Der Alaskan Husky ist kein Showhund – sondern ein Ausdauertalent mit Herz und Pfote. Er wurde nicht nach Schönheitsidealen gezüchtet, sondern für Leistung, Robustheit und Arbeitsfreude. Ursprünglich als Schlittenhund im rauen Klima Alaskas entwickelt, ist er bis heute vor allem im Zughundesport aktiv und hochgeschätzt.
Anders als der Siberian Husky ist der Alaskan Husky keine anerkannte Hunderasse, sondern ein funktionaler Mischtyp. Genau das macht ihn so faszinierend – und anspruchsvoll. Denn der Alaskan Husky will nicht nur bewegt, sondern geführt und beschäftigt werden. Er ist hochintelligent, sozial, ausdauernd – und alles andere als ein Couchhund.
In diesem Porträt erfährst du alles, was du über die Haltung, Bedürfnisse und Besonderheiten des Alaskan Huskys wissen solltest – inklusive realistischer Einschätzung, für wen sich dieser Hund eignet (und für wen nicht).
Herkunft und Geschichte
Der Alaskan Husky ist kein Rassehund im klassischen Sinn, sondern ein sogenannter „Performance-Mischling“. Sein Ursprung liegt in den kargen, eisigen Regionen Alaskas, wo Hunde seit Jahrhunderten eine zentrale Rolle im Alltag der Menschen spielten – insbesondere als Schlittenhunde für Transport, Jagd und später auch für Rennen.
Zweck statt Stammbaum
Im Unterschied zu anerkannten Rassen wie dem Siberian Husky oder Malamute wurde der Alaskan Husky nicht nach Aussehen, sondern nach Leistung und Funktion gezüchtet. Das Zuchtziel war (und ist) ein leistungsfähiger, robuster, schneller und sozialverträglicher Hund, der unter extremen Bedingungen arbeiten kann.
Typische Rasseeinkreuzungen:
- Siberian Husky (Ausdauer und Robustheit)
- Greyhound (für Geschwindigkeit)
- Deutsche Vorstehhunde oder andere Jagdhunde (für Energie und Gehorsam)
- Border Collies oder andere Hütehunde (für Führigkeit und Intelligenz)
Je nach Zuchtziel können auch weitere Rassen eingekreuzt sein – die Vielfalt ist gross.
Vom Arbeitshund zum Rennhund
Spätestens mit dem Aufkommen von Schlittenhunderennen wie dem Iditarod oder dem Yukon Quest wurde gezielt auf Geschwindigkeit und Ausdauer selektiert. Der Alaskan Husky dominierte diese Rennen bald – nicht zuletzt wegen seiner Anpassungsfähigkeit, seinem geringen Gewicht und seiner unglaublichen Laufmotivation.
Aussehen und Typvielfalt
Der Alaskan Husky bricht mit dem typischen Bild eines einheitlich aussehenden Rassehundes. Sein Aussehen ist so vielfältig wie seine genetische Zusammensetzung, denn Form folgt hier ganz klar der Funktion. Entscheidend ist, wie gut der Hund unter harten Bedingungen performt – nicht, wie er aussieht.
Kein Standard, sondern Funktionalität
Je nach Einsatzzweck unterscheiden sich die Hunde deutlich in Grösse, Gewicht, Fellbeschaffenheit und Körperbau:
| Typ | Einsatz | Merkmale |
|---|---|---|
| Sprint-Typ | Kurzdistanzrennen | leichter, windhundartiger Körperbau, kürzeres Fell |
| Langstrecken-Typ | Z. B. Iditarod | robuster, drahtiger Körper, dichteres Fell |
| Fracht-Typ | schwere Zugarbeit | kräftiger, breiter gebaut, oft näher am Malamute |
Gewicht und Grösse
- Schulterhöhe: meist 50 bis 65 cm
- Gewicht: zwischen 18 und 30 kg, abhängig vom Typ
- Augen: häufig hell (blau, bernsteinfarben, grün) oder verschiedenfarbig
- Ohren: aufrecht oder halbstehend
- Rute: mittellang, oft sichelförmig getragen
Fell und Farbe
Das Fell kann:
- kurz, mittellang oder dicht-lang sein (je nach Linie)
- ein- oder mehrfarbig sein (von Weiss, Schwarz, Grau über Braun bis Gescheckt)
- Unterwolle haben – aber oft weniger als bei reinen Polarhunden
Wichtig: Ein zu schweres, doppeltes Fell – wie beim Malamute – wird für Rennen als hinderlich empfunden.
