Ausschlussdiät

Eine Ausschlussdiät ist ein diagnostisches Verfahren, das verwendet wird, um herauszufinden, ob ein Hund an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Nahrungsmittelallergie leidet. Bei dieser Diät wird der Hund für einen bestimmten Zeitraum mit einem Futter gefüttert, das nur sehr wenige, für den Hund neue Zutaten enthält – meist nur eine Proteinquelle und eine Kohlenhydratquelle, die der Hund noch nie zuvor gefressen hat.

Das Ziel der Ausschlussdiät ist es, herauszufinden, ob die Symptome des Hundes (wie Durchfall, Erbrechen, Juckreiz oder Hautprobleme) durch bestimmte Nahrungsmittel verursacht werden. Wenn die Symptome während der Ausschlussdiät verschwinden, werden nach und nach wieder Nahrungsmittel eingeführt, um das unverträgliche Lebensmittel zu identifizieren.

Wann wird eine Ausschlussdiät durchgeführt?

Eine Ausschlussdiät wird empfohlen, wenn ein Hund Symptome zeigt, die auf eine Nahrungsmittelallergie oder Nahrungsmittelintoleranz hindeuten. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Verdauungsprobleme: Wiederholter Durchfall, Erbrechen, Blähungen oder Bauchschmerzen.
  • Hautprobleme: Juckreiz, Hautausschläge, Rötungen, Haarausfall oder Schuppen.
  • Ohrenentzündungen: Wiederkehrende Ohrenentzündungen oder Anzeichen von Ohrjucken.
  • Gewichtsverlust oder Wachstumsprobleme: In schweren Fällen können Hunde unter Gewichtsverlust oder verzögertem Wachstum leiden, wenn sie auf bestimmte Nahrungsmittel reagieren.

Wie funktioniert eine Ausschlussdiät?

Die Ausschlussdiät erfolgt in mehreren Phasen, um die Ursache der Unverträglichkeit oder Allergie zu ermitteln. Der Prozess dauert in der Regel 6 bis 12 Wochen und beinhaltet folgende Schritte:

Vorbereitungsphase:

  • Auswahl der Zutaten: Der Tierarzt wird eine Diät empfehlen, die nur eine begrenzte Anzahl von Zutaten enthält, die der Hund noch nie gefressen hat. Häufig verwendete Proteinquellen sind Wild, Pferd, Kaninchen oder Ente, während Kohlenhydratquellen wie Süßkartoffeln oder Reis verwendet werden.
  • Es gibt auch kommerziell erhältliche hypoallergene Futtermittel, die für eine Ausschlussdiät entwickelt wurden. Diese enthalten hydrolysierte Proteine, die so aufgespalten sind, dass das Immunsystem sie nicht als Allergen erkennt.

Durchführungsphase:

  • In dieser Phase wird der Hund ausschließlich mit dem ausgewählten Futter gefüttert. Leckerlis, Snacks oder menschliches Essen dürfen nicht gegeben werden, da dies die Ergebnisse verfälschen könnte. Auch Kauartikel oder Spielzeuge aus tierischen Produkten wie Kauknochen sollten vermieden werden.
  • Es ist wichtig, dass der Hund während der Ausschlussdiät nur Zugang zu dieser speziellen Diät hat, um genaue Ergebnisse zu erhalten. Das bedeutet auch, dass der Hund keine Gelegenheit haben sollte, draußen andere Lebensmittel oder Abfälle aufzunehmen.

Beobachtungsphase:

  • Während der Diät beobachtet der Tierarzt, ob sich die Symptome des Hundes verbessern. In der Regel dauert es etwa 4 bis 6 Wochen, bis erste Verbesserungen zu sehen sind, obwohl es manchmal auch länger dauern kann.
  • Wenn sich die Symptome deutlich bessern oder vollständig verschwinden, kann davon ausgegangen werden, dass der Hund auf ein oder mehrere Nahrungsmittelbestandteile in seiner früheren Ernährung negativ reagiert hat.

