Pilze stellen eine große Gefahr für Hunde dar, da viele von ihnen giftige Substanzen enthalten, die für Hunde lebensbedrohlich sein können. Da Hunde gerne ihre Umgebung mit dem Maul erkunden und neugierig auf neue Gerüche und Geschmäcker reagieren, können sie leicht Pilze aufnehmen. Einige dieser Pilze enthalten Toxine, die die Leber, die Nieren oder das Nervensystem des Hundes angreifen und schwere Symptome oder sogar den Tod verursachen können.

Es ist wichtig zu wissen, dass nicht alle Pilze giftig sind, aber es ist oft schwierig, essbare und giftige Pilze voneinander zu unterscheiden, selbst für erfahrene Pilzsammler. Daher sollten Hundebesitzer ihre Hunde vom Fressen von Pilzen abhalten und wachsam sein, wenn sie mit ihrem Hund in Waldgebieten oder anderen pilzreichen Umgebungen spazieren gehen.

Welche Pilze sind besonders giftig für Hunde?

Es gibt mehrere Pilzarten, die für Hunde hochgiftig sind. Zu den bekanntesten und gefährlichsten Pilzen gehören:

Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides):

  • Gefährlichkeit: Der Grüne Knollenblätterpilz ist einer der tödlichsten Pilze für Hunde und Menschen. Er enthält starke Toxine wie Amatoxine, die vor allem die Leber angreifen.
  • Symptome: Erste Symptome können Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen sein, gefolgt von einem scheinbaren Abklingen der Beschwerden. Nach 12-24 Stunden treten jedoch schwerwiegende Symptome wie Leber- und Nierenversagen auf.
  • Tödlich: Schon der Verzehr kleiner Mengen kann für Hunde tödlich sein.

Fliegenpilz (Amanita muscaria):

  • Gefährlichkeit: Der Fliegenpilz enthält Muscimol und Ibotensäure, die das Nervensystem angreifen.
  • Symptome: Verwirrung, Zittern, Krampfanfälle, Atembeschwerden und erhöhter Speichelfluss können auftreten. In schweren Fällen kann der Pilz Koma und Tod verursachen.

Pantherpilz (Amanita pantherina):

  • Gefährlichkeit: Der Pantherpilz ist ein weiterer giftiger Pilz aus der Familie der Amanitas und enthält ebenfalls Muscimol und Ibotensäure.
  • Symptome: Nervensystemsymptome wie Halluzinationen, Zittern, Bewegungsstörungen und in schweren Fällen Atemlähmung.

Spitzkegelige Kahlkopf (Psilocybe semilanceata):

  • Gefährlichkeit: Dieser Pilz enthält Psilocybin, das Halluzinationen und neurologische Störungen verursachen kann.
  • Symptome: Starker Speichelfluss, Zittern, Verhaltensänderungen, Desorientierung und Bewegungsstörungen.

Gifthäubling (Galerina marginata):

  • Gefährlichkeit: Der Gifthäubling enthält ähnliche toxische Verbindungen wie der Knollenblätterpilz (Amatoxine).
  • Symptome: Die Symptome treten ähnlich wie beim Knollenblätterpilz auf und beinhalten Erbrechen, Durchfall, Leberschäden und Nierenversagen.

Satansröhrling (Rubroboletus satanas):

  • Gefährlichkeit: Dieser auffällig gefärbte Pilz kann starke Magen-Darm-Beschwerden verursachen.
  • Symptome: Starkes Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen, die schnell behandelt werden müssen, um schwerwiegendere Komplikationen zu verhindern.

Riesenrötling (Entoloma sinuatum):

  • Gefährlichkeit: Auch dieser Pilz verursacht starke Magen-Darm-Symptome.
  • Symptome: Schwere Durchfälle, Erbrechen und Bauchkrämpfe, die zu Dehydration und Schwäche führen können.

Welche Symptome treten bei einer Pilzvergiftung auf?

