Infektionskrankheiten bei Hunden sind ein ernstes Thema, das jeder Hundehalter kennen sollte. Diese Krankheiten werden durch Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten verursacht und können sich schnell verbreiten, besonders wenn Hunde engen Kontakt zu anderen Tieren haben. Einige Infektionskrankheiten können sehr schwerwiegende Folgen für die Gesundheit Deines Hundes haben, weshalb es wichtig ist, die gängigsten Krankheiten zu kennen, ihre Symptome zu erkennen und Maßnahmen zur Vorbeugung zu ergreifen.
In diesem Artikel erfährst Du mehr über die häufigsten Infektionskrankheiten bei Hunden, ihre Symptome, wie sie übertragen werden und welche Präventionsmaßnahmen Du ergreifen kannst, um Deinen Hund zu schützen.
Häufige Infektionskrankheiten bei Hunden
Es gibt eine Vielzahl von Infektionskrankheiten, die Deinen Hund betreffen können. Hier sind die wichtigsten Krankheiten, auf die Du achten solltest:
Staupe (Canine Distemper)
Die Staupe ist eine hoch ansteckende virale Infektionskrankheit, die das Atmungs-, Verdauungs- und Nervensystem von Hunden betrifft. Sie kann tödlich verlaufen, insbesondere bei Welpen und ungeimpften Hunden.
Symptome:
- Fieber
- Appetitlosigkeit
- Husten und Nasenausfluss
- Erbrechen und Durchfall
- Neurologische Symptome wie Zittern und Krämpfe
Übertragung: Das Virus wird durch direkten Kontakt mit infizierten Hunden oder kontaminierten Oberflächen und Gegenständen übertragen.
Vorbeugung: Eine regelmäßige Impfung schützt effektiv gegen Staupe. Welpen sollten ab der 6. bis 8. Lebenswoche geimpft werden, gefolgt von Auffrischungsimpfungen.
Parvovirose
Die Parvovirose ist eine hoch ansteckende virale Krankheit, die vor allem das Verdauungssystem betrifft. Unbehandelt kann sie schnell tödlich verlaufen, insbesondere bei Welpen.
Symptome:
- Schwere Durchfälle (oft blutig)
- Erbrechen
- Fieber
- Lethargie
- Gewichtsverlust
Übertragung: Der Parvovirus wird durch Kontakt mit infiziertem Kot, Erbrochenem oder kontaminierten Gegenständen wie Futter– und Wassernäpfen übertragen.
Vorbeugung: Die Parvovirose kann durch eine regelmäßige Impfung verhindert werden. Welpen sollten im Alter von 6 bis 8 Wochen geimpft und dann nach dem Impfplan regelmäßig geimpft werden.
Leptospirose
Die Leptospirose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die Hunde und auch Menschen betreffen kann. Sie wird durch Bakterien der Gattung Leptospira verursacht, die vor allem in stehendem Wasser vorkommen.
Symptome:
- Fieber
- Appetitlosigkeit
- Erbrechen
- Muskelzittern
- Nieren- und Leberschäden
Übertragung: Die Krankheit wird durch Kontakt mit Urin infizierter Tiere oder kontaminiertem Wasser übertragen.
Vorbeugung: Es gibt eine Impfung gegen Leptospirose, die besonders für Hunde empfohlen wird, die viel draußen sind oder in Gebieten leben, in denen die Krankheit verbreitet ist.
Tollwut (Rabies)
Tollwut ist eine tödliche virale Infektion, die das Nervensystem befällt und auf den Menschen übertragbar ist (Zoonose). Es gibt weltweit strenge Vorschriften zur Tollwutimpfung, da diese Krankheit fast immer tödlich verläuft, sobald Symptome auftreten.
Symptome:
- Verhaltensänderungen (Aggressivität oder Lethargie)
- Übermäßiges Speicheln
- Schluckbeschwerden
- Lähmungen
Übertragung: Das Virus wird durch den Biss eines infizierten Tieres übertragen. Wildtiere wie Füchse und Fledermäuse sind häufig Träger des Virus.
Vorbeugung: Die Tollwutimpfung ist gesetzlich vorgeschrieben und schützt wirksam gegen diese Krankheit. Welpen sollten im Alter von 12 bis 16 Wochen geimpft werden, mit regelmäßigen Auffrischungen.
Zwingerhusten (Canine Infectious Tracheobronchitis)
Zwingerhusten ist eine hoch ansteckende Atemwegserkrankung, die durch verschiedene Viren und Bakterien, insbesondere das Bordetella bronchiseptica-Bakterium, verursacht wird.
Symptome:
- Trockener, heftiger Husten („Hupen“)
- Nasenausfluss
- Appetitlosigkeit
- Leichtes Fieber
Übertragung: Die Krankheit wird durch direkten Kontakt zwischen Hunden, insbesondere in engen Umgebungen wie Tierpensionen, Hundeparks oder Tierheimen, sowie durch Tröpfcheninfektion in der Luft übertragen.
Vorbeugung: Es gibt eine Impfung gegen Zwingerhusten, die insbesondere für Hunde empfohlen wird, die viel Kontakt mit anderen Hunden haben.
Borreliose (Lyme-Borreliose)
Die Borreliose wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi verursacht, das von infizierten Zecken auf Hunde übertragen wird. Diese Krankheit kann Gelenke, das Nervensystem und das Herz betreffen.
Symptome:
- Lahmheit
- Gelenkschmerzen und -schwellungen
- Fieber
- Müdigkeit
Übertragung: Die Übertragung erfolgt durch den Biss einer infizierten Zecke, die Borrelien in den Blutkreislauf des Hundes überträgt.
