Ja, auch Hunde können Ängste haben. Umgangssprachlich bezeichnen wir solche Vertreter als “Angsthunde”. Sei es aufgrund früherer Traumas, negativer Erfahrungen aus der Vergangenheit oder sonstigen Gründen, die Ängste eines Hundes sollte man ernst nehmen.
Heute sprechen wir darüber, welche Möglichkeiten geeignet sind, um Angsthunde zu beschäftigen und damit ihr Verhalten positiv zu fördern.
Typisches Verhalten von Angsthunden
Die meisten von Grund auf ängstlichen Hunde verhalten sich so, weil sie schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht haben. Es kann sich um eine objektbezogene Angst handeln (z.B. Türen und der Furcht davor, eingeklemmt zu werden). Was jedoch am häufigsten verbreitet ist, ist die Angst vor bestimmten Situationen, die nicht selten mit Menschen verbunden sind.
Bekommt der Hund es mit der Angst zu tun, äussert sich das ebenso unterschiedlich. Beim einen ist es Aggression, beim anderen extreme Anspannung und Rückzug. Gemeinsam haben Angsthunde, dass sie dann enorm gestresst sind.
Angsthunden Beschäftigung verschaffen
Wenn Sie den Angsthund auf positive Weise auslasten, wird er entspannter. Positive Bestärkung in sonst ängstlichen Situationen sorgt ausserdem dafür, dass der Hund mit der Zeit sicherer wird. Kommen wir jetzt zu den Tipps, die ideal für Angsthunde als Beschäftigung geeignet sind.
Auslauf ohne Leine
Einige Angsthunde haben sogar vor der Leine Angst. Oft ist es dann so, dass der Halter auch bei jedem Spaziergang angespannt ist – das überträgt sich auf den Hund zurück und schon haben wir einen Teufelskreis.
Verschaffen Sie dem Angsthund ab und zu die Möglichkeit, ohne Leine “frei nach Schnauze” herumzulaufen. Er kann dann frei entscheiden, wie er sich bewegt, wo er hin geht, in welchem Tempo, woran er schnüffelt.
Das geht natürlich nur in sicheren Umgebungen. Ein Garten mit ausreichend Platz wäre ideal. Manche Hundeschulen bieten aber auch ihre Freilaufplätze zur privaten Reservierung an.
Angsthunde mit anderen Hunden sozialisieren
Hunde sprechen ihre eigene Sprache. Und gerade bei Angsthunden verstehen wir die manchmal nicht. Deshalb kann es sinnvoll sein, den Angsthund mit “normalen” Hunden zusammenzubringen, damit er sich das Verhalten – frei von Angst – von ihnen abguckt.
Dafür eignen sich spezielle Gruppen von bereits gut sozialisierten Hunden. Da das bestenfalls nie ohne menschliche Aufsicht passiert, gibt es auch an dieser Stelle einige Hundeschulen, die solch spezifische Kurse für Angsthunde mit der Unterstützung durch Artgenossen anbieten.
Sportarten für Angsthunde
Schauen Sie doch mal in unserem Beitrag über Hundesportarten vorbei. Dort ist das Mantrailing, also die Personensuche, ganz besonders für Angsthunde geeignet.
Die Vorteile dabei sind vielfältig: der Hund darf an der langen Leine laufen, die Sinne werden gefordert, der Kontakt zu Menschen wird positiv bestärkt und am Ende winkt eine nette Belohnung für den Hund.
Falls im Umfeld keine geeigneten Kandidaten für die Personensuche zur Verfügung stehen, gibt es immer noch die Möglichkeit, bei einer Hundeschule oder Trainern anzufragen – viele Hundetrainer sind im Umgang mit Angsthunden erprobt und stellen sich gern für solche Hundesportspiele zur Verfügung.