Die Symptome einer Pilzvergiftung bei Hunden können je nach Pilzart und Menge, die der Hund gefressen hat, variieren. Typische Anzeichen einer Pilzvergiftung umfassen:

  1. Erbrechen und Durchfall: Dies sind die häufigsten ersten Symptome, die oft innerhalb weniger Stunden nach dem Verzehr von Pilzen auftreten. Der Durchfall kann blutig sein, und das Erbrechen kann anhaltend sein.
  2. Lethargie und Schwäche: Der Hund wirkt müde, zeigt wenig Interesse an seiner Umgebung und kann Schwierigkeiten haben, aufzustehen oder sich zu bewegen.
  3. Koordinationsstörungen und Zittern: Einige giftige Pilze greifen das Nervensystem an, was zu Zittern, Krampfanfällen oder Bewegungsstörungen führen kann.
  4. Speichelfluss: Ein starker, übermäßiger Speichelfluss kann ein weiteres Anzeichen für eine Vergiftung sein.
  5. Verwirrung oder Desorientierung: Pilze, die das Nervensystem betreffen, können bei Hunden zu Verhaltensänderungen, Desorientierung oder sogar Halluzinationen führen.
  6. Bauchschmerzen: Der Hund kann deutliche Anzeichen von Unbehagen zeigen, wie etwa Winseln, Zittern oder das wiederholte Ablecken seines Bauches.
  7. Gelbfärbung der Haut und Augen (Ikterus): In schweren Fällen, wie bei Vergiftungen durch den Knollenblätterpilz, kann es zu Leberschäden kommen, die sich durch eine Gelbfärbung der Schleimhäute und Haut äußern.
  8. Atemnot: In extremen Fällen kann eine Pilzvergiftung zu Atembeschwerden oder Atemstillstand führen.
  9. Koma oder Tod: Ohne rechtzeitige Behandlung können einige Pilzvergiftungen innerhalb von Stunden tödlich verlaufen.

Was tun, wenn Dein Hund Pilze gefressen hat?

Wenn Du den Verdacht hast, dass Dein Hund einen giftigen Pilz gefressen hat, solltest Du sofort handeln:

  1. Sofort zum Tierarzt: Eine Pilzvergiftung ist ein medizinischer Notfall. Warte nicht ab, ob sich die Symptome bessern. Auch wenn der Hund noch keine sichtbaren Anzeichen zeigt, kann der Pilz trotzdem gefährlich sein.
  2. Pilzprobe mitnehmen: Wenn möglich, nimm eine Probe des gefressenen Pilzes oder ein Foto davon mit zum Tierarzt, damit dieser die Pilzart bestimmen und eine gezielte Behandlung einleiten kann.
  3. Symptome beobachten: Wenn Du den Verdacht hast, dass Dein Hund Pilze gefressen hat, aber noch keine Symptome zeigt, überwache ihn genau auf Anzeichen einer Vergiftung.
  4. Erbrechen nicht erzwingen: Versuche nicht, Deinen Hund zum Erbrechen zu bringen, es sei denn, der Tierarzt empfiehlt es. Falsch ausgelöstes Erbrechen kann zusätzliche Komplikationen verursachen.
  5. Schnelle Behandlung: Die Behandlung einer Pilzvergiftung umfasst oft eine Flüssigkeitstherapie, um den Kreislauf zu stabilisieren, Medikamente zur Kontrolle von Erbrechen und Durchfall sowie spezifische Gegenmittel, wenn der Pilz identifiziert wurde.

Wie kannst Du Deinen Hund vor giftigen Pilzen schützen?

  1. Beobachte Deinen Hund beim Spaziergang: Achte besonders im Herbst darauf, dass Dein Hund beim Spaziergang keine Pilze frisst oder mit ihnen spielt.
  2. Trainiere den “Aus”-Befehl: Ein gut trainierter “Aus” oder “Lass es”-Befehl kann verhindern, dass Dein Hund unbekannte Gegenstände oder Pilze ins Maul nimmt.
  3. Pilze im Garten entfernen: Wenn Du Pilze in Deinem Garten entdeckst, entferne sie sofort, um zu verhindern, dass Dein Hund sie frisst.
  4. Leine in pilzreichen Gebieten: Wenn Du mit Deinem Hund in einem Wald oder Park spazieren gehst, in dem viele Pilze wachsen, halte ihn am besten an der Leine, um sicherzustellen, dass er keine Pilze aufnimmt.

Fazit

Pilze können für Hunde extrem gefährlich sein, und viele von ihnen enthalten Toxine, die schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen. Da es oft schwierig ist, giftige von ungiftigen Pilzen zu unterscheiden, sollten Hunde niemals Pilze fressen. Hundebesitzer sollten bei Spaziergängen wachsam sein und sicherstellen, dass ihr Hund keine Pilze aufnimmt. Wenn Dein Hund dennoch Pilze frisst, solltest Du sofort einen Tierarzt aufsuchen, da eine schnelle Behandlung entscheidend sein kann, um schwere gesundheitliche Folgen zu vermeiden.

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