Fazit
Der Alaskan Husky ist optisch unvorhersehbar – aber immer für die Aufgabe gezüchtet, für die er bestimmt ist. Wer ein einheitliches Äusseres sucht, ist hier falsch. Wer einen leistungsfähigen Hund mit inneren Werten sucht, ist genau richtig.
Wesen und Charakter
Der Alaskan Husky ist kein klassischer Familienhund, sondern in erster Linie ein leistungsorientierter Arbeitshund mit starkem Lauftrieb. Dennoch kann er – mit dem richtigen Verständnis – ein loyaler, verschmuster und feinfühliger Begleiter sein.
Sozial, sensibel – und fordernd
Alaskan Huskys gelten als:
- freundlich und sozial gegenüber Menschen und Artgenossen
- intelligent und feinfühlig, nehmen Stimmungen genau wahr
- teamfähig, oft im Rudel gross geworden
- lautfreudig – heulen ist Teil ihrer Kommunikation
- eher wenig territorial, kein klassischer Wachhund
Fremden gegenüber zeigen sie meist Neugier statt Misstrauen. Aggressionen sind unerwünscht und werden in der Zucht ausgeschlossen.
Hoher Arbeitswille und Energiebedarf
Was sie besonders macht:
- extremer Bewegungsdrang, nicht mit einem „Spaziergang am Tag“ zu kompensieren
- Ausdauernd und zäh, auch unter widrigen Bedingungen
- Problemlösend, aber nicht unbedingt „gehorsam“ im klassischen Sinn
- schnell gelangweilt ohne Aufgabe oder geistige Beschäftigung
Achtung: Ohne körperliche und geistige Auslastung entwickeln viele Huskys schnell unerwünschte Verhaltensweisen wie Zerstörungswut, Ausbrechen oder Dauerjaulen.
Nicht jedermanns Sache – aber ein Geschenk für Aktive
Alaskan Huskys sind nichts für Anfänger, nichts für Menschen mit kleinem Zeitbudget oder Couch-Potentials. Wer aber draussen zu Hause ist, gerne läuft, zieht oder radelt – und bereit ist, viel zu investieren – bekommt einen hochintelligenten, sensiblen Hund mit Herz.
Haltung und Alltag: Nur etwas für Aktive mit Erfahrung
Die Haltung eines Alaskan Huskys erfordert nicht nur Zeit und Platz, sondern auch ein gutes Gespür für Hundepsychologie. Diese Hunde wurden nicht für das Sofa, sondern für die Bewegung im Rudel gezüchtet – wer ihnen gerecht werden will, muss mehr bieten als Spaziergänge.
Alaskan Husky = Hochleistungssportler
Ein Alaskan Husky will laufen – jeden Tag, bei jedem Wetter, mit klarer Aufgabe. Folgende Lebensumstände sind ideal:
- Haus mit gesichertem Garten, mindestens 1,5 m hoher Zaun
- Tägliche Lauf- oder Zugarbeit (z. B. Canicross, Bikejöring, Dogscooter, Schlitten)
- Geistige Auslastung: Suchspiele, Tricktraining, Nasenarbeit, Mantrailing
- Klar strukturierter Alltag mit festen Routinen
Wer einem Husky nur zweimal täglich Gassi bietet, wird schnell an Grenzen stossen – und der Hund ebenfalls.
Rudeltiere mit Sozialbedürfnis
Alaskan Huskys sind keine Einzelgänger:
- Sie fühlen sich im Mehrhundehaushalt meist wohler
- Wer keinen Zweithund halten kann, sollte für intensive soziale Kontakte sorgen
- Hundegruppen, Hundesport, Tagesbetreuung können helfen, das Bedürfnis zu decken
Alleinbleiben fällt ihnen schwer – sie neigen dann zum Heulen, Buddeln oder Zerstören.
Kein klassischer Familienhund – aber familienfähig
Mit Kindern können Alaskan Huskys gut – vorausgesetzt:
- sie sind gut sozialisiert
- die Kinder respektieren ihre Grenzen
- der Hund hat genug Auslastung
Als “einfacher Familienhund” ohne Aufgaben und Bewegung wird der Husky aber überfordert sein – und die Familie mit ihm.
