Der Labradoodle ist eine der bekanntesten Designerhunderassen und entstand ursprünglich aus der Kreuzung von Labrador Retriever und Pudel. Entwickelt wurde er Ende der 1980er-Jahre in Australien mit dem Ziel, einen leichtführigen, sozialverträglichen und möglichst hypoallergenen Assistenzhund zu schaffen. Heute ist der Labradoodle vor allem als Familienhund beliebt – freundlich, intelligent, verspielt und anpassungsfähig.
Wichtig zu wissen: Der Labradoodle ist keine anerkannte FCI-Rasse. Das bedeutet, dass Aussehen, Grösse, Felltyp und Charakter individuell stark variieren können, insbesondere bei F1-Kreuzungen (erste Generation). Nur in stabilisierten Linien – wie beim Australian Labradoodle – wird gezielt auf vorhersehbare Merkmale, Gesundheit und Wesen gezüchtet.
Labradoodles gelten als sehr menschenbezogen, lernfreudig und vielseitig. Sie kombinieren häufig den freundlichen, arbeitsfreudigen Charakter des Labradors mit der Intelligenz und dem geringen Haarverlust des Pudels. Dennoch ist die Rasse kein Selbstläufer: Sie braucht Bewegung, klare Erziehung, geistige Beschäftigung und eine verantwortungsvolle Herkunft, damit sie zu einem ausgeglichenen Partner wird.
Herkunft und Geschichte
Der Labradoodle entstand Ende der 1980er-Jahre in Australien. Der Guide Dogs Victoria-Mitarbeiter Wally Conron suchte damals einen Assistenzhund für eine blinde Frau, deren Ehemann unter einer Hundehaarallergie litt. Conron kreuzte einen Standardpudel mit einem Labrador Retriever – in der Hoffnung, die Fellstruktur des Pudels (weniger Haarverlust) mit dem freundlichen, arbeitswilligen Wesen des Labradors zu kombinieren. Einer der Welpen war tatsächlich allergiefreundlich genug, um als Assistenzhund zu funktionieren, was die Popularität dieser neuen Kreuzung schnell steigen liess.
In den folgenden Jahren verbreitete sich der Labradoodle vor allem in Australien, den USA, Grossbritannien und später im deutschsprachigen Raum. Durch die hohe Nachfrage begannen viele Züchter, Labradore und Pudel ohne klare Zuchtziele zu kreuzen – was zu starken Unterschieden in Charakter, Gesundheit und Felltyp führte. Genau hier liegt bis heute eines der grössten Probleme: Der „Labradoodle“ ist keine offiziell anerkannte FCI-Rasse, wodurch es keine verbindlichen Standards gibt.
Parallel entwickelte sich jedoch eine stabilere Linie: der Australian Labradoodle. Dieser ist eine weitergezüchtete Variante, die zusätzlich Irish Water Spaniel, Cocker Spaniel und andere Rassen einbezieht. Ziel war ein vorhersehbares Wesen, Gesundheit und ein konstant allergiefreundlicher Felltyp. Dennoch bleibt auch dieser Typ weltweit weitgehend nicht FCI-anerkannt.
Heute gilt der Labradoodle als einer der bekanntesten Hybrid– bzw. Designerhunde. Seine Beliebtheit beruht auf seiner freundlichen Art, seiner Intelligenz und dem potenziell geringen Haarverlust – aber seine uneinheitliche Genetik macht eine sorgfältige Auswahl und Aufklärung besonders wichtig.
Aussehen & Grösse
Da der Labradoodle keine offiziell anerkannte FCI-Rasse ist, gibt es keinen einheitlichen Standard. Aussehen und Grösse hängen stark davon ab, ob es sich um eine erste Kreuzung (F1), eine Rückkreuzung (F1b/F2) oder um eine gezielt entwickelte Linie wie den Australian Labradoodle handelt. Trotz dieser Variabilität lassen sich typische Merkmale beschreiben.
