Der Amerikanische Foxhound ist ein echter Spezialist: schlank, ausdauernd und mit einer Nase, die ihresgleichen sucht. Ursprünglich für die Fuchs- und Wildjagd gezüchtet, zählt er heute zu den seltensten, aber auch faszinierendsten Hunderassen der USA. Seine Herkunft ist eng mit der Geschichte des Landes verbunden – und sein Wesen spiegelt genau das wider: unabhängig, aktiv und freiheitsliebend.
Anders als sein naher Verwandter, der Englische Foxhound, wurde der American Foxhound auf Leichtfüßigkeit, Geschwindigkeit und Jagdpassion selektiert. Das Ergebnis: ein athletischer, bewegungsfreudiger Hund mit feinem Geruchssinn, langem Atem und starker Eigenmotivation.
Als reiner Familienhund ist der Amerikanische Foxhound nur bedingt geeignet – nicht, weil ihm das Sozialverhalten fehlt, sondern weil sein Bedürfnis nach Bewegung, Beschäftigung und jagdlicher Auslastung sehr hoch ist. Wer diesen Hund hält, braucht Platz, Zeit und Verständnis für seine natürlichen Instinkte.
Für sportliche Menschen, die ihn ernst nehmen, kann er jedoch ein treuer, sanfter Begleiter sein – sensibel im Wesen, freundlich im Umgang und faszinierend in seiner Arbeit.
Herkunft und Geschichte
Der Amerikanische Foxhound gehört zu den ältesten und geschichtsträchtigsten Hunderassen der Vereinigten Staaten – seine Wurzeln reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Mitgebracht wurde er von britischen Siedlern, die ihre englischen Foxhounds nach Virginia brachten, um die Jagd auf Füchse und Wildtiere zu organisieren.
Diese Hunde wurden im Laufe der Zeit gezielt weiterentwickelt, um den besonderen Anforderungen der amerikanischen Landschaft gerecht zu werden: weite, offene Wälder, unwegsames Gelände und wilde Beutetiere verlangten nach Hunden mit mehr Ausdauer, höherem Tempo und stärkerem Jagdtrieb.
Besonders einflussreich war dabei George Washington, der nicht nur als „Vater der Nation“, sondern auch als leidenschaftlicher Hundeführer gilt. Er kreuzte französische Jagdhunde mit seinen britischen Hounds und legte so den Grundstein für die eigenständige Rasse – den American Foxhound.
Im Jahr 1886 wurde die Rasse vom American Kennel Club (AKC) offiziell anerkannt. Bis heute gilt sie als Nationalhund der Vereinigten Staaten, ist aber ausserhalb jagdlicher Nutzung relativ selten anzutreffen – sowohl in den USA als auch in Europa.
Zuchtziel damals wie heute:
- Ausdauer und Lauffreude über viele Stunden
- exzellenter Geruchssinn
- selbstständiges Arbeiten im Gelände
- hohe Sozialverträglichkeit im Rudel
- klarer, melodischer Spurlaut
Der Amerikanische Foxhound wurde nie für das Wohnzimmer gezüchtet – sondern für die Jagdmeute. Seine Geschichte erklärt vieles, was ihn heute noch ausmacht: Tempo, Temperament und ein nahezu unbeirrbarer Arbeitswille.
Aussehen & Größe
Der Amerikanische Foxhound ist ein athletischer, hochbeiniger Laufhund mit schlanker Linie und kraftvollem Gangbild. Alles an ihm ist auf Ausdauer, Geschwindigkeit und Jagdleistung ausgerichtet – von der Brusttiefe bis zur langen Rute. Er erinnert optisch an den Englischen Foxhound, ist aber leichter gebaut, feiner in den Proportionen und insgesamt agiler.