Erziehung und Training: Konsequenz statt Kadavergehorsam
Ein Alaskan Husky ist kein „Befehlsempfänger“. Wer eine Rasse sucht, die aus reiner Gefälligkeit gehorcht, ist hier falsch. Huskys sind eigenständig, clever – und manchmal dickköpfig. Aber: Mit klarer, ruhiger Führung sind sie sehr wohl erziehbar.
Was Erziehung beim Husky bedeutet
- Er hinterfragt: „Warum soll ich das tun?“ – nicht aus Trotz, sondern weil er es gewohnt ist, selbstständig zu entscheiden.
- Er braucht ein klares Regelwerk, auf das er sich verlassen kann.
- Druck, Brüllen, Dominanzgehabe – damit erreichst du beim Husky gar nichts.
- Belohnungsbasiertes Training mit hoher Motivation (z. B. Futter, Spiel, Bewegung) wirkt besser als jede Leine.
Die wichtigsten Trainingsziele
- Rückruf: schwierig, aber machbar – Training mit Schleppleine, Wildersatz, positiver Verstärkung
- Leinenführigkeit: unbedingt nötig – Huskys ziehen naturgemäss gern
- Impulskontrolle: nicht allem sofort nachgeben – trainierbar durch Ruheübungen
- Alleinbleiben: sehr kleinschrittig aufbauen, viel Geduld nötig
Früh übt sich – Welpentraining ist Pflicht
- Sozialisation mit Menschen, Hunden, Umwelteinflüssen ist entscheidend
- Bereits im Welpenalter mit Rückruf, Grundkommandos und Frustrationstoleranz starten
- Am besten mit Unterstützung einer Hundeschule mit Erfahrung im Umgang mit nordischen Hunden
Ein Alaskan Husky braucht Führung ohne Zwang, klare Grenzen ohne Härte – und Menschen, die sein Wesen verstehen. Dann wird aus dem sturen Nordlicht ein verlässlicher Partner.
Pflege und Gesundheit: Robuster Naturbursche mit eigenem Pflegebedarf
Der Alaskan Husky gilt als ausgesprochen widerstandsfähig – er ist für extreme Bedingungen gezüchtet worden. Trotzdem braucht er regelmässige Pflege und eine auf seine besondere Physiologie abgestimmte Gesundheitsvorsorge.
Fellpflege: mehr als nur im Fellwechsel
- Dichtes Unterfell: Schützt vor Kälte, isoliert aber auch bei Hitze
- 2× jährlich massiver Fellwechsel („Blow Out“) – dabei hilft nur tägliches Bürsten
- Regelmässiges Ausbürsten verhindert Verfilzungen, Hautprobleme und Parasiten
- Kein Scheren! Das Fell reguliert sich selbst – Schneiden schadet der Schutzfunktion
Körperpflege im Überblick
- Ohren: regelmäßig auf Verschmutzung prüfen, sanft reinigen
- Zähne: Zahnpflege mit Kauartikeln oder Zähneputzen beugt Zahnstein vor
- Krallen: besonders bei wenig Asphaltkontakt im Auge behalten
- Pfoten: im Winter auf Streusalz achten, bei Bedarf mit Pfotenbalsam pflegen
Gesundheitliche Besonderheiten beim Alaskan Husky
- Grundsätzlich robust – Zuchtauslese nach Leistung statt Optik hat Vorteile
- Augenerkrankungen wie Katarakt oder PRA kommen gelegentlich vor
- Hüftdysplasie (HD) kann auftreten, ist aber seltener als bei grossen Showlinien anderer Rassen
- Autoimmunerkrankungen (z. B. Zink-Responsive Dermatitis) möglich – früh erkennen, tierärztlich begleiten
Tierarzt, Impfungen & Vorsorge
- Impfungen, Wurmkuren und Zeckenschutz wie bei jeder anderen Rasse – angepasst an individuelle Risiken
- Bei aktiven Zughunden: jährlicher Check-up inkl. Herz- und Gelenkfunktion empfohlen
- Bei Fütterung mit Barf oder hoher Leistung: Blutbildkontrollen sinnvoll
Fazit: Der Alaskan Husky ist gesundheitlich meist ein zäher Typ – vorausgesetzt, er wird artgerecht gehalten, bewegt und gepflegt.
