Kindern, die respektvoll mit einem Tier umgehen können
  • Stadtbewohner:innen, die trotz begrenztem Platz einen aktiven, wachsamen Hund halten möchten
  • Terrier-Liebhaber:innen, die seine Eigenheiten schätzen statt sie „wegtrainieren“ zu wollen

Weniger geeignet ist der Australian Terrier für:

  • Menschen ohne Zeit für konsequente Erziehung – denn er übernimmt gerne das Kommando, wenn man ihm zu viel durchgehen lässt
  • Familien mit sehr kleinen oder ungestümen Kindern – hier kann der Terrier schnell überfordert oder genervt reagieren
  • Halbherzige Hundehalter:innen, die nur „einen unkomplizierten kleinen Hund“ wollen
  • Halter:innen mit Kleintieren (Meerschweinchen, Kaninchen etc.), die frei im Haushalt leben – sein Jagdtrieb ist real
  • Personen mit hoher Lärmempfindlichkeit, denn ohne klare Regeln kann der Aussie Terrier durchaus bellfreudig werden

Kurz gesagt:

Der Australian Terrier ist kein Anfängerhund – trotz seiner geringen Grösse. Er braucht Menschen, die seine Bedürfnisse erkennen, seine Eigenständigkeit zulassen und seine Intelligenz fordern. Dann zeigt er sich als aufmerksamer, lebendiger und sehr loyaler Gefährte.

Erziehung & Alltag mit einem Australian Terrier

Die Erziehung eines Australian Terriers erfordert Fingerspitzengefühl, Konsequenz – und Humor. Denn dieser kleine Hund ist clever, eigenständig und nicht auf ständigen Gehorsam programmiert. Er denkt mit, probiert aus und merkt sehr schnell, wo Spielräume sind. Wer ihm jedoch klare Regeln, liebevolle Führung und sinnvolle Aufgaben bietet, bekommt einen treuen Begleiter mit überraschend viel Tiefgang.

Früh übt sich – aber bitte mit Respekt

Schon im Welpenalter zeigt sich der Aussie Terrier oft selbstsicher und neugierig. Wichtig ist deshalb:

  • Klare Regeln ab dem ersten Tag
  • Konsequente, aber faire Führung
  • Sichere Bindung durch Nähe, Struktur und Zuwendung

Erziehung auf Basis von Druck oder Bestrafung führt bei dieser Rasse fast immer zu Abwehrverhalten oder Sturheit. Positive Verstärkung, klare Körpersprache und ruhige Konsequenz sind der Schlüssel.

Typische Erziehungsthemen

  • Bellen: Frühzeitig trainieren, was ein „Melden“ ist – und wann Schluss ist. Klare Signale und gute Impulskontrolle helfen.
  • Jagdtrieb: Nicht vollständig abtrainierbar – aber durch Rückruftraining, Schleppleine und Reizkontrolle gut händelbar.
  • Leinenführigkeit: Klein, aber kräftig – konsequente Leinenarbeit ist wichtig, besonders in aufregender Umgebung.
  • Alleinbleiben: Der Australian Terrier liebt Nähe – daher früh mit kurzen Trennungszeiten üben, um Verlustängsten vorzubeugen.

Alltag mit Struktur und Klarheit

Der Aussie Terrier braucht Struktur, Bewegung und geistige Aufgaben – sonst sucht er sich Beschäftigung selbst. Wichtig:

  • Tagesablauf mit klaren Routinen
  • Ausreichende Ruhephasen, um Reize zu verarbeiten
  • Beziehungsarbeit: Kein blinder Gehorsam, sondern partnerschaftliche Kooperation
  • Klares Signalmanagement (Sichtzeichen, Stimme, Markerwort)

Beschäftigung im Alltag

  • Kurze, motivierende Trainingseinheiten
  • Nasenspiele, kleine Suchaufgaben
  • Apportieren, Tricktraining, Impulskontrollübungen
  • Gezielte Reizreduktion (z. B. „auf der Decke bleiben“ trotz Ablenkung)

Hundeschule oder Einzeltraining?