Körperbau
- Grösse:Rüden: ca. 56–63 cm
Hündinnen: ca. 53–61 cm
- Gewicht:Je nach Linie ca. 25–34 kg
Jagdlich geführte Linien sind oft leichter und drahtiger als Show- oder Begleithunde
- Körperform:Schmal, hochbeinig, mit tiefer Brust, geradem Rücken und langer, leicht gebogener Rute. Die Muskulatur ist funktional, nicht massig.
Kopf und Ausdruck
- Kopf: Lang und schmal mit leicht gewölbter Stirn, klar definiertem Stop und kräftigem Fang
- Augen: Gross, rund bis leicht mandelförmig, mit weichem, oft melancholischem Ausdruck
- Ohren: Tief angesetzt, lang, dünn und weich – typisch houndartig, anliegend getragen
Fell und Farbe
- Fell: Kurz, dicht, wetterbeständig. Sehr pflegeleicht, aber nicht besonders isolierend.
- Fellfarben: Alle Jagdhundfarben sind erlaubt. Häufig sind:
- Dreifarbig (Schwarz-Weiss-Braun)
- Rot-Weiss
- Lemon (helles Beige) mit Weiss
- Gestromt oder einfarbig (selten)
Bewegung und Ausstrahlung
Im Freilauf zeigt der Foxhound seine wahre Stärke: ein müheloser, raumgreifender Galopp, kraftvoll und leichtfüssig zugleich. Dabei wirkt er weder hektisch noch aufgeregt – sondern zielgerichtet und voller Energie.
Seine Erscheinung ist funktional, nicht spektakulär – aber wer ihn in Bewegung sieht, erkennt sofort, wofür dieser Hund gemacht wurde.
Wesen & Charakter
Der Amerikanische Foxhound ist ein echter Laufhund mit Arbeit im Kopf und Herz. Sein Charakter ist geprägt von Eigenständigkeit, Sensibilität und einem tief verwurzelten Bewegungsdrang. Er wurde über Jahrhunderte dafür gezüchtet, über Stunden in der Meute zu arbeiten – ohne ständige Anleitung durch den Menschen. Das prägt bis heute sein Wesen.
Eigenständig, aber nicht unsozial
Der Foxhound denkt gern selbst. Er wurde nicht auf Kadavergehorsam, sondern auf selbstständiges Entscheiden im Gelände selektiert. Das macht ihn zu einem klugen, unabhängigen Hund, der nicht auf permanente Kontrolle anspricht, sondern auf Kooperation. Wer ihn führen will, muss Vertrauen aufbauen und konsequent kommunizieren, statt zu kommandieren.
Freundlich und gut verträglich
Trotz seines Jagdhintergrunds ist der American Foxhound kein aggressiver Hund. Im Gegenteil: Er ist sozialverträglich, freundlich, meist sanftmütig – gegenüber Menschen wie auch Artgenossen. In der Meute muss er funktionieren – darum sind Ressourcenneid und Reizbarkeit züchterisch kaum erwünscht.
Er eignet sich (bei guter Sozialisierung) auch für Familien – allerdings nur, wenn sein Bewegungs- und Beschäftigungsbedürfnis ernst genommen wird.
Sensibel und menschenbezogen
Der Foxhound ist kein distanzierter Jagdhund, sondern ein emotional feinfühliger Begleiter. Er hängt stark an seiner Bezugsperson, mag Nähe und gemeinsame Rituale. Gleichzeitig reagiert er sensibel auf Unstimmigkeiten, Stress oder groben Umgangston – Druck führt bei ihm eher zu Rückzug als zu Gehorsam.
Bewegungsdrang: hoch – sehr hoch
Diese Rasse ist nicht für ein Leben auf dem Sofa gemacht. Der Amerikanische Foxhound will laufen, riechen, suchen, unterwegs sein – am besten täglich und ausgiebig. Ein Garten reicht nicht. Wer diesen Hund unterfordert, riskiert Unruhe, Dauerbellen oder Ausbruchsversuche.