Grösse: Es existieren drei gängige Varianten:
- Mini: ca. 35–43 cm, 10–15 kg
- Medium: ca. 43–53 cm, 15–25 kg
- Standard: ca. 53–63 cm, 23–35 kg
Körperbau: Meist athletisch, mittelkräftig und harmonisch proportioniert. Viele Labradoodles zeigen die robuste Substanz des Labradors kombiniert mit der eleganteren Linienführung des Pudels.
Felltypen: Hier unterscheiden sich Labradoodles besonders stark. Möglich sind:
- Fleece Coat: wellig, weich, oft kaum haarend
- Wool Coat: lockig wie beim Pudel, sehr gering haarend
- Hair Coat: glatter, haart stärker – typisch bei F1-Kreuzungen
Nur Fleece und Wool gelten als „allergiefreundlicher“, aber auch hier gibt es keine Garantie.
Farben: Labradoodles kommen in nahezu allen Pudel- und Labradorfarben vor:
- creme / weiss
- apricot / red
- schwarz
- schokolade / braun
- silber / grau
- zweifarbig oder parti
Kopf & Ausdruck: Typisch ist ein freundlicher, wacher Ausdruck. Der Kopf kann labradorartig breiter oder pudeltypisch schmalknochiger ausfallen. Die Augen sind mittelgross und warm. Die Ohren hängen weich herab. Die Rute wird freudig und aktiv getragen.
Insgesamt wirkt der Labradoodle fröhlich, harmonisch und sportlich – ein Hund mit positiver Ausstrahlung und hoher Anpassungsfähigkeit. Seine variablen Merkmale machen eine sorgfältige Auswahl beim Züchter besonders wichtig.
Wesen & Charakter
Der Labradoodle ist für seine freundliche, offene und menschenbezogene Art bekannt. Er vereint häufig den arbeitsfreudigen, kooperativen Charakter des Labradors mit der Intelligenz und Sensibilität des Pudels. Dadurch entsteht ein Hund, der in vielen Alltagssituationen leichtführig sein kann – vorausgesetzt, er stammt aus verantwortungsvoller Zucht und wird passend erzogen.
Temperament: Labradoodles sind meist fröhlich, verspielt und sozial. Sie lieben Familienanschluss, suchen Nähe und reagieren stark auf menschliche Stimmungen. Viele Vertreter sind echte „Good-Mood-Hunde“, die Energie und Lebensfreude ins Haus bringen. Ihr Temperament reicht je nach Linie von ruhig und gelassen bis sehr lebhaft.
Intelligenz & Lernverhalten: Pudel und Labradore gehören zu den intelligentesten Hunderassen – entsprechend lernfreudig sind viele Labradoodles. Sie verstehen schnell, benötigen jedoch klare Strukturen, damit ihre Kreativität nicht in unerwünschte Eigeninitiativen umschlägt. Ein abwechslungsreiches Training mit positiver Verstärkung funktioniert besonders gut.
Sozialverhalten: Labradoodles gelten als freundlich gegenüber Menschen und Artgenossen. Sie eignen sich – je nach Sozialisation – gut für Familien, Mehrhundehaushalte und soziale Umgebungen. Sie neigen selten zu Aggression, können jedoch überschwänglich sein und lernen oft erst im Training, ihre Emotionen zu regulieren.
Sensibilität: Viele Labradoodles sind emotional feinfühlig. Sie reagieren schnell auf Stress, Unruhe oder harsche Erziehungsstile. Ihre sensible Seite ist eine Stärke, wenn sie in einer ruhigen, klaren und liebevollen Umgebung geführt werden.
Aktivitätsniveau: Die Rasse ist meist mittel- bis hochaktiv. Viele Vertreter benötigen tägliche Bewegung, Nasenarbeit oder spielerische Aufgaben. Besonders Linien mit hohem Retriever-Anteil sind lauf- und arbeitsfreudig; pudeldominante Linien arbeiten gern mental.
Insgesamt ist der Labradoodle ein intelligenter, sozialer und fröhlicher Hund, der sich mit der richtigen Mischung aus Zuwendung, Auslastung und Struktur zu einem zuverlässigen Familien- und Begleithund entwickelt.
