Unterordnung – im Hundesport oft als Obedience bezeichnet – ist eine Disziplin, die darauf abzielt, den Gehorsam und die Disziplin des Hundes zu fördern. Im Fokus steht die enge Zusammenarbeit zwischen Hund und Hundeführer, wobei der Hund lernt, auf verschiedene Kommandos präzise und schnell zu reagieren. Die Unterordnung ist nicht nur ein eigenständiger Bereich im Hundesport, sondern auch die Grundlage für viele andere Hundesportarten, wie Schutzdienst, Fährtenarbeit oder Agility. Sie ist ein wichtiger Bestandteil im Alltag eines jeden gut erzogenen Hundes, da sie die Basis für die Kommunikation und das Zusammenleben zwischen Mensch und Hund bildet.

Unterordnung bedeutet, dass der Hund aufmerksam ist und auf die Kommandos seines Halters ohne Verzögerung reagiert. Diese Übungen helfen nicht nur, den Hund unter Kontrolle zu halten, sondern stärken auch die Bindung zwischen Hund und Halter, da sie auf Vertrauen und klarer Kommunikation basieren.

Was ist Unterordnung?

Unterordnung bezeichnet im Wesentlichen Gehorsamstraining, bei dem der Hund lernt, den Anweisungen seines Halters genau zu folgen. Das Training umfasst Grundkommandos wie „Sitz“, „Platz“, „Bleib“ und „Fuß“, aber auch fortgeschrittenere Übungen wie das Abrufen unter Ablenkung oder das Bringen von Gegenständen (Apportieren). Ziel ist es, dass der Hund lernt, in verschiedenen Situationen ruhig und kontrolliert zu handeln.

In Hundesportwettbewerben wird die Unterordnung als Disziplin bewertet, wobei die Präzision, die Schnelligkeit und die Freude des Hundes bei der Ausführung der Kommandos eine große Rolle spielen. Der Hund muss nicht nur die Kommandos verstehen, sondern sie auch freudig und zuverlässig ausführen.

Warum ist Unterordnung wichtig?

  1. Sicherheit im Alltag: Ein Hund, der gut auf Kommandos hört, lässt sich in gefährlichen oder stressigen Situationen leichter kontrollieren. Zum Beispiel kann ein gut trainierter Hund auf ein Abrufsignal sofort zurückkommen, wenn er auf einer Straße oder in der Nähe von Autos läuft.
  2. Verbesserte Kommunikation: Unterordnung stärkt die Kommunikation zwischen Hund und Halter. Dein Hund lernt, Deine Kommandos zu verstehen und sich daran zu orientieren. Dies schafft Klarheit und Vertrauen in Eure Beziehung.
  3. Bindung und Vertrauen: Durch das Training entsteht eine enge Bindung zwischen Hund und Halter. Der Hund lernt, Dir zu vertrauen und sich auf Deine Anweisungen zu verlassen. Gleichzeitig versteht er, dass er für das richtige Verhalten belohnt wird.
  4. Geistige Auslastung: Unterordnung ist eine geistige Herausforderung für den Hund. Er muss sich konzentrieren und lernen, auch in ablenkenden Umgebungen ruhig und fokussiert zu bleiben. Dies sorgt für eine gesunde mentale Auslastung, die besonders für aktive Hunde wichtig ist.
  5. Grundlage für weiteren Hundesport: Unterordnung ist die Basis für viele andere Hundesportarten wie Agility, Schutzdienst oder Fährtenarbeit. Ein gut erzogener Hund wird in diesen Sportarten erfolgreicher sein, da er bereits gelernt hat, auf Kommandos zu hören und eng mit seinem Hundeführer zusammenzuarbeiten.

Grundkommandos in der Unterordnung

Das Training der Unterordnung beginnt mit den Grundkommandos, die jeder Hund beherrschen sollte. Hier sind die wichtigsten:

„Sitz“

  • Was bedeutet es?: Dein Hund setzt sich auf Kommando hin.
  • Wie trainierst Du es?: Halte ein Leckerli über den Kopf Deines Hundes, sodass er automatisch den Kopf hebt und sich hinsetzt. Sobald er sitzt, belohnst Du ihn und sagst das Kommando „Sitz“.
  • Wichtigkeit: „Sitz“ ist ein grundlegendes Kommando, das in vielen Alltagssituationen nützlich ist, zum Beispiel, wenn Du möchtest, dass Dein Hund ruhig bleibt, bevor Du eine Straße überquerst.

„Platz“

  • Was bedeutet es?: Dein Hund legt sich auf den Boden.
  • Wie trainierst Du es?: Führe Deinen Hund mit einem Leckerli aus dem Sitz in die liegende Position, indem Du das Leckerli langsam nach unten bewegst. Sobald er sich hinlegt, gibst Du das Kommando „Platz“ und belohnst ihn.
  • Wichtigkeit: „Platz“ ist wichtig, um Deinen Hund in einer Position zu halten, wenn er ruhig bleiben soll. Es ist nützlich in Situationen, in denen Du möchtest, dass Dein Hund eine Weile ruhig liegt.