Jagdtrieb? Absolut – aber trainierbar
Der Jagdtrieb ist stark ausgeprägt. Er folgt leidenschaftlich einer Fährte – mit oder ohne Freigabe. Das bedeutet: Rückruf ist trainierbar, aber nie 100 % sicher. Freilauf ist oft nur an der Schleppleine oder auf gesichertem Gelände möglich.
Ein Amerikanischer Foxhound ist nichts für Menschen, die einen einfach zu führenden, immer abrufbaren Hund suchen. Aber für aktive, feinfühlige und verständige Menschen ist er ein unglaublich loyaler, ehrlicher und liebenswerter Partner.
Für wen passt diese Hunderasse – und für wen eher nicht?
Der Amerikanische Foxhound ist ein Ausdauersportler mit feiner Seele. Seine Haltung ist kein Kinderspiel – aber wer zu ihm passt, wird mit einem charakterstarken und tief loyalen Hund belohnt. Damit das klappt, braucht es allerdings bestimmte Voraussetzungen.
Für wen passt der Amerikanische Foxhound?
✅ Aktive Menschen mit viel Bewegung im Alltag
Jogger:innen, Wanderer, Outdoor-Fans oder Reiter:innen finden im Foxhound einen motivierten, belastbaren Partner. Wer täglich mehrere Stunden draussen ist, liegt hier richtig.
✅ Halter:innen mit Erfahrung oder Geduld
Die Führung eines unabhängigen, jagdlich geprägten Hundes braucht Verständnis für Hundeverhalten, Konsequenz ohne Härte und Freude am gemeinsamen Arbeiten. Er ist kein Anfängerhund – aber lernbereit.
✅ Ländliche Umgebung oder grosses Grundstück
Ein Foxhound fühlt sich in der Stadt oft unwohl. Ideal sind weite Flächen, eingezäunte Gärten und eine möglichst reizarme Umgebung, in der er sich natürlich bewegen darf.
✅ Menschen, die Hunde als Persönlichkeiten sehen
Wer keinen „funktionierenden Befehlsempfänger“, sondern einen Mitdenker mit Jagdseele sucht, wird beim Foxhound fündig.
Für wen ist der Amerikanische Foxhound eher nicht geeignet?
❌ Menschen mit wenig Zeit oder Bewegungsdrang
Wenig Gassi, viel Sofa – das passt nicht. Ein unterforderter Foxhound wird laut, unruhig oder sucht sich selbst Aufgaben. Meist keine guten.
❌ Ersthundebesitzer:innen ohne Unterstützung
Sein Jagdtrieb, seine Eigenständigkeit und sein sensibles Wesen können Neulinge schnell überfordern. Ohne gute Beratung läuft man leicht ins Leinezieh- oder Rückrufproblem.
❌ Leben in dicht besiedelten Wohnlagen
Der Foxhound hat eine laute Stimme – er ist Meutehund mit Spurlaut. In der Mietwohnung kann das schnell zu Problemen führen. Zudem stresst ihn Reizüberflutung in der Stadt.
❌ Haushalte mit Kleintieren ohne Management
Sein Jagdtrieb macht ihn meist unverträglich mit Kaninchen, Frettchen oder frei laufenden Katzen – ausser bei früher Gewöhnung und konsequentem Management.
Fazit:
Der Amerikanische Foxhound ist ein Hund für Spezialist:innen – nicht für jeden, aber genau richtig für Menschen, die seine Bedürfnisse verstehen, ernst nehmen und mit ihm leben wollen, statt ihn zu „erziehen“. Wer ihn so akzeptiert, bekommt einen treuen, arbeitswilligen Partner mit viel Herz und Tempo.
Erziehung & Alltag
Die Erziehung eines Amerikanischen Foxhounds ist kein Sprint – sondern ein Marathon. Diese Rasse bringt Eigenständigkeit, Jagdtrieb und einen wachen Geist mit. Sie lernt gut, aber nur, wenn der Mensch geduldig, konsequent und vorausschauend führt. Wer seinen Foxhound in den Alltag integrieren will, muss lernen, mit ihm zu arbeiten – nicht gegen ihn.