Für wen passt diese Hunderasse – und für wen eher nicht?
Der Labradoodle ist ein vielseitiger, freundlicher und intelligenter Hund – ideal für viele Lebensmodelle, aber keinesfalls für alle. Da er aus zwei sehr aktiven und lernfreudigen Rassen stammt, benötigt er eine passende Umgebung, klare Strukturen und ausreichend Auslastung.
Gut geeignet für: aktive Menschen und Familien, die ihren Hund eng in den Alltag einbinden möchten. Er passt gut zu Halter:innen, die gerne draussen sind, Freude an Training haben und einen freundlichen, sozialverträglichen Begleiter suchen. Auch für Einsteiger:innen ist er geeignet, sofern eine gute Hundeschule und klare Alltagsstrukturen vorhanden sind. Kinderfreundlichkeit ist bei vielen Linien ausgeprägt, dennoch ist ein respektvoller Umgang Voraussetzung.
Eher ungeeignet für: Menschen mit wenig Zeit, unregelmässigem Tagesablauf oder sehr niedrigem Aktivitätsniveau. Auch Haushalte, die einen „pflegeleichten, haarfreien Hund“ erwarten, könnten enttäuscht werden – gerade F1-Labradoodles haaren häufig und benötigen je nach Felltyp intensive Pflege. Für sehr hektische oder laute Umgebungen sind empfindliche Labradoodles weniger geeignet, da sie Stress und Überforderung deutlich zeigen können.
Besondere Anforderungen: Labradoodles brauchen verlässliche Routinen, liebevolle Konsequenz und ausreichend Ruhephasen. Sie sind kooperativ, aber nicht automatisch „einfach“ – ihre Intelligenz kann bei Unterforderung schnell in kreatives, unerwünschtes Verhalten umschlagen. Wer Freude an Training, gemeinsamer Aktivität und enger Bindung hat, findet im Labradoodle jedoch einen ausgesprochen loyale und angenehmen Alltagsbegleiter.
Erziehung & Alltag
Der Labradoodle ist lernfreudig, sozial und oft sehr motiviert – aber seine Erziehung verlangt Klarheit, Struktur und Geduld. Durch die Kombination aus hoher Intelligenz (Pudel) und Arbeitsfreude (Labrador) lernt er schnell, was gewünscht ist – und ebenso schnell, was ihm Vorteile bringt. Konsequenz auf freundliche Art ist daher essenziell.
Erziehungsgrundlagen: Viele Labradoodles reagieren sensibel auf Tonfall und Stimmung. Ein ruhiger, positiver Trainingsstil mit klaren Signalen funktioniert besonders gut. Wiederholungen sollten kurz und abwechslungsreich sein, damit der Hund nicht frustriert oder gelangweilt wird. Früh üben solltest du Impulskontrolle, Leinenführigkeit, ruhiges Begrüssen und Frustrationstoleranz – typische Herausforderungen bei fröhlich-überschwänglichen Linien.
Alltag & Zusammenleben: Labradoodles lieben Familienanschluss. Sie möchten bei ihren Menschen sein, aktiv beteiligt werden und ungern lange alleine bleiben. Alleinsein müssen sie deshalb sehr früh und kleinschrittig lernen. Im Zuhause sind sie meist ausgeglichen, wenn sie draussen körperlich und geistig ausgelastet wurden. Ohne passende Beschäftigung können sie hibbelig, bellfreudig oder kreativ im Unsinnmachen werden.
Umwelt & Sozialverhalten: Viele Labradoodles zeigen eine natürliche Freundlichkeit gegenüber Menschen und anderen Hunden. Dennoch ist eine gute Welpen- und Junghundsozialisation wichtig, damit sie nicht zu überschwänglichen „Partyhunden“ werden. In der Stadt profitieren sie von ruhiger Orientierung am Menschen, auf dem Land lieben sie Bewegung und Nasenarbeit.