Vorbeugung: Es gibt eine Impfung gegen Borreliose, und regelmäßige Zeckenprophylaxe (Spot-On-Präparate, Halsbänder) sind wichtig, um den Hund vor Zeckenbissen zu schützen.
Wie werden Infektionskrankheiten übertragen?
Die Übertragung von Infektionskrankheiten bei Hunden erfolgt auf verschiedene Weise, je nachdem, welche Art von Krankheitserregern beteiligt ist:
- Direkter Kontakt: Viele Infektionskrankheiten wie Staupe oder Zwingerhusten werden durch direkten Kontakt mit einem infizierten Hund übertragen. Dies kann beim Spielen, bei Bissen oder bei engem Kontakt geschehen.
- Tröpfcheninfektion: Atemwegserkrankungen wie der Zwingerhusten werden oft durch Husten oder Niesen von Hund zu Hund übertragen.
- Kontaminierte Oberflächen: Krankheitserreger wie das Parvovirus können auf Oberflächen wie Futternäpfen, Spielzeugen oder Hundedecken überleben und so von Hund zu Hund weitergegeben werden.
- Zecken und Parasiten: Krankheiten wie Borreliose werden durch den Biss von infizierten Zecken übertragen. Parasiten wie Flöhe können ebenfalls Krankheitserreger übertragen.
- Kontakt mit kontaminiertem Wasser: Krankheiten wie Leptospirose werden durch Kontakt mit infiziertem Wasser oder Urin infizierter Tiere übertragen.
Symptome von Infektionskrankheiten erkennen
Die Symptome von Infektionskrankheiten können von mild bis schwerwiegend reichen. Es ist wichtig, die frühen Anzeichen zu erkennen, um schnell handeln zu können:
- Fieber und Lethargie: Wenn Dein Hund plötzlich müde und teilnahmslos wirkt, kann dies auf eine Infektion hindeuten.
- Erbrechen und Durchfall: Besonders blutiger Durchfall ist ein Warnzeichen für Krankheiten wie Parvovirose.
- Husten, Niesen oder Atemnot: Atemwegsprobleme, besonders begleitet von Husten, können auf Zwingerhusten oder andere Atemwegsinfektionen hinweisen.
- Verhaltensänderungen: Aggressives oder ungewöhnliches Verhalten kann ein Hinweis auf Tollwut oder eine neurologische Erkrankung sein.
- Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust: Wenn Dein Hund das Fressen verweigert oder plötzlich abnimmt, sollte er tierärztlich untersucht werden.
Vorbeugung von Infektionskrankheiten bei Hunden
Die beste Möglichkeit, Deinen Hund vor Infektionskrankheiten zu schützen, ist eine Kombination aus regelmäßigen Impfungen, Vorsichtsmaßnahmen und guter Hygiene.
Regelmäßige Impfungen
Impfungen sind der effektivste Weg, um viele gefährliche Infektionskrankheiten zu verhindern. Impfungen gegen Staupe, Parvovirose, Tollwut und Leptospirose gehören zu den Standardimpfungen für Hunde. Dein Tierarzt wird Dir einen Impfplan für Deinen Hund empfehlen, der regelmäßige Auffrischungsimpfungen beinhaltet.
Zecken- und Flohprophylaxe
Krankheiten, die durch Parasiten wie Zecken und Flöhe übertragen werden, können mit regelmäßigen Präventionsmaßnahmen verhindert werden. Verwende Spot-On-Präparate, Halsbänder oder Tabletten, um Deinen Hund vor Zecken und Flöhen zu schützen.
Gute Hygiene
Achte auf Sauberkeit, besonders in Gemeinschaftseinrichtungen wie Hundepensionen oder Parks. Desinfiziere regelmäßig Futternäpfe, Spielzeuge und Schlafplätze Deines Hundes, um das Risiko einer Ansteckung zu verringern.
Vermeidung von stehendem Wasser
Vermeide es, Deinen Hund in stehenden oder kontaminierten Gewässern schwimmen zu lassen, um das Risiko einer Infektion mit Leptospirose zu minimieren.
Behandlung von Infektionskrankheiten bei Hunden
Wenn Dein Hund Anzeichen einer Infektionskrankheit zeigt, ist es wichtig, ihn sofort zum Tierarzt zu bringen. Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Heilungschancen.
- Antibiotika: Bei bakteriellen Infektionen wie Leptospirose können Antibiotika verschrieben werden, um die Krankheitserreger zu bekämpfen.
- Flüssigkeitszufuhr: Bei Erbrechen und Durchfall kann es notwendig sein, Deinem Hund intravenös Flüssigkeit zuzuführen, um Dehydration zu verhindern.
- Isolierung: Infizierte Hunde sollten von anderen Hunden isoliert werden, um die Verbreitung der Krankheit zu verhindern.
- Symptomatische Behandlung: Dein Tierarzt kann Medikamente verschreiben, um die Symptome wie Fieber, Schmerzen oder Krämpfe zu lindern.
Fazit
Infektionskrankheiten bei Hunden können schwerwiegende Folgen haben, sind aber durch Impfungen, gute Hygiene und Vorsichtsmaßnahmen oft vermeidbar. Achte darauf, die Impfpläne Deines Hundes einzuhalten und ihn regelmäßig auf Parasiten zu überprüfen. Bei ersten Anzeichen einer Krankheit solltest Du schnell handeln und Deinen Hund tierärztlich behandeln lassen, um ernsthafte Komplikationen zu vermeiden.