Bindung statt blinder Gehorsam
Der Foxhound ist kein Hund, der für „Sitz, Platz, Fuss“ lebt. Er will verstehen, warum er etwas tun soll – und ob es sich für ihn lohnt. Klassisches Gehorsamstraining funktioniert nur, wenn die Beziehung stimmt. Das heisst:
- frühzeitige, positive Sozialisierung ab dem Welpenalter
- klare Regeln, aber ohne Strenge
- belohnungsbasiertes Training statt Druck
- Vertrauen durch Alltagssicherheit (Routinen, Rituale, Verlässlichkeit)
Rückruftraining: Pflicht und Herausforderung
Foxhounds lieben es, Spuren zu folgen – oft kilometerweit. Ein sicherer Rückruf ist deshalb eine der wichtigsten Übungen. Erfolgreich wird man damit nur:
- durch langfristiges Schleppleinentraining
- mit hochwertiger Belohnung und starker Motivation
- über viele Reizlagen hinweg
- durch konsequenten Aufbau, ohne Frust oder Strafen
Aber: Selbst mit sehr gutem Training ist der Freilauf in wildreichen Gebieten immer ein Risiko.
Alltagstauglichkeit: Mitdenken und vorausschauend planen
Ein Foxhound kann sich an viele Alltagssituationen gewöhnen – aber er braucht Hilfe dabei. Sinnvolle Trainingsziele:
- Entspannung auf Signal (z. B. in Restaurant oder Büro)
- Alleinbleiben in kleinen Schritten aufbauen – er ist sehr menschenbezogen
- Leinenführigkeit durch Ruhe und Struktur trainieren
- Maulkorbtraining, falls Auflagen bestehen (z. B. wegen Jagdtrieb)
Beschäftigung mit Sinn
Ein gelangweilter Foxhound wird kreativ – oft zum Leidwesen der Möbel oder Nachbarn. Darum gehört zur Erziehung auch eine sinnvolle Alltagsstruktur:
- feste Fütterungszeiten
- klare Ruhephasen
- gezielte Auslastung (Kopfarbeit + Bewegung)
- Sozialkontakte mit Hunden, die nicht überfordern
Typische Herausforderungen im Alltag
- Sturheit bei Ablenkung
- Lautes Bellen oder Heulen bei Frust oder Einsamkeit
- Jagen von Wild oder Katzen bei fehlender Kontrolle
- Fluchtverhalten, wenn der Reiz zu gross wird
Ein Amerikanischer Foxhound lässt sich nicht „abrichten“. Aber er lässt sich sehr gut begleiten – mit Struktur, Geduld, Erfahrung und einer guten Portion Humor.
Auslastung & Beschäftigung
Der Amerikanische Foxhound ist ein Ausdauerspezialist – geschaffen für stundenlanges Arbeiten in der Jagdmeute. Wer ihm im Alltag nicht genügend sinnvolle Aufgaben bietet, bekommt es mit einem unterforderten, unruhigen und oft lautstarken Hund zu tun. Darum ist eine durchdachte Auslastung absolut zentral – körperlich wie geistig.
Bewegung: viel – und am besten täglich
Foxhounds brauchen Bewegung. Keine „Gassirunden“, sondern echte Touren. Idealerweise:
- täglich 2–3 längere Spaziergänge von insgesamt mind. 1,5–2 Stunden
- freies Laufen an der Schleppleine oder in sicher eingezäuntem Gelände
- Joggen, Wandern, Reiten – wenn gleichmässig und nicht zu abrupt
- kein stupides Ballwerfen, sondern kontrolliertes Bewegungsangebot
💡 Wichtig: Diese Rasse ist für Tempo und Distanz gemacht – aber sie muss auch lernen, zwischendurch zur Ruhe zu kommen. Reizarme Bewegung hilft dabei mehr als hektisches Spiel.