Insgesamt gilt: Der Labradoodle ist kooperativ, intelligent und sehr menschenbezogen – aber ohne Struktur und ruhige Führung kann seine Energie schnell in Chaos umschlagen. Mit klaren Routinen, sinnvoller Beschäftigung und liebevoller Konsequenz entwickelt er sich zu einem entspannten, zuverlässigen und sehr angenehmen Begleiter.
Auslastung & Beschäftigung
Der Labradoodle ist ein aktiver, intelligenter Hund, der sowohl körperlich als auch geistig ausgelastet werden muss. Da seine Ursprungsrassen – Labrador und Pudel – zu den arbeitsfreudigsten Hunden überhaupt gehören, bringt er meist viel Energie, Kooperationsbereitschaft und Lernfreude mit. Die richtige Mischung aus Bewegung, Training und Ruhe ist entscheidend für einen ausgeglichenen Alltag.
Körperliche Auslastung: Erwachsene Labradoodles benötigen täglich etwa 1–2 Stunden Bewegung in unterschiedlichen Intensitäten. Dazu gehören lange Spaziergänge, Jogging, Wanderungen, Apportierspiele oder das Laufen neben dem Fahrrad (bei ausgewachsenen Hunden). Standard-Labradoodles sind oft besonders ausdauernd, während Mini-Varianten etwas weniger, aber dennoch regelmässige Bewegung brauchen.
Mentale Auslastung: Da Labradoodles sehr intelligent sind, reicht reine Bewegung nicht aus. Sie profitieren von Suchspielen, Nasenarbeit, Tricktraining, Übungen zur Impulskontrolle, kleinen Denksportaufgaben oder Futterspielzeugen. Besonders Pudel-dominierte Linien lieben Aufgaben, bei denen sie kreativ mitdenken dürfen.
Hundesportarten: Viele Labradoodles eignen sich gut für Agility, Hoopers, Mantrailing, Dummytraining, Rally Obedience oder Canicross. Wichtig ist dabei, Überforderung im jungen Alter zu vermeiden und das Training stets positiv aufzubauen. Auch Wasserarbeit oder Apportierspiele kommen vielen Labradoodles entgegen – typisch Labrador-Gene.
Soziale Auslastung: Als sehr menschenbezogene Hunde benötigen Labradoodles engen Kontakt zur Familie. Viele lieben kontrollierte Hundekontakte und profitieren von Begegnungstraining oder gemeinsamer Arbeit in der Hundeschule. Sie sind keine Hunde, die stundenlang allein im Garten glücklich werden – sie brauchen soziale Interaktion und Routine.
Mit der richtigen Kombination aus körperlicher Aktivität, Kopfarbeit und klar strukturierten Ruhephasen entwickelt sich der Labradoodle zu einem entspannten und zufriedenen Alltagsbegleiter. Eine gute Auslastung ist der Schlüssel zur Vorbeugung von Unruhe, Bellen oder hektischem Verhalten.
Pflege & Fell
Die Fellpflege des Labradoodle gehört zu den wichtigsten Punkten dieser Rasse – und gleichzeitig zu den am meisten unterschätzten. Je nach Felltyp kann der Aufwand gering bis sehr intensiv sein. Besonders Fleece- und Wool-Coats benötigen regelmässiges, gründliches Bürsten, da sie zwar wenig haaren, dafür aber stark verfilzen können. Der glatte Hair-Coat hingegen haart oft stark, ist aber deutlich pflegeleichter.
Felltypen & Pflegeaufwand: Fleece-Coats sind weich und wellig und brauchen 2–3 Bürsteinheiten pro Woche. Wool-Coats ähneln dem Pudelfell, lockig und dicht – hier ist häufigeres Bürsten notwendig, idealerweise alle 1–2 Tage. Hair-Coats sind glatter und einfacher zu pflegen, haaren jedoch oft und benötigen regelmässiges Staubsaugen im Haushalt statt intensiver Fellpflege.
