Die Befruchtung ist der grundlegende Schritt, der zur Entstehung neuer Welpen führt. Bei Hunden erfolgt die Befruchtung durch die Verschmelzung einer Eizelle der Hündin mit einem Spermium des Rüden. Dieser Vorgang markiert den Beginn einer neuen Trächtigkeit und damit der Entwicklung eines Embryos, der später zum Welpen heranwächst. Der Erfolg der Befruchtung hängt von mehreren Faktoren ab, darunter der richtige Deckzeitpunkt, die Fruchtbarkeit beider Elterntiere und die allgemeine Gesundheit.

Was ist Befruchtung?

Die Befruchtung beschreibt die Verschmelzung der männlichen Samenzelle (Spermium) mit der weiblichen Eizelle, die bei der Hündin während des Eisprungs freigesetzt wird. Diese Verbindung schafft eine befruchtete Zelle, die als Zygote bezeichnet wird. Diese Zygote entwickelt sich im Laufe der Trächtigkeit zu einem vollständigen Welpen. Die Befruchtung erfolgt entweder durch einen natürlichen Deckakt oder durch künstliche Besamung.

Ablauf der Befruchtung bei Hunden

Der Befruchtungsvorgang läuft in mehreren Schritten ab:

Läufigkeit und Ovulation (Eisprung):

  • Hündinnen werden in der Regel zweimal im Jahr läufig. Die Läufigkeit besteht aus mehreren Phasen, wobei die Ovulation (Eisprung) in der Phase des Östrus stattfindet, der fruchtbaren Phase der Läufigkeit. Während dieser Zeit gibt die Hündin reife Eizellen frei, die durch Spermien befruchtet werden können.
  • Die Eizellen wandern von den Eierstöcken über die Eileiter in Richtung Gebärmutter.

Deckakt oder Besamung:

  • Im natürlichen Zyklus erfolgt die Befruchtung durch einen Deckakt, bei dem der Rüde sein Sperma in die Vagina der Hündin abgibt. Das Sperma schwimmt durch den Gebärmutterhals und die Gebärmutter bis zu den Eileitern, wo die Befruchtung stattfindet.
  • Bei der künstlichen Besamung wird das Sperma manuell in die Hündin eingebracht.

Spermienwanderung:

  • Nach dem Deckakt oder der Besamung wandern die Spermien durch die Gebärmutter in die Eileiter, wo sie auf die Eizellen treffen. Spermien können bis zu 7 Tage im Fortpflanzungstrakt der Hündin überleben, was das Zeitfenster für die Befruchtung erweitert.

Befruchtung der Eizelle:

  • Sobald ein Spermium eine Eizelle erreicht, durchdringt es die Hülle der Eizelle und verschmilzt mit ihr. Dies bildet die Zygote, die das erste Stadium eines neuen Welpen darstellt.
  • Die Zygote beginnt sich sofort zu teilen und bewegt sich in die Gebärmutter, wo sie sich in die Gebärmutterschleimhaut einnistet.

Einnistung in die Gebärmutter:

  • Einige Tage nach der Befruchtung wandern die Zygoten in die Gebärmutter und beginnen sich dort in die Gebärmutterschleimhaut einzunisten. Dies ist der Beginn der Trächtigkeit.

Voraussetzungen für eine erfolgreiche Befruchtung

Für eine erfolgreiche Befruchtung müssen mehrere Faktoren zusammenkommen, darunter:

  1. Fruchtbare Hündin: Die Hündin muss sich in der fruchtbaren Phase des Zyklus befinden. Der Eisprung ist der Moment, in dem die Eizellen zur Befruchtung bereit sind. Eine genaue Bestimmung des Deckzeitpunktes ist entscheidend, um die Chance auf eine erfolgreiche Befruchtung zu maximieren.
  2. Gesunde und bewegliche Spermien: Der Rüde muss gesunde Spermien mit ausreichender Beweglichkeit und Vitalität produzieren. Ein Spermiogramm kann Aufschluss über die Qualität der Spermien geben.
  3. Guter Deckzeitpunkt: Der Deckakt oder die Besamung sollte genau zum optimalen Zeitpunkt des Östrus der Hündin erfolgen. Tierärzte verwenden Progesterontests, um den richtigen Zeitpunkt für den Deckakt oder die künstliche Besamung zu bestimmen.
  4. Gesundheit beider Tiere: Sowohl die Hündin als auch der Rüde müssen in guter gesundheitlicher Verfassung sein. Erkrankungen oder Infektionen können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und die Befruchtung erschweren.