Nasenarbeit: artgerecht und sinnvoll
Der Foxhound wurde für die Fährte gezüchtet – seine Nase ist extrem leistungsfähig. Wer ihn geistig auslasten will, nutzt seine Stärken:
- Spurensuche (z. B. über Leckerlis, Menschensuche, Fährtenarbeit)
- Verlorensuche im Wald
- Mantrailing oder Geruchsunterscheidung
- ZOS (Zielobjektsuche) im Haus oder Garten
Schon 10–15 Minuten konzentrierte Nasenarbeit sind effektiver als eine Stunde Bewegung.
Kopfarbeit: ja – aber ruhig und strukturiert
Foxhounds sind keine Clowns, aber sehr wohl lernbereit. Geeignet sind:
- Targettraining, z. B. mit Touchstick
- Tricktraining auf Basis positiver Verstärkung
- Impulskontrollspiele wie „Warte“, „Guck mich an“, „Lass es“
- kleine Aufgaben im Alltag (z. B. Geruchsdöschen finden, versteckte Belohnung suchen)
Wichtig: Reizüberflutung vermeiden. Ruhige Kopfarbeit fördert Selbstkontrolle und hilft beim Stressabbau.
Sozialkontakte & Freiraum
Der Foxhound ist grundsätzlich rudelverträglich. Sozialkontakte mit gut sozialisierten Hunden (keine Draufgänger) sind eine sinnvolle Ergänzung zur Auslastung. Ebenso wichtig: eigene Rückzugsorte und feste Ruhezeiten – auch das muss aktiv eingeübt werden.
Ein ausgelasteter Foxhound ist ein zufriedener Hund. Aber „ausgelastet“ bedeutet nicht „ausgepowert“, sondern geistig gefördert, körperlich bewegt und innerlich ausgeglichen. Wer das schafft, lebt mit einem entspannteren, stabileren Hund.
Pflege & Fell
Der Amerikanische Foxhound ist pflegeleicht – zumindest, was das Fell betrifft. Seine kurze, dichte Behaarung schützt ihn bei Wind und Wetter, ist schmutzabweisend und kommt mit minimalem Aufwand aus. Doch Pflege endet nicht beim Bürsten: Auch Ohren, Krallen, Pfoten und Zähne verdienen regelmässige Aufmerksamkeit – vor allem bei einem aktiven Hund mit viel Draußenzeit.
Fellpflege: einfach und schnell gemacht
- 1× pro Woche bürsten reicht meist aus, um abgestorbene Haare zu entfernen und die Haut zu durchbluten
- während des Fellwechsels (Frühling/Herbst) evtl. 2–3× wöchentlich
- bei Verschmutzung nur mit lauwarmem Wasser oder mildem Hundeshampoo reinigen
- kein spezieller Pflegeaufwand nötig – dafür regelmässige Kontrolle auf Zecken und Verletzungen, besonders nach Wald- oder Feldgängen
Ohren: eine Schwachstelle der Rasse
Wie bei vielen Hounds neigen die weichen, langen Hängeohren zur schlechten Belüftung – das kann zu Entzündungen führen, besonders bei Feuchtigkeit oder Schmutz.
- 1× pro Woche sanft reinigen mit speziellem Ohrreiniger
- nicht mit Wattestäbchen „bohren“, nur auswischen
- bei Rötung, Geruch oder Kratzen sofort tierärztlich abklären
Krallen & Pfoten
- Je nach Untergrund können die Krallen zu lang werden – regelmässig kürzen, besonders bei wenig Asphaltkontakt
- Pfotenpflege: Nach langen Läufen auf Schotter oder im Winter mit Schnee/Salz kontrollieren und ggf. mit Pfotenschutzsalbe behandeln
Zähne & Maulhygiene
Auch bei Jagdhunden ein Thema:
- 2–3× pro Woche Zähne putzen mit spezieller Hundezahnpasta
- natürliche Kauartikel (z. B. Rinderhaut, Wurzelholz, getrocknete Sehnen) fördern Zahngesundheit
- bei stärkerem Zahnstein ggf. professionelle Zahnreinigung
Parasitenprophylaxe nicht vergessen
Der Foxhound ist viel draussen – darum gehören Zecken-, Floh- und Wurmschutz zur Standardpflege. Auch Impfungen gegen Leptospirose, Tollwut und Borreliose sind bei aktiven Hunden mit Naturkontakt empfehlenswert.