„Fuß“

  • Was bedeutet es?: Dein Hund läuft dicht an Deiner Seite, mit oder ohne Leine.
  • Wie trainierst Du es?: Führe Deinen Hund in der „Fuß“-Position mit Leckerli oder einem Spielzeug, damit er an Deiner Seite bleibt. Sage „Fuß“, sobald er in der richtigen Position läuft, und belohne ihn, wenn er an Deiner Seite bleibt.
  • Wichtigkeit: „Fuß“ ist besonders nützlich bei Spaziergängen in belebten Gegenden oder bei Hundesportarten, in denen Präzision und Kontrolle erforderlich sind.

„Bleib“

  • Was bedeutet es?: Dein Hund bleibt in der Position, in der er sich gerade befindet (Sitz oder Platz), bis Du ihn freigibst.
  • Wie trainierst Du es?: Gib das Kommando „Sitz“ oder „Platz“, dann das Kommando „Bleib“, während Du Dich langsam von Deinem Hund entfernst. Geh zunächst nur ein paar Schritte weg und belohne ihn, wenn er in der Position bleibt. Erhöhe langsam die Distanz und die Dauer.
  • Wichtigkeit: „Bleib“ ist besonders wichtig, wenn Du Deinen Hund in einer bestimmten Position halten musst, sei es im Haus, beim Tierarzt oder in einer gefährlichen Umgebung.

„Hier“ (Rückruf)

  • Was bedeutet es?: Dein Hund kommt sofort zu Dir zurück, wenn Du ihn rufst.
  • Wie trainierst Du es?: Verwende ein motivierendes Leckerli oder ein Lieblingsspielzeug, um Deinen Hund zu rufen. Sage „Hier“, während er zu Dir kommt, und belohne ihn, sobald er bei Dir ankommt.
  • Wichtigkeit: Der Rückruf ist eines der wichtigsten Kommandos, da es Deinem Hund Sicherheit bietet und ihn in gefährlichen Situationen schützt.

Fortgeschrittene Übungen in der Unterordnung

Sobald Dein Hund die Grundkommandos sicher beherrscht, kannst Du fortgeschrittenere Übungen in der Unterordnung einführen:

  1. Apportieren: Dein Hund lernt, einen bestimmten Gegenstand (z. B. ein Spielzeug oder einen Dummy) zu holen und zu Dir zurückzubringen. Dies fördert die Konzentration und den Gehorsam Deines Hundes.
  2. Voraussenden: Bei dieser Übung lernt der Hund, auf Kommando zu einem bestimmten Punkt zu laufen (z. B. ein Markierungsstift oder ein bestimmter Bereich) und dort in der „Platz“-Position zu verharren, bis Du ihn abholst.
  3. Arbeiten unter Ablenkung: Ein fortgeschrittener Hund sollte in der Lage sein, auch in ablenkenden Umgebungen – wie auf einem belebten Hundeplatz oder in der Nähe von anderen Hunden – auf Kommandos zu reagieren. Diese Übung trainiert den Hund, sich nur auf Dich zu konzentrieren.
  4. Kombinierte Kommandos: Fortgeschrittene Hunde lernen, verschiedene Kommandos in schneller Folge auszuführen, z. B. „Sitz“, „Platz“, „Bleib“ und „Fuß“ in einem nahtlosen Übergang.

Tipps für erfolgreiches Unterordnungstraining

  1. Geduld und Konsequenz: Unterordnungstraining erfordert Zeit und Geduld. Wiederhole die Übungen regelmäßig und sei konsequent mit den Kommandos und Belohnungen, damit Dein Hund versteht, was von ihm erwartet wird.
  2. Positive Verstärkung: Belohne Deinen Hund immer, wenn er das gewünschte Verhalten zeigt. Dies kann in Form von Leckerlis, Lob oder Spiel geschehen. Positive Verstärkung motiviert den Hund, das Verhalten häufiger zu zeigen.
  3. Kurze Trainingseinheiten: Halte die Trainingseinheiten kurz, insbesondere bei jungen Hunden. Lange Trainingseinheiten können zu Frustration führen. Lieber häufiger kurze, erfolgreiche Übungen als lange, ermüdende Trainingseinheiten.
  4. Ablenkungen schrittweise einführen: Beginne das Training in einer ruhigen Umgebung und steigere die Ablenkungen nach und nach. Dies hilft Deinem Hund, das Gelernte in verschiedenen Situationen anzuwenden.
  5. Spaß am Training: Unterordnungstraining sollte Deinem Hund Spaß machen. Versuche, das Training abwechslungsreich zu gestalten und vermeide Langeweile. Hunde, die gerne arbeiten, sind motivierter und zeigen bessere Ergebnisse.

Fazit

Unterordnung ist eine wichtige Grundlage für jeden gut erzogenen Hund. Sie fördert nicht nur den Gehorsam, sondern auch die Konzentration, Disziplin und das Vertrauen zwischen Hund und Halter. Durch regelmäßiges Training und positive Verstärkung kannst Du Deinem Hund beibringen, auf Deine Kommandos zuverlässig zu reagieren, was nicht nur im Alltag, sondern auch im Hundesport von großem Nutzen ist. Die Kombination aus Grundgehorsam und fortgeschrittenen Übungen ermöglicht es, Deinen Hund geistig und körperlich auszulasten und eine starke Bindung aufzubauen.

Gefällt Dir dieser Artikel?
Beiträge aus unserem Hunde-Blog für Hunde-Freunde
Zum Inhalt springen