Ernährung und Energiebedarf: Hochleistungsfutter für einen Arbeitshund
Der Alaskan Husky wurde gezüchtet, um unter widrigsten Bedingungen Leistung zu bringen. Das macht ihn auch in Sachen Fütterung zu einem Spezialfall – mit hohem Energiebedarf und besonderen Anforderungen an die Zusammensetzung des Futters.
Enorme Unterschiede je nach Aktivitätslevel
- Leistungs- oder Sporthund im Schlitten- oder Zugsport: bis zu 10.000 kcal täglich
- Aktiver Familienhund mit langen Wanderungen oder Hundesport: 2.000–3.000 kcal
- Alaskan Husky in ruhiger Haltung ohne besondere Auslastung: 1.200–1.800 kcal
Wichtig ist, das Futter individuell auf den Hund und seine Aktivität abzustimmen – ein Einheitsfutter für Alaskan Huskys gibt es nicht.
Was ins Napf gehört
- Hoher Fleischanteil mit gut verwertbaren Proteinen
- Gesunde Fette als Energiequelle, z. B. Lachsöl oder Geflügelfett
- Kohlenhydrate nur in moderatem Mass, v. a. gut verdauliche Quellen wie Haferflocken oder Kartoffeln
- Zink und Vitamin E besonders wichtig – Mangel kann Hautprobleme verursachen
Futterformen: Trocken, Nass oder Frisch?
- Hochwertiges Trockenfutter mit hohem Energiegehalt eignet sich für unterwegs oder auf Tour
- Nassfutter kann für Senioren oder mäkelige Fresser eine gute Ergänzung sein
- Frischfütterung oder BARF: bei guter Beratung möglich, aber mit Aufwand und Verantwortung verbunden
Achtung bei:
- Futterwechseln: langsam umstellen – empfindlicher Magen!
- Fressneid in Mehrhundehaltung – getrennt füttern kann nötig sein
- Übergewicht: trotz hohem Energiebedarf können Husky-Mischlinge bei zu wenig Bewegung schnell zunehmen
Fazit: Der Alaskan Husky ist ein Ausdauersportler – und braucht auch im Napf eine „Leistungsformel“, die zu seinem Lebensstil passt.
Erziehung, Sozialverhalten und Alltagstauglichkeit
Der Alaskan Husky bringt viel Intelligenz und Teamgeist mit – aber auch Unabhängigkeit, Eigenwillen und eine grosse Portion Arbeitsmotivation. Seine Erziehung verlangt daher Konsequenz, Klarheit und Geduld – und vor allem ein realistisches Verständnis dessen, was dieser Hund leisten kann – und was nicht.
Lernbereit, aber nicht unterwürfig
Alaskan Huskys sind hochintelligent, lernen schnell – aber nur, wenn sie den Sinn dahinter erkennen. Sie sind keine „Will-to-please“-Hunde wie Border Collies, sondern denken eigenständig und handeln oft nach eigener Einschätzung.
Typisch ist:
- Gute Aufnahmefähigkeit für Abläufe, Rituale und Routinen
- Geringe Motivation für klassische „Unterordnung“ oder langweilige Wiederholungen
- Testverhalten in der Pubertät – sie hinterfragen Autorität
- Schnelle Frustration bei Unfairness oder Druck
Soziales Wesen – aber mit Wachsamkeit
Alaskan Huskys sind in der Regel:
- freundlich gegenüber Menschen, auch gegenüber Fremden
- sozial mit anderen Hunden, besonders bei früher Sozialisierung
- oft jagdlich motiviert – Kleintiere und Katzen können je nach Linie problematisch sein
- kein klassischer Wachhund, aber aufmerksam und wachsam
Alltagstauglichkeit? Jein.
Ein Alaskan Husky ist kein Anfängerhund und nicht einfach „nur Familienhund“. Sein Alltag muss klar strukturiert, bewegungsreich und kopfmäßig anregend sein.
Was nicht gut funktioniert:
- Lange Phasen ohne Beschäftigung oder Bewegung
- Enge Stadtwohnungen ohne Ausgleich
- Reine „Haus-und-Garten“-Haltung ohne Auslauf und Aufgabe
Was gut funktioniert:
- Aktive Menschen, die täglich rausgehen, wandern, joggen oder Hundesport betreiben
- Menschen mit Hundeverstand und Führungsqualität
- Haltung im Rudel oder mit einem Zweithund
- Klar strukturierter Alltag mit festen Regeln und Ritualen
Hundeschule? Ja – aber richtig!