Eine gute Hundeschule mit positiver Ausrichtung ist hilfreich – besonders, wenn dort auf Terrier-spezifische Eigenheiten eingegangen wird. Einzelstunden bei einem erfahrenen Trainer oder einer Trainerin können sich lohnen, um an Themen wie Leinenführung, Rückruf oder Reizkontrolle gezielt zu arbeiten.

Fazit:

Der Australian Terrier ist kein Ja-Sager – aber ein zuverlässiger Mitdenker. Wer bereit ist, klar und fair zu führen, wird mit einem loyalen, lustigen und intelligenten Gefährten belohnt, der im Alltag für viele schöne Überraschungen sorgt.

Auslastung & Beschäftigung beim Australian Terrier

Klein, aber oho – der Australian Terrier ist ein echtes Energiebündel mit Köpfchen. Wer denkt, dass er mit ein paar kurzen Gassirunden zufriedenzustellen ist, irrt. Dieser Hund will gefordert werden – körperlich wie geistig. Nicht in Extremen, aber regelmäßig, kreativ und mit klarem Bezug zur Zusammenarbeit mit seinem Menschen.

Bewegung: Täglich und abwechslungsreich

Auch wenn der Aussie Terrier klein ist, braucht er regelmässige Bewegung:

  • Tägliche Spaziergänge – mindestens 1,5 Stunden über den Tag verteilt
  • Abwechslungsreiche Strecken – neue Umgebungen, Wald, Stadt, Felder
  • Freilauf nur bei gutem Rückruf und jagdkontrollierter Umgebung
  • Schleppleinentraining als Kompromiss bei unsicherem Rückruf

Er liebt es, unterwegs zu sein – egal ob auf Wanderung, am See oder im Garten. Dabei sucht er aktiv nach Aufgaben.

Mentale Auslastung: Der Schlüssel zur Ausgeglichenheit

Der Australian Terrier ist kein Dauerläufer, aber ein Denkhund. Wer ihm Kopfarbeit bietet, bekommt einen zufriedenen, ruhigen Gefährten. Ideal sind:

  • Nasenarbeit (Leckerlisuche, Geruchsunterscheidung, Spurensuche)
  • Tricktraining (auch für Senioren ideal)
  • Apportieren mit Aufgabe (nicht nur „bring den Ball“, sondern z. B. „find das Seil“)
  • Intelligenzspiele (Futterautomaten, Denkspielzeuge, Schnüffelteppich)

Ein klug eingesetzter Futterbeutel kann beim Spaziergang zum Allround-Werkzeug werden: Suchen, Apportieren, Bleibübungen – alles ist möglich.

Soziale Beschäftigung

Der Aussie Terrier liebt den Kontakt zu seinen Menschen – und zwar aktiv:

  • Gemeinsame kleine Abenteuer: Stadttraining, Cafébesuch, Mitfahren im ÖV
  • Mini-Agility im Garten oder zu Hause
  • Teilnahme an Hundesportarten wie Rally Obedience oder Hoopers (je nach Typ)

Was du vermeiden solltest:

  • Dauerbespaßung – führt zu Nervosität und Stress
  • Ballwerfen ohne Sinn – triggert Reizfixierung und Übersprungverhalten
  • Lange, monotone Spaziergänge ohne Aufgabe – langweilen den Hund und fördern Problemverhalten
  • Unterforderung – führt bei dieser Rasse schnell zu Frust, Bellen oder destruktivem Verhalten

Kurz gesagt:

Der Australian Terrier will mit dir zusammenarbeiten – nicht einfach nur „beschäftigt werden“. Wer ihm kleine, sinnvolle Aufgaben gibt und seine Klugheit ernst nimmt, bekommt einen zufriedenen Hund mit hoher Alltagstauglichkeit und großem Herz.

