Hunde sind gute Zuhörer – sie verstehen die menschliche Sprache vielleicht nicht, dafür reagieren sie auf den Tonfall des Menschen. Hundehalter können sich das bei Training und Erziehung zunutze machen. Wir schauen uns heute mal einige der möglichen Klangfarben der Stimme an – und vor allem, wie sich das Ganze für den Hund anhört.
Die “Babysprache”
Duzi-duzi-du… kennst du das? Viele Menschen explodieren regelrecht in Emotionalität, sobald sie ein neugeborenes Baby sehen. Ihre Stimme nimmt dann einen spitzeren, höheren Klang an. Welpen bilden da selten eine Ausnahme.
2018 veröffentlichten Forscher im “Animal Cognition” Journal eine Studie, die belegte, dass Welpen sich bei besagter Babysprache aufmerksamer zeigten.
Pssst… Flüstern für Vertrautheit
Besondere Aufmerksamkeit funktioniert aber ebenso gut mit einem Flüsterton, insbesondere bei Hunden, die schon aus dem Welpenalter raus sind. Wie du weisst, sind Hundeohren sehr sensibel. Wenn du deinem Hund gezielt etwas Neues beibringen möchtest, kann so eine flüsternde Stimme Wunder wirken.
Schrille Töne sind Stress
Verwechseln wir die anfangs genannte Babysprache aber bitte nicht mit schrillem, gar kreischendem Tonfall. Schreist du in hoher Tonlage nach deinem Hund, signalisiert du ihm damit nur eins: dass du kurz davor bist, in Panik zu geraten. Hunde tendieren dann eher dazu, Abstand zu halten, bis du dich beruhigt hast. Wir erreichen damit also das komplette Gegenteil – anstatt dass der Hund hört, hält er Sicherheitsabstand.
Manchmal muss man die Wut runterschlucken
Weisst du, was auch gerne verwechselt wird? Konsequenz, Strenge und Lautstärke in bzw. von der Stimme. Ein tiefer Tonfall signalisiert dem Hund zwar eher, dass die Lage ernst ist. Aber brodelst du innerlich vor Wut und schwingt das im Klang deiner Stimme mit, gewinnst du damit nichts. In der Ruhe liegt die Kraft – genau das gilt auch für Stimme und Tonlage. Kraftvoll, aber gelassen ist die effektivste Methode.
Kurz und knackig muss es sein
Diskussionen bringen uns selten weiter. Vor allem dann nicht, wenn wir sie mit unseren Hunden führen. Da der Hund recht schnell erkennt, welche Klangfarbe unsere Stimme gerade hat, überhört er alles weitere einfach. Höchstens dann, wenn sich der Klang unserer Stimme ändert, spitzen sich seine Ohren vielleicht nochmal. Merkst du, dass dein Hund dich ignoriert, versuche es also mit einem Wechsel des Tonfalls.