Impfungen für Hunde: Pro, Kontra und der Teufelskreis

Labrador Welpe bekommt Spritze vom Tierarzt

Immer wieder entbrennen die heissesten Diskussionen zwischen Befürwortern von Impfungen und sogenannten “Impfgegnern”. Wenn wir an unsere Hunde denken, geht es noch einen Schritt weiter: schliesslich können sie nicht frei entscheiden, ob sie sich impfen lassen möchten oder nicht. Anhand welcher Überlegungen sollte ich die Entscheidung für oder gegen eine Impfung meines Hundes treffen?

Impfungen für Hunde: Pro-Argumente

  • Die meisten Impfungen für Hunde stellen einen wirksamen Schutz gegen die jeweilige Krankheit dar
  • Mindestens schwächen sie die Symptome von ansonsten sehr schwer verlaufenden Krankheiten deutlich ab
  • An manchen Impfungen führt kein Weg vorbei, da sie (abhängig vom Land) gesetzlich vorgeschrieben sind
  • In Ergänzung dazu müssen Hunde, die auf Reisen gehen, oft ebenfalls einen wirksamen Impfschutz aufweisen

Impfungen für Hunde: Kontra-Argumente

  • Einige Impfungen gehen mit mehr oder minder schweren Nebenwirkungen einher
  • Viele Impfungen müssen regelmässig aufgefrischt werden…
  • … was jedes Mal einen Tierarztbesuch erforderlich macht
  • Impfungen kosten Geld

Teufelskreis sorgt immer wieder für neuen Diskussionsstoff

Was genau ist eigentlich der Grund dafür, dass die Argumente für oder gegen eine Impfung von Haustieren immer wieder neu aufgerollt und in der Öffentlichkeit diskutiert werden? Denn selten gibt es bahnbrechende, neue Erkenntnisse – sprich, die Argumente bleiben meist dieselben.Während der Corona-Pandemie zeigt sich dieses Mysterium wieder einmal sehr deutlich.

Tatsächlich sind die meisten Hundekrankheiten, gegen die es einen wirksamen Impfschutz gibt, weitgehend eingedämmt. Theoretisch gibt es sie also durchaus noch, nur treten sie eben eher selten auf. Ist das aber automatisch ein Kontra-Argument gegen Imfpungen? Nein. Denn ebenso liegt es auf der Hand, dass besagte Krankheiten nur deshalb eingedämmt sind, weil inzwischen viel mehr Hunde geimpft sind. Im Klartext: die Erreger existieren weiter.

Bezüglich Impfungen geraten wir wiederholt in folgenden Teufelskreis: Sind Krankheiten besonders schwerwiegend und führen zu einer hohen Sterblichkeit, resultiert daraus eine höhere Bereitschaft zum Impfen. Je mehr Impfungen im Umlauf sind, desto rückläufiger ist die Entwicklung der Krankheit. Sowohl Infektionszahlen als auch Ausprägung des Krankheitsverlaufs in Schweregrad und Symptomatik sinken. Die Folge daraus wiederum ist, dass die Impfzahlen erneut zurückgehen – schliesslich stellt man sich die Frage “wozu?”. Damit schliesst sich der Kreis, denn der Erreger erhält erneut die Gelegenheit, sich wieder auszubreiten.

Sind Impfungen für Hunde riskant?

Statitisch betrachtet zeigen nur unter 40 von 10.000 Hunden nach einer Impfung irgendwelche Beschwerden. Das sind gerade mal 0,4 Prozent! Darüber hinaus sind besagte Beschwerden zumeist sehr milde, beispielsweise Müdigkeit. Schwerere Symptome wären etwa Übelkeit (inkl. Erbrechen oder Durchfall) oder Schwellungen an der Einstichstelle, die mit Schmerzempfindlichkeit verbunden sind. Doch selbst wenn einige wenige Hunde derartige Symptome entwickeln, legen sie sich binnen kürzester Zeit, ohne dass zusätzlich tiermedizinische Behandlung nötig wäre.

Aufs richtige Impfen kommt es an

Wenn du dich dafür entscheidest, deinen Hund zu impfen, kannst du ein paar Dinge beachten, um sicherzustellen, dass dein Vierbeiner die Spritze besonders gut “wegsteckt”.

Vor der Impfung: Es ist allgemein empfohlen, Welpen frühestens ab der 8. Lebenswoche zu impfen. Vorher besteht in der Regel ausreichender Schutz über Versorgung mit der Muttermilch. Eine Tollwut-Impfung hingegen sollte erst ab einem Alter von 12 Wochen erfolgen. Vor einer Impfung sollte der Hund nicht kränkeln – bei Symptomen wie etwa Erkältung oder Durchfall das Impfen also lieber verschieben. Auch das Wetter kann eine Rolle spielen. Während einer anhaltenden Hitzewelle ist das Immunsystem schon genug belastet. Ist der Hund beim Tierarzt grundsätzlich sehr ängstlich oder handelt es sich um den ersten Tierarztbesuch, kann ein wenig Medical Training sich lohnen. Ausserdem hat sich gezeigt, dass zuvor entwurmte Hunde besser auf die Impfungen reagieren.

Nach der Impfung: Schonen, schonen und nochmals schonen. Das Immunsystem arbeitet in dieser Zeit auf Hochtouren, weshalb anstrengende Aktivitäten lieber zu vermeiden sind. Ist der Hund ein wenig schlapp, gönnt man ihm entsprechend Ruhe. Eventuell ist der Hund an der Einstichstelle berührungsempfindlich, weshalb man ihn dort besser nicht direkt anfasst. Einige Hundehalter schwören darauf, den Stoffwechsel des Vierbeiners mithilfe einer Kur in Form von Nahrungsergänzungen anzuregen. Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Flüssigkeitsaufnahme sind ohnehin unerlässlich.

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