Antibiotika sind Medikamente, die zur Bekämpfung bakterieller Infektionen bei Hunden eingesetzt werden. Sie wirken, indem sie entweder das Wachstum von Bakterien hemmen oder diese abtöten. Antibiotika sind ein wichtiger Bestandteil der tierärztlichen Behandlung und werden bei einer Vielzahl von Infektionen eingesetzt, darunter Hautinfektionen, Atemwegsinfektionen, Harnwegsinfektionen und Wundinfektionen. Es ist jedoch wichtig, dass Antibiotika korrekt verwendet werden, um die Wirksamkeit zu gewährleisten und Resistenzen zu vermeiden.

Arten von Antibiotika für Hunde

  • Penicilline:
    • Amoxicillin: Häufig verwendet zur Behandlung von Hautinfektionen, Atemwegsinfektionen und Harnwegsinfektionen. Oft in Kombination mit Clavulansäure (Amoxicillin/Clavulansäure) zur Behandlung von resistenten Bakterien.
  • Cephalosporine:
    • Cephalexin: Wird häufig bei Hautinfektionen, Knocheninfektionen und postoperativen Infektionen eingesetzt.
  • Tetracycline:
    • Doxycyclin: Verwendet zur Behandlung von durch Zecken übertragenen Krankheiten wie Ehrlichiose und Anaplasmose sowie bei Atemwegs- und Harnwegsinfektionen.
  • Fluorchinolone:
    • Enrofloxacin: Ein starkes Antibiotikum, das bei schweren bakteriellen Infektionen, einschließlich Hautinfektionen und Harnwegsinfektionen, eingesetzt wird.
  • Aminoglykoside:
    • Gentamicin: Häufig zur Behandlung von Augeninfektionen, Hautinfektionen und schweren systemischen Infektionen verwendet. Wird oft topisch oder injizierbar verabreicht.
  • Sulfonamide:
    • Trimethoprim-Sulfadiazin: Verwendet zur Behandlung von Atemwegsinfektionen, Harnwegsinfektionen und bestimmten Hautinfektionen.
  • Lincosamide:
    • Clindamycin: Wird bei Zahninfektionen, Hautinfektionen und Knocheninfektionen eingesetzt.
  • Makrolide:
    • Azithromycin: Wird verwendet, um Atemwegsinfektionen und bestimmte Arten von Infektionen der Haut und des Weichgewebes zu behandeln.

Anwendungsgebiete von Antibiotika bei Hunden

Antibiotika werden bei einer Vielzahl von bakteriellen Infektionen eingesetzt:

  • Hautinfektionen (Pyodermie): Bakterielle Hautinfektionen, oft verursacht durch Staphylokokken, werden häufig mit Antibiotika wie Cephalexin oder Amoxicillin behandelt.
  • Atemwegsinfektionen: Antibiotika wie Doxycyclin oder Amoxicillin/Clavulansäure werden zur Behandlung von Bronchitis, Lungenentzündung und anderen bakteriellen Atemwegsinfektionen eingesetzt.
  • Harnwegsinfektionen: Harnwegsinfektionen werden oft mit Antibiotika wie Amoxicillin oder Enrofloxacin behandelt.
  • Ohrenentzündungen (Otitis): Bakterielle Ohrenentzündungen werden häufig mit topischen Antibiotika behandelt, manchmal kombiniert mit systemischen Antibiotika bei schweren Infektionen.
  • Zahn- und Kieferinfektionen: Infektionen im Mundbereich, einschließlich Zahnabszessen, werden oft mit Clindamycin oder Amoxicillin behandelt.
  • Wundinfektionen: Offene Wunden, die infiziert sind, erfordern möglicherweise Antibiotika wie Cephalexin oder Clindamycin zur Bekämpfung der Infektion und zur Förderung der Heilung.
  • Gastrointestinale Infektionen: Bei bakteriellen Magen-Darm-Infektionen können Antibiotika wie Metronidazol oder Amoxicillin eingesetzt werden.
  • Systemische Infektionen: Schwere, systemische bakterielle Infektionen erfordern oft stärkere Antibiotika wie Enrofloxacin oder Gentamicin.