Provokationsphase (Wiedereinführung):

  • Nachdem die Symptome abgeklungen sind, wird langsam wieder ein Nahrungsmittel oder eine Zutat aus der ursprünglichen Ernährung eingeführt. Dies wird als Provokationstest bezeichnet.
  • Nach der Wiedereinführung der einzelnen Nahrungsmittel wird beobachtet, ob die Symptome zurückkehren. Wenn dies der Fall ist, ist das eingeführte Nahrungsmittel wahrscheinlich die Ursache der Unverträglichkeit oder Allergie.
  • Dieser Prozess wird für jede Zutat wiederholt, bis das oder die problematischen Nahrungsmittel identifiziert sind.

Langfristige Ernährung:

  • Sobald die unverträglichen oder allergieauslösenden Nahrungsmittel identifiziert wurden, wird der Hund dauerhaft auf eine Diät ohne diese Bestandteile gesetzt. Der Tierarzt kann eine Langzeit-Erhaltungsdiät empfehlen, die alle Nährstoffe enthält, die der Hund benötigt, und gleichzeitig die problematischen Zutaten vermeidet.

Was sind die Vorteile einer Ausschlussdiät?

Eine Ausschlussdiät bietet mehrere Vorteile, insbesondere für Hunde, die an wiederkehrenden oder unerklärlichen Symptomen leiden:

  1. Gezielte Diagnose: Sie hilft, die genaue Ursache der Nahrungsmittelunverträglichkeit oder -allergie zu identifizieren.
  2. Symptomlinderung: Viele Hunde erleben eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome, sobald die auslösenden Nahrungsmittel vermieden werden.
  3. Individuell anpassbar: Die Diät kann auf die Bedürfnisse und Reaktionen jedes einzelnen Hundes abgestimmt werden, indem Nahrungsmittel individuell getestet werden.
  4. Langfristige Lösung: Sobald das unverträgliche Nahrungsmittel identifiziert wurde, kann der Hund auf eine geeignete Diät umgestellt werden, die ihn symptomfrei hält.

Was ist bei einer Ausschlussdiät zu beachten?

  1. Disziplin und Konsequenz: Eine erfolgreiche Ausschlussdiät erfordert absolute Disziplin. Auch kleine Ausrutscher (z.B. ein Keks oder ein Leckerli) können das Ergebnis verfälschen und den Prozess verlängern.
  2. Geduld: Eine Ausschlussdiät ist ein langfristiger Prozess, der mehrere Wochen dauern kann. Es ist wichtig, geduldig zu bleiben, da es einige Zeit dauern kann, bis die Symptome abklingen.
  3. Zusammenarbeit mit dem Tierarzt: Die Diät sollte unter tierärztlicher Aufsicht durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass der Hund alle notwendigen Nährstoffe erhält und keine Mangelerscheinungen entwickelt.
  4. Individuelle Reaktionen: Jeder Hund reagiert anders auf Nahrungsmittel, und es kann einige Zeit dauern, die richtige Diät für den Hund zu finden. Der Tierarzt wird dabei helfen, die besten Optionen auszuwählen.

Häufige Fehler bei der Durchführung einer Ausschlussdiät

  • Unbeabsichtigtes Füttern von Snacks oder Leckerlis: Selbst kleine Mengen können die Ergebnisse der Diät beeinträchtigen.
  • Zu schnelles Wiedereinführen von Nahrungsmitteln: Die Wiedereinführung sollte langsam und schrittweise erfolgen, um sicherzustellen, dass die Reaktionen des Hundes genau beobachtet werden können.
  • Nicht durchgeführte Provokationsphase: Es ist wichtig, die Provokationsphase durchzuführen, um sicherzustellen, dass die Verbesserung tatsächlich auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit zurückzuführen ist.

Fazit

Die Ausschlussdiät ist ein bewährtes und effektives Mittel, um Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder -allergien bei Hunden zu diagnostizieren. Durch die sorgfältige Einführung und das schrittweise Testen von Nahrungsmitteln kann herausgefunden werden, welche Zutaten problematisch sind. Dies ermöglicht es, eine langfristige, angepasste Ernährung für den Hund zu finden, die seine Symptome lindert und seine Lebensqualität verbessert.

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