Scheren & Trimmen: Viele Labradoodles müssen alle 8–12 Wochen professionell getrimmt oder geschoren werden, um Verfilzungen zu verhindern und die Haut gesund zu halten. Insbesondere Fleece- und Wool-Typen sollten früh ans Grooming gewöhnt werden. Ein verfilztes Fell kann schmerzhaft sein, die Haut schädigen und zu Infektionen führen.
Baden: Baden ist bei Bedarf möglich, idealerweise alle 1–2 Monate oder nach starkem Schmutz. Mildes, rückfettendes Hundeshampoo verhindert Hautirritationen. Nach dem Baden sollte das Fell komplett getrocknet und sorgfältig durchgebürstet werden, um Verfilzungen zu verhindern.
Ohren, Augen & Pfoten: Labradoodles mit hängenden Ohren neigen zu Feuchtigkeit und Ohrenschmalzansammlungen. Regelmässige Kontrolle beugt Entzündungen vor. Pfotenhaare sollten gekürzt werden, um Rutschgefahr und Verfilzungen zu vermeiden. Augenpartien können bei einigen Linien feucht sein und sollten sanft abgewischt werden.
Zähne & Krallen: Wie bei den meisten Rassen profitieren Labradoodles von wöchentlicher Zahnpflege. Krallen nutzen sich unterschiedlich stark ab – regelmässiges Kürzen hält die Haltung gesund.
Zusammengefasst: Die Fellpflege eines Labradoodles ist stark vom Felltyp abhängig. Wer einen „pflegeleichten Hund“ sucht, sollte sich der Realität bewusst sein: Viele Labradoodles benötigen intensive, regelmässige Pflege und professionelle Grooming-Termine, um gesund und schmerzfrei zu bleiben.
Gesundheit & häufige Probleme
Der Labradoodle kann – je nach Herkunft und Zuchtform – sehr gesund sein oder deutliche genetische Risiken mitbringen. Da er keine offiziell anerkannte FCI-Rasse ist, hängen Gesundheit und Langlebigkeit stark von verantwortungsvoller Zuchtpraxis ab. Besonders bei F1-Kreuzungen (Labrador × Pudel) ist die Variation gross, während mehrgenerationige Australian-Labradoodle-Linien oft stabiler gezüchtet werden.
Hüft- und Ellbogendysplasie (HD/ED): Beide Ursprungsrassen können HD und ED vererben. Seriöse Züchter lassen Elterntiere röntgen und nur gesunde Tiere züchten. Fehlende Gesundheitsnachweise sind ein Warnsignal.
Allergien & Hautprobleme: Labradoodles können zu Hautreizungen, Futtermittelallergien und Ekzemen neigen. Besonders lockige Felltypen neigen bei unzureichender Pflege zu Hautentzündungen. Eine ausgewogene Ernährung, Omega-3-Fettsäuren und gute Fellpflege helfen, die Hautbarriere zu stärken.
Ohrenentzündungen: Durch die hängenden Ohren besteht ein erhöhtes Risiko für feuchtigkeitsbedingte Entzündungen, vor allem bei Hunden, die gerne schwimmen. Regelmässige Kontrolle und sanfte Reinigung beugen Problemen vor.
Augenerkrankungen: Katarakt, PRA (Progressive Retinaatrophie) und andere erbliche Augenerkrankungen können auftreten. Ein jährlicher Check beim Augenspezialisten und genetisch getestete Elterntiere sind wichtig.
Patellaluxation: Besonders bei Mini-Labradoodles kann eine Verschiebung der Kniescheibe auftreten. Kontrolle, gutes Gewicht und gelenkschonende Aufzucht reduzieren das Risiko.
Probleme mit Gewicht & Stoffwechsel: Labrador-Gene erhöhen die Anfälligkeit für Übergewicht. Eine kontrollierte Fütterung, ausgewogene Energiezufuhr und regelmässige Bewegung sind essenziell. Übergewicht belastet Gelenke, Herz und Stoffwechsel.
Zahnprobleme: Besonders bei kleineren oder pudeltypischen Linien kann Zahnstein ein Thema sein. Regelmässige Zahnpflege und tierärztliche Kontrolle sind empfehlenswert.