Fazit:
Der Foxhound braucht keine aufwendige Pflege, aber regelmässige Aufmerksamkeit für Details. Wer ihn gut kontrolliert und kleine Pflegeroutinen aufbaut, kann vielen gesundheitlichen Problemen effektiv vorbeugen.
Gesundheit & häufige Probleme
Der Amerikanische Foxhound gilt als robuste, langlebige Rasse mit vergleichsweise wenigen rassetypischen Erkrankungen – vorausgesetzt, er stammt aus seriöser Zucht und wird artgerecht gehalten. Seine Zuchtgeschichte als Gebrauchshund in Arbeitslinien hat dazu beigetragen, dass Belastbarkeit und Gesundheit wichtige Selektionskriterien blieben. Trotzdem gibt es einige Punkte, auf die man achten sollte.
Lebenserwartung
- Durchschnittlich 11 bis 13 Jahre, bei guter Haltung auch älter
- Jagdlich geführte Hunde zeigen häufig besonders stabile Konstitution, sind aber auch verletzungsanfälliger
Typische Gesundheitsrisiken
Ohrentzündungen (Otitis externa)
Aufgrund der langen Hängeohren sind Foxhounds anfällig für chronische Entzündungen, besonders bei Feuchtigkeit, mangelnder Belüftung oder Parasiten. Regelmässige Reinigung beugt vor.
Hüftdysplasie (HD)
Kommt vor, ist aber weniger häufig als bei vielen anderen grossen Rassen. Gute Züchter lassen ihre Zuchttiere röntgen und schließen betroffene Tiere aus.
Gelenkbelastungen durch Übergewicht oder falsche Bewegung
Ein Foxhound ist für lange, gleichmässige Bewegung gemacht – keine abrupten Stopps oder hohe Sprünge. Übergewicht belastet die Gelenke zusätzlich und sollte unbedingt vermieden werden.
Bauchaufgasung (Magendrehung)
Wie bei vielen tiefbrüstigen Rassen besteht ein gewisses Risiko. Füttere mehrere kleine Mahlzeiten täglich, vermeide Toben direkt nach dem Fressen, und beobachte typische Anzeichen wie Unruhe, Aufblähen oder Würgebewegungen.
Verletzungen durch Gelände oder Wildkontakte
Da viele Foxhounds sehr aktiv sind und sich im Gelände frei bewegen, kommt es häufiger zu Kratz-, Schnitt- oder Bissverletzungen. Eine regelmässige Sichtkontrolle nach jedem Ausflug ist Pflicht.
Genetische Erkrankungen
In Europa ist die Population klein, was das Risiko für Inzucht erhöhen kann. Bisher sind aber keine schwerwiegenden erblichen Erkrankungen rassespezifisch gehäuft bekannt. Wichtig ist:
- nur bei Züchter:innen mit Gesundheitsnachweisen kaufen
- Zucht sollte nicht nur auf Leistung, sondern auch auf Vitalität und Wesensfestigkeit achten
Vorsorge & Empfehlungen
✅ Regelmässige Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt
✅ HD-Röntgen bei Junghunden ab 12 Monaten (besonders bei späterem Sporteinsatz)
✅ Pfoten, Ohren, Haut und Zähne im Blick behalten
✅ Parasitenprophylaxe und Impfungen immer aktuell halten
✅ Gewichtskontrolle – lieber drahtig als „wohlgenährt“
Fazit:
Der Amerikanische Foxhound ist ein vergleichsweise gesunder Hund – sofern er richtig gehalten, körperlich sinnvoll ausgelastet und regelmässig kontrolliert wird. Die grössten Gesundheitsrisiken entstehen weniger durch Genetik als durch Unterforderung, falsche Bewegung oder mangelhafte Pflege.