Pflege & Fell des Australian Terriers

Das drahtige, wetterfeste Fell des Australian Terriers ist nicht nur funktional, sondern auch pflegeleicht – vorausgesetzt, man weiss, wie man es richtig behandelt. Wer hier auf regelmässige, aber einfache Pflege setzt, sorgt für ein gepflegtes Aussehen, gesunde Haut und weniger Haar in der Wohnung.

Fellstruktur: Dicht, hart, pflegeleicht

Das Haarkleid besteht aus:

  • Deckhaar: hart, gerade, etwa 5–6 cm lang
  • Unterwolle: weich, fein und wärmend
  • Charakteristisch: Markanter „Bart“ und Halskrause („Mähne“) am Kopf

Die Struktur schützt den Hund vor Regen, Wind und sogar Dornen – ein echtes Arbeitsfell.

Pflegeaufwand: wenig – aber regelmässig

Einmal wöchentliches Bürsten mit einer Drahtbürste oder einem Striegel reicht im Normalfall aus. Wichtig ist vor allem:

  • Lose Haare entfernen, um Verfilzungen zu vermeiden
  • Verfilzungen hinter den Ohren und an den Achseln kontrollieren
  • Pfotenhaare bei Bedarf kürzen, insbesondere im Winter oder bei langen Spaziergängen
  • Bart und Hals regelmäßig kämmen, um Essensreste oder Knoten zu entfernen

Trimmen – ja oder nein?

Das Fell des Australian Terriers sollte nicht geschoren, sondern in der Regel von Hand getrimmt werden – etwa alle 2–3 Monate. Dabei wird das abgestorbene Deckhaar ausgezupft, damit neues, gesundes Haar nachwachsen kann.

  • Bei Showhunden ist korrektes Trimmen Pflicht
  • Bei Familienhunden reicht sanftes Auszupfen oder gelegentliches Auslichten – auch durch erfahrene Groomer:innen

Wird der Hund nicht getrimmt, wird das Fell weich und verliert seine Schutzfunktion.

Baden? Nur im Ausnahmefall

Zu häufiges Baden kann die Haut austrocknen und das Fell stumpf machen.

  • Nur bei starker Verschmutzung baden
  • Mildes Hundeshampoo verwenden
  • Gut abtrocknen und nicht unterkühlen lassen

Weitere Pflegebereiche

  • Zähne: Regelmässig kontrollieren und bei Bedarf mit Bürste oder Kauartikeln pflegen
  • Krallen: Monatlich überprüfen, bei wenig Abrieb kürzen
  • Ohren: Offen und luftdurchlässig – dennoch regelmässig auf Schmutz, Milben oder Rötungen prüfen
  • Augen: Gelegentlich mit feuchtem Tuch säubern, falls Tränenflüssigkeit sichtbar ist

Fazit:

Die Fellpflege des Australian Terriers ist unkompliziert, wenn man sie nicht vernachlässigt. Mit regelmässigem Bürsten und gelegentlichem Trimmen bleibt das Haarkleid funktional, schön und pflegeleicht – ganz wie es für einen ehemaligen Arbeitshund sein sollte.

Gesundheit & häufige Probleme beim Australian Terrier

Der Australian Terrier gilt als robuste, langlebige und wenig krankheitsanfällige Hunderasse – nicht zuletzt aufgrund seiner ursprünglichen Zucht auf Leistung und Widerstandsfähigkeit. Dennoch gibt es einige rassetypische gesundheitliche Aspekte, die du kennen solltest, um frühzeitig vorzubeugen und Probleme zu erkennen.

Lebenserwartung

Ein gesunder Australian Terrier wird im Schnitt 12 bis 15 Jahre alt – bei guter Haltung und regelmässiger Vorsorge sind auch 16 Jahre und mehr keine Seltenheit.