Häufige Probleme bei der Befruchtung

Trotz eines erfolgreichen Deckakts oder einer künstlichen Besamung kann es zu Problemen bei der Befruchtung kommen. Einige der häufigsten Ursachen für eine ausbleibende Trächtigkeit sind:

  1. Unfruchtbarkeit bei Hündin oder Rüde: Sowohl die Hündin als auch der Rüde können Fruchtbarkeitsprobleme haben, die die Befruchtung verhindern. Dies kann durch hormonelle Ungleichgewichte, genetische Defekte oder anatomische Anomalien verursacht werden.
  2. Falscher Deckzeitpunkt: Eine der häufigsten Ursachen für das Ausbleiben einer Trächtigkeit ist ein falscher Deckzeitpunkt. Wenn die Hündin zu früh oder zu spät im Zyklus gedeckt wird, kann die Eizelle entweder noch nicht reif oder bereits unbefruchtbar sein.
  3. Infektionen: Infektionen des Fortpflanzungstraktes bei der Hündin oder dem Rüden können die Spermien oder die Eizellen schädigen und die Befruchtung verhindern.
  4. Spermienqualität: Wenn die Spermienqualität des Rüden gering ist, etwa durch zu wenige oder unbewegliche Spermien, kann dies zu einer fehlgeschlagenen Befruchtung führen.
  5. Hormonelle Störungen: Störungen im Hormonhaushalt der Hündin können den Eisprung verhindern oder die Einnistung des befruchteten Eies beeinträchtigen.

Diagnose einer erfolgreichen Befruchtung

Um festzustellen, ob die Befruchtung erfolgreich war und die Hündin trächtig ist, können folgende Diagnosemethoden verwendet werden:

  1. Ultraschalluntersuchung: Ab dem 21. bis 28. Tag nach der Befruchtung kann eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden, um zu bestätigen, ob sich Embryonen in der Gebärmutter befinden. Der Ultraschall ermöglicht es, den Zustand und die Anzahl der Welpen zu überprüfen.
  2. Hormonelle Tests: Blutuntersuchungen auf das Hormon Relaxin, das nur während der Trächtigkeit produziert wird, können ebenfalls zur Bestätigung einer Trächtigkeit herangezogen werden.
  3. Röntgen: Röntgenaufnahmen können in einem späteren Stadium der Trächtigkeit gemacht werden, um die genaue Anzahl der Welpen zu bestimmen und sicherzustellen, dass die Welpen sich normal entwickeln.

Tipps zur Förderung der Befruchtung

Um die Chancen auf eine erfolgreiche Befruchtung zu erhöhen, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  1. Richtige Bestimmung des Deckzeitpunkts: Verwende Progesteron-Tests oder eine Vaginalzytologie, um den richtigen Deckzeitpunkt zu bestimmen und die Chancen auf eine erfolgreiche Befruchtung zu maximieren.
  2. Gesundheitliche Vorsorge: Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und eine ausgewogene Ernährung fördern die allgemeine Gesundheit und Fruchtbarkeit von Hündin und Rüde.
  3. Spermiogramm des Rüden: Bei wiederholten Problemen kann ein Spermiogramm des Rüden helfen, die Qualität und Menge der Spermien zu überprüfen und mögliche Ursachen für das Ausbleiben einer Befruchtung zu identifizieren.

Fazit

Die Befruchtung bei Hunden ist ein komplexer Prozess, der von der Fruchtbarkeit beider Elterntiere, dem richtigen Zeitpunkt und einer guten allgemeinen Gesundheit abhängt. Eine genaue Überwachung des Zyklus der Hündin und die Untersuchung der Spermienqualität des Rüden sind entscheidend, um die Erfolgschancen zu maximieren. Mit tierärztlicher Unterstützung können viele Probleme erkannt und behandelt werden, um eine erfolgreiche Trächtigkeit zu ermöglichen.

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