Lebenserwartung: Abhängig von Grösse und Zuchtform liegt sie meist bei 12–15 Jahren, teilweise auch darüber. Gesunde Linien, gute Ernährung und ausreichende Bewegung wirken sich positiv aus.
Entscheidend ist die Wahl eines seriösen Züchters, der umfassende Gesundheitschecks durchführt und transparent über Risiken informiert. Gute Haltung, sorgfältige Pflege und regelmässige tierärztliche Checks tragen ebenfalls viel zu einem langen, gesunden Leben des Labradoodles bei.
Kauf, Adoption & Züchterwahl
Beim Labradoodle ist eine sorgfältige Herkunftswahl besonders wichtig, da es keinen einheitlichen Rassestandard gibt. Die Unterschiede zwischen verantwortungsvoller Zucht, Hobbyvermehrung und Massenzucht sind enorm – und bestimmen am Ende Gesundheit, Wesen und Felltyp deines Hundes.
Seriöse Herkunft erkennen: Ein guter Züchter arbeitet transparent, lässt alle relevanten Gesundheitschecks durchführen (HD/ED-Röntgen, genetische Tests, Augenuntersuchungen) und legt offen, ob es sich um F1-Kreuzungen, Rückkreuzungen oder mehrgenerationige Linien handelt. Besonders beim Australian Labradoodle gibt es Zuchtvereine mit klareren Standards. Verantwortungsvolle Züchter achten auf Charakterstabilität, Sozialverträglichkeit und eine gut geplante frühe Prägung im Haushalt.
Warnsignale: Extreme Preisunterschiede, fehlende Gesundheitsnachweise, „Allergiker-Garantien“, zu viele Würfe pro Jahr, Welpen aus reiner Online-Vermarktung oder Übergabepunkte im Ausland sind klare Red Flags. Auch „Mini-Labradoodle“ aus unklaren Linien bergen oft Gesundheits- und Wesensrisiken.
Preisrahmen: Seriöse Labradoodle oder Australian Labradoodles liegen meist zwischen 2’000–3’500 CHF/€, abhängig von Linie, Felltyp und Gesundheitschecks. Sehr günstige Angebote kommen fast immer aus unseriösen Strukturen.
Adoption: Viele Labradoodles und Labradoodle-Mixe landen im Tierschutz – oft aufgrund von Überforderung, fehlender Pflegebereitschaft oder falschen Erwartungen an einen „pflegeleichten Familienhund“. Für erfahrene, strukturierte Haushalte kann Adoption eine wertvolle Möglichkeit sein. Wichtig: ruhige Eingewöhnung, klare Routinen und gute Trainer:innenbegleitung.
Vorbereitung auf den Einzug: Ein Labradoodle braucht regelmässige Fellpflege, aktive Spaziergänge, mentale Beschäftigung, frühe Sozialisation und ein ruhiges, strukturiertes Alltagsumfeld. Wer diese Grundlagen erfüllt, schafft die besten Bedingungen für einen ausgeglichenen Start.
Fazit
Der Labradoodle ist ein fröhlicher, intelligenter und sozialer Hund, der die positiven Eigenschaften seiner Ursprungsrassen meist gut vereint: Kooperationsbereitschaft, Menschenbezug und Lernfreude. Er eignet sich hervorragend für aktive Familien und Halter:innen, die Freude an gemeinsamer Bewegung und Training haben. Gleichzeitig ist er kein „pflegeleichter Trendhund“ – weder hinsichtlich Fellpflege noch in Bezug auf Erziehung und Auslastung.
Damit ein Labradoodle zu einem ausgeglichenen Partner wird, braucht er klare Strukturen, liebevolle Konsequenz, ausreichend Beschäftigung und eine verantwortungsvolle Herkunft. Wer sich auf seine Bedürfnisse einlässt, findet in ihm einen loyalen, humorvollen und vielseitigen Begleiter, der den Alltag spürbar bereichert.