- Nicht jede Hundeschule passt zum Alaskan Husky.
- Achte auf Trainer:innen mit Erfahrung mit nordischen oder selbstständigen Rassen.
- Zwang, übertriebene Dominanz oder aversive Methoden können das Vertrauen dauerhaft zerstören.
- Besser: Positive Verstärkung, Beziehungsarbeit, klare Kommunikation.
Fazit: Der Alaskan Husky braucht Respekt und Führung auf Augenhöhe – dann wird er zum treuen Partner mit Charakter und Charme.
Haltungsvoraussetzungen und rechtliche Aspekte
Der Alaskan Husky ist kein Hund für jedermann. Seine ursprüngliche Aufgabe als Schlittenhund, seine hohe Energie und seine Unabhängigkeit erfordern ein Umfeld, das seinen Bedürfnissen gerecht wird. Auch in rechtlicher Hinsicht lohnt sich ein genauer Blick – denn obwohl er keine offiziell anerkannte Rasse ist, gibt es regionale Besonderheiten zu beachten.
Voraussetzungen für die Haltung
Bevor Du Dich für einen Alaskan Husky entscheidest, solltest Du Dir ehrlich folgende Fragen stellen:
- Habe ich täglich mehrere Stunden Zeit, um dem Bewegungs- und Beschäftigungsbedürfnis gerecht zu werden?
- Bin ich körperlich fit und mental belastbar, um mit einem aktiven, willensstarken Hund zu leben?
- Habe ich einen gut eingezäunten Garten oder gesicherten Auslauf, um Fluchtversuchen vorzubeugen?
- Bin ich bereit, Zeit und Geld in Hundesport, Ernährung, Tierarzt und Pflege zu investieren?
- Kann ich einen Hund mit Jagdtrieb und Freiheitsdrang sicher führen?
Falls Du eine dieser Fragen nicht mit Ja beantworten kannst, ist der Alaskan Husky möglicherweise nicht der passende Hund für Deinen Alltag.
Anforderungen in Mietwohnungen und Nachbarschaft
- Nicht jeder Vermieter erlaubt nordische Hunde. Kläre dies unbedingt vorab schriftlich.
- Huskys können bellfreudig und ausdauernd aktiv sein – das kann in Mehrfamilienhäusern zu Konflikten führen.
- Wenn Du in einer ländlichen Gegend wohnst, prüfe, ob es wildreiche Gebiete oder Naturschutzauflagen in der Umgebung gibt, die den Freilauf einschränken könnten.
Rechtliche Bestimmungen
Da der Alaskan Husky keine offiziell anerkannte Rasse ist (er gehört nicht zur FCI-Gruppe und ist ein funktionaler Typ, keine Rasse im kynologischen Sinne), gibt es keine allgemeingültigen rassespezifischen Auflagen.
Aber:
- In einigen Kantonen in der Schweiz, Bundesländern in Deutschland oder Regionen in Österreich können nordische Hunde pauschal als „Listenhunde“ oder „besondere Hunde“ gelten – auch ohne konkrete Vorfälle.
- In Gemeinden mit Hundeverordnung oder Leinenpflichtzonen können Huskys eingeschränkt werden.
- Es kann sein, dass Du:
- eine Haltebewilligung brauchst
- ein Wesenstest oder eine Sachkundeprüfung absolvieren musst
- höhere Hundesteuern bezahlen musst
Tipp: Frag vor der Anschaffung beim zuständigen Veterinäramt oder der Gemeinde nach, ob es regionale Einschränkungen oder Auflagen gibt. So vermeidest Du unangenehme Überraschungen.
Für wen eignet sich der Alaskan Husky – und für wen nicht?
Der Alaskan Husky ist ein faszinierender Hundetyp mit beeindruckender Ausdauer, einem starken Willen und einem tief verwurzelten Bewegungsdrang. Er wurde nicht gezüchtet, um auf der Couch zu liegen – sondern um Schlitten zu ziehen, Kilometer um Kilometer, durch Schnee und Eis.
Ideal geeignet für:
- Sehr aktive Menschen, die täglich mehrere Stunden mit ihrem Hund draussen unterwegs sind – auch bei Regen, Schnee und Minusgraden.