Kauf, Adoption & Züchterwahl
Der Amerikanische Foxhound ist ausserhalb der USA eine echte Rarität – entsprechend schwierig gestaltet sich die Suche nach seriösen Züchter:innen im deutschsprachigen Raum. Trotzdem gilt: Wer sich für diese besondere Rasse entscheidet, sollte sorgfältig prüfen, woher der Hund stammt, wie er aufgezogen wurde und ob die eigenen Lebensumstände wirklich zum Wesen dieses aktiven Jagdhundes passen.
Kauf beim seriösen Züchter
Da der American Foxhound keine vom FCI anerkannte Rasse ist, wird er in Europa nur selten und meist von Jagdkennern gezüchtet. Achte bei der Suche auf folgende Punkte:
🔍 Gesundheit und Herkunft
- Zuchttiere sollten HD-frei sein
- möglichst transparente Herkunft (z. B. über UKC- oder AKC-Papiere)
- keine Zucht auf Showoptik, sondern auf Leistungsfähigkeit und Charakterstärke
🏡 Aufzucht und Prägung
- Welpen sollten im Familienverband aufgezogen werden
- erste Umweltreize (Geräusche, Menschen, andere Tiere) sollten bekannt sein
- Abgabe frühestens ab der 9. Woche mit EU-Heimtierausweis, Mikrochip, Impfungen und Entwurmung
🛑 Finger weg von
- Hobbyzuchten ohne Nachweise
- Importwelpen über Vermittlungsplattformen
- „Jagdhund-Mixe“, bei denen Foxhound nur ein Verkaufsargument ist
💬 Gute Züchter:innen fragen auch dich aus – über Erfahrung, Haltungsmöglichkeiten, Zeit und deine Absichten mit dem Hund. Das ist ein gutes Zeichen.
Adoption: selten, aber nicht ausgeschlossen
Foxhounds finden nur selten über Tierheime den Weg nach Europa – aber es gibt Ausnahmen:
- aus dem Tierschutz in den USA, z. B. von ehemaligen Meutehunden
- über private Vermittlungen von Halter:innen, die mit dem Temperament überfordert sind
- Foxhound-Mischlinge sind gelegentlich in europäischen Tierheimen zu finden – mit vergleichbarem Wesen, aber unsicherer Herkunft
Achte auch hier auf:
- eine gute Einschätzung des Hundes
- ehrliche Kommunikation über Vorgeschichte
- Unterstützung durch Trainer:innen nach der Adoption
Vorbereitung vor dem Einzug
✅ Erkundige dich über lokale Jagdgesetze, Wildtiere, und Freilauf-Möglichkeiten
✅ Baue ggf. einen ausbruchsicheren Gartenzaun
✅ Stelle sicher, dass du dem Hund täglich mehrere Stunden Bewegung bieten kannst
✅ Plane die ersten Wochen mit viel Ruhe, klarer Struktur und Schleppleine
✅ Bereite dich auf ein langfristiges Training mit Nasenfokus vor
Fazit:
Ein Foxhound ist keine Modeentscheidung. Wer sich für ihn entscheidet, sollte nicht nur seine äussere Eleganz, sondern vor allem sein inneres Temperament verstehen und schätzen. Dann steht einer tiefen, verlässlichen Mensch-Hund-Beziehung nichts im Weg.
Fazit zum Amerikanische Foxhound
Der Amerikanische Foxhound ist kein Hund für jeden – aber ein Hund mit Charakter, Tiefe und beeindruckender Präsenz. Er vereint körperliche Ausdauer mit feinem Sozialverhalten, Unabhängigkeit mit Sensibilität und Jagdtrieb mit einer fast höflichen Zurückhaltung im Umgang mit Menschen.