Sicherheit bei der Verabreichung von Antibiotika

Die richtige Anwendung von Antibiotika ist entscheidend, um ihre Wirksamkeit zu gewährleisten und das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren:

  1. Verschreibung durch den Tierarzt: Antibiotika sollten nur unter tierärztlicher Anleitung verabreicht werden. Selbstdiagnosen und Behandlungen können zu unzureichender Behandlung und Resistenzbildung führen.
  2. Richtige Dosierung: Befolge die Dosierungsanweisungen des Tierarztes genau. Eine Über- oder Unterdosierung kann die Wirksamkeit des Antibiotikums beeinträchtigen und die Entwicklung von Resistenzen fördern.
  3. Behandlungsdauer: Es ist wichtig, die vollständige Behandlungsdauer einzuhalten, auch wenn sich die Symptome des Hundes verbessern. Ein vorzeitiger Abbruch kann dazu führen, dass die Infektion nicht vollständig beseitigt wird und sich erneut verschlimmert.
  4. Beobachtung von Nebenwirkungen: Achte auf mögliche Nebenwirkungen wie Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Lethargie oder allergische Reaktionen. Bei Auftreten solcher Symptome sollte der Tierarzt informiert werden.
  5. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten: Informiere den Tierarzt über alle anderen Medikamente, die Dein Hund einnimmt, da Antibiotika mit anderen Arzneimitteln wechselwirken können.
  6. Aufbewahrung: Antibiotika sollten gemäß den Anweisungen aufbewahrt werden, oft an einem kühlen, trockenen Ort. Flüssige Antibiotika müssen möglicherweise im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Häufig gestellte Fragen zu Antibiotika für Hunde

Kann ich meinem Hund menschliche Antibiotika geben?

Nein, menschliche Antibiotika sollten nicht ohne tierärztliche Anweisung verabreicht werden. Die Dosierung und das Spektrum der Antibiotika können unterschiedlich sein, und einige menschliche Antibiotika sind für Hunde toxisch.

Was passiert, wenn mein Hund eine Dosis Antibiotika verpasst?

Wenn eine Dosis vergessen wurde, gib sie so bald wie möglich. Wenn es jedoch fast Zeit für die nächste Dosis ist, überspringe die verpasste Dosis und fahre mit dem regulären Dosierungsschema fort. Gib niemals eine doppelte Dosis.

Kann mein Hund resistent gegen Antibiotika werden?

Ja, wie bei Menschen können auch bei Hunden Resistenzen gegen Antibiotika auftreten, insbesondere wenn Antibiotika unsachgemäß verwendet werden. Dies unterstreicht die Wichtigkeit der richtigen Anwendung und Behandlungsdauer.

Wie erkenne ich, ob das Antibiotikum bei meinem Hund wirkt?

Eine Besserung der Symptome (z.B. verringerte Schwellung, Reduktion von Fieber, Rückgang des Ausflusses) sollte innerhalb weniger Tage erkennbar sein. Wenn keine Verbesserung eintritt oder sich der Zustand verschlechtert, kontaktiere einen Tierarzt.

Mythen über Antibiotika für Hunde

„Antibiotika heilen alle Infektionen.“
Falsch. Antibiotika sind nur gegen bakterielle Infektionen wirksam. Sie helfen nicht bei Virusinfektionen oder Pilzerkrankungen.

„Es ist in Ordnung, Antibiotika vorzeitig abzusetzen, wenn der Hund besser aussieht.“
Falsch. Das vorzeitige Absetzen von Antibiotika kann dazu führen, dass nicht alle Bakterien abgetötet werden, was zu einem Rückfall oder zur Entwicklung resistenter Bakterien führen kann.

„Wenn ein Antibiotikum nicht wirkt, sollte man einfach ein anderes versuchen.“
Falsch. Die Wahl des richtigen Antibiotikums erfordert eine genaue Diagnose und sollte nicht ohne tierärztliche Anweisung geändert werden.

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