- Hundesportler:innen mit Interesse an Zughundesport, Canicross, Bikejöring oder Skijöring.
- Halter:innen mit Haus und gut gesichertem Garten, die sich bewusst für einen Hund mit hoher Selbstständigkeit, Jagdtrieb und Freiheitsdrang entscheiden.
- Erfahrene Hundemenschen, die Körpersprache lesen können, strukturiert erziehen und klare Regeln setzen – ohne unnötige Härte.
- Menschen mit Herz für nordische Hunde, die bereit sind, sich intensiv mit den artspezifischen Bedürfnissen auseinanderzusetzen.
Nicht geeignet für:
- Menschen mit wenig Zeit oder einem eher gemütlichen Lebensstil.
- Ersthundebesitzer:innen ohne Anleitung oder Unterstützung durch Hundeschule oder erfahrenes Umfeld.
- Stadtwohnungen ohne Ausweichmöglichkeiten für Bewegung und Sozialkontakt.
- Menschen, die einen „funktionierenden“ Hund suchen, der einfach „mitläuft“.
- Allergiker:innen oder Personen mit sehr hohen Ansprüchen an Sauberkeit, da Huskys haaren, riechen und gerne auch mal buddeln.
Kurz gesagt:
Ein Alaskan Husky ist kein Hund für bequeme Spaziergänge am Feierabend. Er braucht nicht nur Bewegung, sondern echte Arbeit, um zufrieden zu sein. Wer ihn versteht, fördert und fordert, wird mit einem ausdauernden, loyalen und beeindruckenden Hund belohnt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Alaskan Husky
Ist der Alaskan Husky eine anerkannte Hunderasse?
Nein. Der Alaskan Husky ist keine offiziell anerkannte Rasse, sondern ein funktionaler Schlittenhundetyp. Er wurde auf Leistung gezüchtet – nicht auf ein einheitliches Erscheinungsbild.
Wie unterscheidet sich der Alaskan Husky vom Siberian Husky?
Der Siberian Husky ist eine anerkannte Rasse mit festgelegtem Standard, während der Alaskan Husky eine Mischform aus verschiedenen nordischen und europäischen Rassen ist. Er ist in der Regel leichter, schneller und ausdauernder – aber optisch weniger einheitlich.
Wie viel Bewegung braucht ein Alaskan Husky?
Sehr viel. Mehrere Stunden täglich – am besten in Form von Zughundesport oder langen Wanderungen. Ein Alaskan Husky will nicht „spazieren gehen“, sondern sich richtig verausgaben.
Kann man einen Alaskan Husky in der Wohnung halten?
Nur bedingt. Eine Haltung in einer kleinen Stadtwohnung ist nicht ideal. Ein Haus mit ausbruchsicherem Garten und viel Bewegungsmöglichkeit ist deutlich besser geeignet.
Ist der Alaskan Husky ein Familienhund?
Er kann ein toller Familienhund sein, wenn er ausreichend ausgelastet ist und die Familie ihn versteht. Er ist freundlich, aber oft auch selbstständig und nicht unbedingt auf Gehorsam gezüchtet.
Wie gut hört ein Alaskan Husky?
Meist nur, wenn er will. Die Rasse ist bekannt für ihre Unabhängigkeit. Ein sicherer Rückruf ist schwierig – das Schleppleinentraining und vorausschauendes Verhalten sind Pflicht.
Haart der Alaskan Husky stark?
Ja. Besonders im Fellwechsel haart er intensiv. Eine regelmässige Fellpflege ist wichtig – besonders während des saisonalen Wechsels.
Kann man mit einem Alaskan Husky joggen gehen?
Ja, und noch viel mehr. Joggen, Canicross, Fahrradfahren oder Skijöring – alles, was Tempo bringt, begeistert ihn. Gemütliches Schlendern ist nicht sein Ding.
Wie alt wird ein Alaskan Husky?
Im Schnitt 12 bis 15 Jahre, bei guter Pflege und artgerechter Haltung.
Gibt es bei dieser Rasse spezielle Gesundheitsprobleme?
Sie gelten als robust, aber rassetypische Probleme wie Hüftdysplasie (HD), Augenkrankheiten und Schilddrüsenerkrankungen können auftreten. Wichtig: auf seriöse Zucht achten!



