Hundekrankheiten

Hunde können wie Menschen eine Vielzahl von Krankheiten entwickeln, die von Infektionskrankheiten bis hin zu chronischen oder genetischen Erkrankungen reichen. Einige dieser Krankheiten sind gut behandelbar, während andere langfristige Pflege oder vorbeugende Maßnahmen wie Impfungen erfordern. Hier findest Du einen Überblick über die häufigsten Hundekrankheiten, ihre Symptome und die Behandlungsmöglichkeiten.

Infektionskrankheiten bei Hunden

Infektionskrankheiten werden durch Bakterien, Viren, Parasiten oder Pilze verursacht und können oft durch Impfungen und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen verhindert oder kontrolliert werden.

Staupe (Canine Distemper):

  • Erreger: Virus.
  • Symptome: Fieber, Atemwegsprobleme, Erbrechen, Durchfall, Krampfanfälle und Verhaltensänderungen.
  • Behandlung: Keine direkte Heilung, nur symptomatische Behandlung; Impfung als präventive Maßnahme.

Parvovirose:

  • Erreger: Parvovirus.
  • Symptome: Starkes Erbrechen, blutiger Durchfall, Dehydration, Fieber, Schwäche.
  • Behandlung: Intensivpflege mit Flüssigkeitstherapie und unterstützenden Medikamenten; Impfung wichtig zur Vorbeugung.

Tollwut (Rabies):

  • Erreger: Tollwutvirus.
  • Symptome: Verhaltensänderungen, Aggression, Speichelfluss, Lähmungen, Krampfanfälle.
  • Behandlung: Unheilbar und fast immer tödlich; strenge Impfungspflicht zur Vorbeugung.

Leptospirose:

  • Erreger: Bakterien (Leptospiren).
  • Symptome: Fieber, Erbrechen, Durchfall, Muskelschmerzen, Leber- und Nierenschäden.
  • Behandlung: Antibiotika und symptomatische Behandlung; Impfung als Schutz.

Zwingerhusten (Infektiöse Tracheobronchitis):

  • Erreger: Verschiedene Viren und Bakterien, darunter Bordetella bronchiseptica.
  • Symptome: Trockener Husten, Würgen, Nasenausfluss, in schweren Fällen Lungenentzündung.
  • Behandlung: Hustenmittel, Antibiotika, Ruhe; Impfung in Risikogebieten empfohlen.

Parasitäre Erkrankungen

Hunde sind anfällig für Parasiten, die innere und äußere Organe befallen können.

Herzwurmkrankheit (Dirofilariose):

  • Erreger: Fadenwürmer, die durch Mücken übertragen werden.
  • Symptome: Husten, Müdigkeit, Atembeschwerden, Herzversagen in schweren Fällen.
  • Behandlung: Antiparasitäre Medikamente; regelmäßige Prophylaxe mit Wurmmitteln und Präventivmaßnahmen gegen Mücken.

Giardiose:

  • Erreger: Giardia-Parasiten.
  • Symptome: Durchfall, Erbrechen, Gewichtsverlust, Blähungen.
  • Behandlung: Antiparasitäre Medikamente, Hygiene; regelmäßige Entwurmung als Prophylaxe.

Zecken- und Flohbefall:

  • Erreger: Zecken und Flöhe, die Krankheiten wie Borreliose oder Anaplasmose übertragen können.
  • Symptome: Juckreiz, Hautirritationen, in schweren Fällen Blutarmut.
  • Behandlung: Floh- und Zeckenmittel, Hautpflegeprodukte; regelmäßige Vorsorge.

Chronische und genetische Erkrankungen

Viele Hunde leiden im Laufe ihres Lebens an chronischen Krankheiten oder haben genetische Veranlagungen für bestimmte Erkrankungen.

Arthritis und Gelenkerkrankungen:

  • Symptome: Lahmheit, Steifheit, Bewegungsunlust, Schmerzen in den Gelenken.
  • Behandlung: Schmerzmittel, entzündungshemmende Medikamente, Gewichtsmanagement, physikalische Therapie.

Hüftdysplasie:

  • Erreger: Genetische Veranlagung, oft bei großen Hunderassen.
  • Symptome: Bewegungseinschränkung, Lahmheit, Schmerzen in den Hüften.
  • Behandlung: Schmerzmittel, Bewegungstherapie, chirurgische Eingriffe in schweren Fällen.

