Tollwut

Was ist eine Tollwut beim Hund? 

Die Tollwut ist eine durch Viren übertragbare Krankheit, die sowohl Hunde als auch andere Tiere und Menschen (Zoonose) infizieren kann. In der Fachsprache wird sie auch als Rabies oder Lyssa bezeichnet.

In Deutschland kommt die Tollwut nur sehr selten vor. Nach dem Ausbruch der Krankheit zeigt der Hund zunächst Verhaltensänderungen wie Angstzustände und Nervosität. Später folgen aggressives Verhalten und allgemeine Unruhe, bevor im letzten Stadium Lähmungserscheinungen auftreten. Die Tollwut ist eine tödliche Krankheit, die einmal ausgebrochen, immer tödlich endet. Eine Impfung kann die Tollwut jedoch verhindern.

Was sind die Ursachen für eine Tollwut beim Hund? 

Die Ursache der Tollwut sind Viren, die hauptsächlich in Wildtieren (z.B. Füchse) und Fledermäusen vorkommen. In vielen Ländern verbreiten auch streunende Hunde und Katzen das Virus. Tollwut wird häufig durch Bisse oder das Lecken an Hautabschürfungen oder Schleimhäuten übertragen, da die Viren hauptsächlich im Speichel eines infizierten Tieres vorkommen.

Seltener wird das Tollwut-Virus durch Ausscheidungen (Kot und Urin) eines infizierten Tieres übertragen. Die Viren wandern von der Eintrittsstelle ins Zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) und breiten sich im Körper des Hundes aus.

Wie äußert sich die Tollwut beim Hund? 

Die Tollwut zeigt sich zunächst in Verhaltensänderungen und später in körperlichen Anzeichen:

  1. Prodromal-Phase: Der Hund wird unruhig, zeigt verändertes Verhalten (zuvor schüchterne Hunde werden zutraulich). Erste Schluckbeschwerden und vermehrter Speichelfluss treten auf.
  2. Exzitationsphase: Der Hund zeigt aggressives Verhalten, beißt und schnappt häufig und ist äußerst erregt.
  3. Paralysestadium: Lähmungserscheinungen treten auf, der Hund verstirbt schließlich.

Alle Stadien der Tollwut dauern nur wenige Tage an und können sich überschneiden.

Wie wird die Tollwut beim Hund diagnostiziert? 

Eine sichere Diagnose der Tollwut ist nur am verstorbenen Tier durch Laboruntersuchungen möglich. Beim lebenden Hund ist nur eine Verdachtsdiagnose aufgrund der Symptome möglich. Eine Bissverletzung durch ein freilebendes Tier (z.B. einen Fuchs) erhärtet den Verdacht auf Tollwut.

Wie kann die Tollwut beim Hund behandelt werden? 

Die Behandlung von Tollwut bei Tieren ist in Deutschland wegen der hohen Ansteckungsgefahr für den Menschen untersagt. Die Tollwut ist nicht heilbar und sehr gefährlich. Das zuständige Veterinäramt sorgt dafür, dass der betroffene Hund separiert und ggf. eingeschläfert wird.

Wie ist die Prognose für Hunde mit Tollwut? 

Die Tollwut ist nicht heilbar und verläuft bei Tieren immer tödlich. Deshalb ist es ratsam, Hunde vorbeugend impfen zu lassen.

Wie kann man der Tollwut beim Hund vorbeugen? 

In Deutschland steht für Hunde ein Impfstoff gegen Tollwut zur Verfügung. Die Tollwut-Impfung gehört zu den Standardimpfungen, die jeder Hund bekommen sollte.

  • Erstimpfung: Welpen ab dem dritten Lebensmonat (12 Wochen). Sie sind nach einem Monat immun.
  • Auffrischimpfung: Nach einem Jahr.
  • Regelmäßige Auffrischungen: Alle zwei Jahre.

Wenn Sie mit Ihrem Hund ins Ausland reisen, ist die Tollwut-Impfung häufig vorgeschrieben.

Nebenwirkungen der Impfung: Hunde vertragen die Tollwut-Impfung in der Regel gut. Nebenwirkungen können vorübergehende leichte Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle, Abgeschlagenheit, Fieber und Durchfall sein.

Tollwut bei Füchsen: Impfköder: In Europa war der Fuchs der Hauptwirt für das Tollwut-Virus. Seit in regelmäßigen Abständen Impfköder im Wald ausgelegt werden, ist die Tollwut in Deutschland deutlich zurückgegangen.

Muss ein Hund mit Tollwut zum Tierarzt? 

Beim Verdacht auf Tollwut ist das zuständige Veterinäramt zu verständigen. Der Amtstierarzt begutachtet den Hund vor Ort. Wegen der hohen Ansteckungsgefahr sollte auf keinen Fall versucht werden, den Hund einzufangen oder in die Tierarzt-Praxis zu bringen.

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