Der Jagdhund, in der heutigen Welt auch als “alter Jagdhund” bekannt, hat eine lange und illustre Geschichte. Die alten Jagdhunde vor Jahrhunderten waren genauso gut – wenn nicht sogar besser – für facettenreiche Aufgaben geeignet. Werfen wir einen Blick darauf, was sich alles draus entwickelt hat, um diese Hunde besser zu verstehen.
Was genau ist eigentlich ein “Jagdhund”?
Suchst du in Google nach dem Begriff, erhältst du meistens zuallererst eine Aufstellung von “Jagdhunderassen”. Das ist in dem Zusammenhang aber eigentlich nicht ganz richtig. Es mag sich zwar um Hunderassen handeln, die sich oft als geeignete Jagdhunde erweisen, es macht sie allerdings nicht grundsätzlich dazu.
Demnach gibt es im Grunde zwei verschiedene Definitionen:
- Jagdhunderasse: Eine Rasse, die sich aufgrund von körperlichen sowie charakteristischen Eigenschaft für den Einsatz bei der Jagd eignet.
- Jagdhund: Ein speziell ausgebildeter Hund, der den Jäger in seinem Beruf begleitet – unabhängig der Rasse.
Kategorien innerhalb der “Jagd”
Sogar die Jagd selbst ist nicht zwangsläufig das, was man beim ersten Hören vielleicht vermutet. Dementsprechend besitzt auch der Hund teils ganz unterschiedliche Eigenschaften und Talente.
- Laufhunde: Diese Art von Jagdhunden verfolgt Wild über grosse Distanzen.
- Schweisshunde: Diese Unterkategorie ist speziell darauf abgerichtet, verletztes Wild aufzuspüren.
- Stöberhunde: Hierbei handelt es sich um Hunde, die vor allem auf dichtes Dickicht spezialisiert sind.
- Apportierhunde: Ebenfalls eine Unterkategorie der Jagd, bei der der Hund das erlegte Wild zum Jäger zurückbringt.
- Vorstehhunde: Diese Hunde zeigen dem Jäger an, sobald sie Wild aufgespürt haben. Sie jagen es nicht, sondern geben dem Jäger durch ihre Körperhaltung einen visuellen Hinweis.
- Erd- bzw. Bauhunde: Wie der Name vielleicht schon verrät, handelt es sich hierbei um Hunde, die bei der Jagd auf Wildtiere eingesetzt werden, welche sich in Erdhöhlen bzw. -Bauten aufhalten (Hasen, Füchse, Dachse…).
“Ko-Kriterien” bei Jagdhunden
Übrigens ist nicht jeder ausgebildete Jagdhund automatisch für den Einsatz in allen der oben genannten Jagdkategorien erlaubt! Die Ausbildung ist normalerweise im Landesjagdgesetz geregelt und kann demnach sehr unterschiedlich ausfallen.
Unter diesen grössenteils äusserst strengen Bedingungen gibt es einige Kriterien, bei denen der geprüfte Hund sofort durchfällt.
- Anschneider: Nagt der Hund das erlegte Wildtier an, fällt er durch die Prüfung.
- Knautscher: Dies bezieht sich insbesondere auf Apportierhunde. Wenn sie das apportierte Wild nicht sofort herausgeben, ist dies ein KO-Kriterium bei der Prüfung.
- Rupfer: Dieser Umstand ähnelt dem Anschneiden von Wildtieren, besonders bei gefiederten Gattungen. Rupft der Hund vor dem Apportieren bzw. Anzeigen die Beute, fällt er durch die Prüfung.
- Totengräber: Falls der Hund bei der Prüfung das aufgespürte Wildtier verbuddelt (eingräbt), ist dies ein eindeutiges Ausschlusskriterium.