Niereninsuffizienz:

  • Symptome: Erbrechen, Gewichtsverlust, erhöhter Durst und häufiges Urinieren.
  • Behandlung: Spezielle Diäten, Medikamente zur Unterstützung der Nierenfunktion, regelmäßige tierärztliche Kontrollen.

Diabetes mellitus:

  • Symptome: Erhöhter Durst, häufiges Urinieren, Gewichtsverlust, Müdigkeit.
  • Behandlung: Insulingabe, angepasste Ernährung, regelmäßige Überwachung des Blutzuckerspiegels.

Hauterkrankungen

Hunde leiden häufig an Hautproblemen, die durch Allergien, Parasiten oder hormonelle Störungen verursacht werden können.

Allergien:

  • Ursachen: Futter, Umweltstoffe, Flohbisse.
  • Symptome: Juckreiz, Hautausschläge, Haarausfall, Infektionen durch Kratzen.
  • Behandlung: Allergietests, Antihistaminika, spezielle Diäten, Flohkontrolle.

Hot Spots (Akute feuchte Dermatitis):

  • Symptome: Rötung, nässende Hautstellen, starker Juckreiz, Schwellungen.
  • Behandlung: Reinigung der betroffenen Stellen, Antibiotika bei Infektionen, Kragen zum Schutz vor Kratzen.

Pyodermie:

  • Erreger: Bakterielle Hautinfektion.
  • Symptome: Pusteln, Rötung, Juckreiz, Haarausfall.
  • Behandlung: Antibiotika, Hautpflegeprodukte, regelmäßige Reinigung.

Atemwegserkrankungen

Erkrankungen der Atemwege treten bei Hunden relativ häufig auf und können durch Infektionen, Allergien oder genetische Veranlagungen verursacht werden.

Lungenentzündung (Pneumonie):

  • Erreger: Bakterien, Viren, Pilze.
  • Symptome: Husten, Atemnot, Fieber, Schwäche.
  • Behandlung: Antibiotika, entzündungshemmende Medikamente, Flüssigkeitstherapie.

Trachealkollaps:

  • Erreger: Genetische Veranlagung, oft bei kleinen Hunderassen.
  • Symptome: Husten, Würgen, Atemnot, besonders bei Anstrengung.
  • Behandlung: Medikamentöse Therapie, Hustenmittel, chirurgische Eingriffe in schweren Fällen.

Prävention und Pflege

Die beste Möglichkeit, Hundekrankheiten vorzubeugen, besteht in regelmäßigen tierärztlichen Untersuchungen, einer ausgewogenen Ernährung, ausreichender Bewegung und einem sicheren Umfeld. Hier einige wichtige vorbeugende Maßnahmen:

  1. Impfungen: Impfungen gegen häufige Infektionskrankheiten wie Staupe, Parvovirose, Leptospirose und Tollwut sind unerlässlich.
  2. Entwurmung und Parasitenkontrolle: Regelmäßige Entwurmung und Floh- und Zeckenschutz reduzieren das Risiko parasitärer Erkrankungen.
  3. Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung stärkt das Immunsystem und beugt vielen Krankheiten vor.
  4. Kastration/ Sterilisation: Die Kastration kann das Risiko bestimmter Krebserkrankungen und Verhaltensprobleme verringern.
  5. Regelmäßige Bewegung: Ausreichende Bewegung hält den Hund fit und beugt Fettleibigkeit, Gelenkerkrankungen und Herz-Kreislauf-Problemen vor.

Fazit

Hunde können an einer Vielzahl von Krankheiten leiden, die von Infektionen und Parasiten bis hin zu genetisch bedingten und chronischen Erkrankungen reichen. Die richtige Pflege, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen sind die besten Möglichkeiten, um Hundekrankheiten vorzubeugen und die Gesundheit deines Hundes langfristig zu schützen. Bei Verdacht auf eine Krankheit ist es wichtig, frühzeitig einen Tierarzt zu konsultieren, um mögliche Komplikationen zu verhindern.

Gefällt Dir dieser Artikel?
Beiträge aus unserem Hunde-Blog für Hunde-Freunde