Typische oder bekannte Gesundheitsprobleme

1. Patellaluxation

Die Kniescheibe kann sich lösen und seitlich aus dem Gelenk rutschen – besonders bei kleinen, aktiven Hunderassen verbreitet.

  • Symptome: Hinken, plötzliches Hochziehen der Hinterbeine, Springbewegungen
  • Behandlung: Je nach Schwere konservativ oder operativ
  • Vorbeugung: Gute Zucht, gelenkschonende Bewegung im Wachstum

2. Diabetes mellitus

Kommt gelegentlich vor – besonders im Alter. Ursache ist meist eine gestörte Insulinproduktion.

  • Symptome: Vermehrter Durst, häufiges Wasserlassen, Gewichtsverlust trotz Appetit
  • Behandlung: lebenslange Insulingabe und angepasste Fütterung

3. Allergien und Hautprobleme

Einige Australian Terrier neigen zu juckender Haut, Futtermittelunverträglichkeiten oder Umweltallergien.

  • Auslöser: Gräser, Pollen, Futterbestandteile, Parasiten
  • Behandlung: Ausschlussdiät, gezielte Pflege, ggf. medikamentös
  • Wichtig: Regelmässige Fell- und Hautkontrollen

4. Augenerkrankungen (z. B. Katarakt)

Vereinzelt treten bei älteren Tieren Linsentrübungen oder altersbedingte Seheinschränkungen auf.

  • Regelmässige Augenkontrollen ab dem Seniorenalter empfohlen

Weitere Gesundheitsaspekte

  • Zähne: Wie bei vielen kleinen Hunderassen kann Zahnstein schnell entstehen – gute Zahnpflege ist wichtig
  • Übergewicht: Bei zu wenig Bewegung oder falscher Fütterung neigt der Terrier zur Gewichtszunahme
  • Kälteempfindlichkeit: Trotz seines dichten Fells friert er bei Nässe und Kälte schnell – ein leichter Hundemantel im Winter ist sinnvoll

Gesundheitsvorsorge im Alltag

  • Jährliche Gesundheits-Checks beim Tierarzt
  • Zahnkontrolle und ggf. Zahnreinigung
  • Impfungen, Entwurmung und Parasitenprophylaxe
  • Gelenkschonender Alltag – vor allem im Wachstum
  • Hochwertiges Futter mit angepasstem Energiegehalt

Fazit:

Der Australian Terrier ist insgesamt ein sehr robuster, gesunder Hund – mit wenigen rassetypischen Problemen. Wer auf seriöse Zucht achtet, gut informiert füttert und regelmässige Pflege ernst nimmt, wird meist über viele Jahre einen vitalen, lebensfrohen Begleiter an seiner Seite haben.

Kauf, Adoption & Züchterwahl beim Australian Terrier

Der Australian Terrier ist nach wie vor eine eher seltene Rasse – vor allem im deutschsprachigen Raum. Wer sich für diesen selbstbewussten kleinen Hund interessiert, sollte die Anschaffung bewusst und gut vorbereitet angehen. Denn auch wenn er pflegeleicht wirkt: Seine Haltung erfordert Verantwortungsbewusstsein, klare Führung und eine realistische Einschätzung seiner Bedürfnisse.

Welpen vom Züchter: Worauf du achten solltest

Gute Züchter:innen erkennst du daran, dass sie:

  • Zielgerichtet auf Gesundheit und Wesen züchten
  • Ihre Tiere auf Patellaluxation und Erbkrankheiten untersuchen lassen
  • Die Welpen im Haus mit Alltagsreizen und sozialen Kontakten aufziehen
  • Beratung vor und nach dem Kauf anbieten
  • Mitglied in einem anerkannten Zuchtverband (z. B. VDH, ÖKV, SKG) sind

Preislich solltest du mit etwa 1.800 bis 2.500 CHF/€ rechnen. Angebote „günstig und ohne Papiere“ solltest du meiden – sie sind oft mit tierschutzwidriger Vermehrung oder mangelnder Gesundheitsvorsorge verbunden.

