BARF steht für “Biologisch Artgerechtes Rohes Futter” und ist eine Ernährungsform für Hunde und Katzen, die darauf abzielt, die natürliche Ernährung von Wildtieren nachzuahmen. Die Idee hinter BARF ist es, Haustiere so zu füttern, wie es ihre Vorfahren in freier Wildbahn getan hätten – mit rohem Fleisch, Knochen, Innereien und einer geringen Menge an Gemüse und Obst. Diese Ernährungsweise soll eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen bieten, darunter eine bessere Verdauung, gesündere Haut und glänzendes Fell. In diesem Artikel erfährst Du, was BARF genau ist, welche Vorteile und Risiken damit verbunden sind und wie Du Deinen Hund sicher und ausgewogen barfen kannst.
Was ist BARF?
BARF basiert auf dem Konzept, dass Hunde und Katzen, als Nachfahren von Wölfen und Wildkatzen, am besten mit einer rohen und natürlichen Ernährung gedeihen. Die Grundlage dieser Diät besteht hauptsächlich aus rohem Fleisch, Knochen und Innereien, ergänzt durch eine kleine Menge an Gemüse, Obst und gelegentlich Nüssen und Samen. Befürworter dieser Methode glauben, dass die Rohfütterung eine artgerechtere und gesündere Alternative zu herkömmlichem Trocken- oder Nassfutter darstellt.
Die Grundbestandteile der BARF-Diät
Eine typische BARF-Diät setzt sich aus den folgenden Komponenten zusammen:
- Rohes Fleisch: Verschiedene Fleischsorten wie Rind, Huhn, Lamm, Pute, Kaninchen oder Wildfleisch bilden die Grundlage der BARF-Diät. Fleisch liefert essentielle Proteine und Fette, die für den Muskelaufbau und die allgemeine Gesundheit wichtig sind.
- Knochen: Roh verfütterte Knochen sind eine wichtige Kalziumquelle und tragen zur Zahngesundheit bei, indem sie helfen, Zahnstein abzureiben. Es ist wichtig, nur rohe, fleischige Knochen zu verwenden, da gekochte Knochen splittern und Verletzungen verursachen können.
- Innereien: Leber, Niere, Herz und andere Innereien sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen und sollten etwa 10–15 % der Gesamtration ausmachen.
- Gemüse und Obst: Eine kleine Menge an Gemüse und Obst liefert Ballaststoffe, Vitamine und Antioxidantien. Geeignete Gemüsesorten sind z. B. Karotten, Zucchini und Spinat, während Äpfel und Beeren beliebte Obstsorten sind. Gemüse sollte püriert werden, um die Verdaulichkeit zu erhöhen.
- Ergänzungen: Zusätze wie Öle (z. B. Lachsöl oder Kokosöl), Eier, Joghurt und gelegentlich Nüsse und Samen können hinzugefügt werden, um die Ernährung zu ergänzen und sicherzustellen, dass der Hund alle notwendigen Nährstoffe erhält.
Vorteile der BARF-Ernährung
Die BARF-Ernährung bietet eine Reihe von potenziellen Vorteilen:
- Bessere Verdauung: Viele Hundehalter berichten von einer verbesserten Verdauung und kleineren, festeren Kotabsätzen bei der Fütterung mit rohem Futter. Die natürliche Nahrung soll leichter verdaulich sein und weniger Füllstoffe enthalten, die zu großen Kotmengen führen.
- Gesunde Haut und glänzendes Fell: Die Fütterung mit rohem Fleisch und hochwertigen Fetten kann zu einer gesünderen Haut und einem glänzenderen Fell führen. Essentielle Fettsäuren in rohem Fleisch und Fisch tragen zur Hautgesundheit bei und können Juckreiz und Allergien reduzieren.
- Zahngesundheit: Das Kauen auf rohen Knochen hilft, die Zähne zu reinigen und Zahnstein zu entfernen. Dies trägt zur allgemeinen Zahngesundheit bei und reduziert das Risiko von Zahnproblemen.
- Höhere Energie und Vitalität: Viele Hundebesitzer stellen fest, dass ihre Hunde bei einer BARF-Diät aktiver und energiegeladener sind. Die natürliche Ernährung soll den Stoffwechsel unterstützen und zu einem höheren Energieniveau beitragen.