Wer diesen Hund halten möchte, braucht nicht nur Platz und Zeit, sondern auch ein Verständnis für seine Herkunft und sein Naturell. Der Foxhound will arbeiten – nicht als Befehlsempfänger, sondern als gleichwertiger Partner. Er stellt keine ständigen Forderungen, aber er verkümmert still, wenn man ihn nicht ernst nimmt.
Als Begleiter für aktive Menschen, die gerne draussen unterwegs sind, eine feine Kommunikation schätzen und keinen „funktionierenden Hund“ erwarten, ist der Amerikanische Foxhound ein aussergewöhnlicher Gefährte. Er fordert dich heraus – aber genau das macht ihn so besonders.
Mit kluger Erziehung, sinnvoller Auslastung und respektvoller Führung wird aus ihm ein loyaler Freund fürs Leben. Wer das kann und will, wird diese seltene Rasse lieben lernen – nicht wegen ihrer Optik, sondern wegen ihrer Seele.
FAQ – Häufige Fragen zum Amerikanischen Foxhound
Ist der Amerikanische Foxhound ein guter Familienhund?
Grundsätzlich ja – aber nur, wenn sein hoher Bewegungsdrang und seine jagdliche Veranlagung ernst genommen werden. Er ist freundlich, sozial verträglich und menschenbezogen, braucht aber viel Zeit im Freien, konsequente Führung und Beschäftigung. Für Familien mit wenig Zeit oder kleinen Kindern ohne Erfahrung ist er weniger geeignet.
Kann ein Foxhound in der Wohnung gehalten werden?
In Ausnahmefällen ja, aber nur, wenn die Bewegung draussen gesichert und umfangreich stattfindet. Optimal lebt er in einem Haus mit gut eingezäuntem Garten in ländlicher Umgebung. In einer Etagenwohnung ohne Aufzug, Auslauf oder Reizkontrolle wird er schnell unglücklich – und laut.
Wie jagdlich motiviert ist der Foxhound?
Sehr. Der Foxhound wurde über Jahrhunderte auf Spurverfolgung gezüchtet. Sein Jagdtrieb ist ausgeprägt, besonders in Bezug auf Wildspuren. Ein sicherer Rückruf ist trainierbar, aber in vielen Situationen unzuverlässig. Freilauf ist meist nur an der Schleppleine oder im eingezäunten Gelände möglich.
Verträgt sich der Foxhound mit anderen Hunden?
Ja – er wurde für die Meute gezüchtet und ist in der Regel gut sozialverträglich. Rüden können untereinander dominant sein, aber Eskalationen sind selten. Eine gute Sozialisierung ist dennoch wichtig.
Wie viel Bewegung braucht ein Amerikanischer Foxhound?
Täglich mindestens 1,5–2 Stunden strukturierte Bewegung, ergänzt durch Nasenarbeit oder andere Beschäftigung. Spaziergänge „um den Block“ reichen nicht. Er ist ein Arbeitshund – kein Couch-Potato.
Wie alt wird ein Amerikanischer Foxhound?
In der Regel 11 bis 13 Jahre. Bei guter Pflege, artgerechter Haltung und gesunder Zucht sind auch 14 Jahre möglich.
Gibt es American Foxhounds in Schweizer oder deutschen Tierheimen?
Sehr selten. Die Rasse ist im deutschsprachigen Raum kaum verbreitet. Gelegentlich werden Mischlinge mit ähnlichem Wesen vermittelt. Wer gezielt sucht, muss sich auf eine längere Wartezeit oder sogar einen Import einstellen.
Ist der Foxhound ein Anfängerhund?
Eher nicht. Seine Eigenständigkeit, sein Jagdtrieb und seine Sensibilität machen ihn anspruchsvoll. Mit guter Beratung und echtem Interesse an Hundeverhalten kann es trotzdem gelingen – aber man muss bereit sein zu lernen.