Adoption eines Australian Terriers

Zwar selten, aber es kommt vor: Australian Terrier landen im Tierschutz – etwa durch Überforderung, Trennung, Krankheit oder Tod der Vorbesitzer:innen. Auch ältere Hunde suchen gelegentlich ein neues Zuhause.

Vorteile einer Adoption:

  • Der Charakter ist meist bereits gut einschätzbar
  • Du gibst einem Hund eine zweite Chance
  • Tierschutzorganisationen beraten dich oft individuell und ehrlich

Herausforderungen:

  • Mögliche Verhaltensmuster durch schlechte Erfahrungen
  • Eingeschränkte Erziehung oder gesundheitliche Einschränkungen
  • Anpassungszeit an neue Umgebung nötig

Tierschutzvereine mit Windhund- oder Terrierfokus sind eine gute Anlaufstelle. Auch über die Rasseclubs findest du gelegentlich „Secondhand-Terrier“, die ein neues Zuhause suchen.

Welpe, Junghund oder Senior?

Alter des Hundes Für wen geeignet?
Welpe (8–16 Wochen) Menschen mit Zeit, Geduld und Erfahrung im Hundetraining
Junghund (6–18 Monate) Aktive Halter:innen, die Erziehung gezielt nachholen wollen
Senior (ab 8 Jahre) Ideal für ruhigere Haushalte mit viel Struktur und Nähe

Gute Anlaufstellen

  • Zuchtverbände: VDH (Deutschland), SKG (Schweiz), ÖKV (Österreich)
  • Rasseclubs: z. B. Klub für Terrier e. V., Austrian Terrier Club
  • Private Züchter:innen mit Verbandsanschluss
  • Tierschutzvereine mit Fokus auf Terrier oder kleine Rassen

Fazit:

Ob vom Züchter oder aus dem Tierschutz – ein Australian Terrier braucht Menschen, die ihn ernst nehmen, seine Eigenheiten respektieren und ihn fair führen. Wer das mitbringt, bekommt einen klugen, treuen und lebendigen Begleiter mit viel Persönlichkeit.

Fazit: Ist der Australian Terrier der richtige Hund für dich?

Der Australian Terrier ist klein – aber in ihm steckt ein ganzer Hund. Wer sich auf seinen Charakter einlässt, bekommt einen loyalen, intelligenten und aktiven Begleiter, der gern mitdenkt, mitarbeitet und mitlebt. Doch seine Eigenständigkeit, Wachsamkeit und der typische Terrierstolz machen ihn nicht zum Hund für alle.

Was du mit einem Australian Terrier bekommst:

  • Einen kompakten, robusten Hund mit viel Energie
  • Einen wachsamen, zuverlässigen Partner mit grosser Persönlichkeit
  • Einen cleveren Mitdenker, der klare Regeln und Aufgaben liebt
  • Ein echtes Familienmitglied, das Nähe sucht – aber auch seinen Willen hat
  • Einen Hund, der dich fordert – aber auch bereichert

Was du mitbringen solltest:

  • Lust auf konsequente, klare, faire Erziehung
  • Bereitschaft für tägliche Bewegung und geistige Auslastung
  • Geduld bei stureren Phasen und Terrier-typischem Verhalten
  • Ein sicheres Gespür für Grenzen und feine Kommunikation
  • Humor – denn der Aussie Terrier kann dich wunderbar „auf die Probe stellen“

Der Australian Terrier passt zu dir, wenn …

  • du einen kleinen Hund mit echtem Charakter suchst
  • du es schätzt, dass ein Hund nicht nur folgt, sondern auch denkt
  • du auch bei einem 6-Kilo-Hund konsequent bleiben kannst
  • du Bewegung und Beschäftigung in deinen Alltag integrieren kannst
  • du eine Bindung auf Augenhöhe willst – mit klarer Führung und viel Nähe

