Es gibt viele Impfungen für Hunde. Darüber hinaus gibt es auch gezielte Empfehlungen für Halter, deren Tiere einer spezifischen Rasse angehören oder die mit ihren Hunden in bestimmte Länder reisen. Wir liefern dir eine nützliche Übersicht zu vielen Impfungen für Hunde.
Grundlegendes zu Impfungen für Hunde
Bei Impfungen unterscheidet man zwischen einer Grundimmunisierung und sogenannten Auffrischungen. Die Grundimmunisierung ist quasi die allererste Impfdosis, durch die der Hund beginnt, entsprechende Antikörper zu bilden. Man impft Hunde frühestens ab einem Alter von 8 Wochen.
Auffrischungsimpfungen sind jene, die man nach der erfolgreichen Grundimmunisierung regelmässig wiederholt. Andernfalls verliert der Körper irgendwann die Fähigkeit, Antikörper zu bilden. Die Perioden der Auffrischungen sind vielerorts umstritten. Das führt dazu, dass manche Tierärzte Hunde eher aus Gewohnheit jedes Jahr impfen, obwohl der Impfwirkstoff herstellerseitig länger schützen würde. Möchtest du eine klare Empfehlung zu Auffrischungen und deren genauem “Stichtag” haben, kannst du dich direkt beim Hersteller informieren. Ein ähnlich häufiger Grund für teilweise zu früh wiederholte Impfungen sind sogenannte Kombipräparate. Diese bieten Impfschutz gegenüber mehreren Krankheiten, haben aber jeweils eine unterschiedliche Wirkdauer. In dem Fall kommt die kürzeste Wirkdauer zum Tragen.
Eine Impfpflicht für Hunde gibt es in den meisten Ländern nicht. Im Falle von landesübergreifenden Reisen sieht das jedoch anders aus. Sehr viele Länder setzen für die Einreise von Hunden einen bestimmten Impfschutz voraus. Diese Regelungen sind ebenfalls sehr individuell, informiere dich bei Bedarf im Vorfeld über die Einreisebestimmungen für Haustiere beim entsprechenden Land.
Verschiedene Hundekrankheiten, gegen die Impfungen wirken
Wir widmen uns heute nur den gebräuchlichsten Impfungen für Hunde, beziehungsweise den Krankheiten, gegen die sie schützen sollen. Es gibt noch einige mehr, doch teilweise decken sie derart spezifische Erreger und Krankheiten ab, die in der DACH-Region selten bis gar nicht auftreten. Falls du mit deinem Hund ins Ausland reisen möchtest, können dir Tierärzte und die Auslandsbehörden noch weitere Empfehlungen zu nötigen Impfungen geben.
Tollwut
Auslöser: Rabies-Virus, Ansteckung durch den Biss eines infizierten Tieres
Krankheitsbild: Gehirnhautentzündung mit meist tödlichem Verlauf
Gefährdungsgrad: Tatsächlich sind nur wenige Länder vollkommen frei von Tollwut. Weltweit bleiben Hunde die stärkste Infektions- und Verbreitungsquelle. Laut Schätzungen der WHO (Weltgesundheitsorganisation) gibt es jährlich über 50.000 Todesfälle aufgrund Tollwut.
Canine Herpesvirus
Auslöser: DNA-Virus, Ansteckung von Welpen beim Muttertier, Deckakt, Tröpfcheninfektion
Krankheitsbild: Bei erwachsenen Hunden verläuft der Virus teilweise völlig symptomfrei. Besonders gefährlich ist die Krankheit für Welpen, bei denen sie meist tödlich endet, weshalb sie auch den Namen “Welpensterben” trägt. Das Canine Herpesvirus führt häufig zu Störungen der Fruchtbarkeit bis hin zu Unfruchtbarkeit. Zudem ist es häufiger Auslöser von weiteren Krankheiten, wie z.B. dem Zwingerhusten.
Gefährdungsgrad: Da das Virus weltweit vorkommt, bietet nur eine Impfung vollständigen Schutz.
Staupe
Auslöser: RNA-Virus, Übertragung durch Speichel, hochgradig ansteckend
Krankheitsbild: Das Virus löst schwere Atemwegs- sowie Magen-Darm-Erkrankungen aus. Bei schwerem Verlauf kommt es sogar zu Krampfanfällen. Junge Hunde ohne Impfung und Welpen sind besonders gefährdet, bei ihnen nimmt Staupe meist einen tödlichen Verlauf.
Gefährdungsgrad: Auch Staupe ist weltweit verbreitet, weshalb Impfungen den bestmöglichen Schutz bieten.
Parvovirose
Auslöser: Canine Parvo-Virus, Übertragung durch Kot, seltener Speichel und Körperflüssigkeiten
Krankheitsbild: Das Virus löst eine schwere Magen-Darm-Erkrankung aus, häufig gepaart mit hohem Fieber und Durchfall. Entzündliche Prozesse sind ebenfalls beteiligt und können neben dem Darm auch Herz und Knochenmark betreffen. Unbehandelte Tiere erliegen der Krankheit häufig.
Gefährdungsgrad: Seit einer Epidemie mit dramatischen Verlauf in den 70er-Jahren kommt Parvovirose glücklicherweise etwas seltener vor. Das verdanken wir allerdings nicht einem Aussterben des Virus (der auch unter schlechtesten Bedingungen äusserst überlebensfähig ist), sondern dem vielerorts vorhandenen Impfschutz.
Babesiose, Borreliose
Auslöser: Zeckenbisse
Krankheitsbild: Sowohl Verlauf mit seinen Symptomen als auch Schweregrad sind sehr individuell ausgeprägt. Oft beobachtet man bei beiden Krankheiten Fieber, Gelenk- und Muskelschmerzen, Schwellung der Lymphknoten und Bindehautentzündungen. Da die Erreger die Bildung von Blutplättchen behindern, kann es bei schweren Verläufen zu Nierenversagen oder Blutarmut kommen.
Gefährdungsgrad: Zecken gibt es weltweit. Ein wenig Aufschluss geben regionale “Zeckenkarten”. Unterschiedliche Zeckenarten sind, abhängig von der Region, in verschiedenen Saisons mehr oder weniger vertreten. Da schwere Verläufe von Babesiose oder Borreliose oft tödlich enden, sind die Impfungen dagegen sinnvoll.