- Kontrolle über die Zutaten: Die BARF-Ernährung ermöglicht es Dir, genau zu kontrollieren, was Dein Hund frisst. Du kannst hochwertige, frische Zutaten wählen und künstliche Zusatzstoffe, Konservierungsstoffe und Füllstoffe vermeiden, die in kommerziellem Hundefutter oft enthalten sind.
Risiken und Herausforderungen der BARF-Ernährung
Trotz der vielen Vorteile gibt es auch einige Risiken und Herausforderungen, die mit der BARF-Ernährung verbunden sind:
- Unausgewogene Ernährung: Eine der größten Herausforderungen bei der BARF-Fütterung ist die Sicherstellung, dass der Hund alle notwendigen Nährstoffe in den richtigen Mengen erhält. Eine unausgewogene Ernährung kann zu Mangelerscheinungen oder Überversorgungen führen, die gesundheitliche Probleme verursachen können.
- Bakterielle Kontamination: Rohes Fleisch kann Bakterien wie Salmonellen oder E. coli enthalten, die sowohl für Hunde als auch für Menschen gefährlich sein können. Es ist wichtig, strenge Hygienestandards einzuhalten, um das Risiko einer bakteriellen Kontamination zu minimieren.
- Gefahren durch Knochen: Obwohl rohes Kauen auf Knochen zur Zahngesundheit beitragen kann, besteht das Risiko, dass Knochen splittern und innere Verletzungen verursachen. Deshalb sollten immer fleischige, rohe Knochen und keine Röhrenknochen verfüttert werden.
- Zeit- und Kostenaufwand: Die Zubereitung von BARF-Mahlzeiten kann zeitaufwendig sein und erfordert Planung und Wissen, um sicherzustellen, dass die Ernährung des Hundes ausgewogen ist. Außerdem können hochwertige, frische Zutaten teurer sein als herkömmliches Hundefutter.
Tipps für eine sichere und ausgewogene BARF-Ernährung
Wenn Du Dich für eine BARF-Diät entscheidest, gibt es einige wichtige Punkte, die Du beachten solltest:
- Informiere Dich gründlich: Bevor Du mit BARF beginnst, solltest Du Dich ausführlich informieren, um sicherzustellen, dass Du die Bedürfnisse Deines Hundes verstehst und die Ernährung entsprechend anpassen kannst. Es gibt viele Bücher, Online-Ressourcen und Ernährungsberater, die Dir helfen können.
- Starte langsam: Führe die Rohfütterung schrittweise ein, damit sich der Verdauungstrakt Deines Hundes an die neue Ernährungsweise gewöhnen kann. Beginne mit einer einfachen Mischung aus Fleisch und Gemüse und füge nach und nach Knochen und Innereien hinzu.
- Sorge für Hygiene: Halte strenge Hygienemaßnahmen ein, um die Kontamination durch Bakterien zu vermeiden. Wasche Dir die Hände nach dem Umgang mit rohem Fleisch gründlich und reinige alle Oberflächen und Werkzeuge, die mit rohem Fleisch in Berührung gekommen sind.
- Berate Dich mit einem Tierarzt: Konsultiere einen Tierarzt oder einen auf Tierernährung spezialisierten Fachmann, bevor Du mit BARF beginnst. Sie können Dir helfen, einen ausgewogenen Ernährungsplan zu erstellen, der den individuellen Bedürfnissen Deines Hundes entspricht.
- Variiere die Zutaten: Achte darauf, eine Vielzahl von Fleischsorten, Innereien und Gemüse zu füttern, um eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen und Nährstoffmängel zu vermeiden.
Fazit
Die BARF-Ernährung kann eine gesunde und artgerechte Ernährungsweise für Hunde sein, die viele Vorteile bietet, darunter verbesserte Verdauung, Zahngesundheit und ein glänzendes Fell. Allerdings erfordert die Rohfütterung auch eine sorgfältige Planung und strenge Hygiene, um sicherzustellen, dass die Ernährung ausgewogen und sicher ist. Wenn Du die richtige Balance findest und Dich gut informierst, kann BARF eine lohnende Ernährungsform für Deinen Hund sein.