… und weniger, wenn:

  • du einen ruhigen Anfängerhund suchst
  • du nur einen unkomplizierten Begleithund „für zwischendurch“ willst
  • du keinen Jagdtrieb managen möchtest
  • du schnell genervt bist, wenn ein Hund seinen eigenen Kopf zeigt
  • du Wert auf absoluten Gehorsam legst

Kurz gesagt:

Der Australian Terrier ist kein unkomplizierter Begleiter für jede Lebenslage – aber ein echter Hund mit Herz, Verstand und Haltung. Wer ihn ernst nimmt, wird mit einem kleinen Charakterkopf belohnt, der seinen Menschen mit Loyalität, Witz und Präsenz durchs Leben begleitet.

FAQ – Häufige Fragen zum Australian Terrier

Wie viel Bewegung braucht ein Australian Terrier?

Ein Australian Terrier braucht täglich ca. 1,5 Stunden Bewegung, ergänzt durch geistige Auslastung wie Nasenarbeit oder Tricktraining.

Ist der Australian Terrier für Anfänger geeignet?

Nur bedingt. Er ist klein, aber anspruchsvoll in Erziehung und Beschäftigung. Für engagierte Anfänger mit guter Vorbereitung kann er passen – für „Nebenbei-Halter“ nicht.

Haart der Australian Terrier stark?

Wenig. Er haart moderat und verliert kaum Haare, wenn sein Fell regelmässig gebürstet und gelegentlich getrimmt wird.

Wie oft muss ein Australian Terrier getrimmt werden?

Etwa alle 2–3 Monate. Das Trimmen (nicht Scheren) erhält die Fellstruktur und schützt vor Verfilzungen.

Ist der Australian Terrier kinderfreundlich?

Ja, mit ruhigen, respektvollen Kindern. Er mag keine Grobheiten oder ständiges Anfassen. Gute Sozialisierung ist wichtig.

Wie ist der Jagdtrieb beim Australian Terrier?

Deutlich vorhanden – vor allem gegenüber Kleintieren und Vögeln. Freilauf nur mit guter Rückrufkontrolle oder in sicherem Gelände.

Wird der Australian Terrier alt?

Ja. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 12 bis 15 Jahren – bei guter Haltung auch länger.

Ist der Australian Terrier ein Kläffer?

Er kann wachsam und bellfreudig sein, wenn er nicht gut geführt oder gelangweilt ist. Mit Training und Struktur lässt sich das gut steuern.

Verträgt sich der Australian Terrier mit anderen Hunden?

Meist ja – wenn er gut sozialisiert ist. Mit dominanten Rüden kann es zu Reibereien kommen, besonders wenn klare Führung fehlt.

Wie gross wird ein Australian Terrier?

Etwa 25 cm Schulterhöhe und 5–7 kg Gewicht – klein, aber kompakt und robust gebaut.

