Patellaluxation

Die Patellaluxation, auch als Kniescheibenverrenkung bekannt, ist eine häufige orthopädische Erkrankung bei Hunden, bei der die Kniescheibe (Patella) aus ihrer normalen Position im Kniegelenk herausgleitet. Dies kann entweder in Richtung der Innenseite (mediale Luxation) oder der Außenseite (laterale Luxation) des Beins geschehen. Die Patellaluxation tritt vor allem bei kleinen Hunderassen, wie dem Maltipoo, dem Chihuahua oder dem Yorkshire Terrier, auf, kann aber auch größere Hunde betreffen.

Ursachen der Patellaluxation

Die Ursachen für eine Patellaluxation sind vielfältig. Bei den meisten betroffenen Hunden ist die Luxation angeboren und wird durch eine Fehlbildung des Kniegelenks verursacht. Diese Fehlbildung kann eine zu flache Oberschenkelrinne, in der die Kniescheibe normalerweise gleitet, oder eine Fehlstellung des Oberschenkelknochens beinhalten. Auch Verletzungen, wie ein Unfall oder eine plötzliche Bewegung, können eine Patellaluxation auslösen.

Symptome einer Patellaluxation

Die Symptome einer Patellaluxation können variieren, je nachdem, wie schwer die Luxation ist. Häufige Anzeichen sind:

  • Humpeln oder Lahmheit: Besonders nach Bewegung kann das betroffene Bein entlastet oder angehoben werden.
  • Kurzzeitiges Hinken: Der Hund hüpft auf drei Beinen, zieht das betroffene Bein an und setzt es nach kurzer Zeit wieder normal auf.
  • Schmerzen im Kniebereich: Der Hund zeigt möglicherweise Schmerzen beim Beugen oder Strecken des Beins.
  • Abnorme Gangweise: Der Hund läuft steif oder ungewöhnlich.

In schweren Fällen kann die Luxation zu bleibender Lahmheit oder zu einer Arthrose führen, wenn die Erkrankung nicht behandelt wird.

Diagnose der Patellaluxation

Die Diagnose einer Patellaluxation erfolgt durch eine gründliche klinische Untersuchung durch einen Tierarzt. Durch Abtasten des Kniegelenks kann der Tierarzt feststellen, ob die Kniescheibe aus ihrer Position rutscht. In einigen Fällen kann eine Röntgenaufnahme erforderlich sein, um den Schweregrad der Luxation und mögliche Folgeprobleme wie Arthrose zu beurteilen.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung einer Patellaluxation hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab:

  • Konservative Behandlung: Bei leichten Fällen oder Hunden ohne starke Symptome kann eine konservative Therapie ausreichend sein. Dazu gehören Physiotherapie, Gewichtsmanagement und die Gabe von Schmerzmitteln oder Entzündungshemmern.
  • Chirurgische Behandlung: Bei mittelschweren bis schweren Fällen oder bei Hunden mit starker Lahmheit ist oft eine Operation notwendig. Der Eingriff kann verschiedene Techniken umfassen, wie die Vertiefung der Oberschenkelrinne, die Versetzung des Ansatzes der Kniescheiben-Sehnen oder das Straffen der Gelenkkapsel, um die Kniescheibe wieder in die richtige Position zu bringen.

Vorbeugung und Langzeitpflege

Eine gezielte Vorbeugung gegen Patellaluxation ist schwierig, insbesondere bei angeborenen Formen. Allerdings können Maßnahmen wie die Vermeidung von Übergewicht, regelmäßige Bewegung und der Aufbau einer starken Muskulatur das Risiko von Gelenkproblemen reduzieren. Für Hunde, die bereits eine Patellaluxation hatten, ist eine konsequente Nachsorge wichtig, um erneute Luxationen zu verhindern und die Gelenkgesundheit zu fördern.

Fazit

Die Patellaluxation ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die unbehandelt zu dauerhaften Schäden führen kann. Durch eine frühzeitige Diagnose und passende Behandlung können jedoch viele Hunde wieder ein schmerzfreies und aktives Leben führen. Hundehalter sollten bei ersten Anzeichen von Lahmheit oder ungewöhnlichem Gangverhalten nicht zögern, ihren Hund tierärztlich untersuchen zu lassen.

Gefällt Dir dieser Artikel?
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Inline-Rückmeldungen
Alle Kommentare anzeigen
Beiträge aus unserem Hunde-Blog für Hunde-Freunde