Es gibt viele verschiedene Arten von Arbeitshunden, von denen jeder seine ganz eigenen Fähigkeiten und Charaktereigenschaften mitbringt. Diese Hunde eignen sich besonders gut für das zugehörige Arbeitsumfeld. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie automatisch als Familienhunde ungeeignet sind – oder? Heute schauen wir uns die gängigsten Arbeitshunde an und erörtern ihre Eignung als Familienhunde.
Arbeitshunde vs. Familienhunde
Den meisten Arbeitshunden eilt der Ruf voraus, dass sie als klassische Familienhunde nicht besonders gut geeignet seien. Das stimmt so aber nicht ganz. Im Gegenteil: Mit der richtigen Ausbildung und dem richtigen Umgang sind die meisten Arbeitshunde eine hervorragende Ergänzung für jede Familie.
Assistenzhunde
Diese Arbeitshunde gibt es, abhängig vom Einsatzgebiet, in unterschiedlichen Ausprägungen. Bekannteste Beispiele hierfür sind Blindenhunde oder sog. medizinische Warnhunde. Wie die Bezeichnung schon verrät, assistieren und begleiten diese Hunde ihre Halter meist im medizinischen Bereich. Warnhunde leisten vor allem in Fällen von Epilepsie oder Diabetes bei der Vorerkennung von Krankheitsanzeichen (und Warnung vor Anfällen) hervorragende Dienste.
Assistenzhunde sind überaus loyal und menschenbezogen. Das macht sie gleichzeitig zu ausgesprochen guten Familienhunden. Fehlt ihnen jedoch eine Aufgabe, an die sie früher gewöhnt waren, können sie durchaus Verhaltensauffälligkeiten entwickeln. Stärkung der Bindung und ausreichend Auslastung schaffen hier Abhilfe.
Hütehunde bzw. Herdenschutzhunde
Hierbei handelt es sich um Arbeitshunde, die für das Bewachen von Herdentieren (Klassiker: Schafe) zuständig sind. Bei ihnen sieht es hinsichtlich der Familientauglichkeit schon etwas schwieriger aus. Betrachtet man ihr Einsatzgebiet, sind sie eine Menge Auslauf und eine gewisse Eigenverantwortung gewöhnt.
Hüte- und Herdenschutzhunde benötigen demnach ein hohes Mass an geistiger und körperlicher Auslastung. Dennoch zeigen sie sich normalerweise sehr treu und lernbegierig, sodass sie in Familien, die ihre Stärken fördern, bestens zurechtkommen.
Jagdhunde
Um anerkannte Jagdhunde zu werden und tatsächlich Jäger oder Förster bei ihrer Arbeit zu begleiten, müssen diese Arbeitshunde eine Prüfung absolvieren. Schau dazu doch mal in unserem Beitrag vorbei: https://rundum.dog/zucht/jagdhund-die-entwicklung-der-definition/
Hunde, die klassische Merkmale von Jagdhunden mitbringen, brauchen enorm viel Bewegung. Ausserdem zeigen sie bei Spaziergängen gerne Übereifer, indem sie Wildtieren nachstellen wollen. Nicht Unterdrückung des Jagdtriebs, sondern Kontrolle und gezielte Förderung lautet hier die Devise. In dem Fall sind Jagdhunde, nebenbei dank ihrer Frohnatur und Verspieltheit, erstklassige Familienhunde.
Wachhunde
Wie der Name ahnen lässt, sind diese Arbeitshunde dafür da, ein bestimmtes Gebiet zu bewachen. Das können ganze, weitläufige Grundstücke oder eben das eigene Haus sein. Ein guter Wachhund ist intelligent und besonders aufmerksam. Nebenbei macht sie das aber auch ein Stück weit misstrauisch. Einige Wachhunde neigen ausserdem zu stark territorialem Verhalten und Beschützerinstinkt.
Das ist alles erstmal nichts Schlechtes. Allerdings braucht auch der Wachhund eine gezielte Förderung, um sich ins ruhige Familienleben einzufinden. Genügend geistige und körperliche Aktivitäten und Training hinsichtlich evtl. unerwünschtem Territorial- oder Beschützerverhalten machen aus Wachhunden treue und liebevolle Familienhunde.