Durchschnittliche Größe und Lebenserwartung der Rasse
Größe
~25 cm
Gewicht
7-10 kg
Alter
11-15 Jahre
Gehört zu
Fellfarbe
  • Orange / Mahagoni
  • Blau / Silber
  • Sandfarben
Fellmuster
Zweifarbig, Saddle / Blanket
Eigenschaften
Trainierbarkeit
Bewertet mit 4 von 5
Energie
Bewertet mit 4 von 5
Haarausfall
Bewertet mit 1 von 5
Sabbermenge
Bewertet mit 1 von 5
Wachhund
Bewertet mit 4 von 5
Mit andere Hunde
Bewertet mit 3 von 5
Mit Kindern
Bewertet mit 5 von 5
Aussies profitieren wie viele Terrier sehr von Welpentrainingskursen und der Einführung in die Gehorsamkeit mit Leckerlis, Spielzeug oder Lob. Aussies sind leicht von Routine gelangweilt, daher werden die Trainingseinheiten kurz sein, ob der Besitzer es will oder nicht. Außerdem sind sie eigensinnig und stur, so dass ein konsequentes Vorgehen erforderlich ist. Selbst mit Training kann ein Aussie nicht bereit sein, Spielzeug oder menschliche Aufmerksamkeit zu teilen, und zwei Rüden sind möglicherweise nicht in der Lage, einen Haushalt zu teilen.
Das raue, wetterfeste, doppelte Fell des Australian Terriers weist Schmutz und Schlamm gut ab und ist sehr pflegeleicht. Ein kurzes Bürsten einmal pro Woche reicht in der Regel aus, um es in Form zu halten. Die langen Haare, die vor und zwischen den Augen wachsen, können die Augen reizen, wenn sie nicht kontrolliert werden; zum Glück lassen sie sich leicht mit einer Pinzette oder den Fingern herauszupfen. Ein Aussie sollte nur bei Bedarf gebadet werden. Durch das Shampoonieren wird das raue Fell aufgeweicht, so dass die Fähigkeit, Schmutz zu entfernen, nicht mehr gegeben ist, und zu häufiges Baden kann die Haut des Aussie trocken und schuppig machen. Wie bei allen Rassen sollten auch beim Aussie die Nägel regelmäßig geschnitten werden.
Im Allgemeinen ist der Aussie eine robuste Rasse mit wenigen Gesundheitsproblemen. Ein verantwortungsbewusster Züchter testet die Zuchttiere auf gesundheitliche Probleme wie Patellaluxation (eine ausgekugelte Kniescheibe, die beim Menschen als “Trick-Knie” bezeichnet wird) und die Legg-Calve-Perthes-Krankheit, eine Fehlbildung des Hüftgelenks, die sich früh manifestiert und durch eine Operation behoben werden kann. Einige Hunde können juckende Hauterkrankungen entwickeln, und eine Flohbekämpfung ist unerlässlich. Wie bei allen Rassen sollten die Ohren regelmäßig kontrolliert und die Zähne häufig geputzt werden.
Der Australian Terrier sollte ein hochwertiges Hundefutter vertragen, das entweder im Handel erhältlich ist oder unter Aufsicht und mit Genehmigung Ihres Tierarztes selbst zubereitet wird. Die Ernährung sollte dem Alter des Hundes (Welpe, Erwachsener oder Senior) angepasst sein. Manche Hunde neigen zu Übergewicht, daher sollten Sie auf den Kalorienverbrauch und das Gewicht Ihres Hundes achten. Leckerlis können ein wichtiges Hilfsmittel für das Training sein, aber zu viele Leckerlis können zu Fettleibigkeit führen. Informieren Sie sich darüber, welche Lebensmittel für Hunde unbedenklich sind und welche nicht. Wenden Sie sich an Ihren Tierarzt, wenn Sie Bedenken bezüglich des Gewichts oder der Ernährung Ihres Hundes haben. Sauberes, frisches Wasser sollte jederzeit zur Verfügung stehen.
Terrier haben im Allgemeinen ein hohes Energieniveau, und der Aussie ist da keine Ausnahme. Die Rasse ist sehr aktiv und braucht regelmäßige Bewegung, damit sie sich nicht langweilt und unglücklich wird. Langeweile führt zu unerwünschtem Verhalten. Tägliche Spielstunden, ob drinnen oder draußen, sorgen dafür, dass ein Aussie glücklich und ausgeglichen ist. Diese Spielstunden müssen jedoch in einem sicher eingezäunten Garten stattfinden, und bei Spaziergängen oder Wanderungen muss der Aussie an der Leine geführt werden. Aussies sollten niemals frei herumlaufen, denn ihr Jagdtrieb ist sehr stark ausgeprägt. Sie können nicht widerstehen, einer Katze oder einem Eichhörnchen hinterherzulaufen, und es kann passieren, dass sie ihre Beute so weit von zu Hause weg verfolgen, dass sie den Weg zurück nicht mehr finden.
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