Aus Pfützen trinken: Unschuldige Erfrischung oder versteckte Gefahr?

Selbst, wenn einige den Regen scheuen, viele Hunde lieben es danach trotzdem: aus Pfützen trinken. Es ist allgegenwärtig und wirkt eigentlich unschuldig. Kann dieses harmlose Verhalten die Gesundheit unserer Vierbeiner wirklich gefährden oder ist es nur masslose Übertreibung, dass Hunde nicht aus Pfützen trinken sollten?

Warum trinken so viele Hunde gern aus Pfützen?

Viele Hunde zeigen eine Vorliebe dafür, aus Pfützen zu trinken.

Hunde sind von Natur aus neugierig und erkunden gerne ihre Umgebung. Insofern können Wasserpfützen für sie durchaus interessant sein – sie weisen die unterschiedlichsten Gerüche und teilweise auch Texturen auf. Wieso also nicht mal eine Schnauze voll davon probieren?

Darüber hinaus haben die meisten Hunde einen angeborenen Instinkt, nach Wasser zu suchen. Schliesslich ist Wasser ein Durststiller, und Pfützen stellen quasi die am leichtesten zugängliche Quelle für die Hydratation dar, vor allem, wenn man gerade draussen unterwegs ist.

Gibt es beim Aus Pfützen trinken wirklich Gesundheitsrisiken?

Obwohl das Geschlabber aus einer Pfütze zunächst harmlos erscheint, gibt es tatsächlich einige potenzielle Gefahren und Risiken.

Bakterien und Krankheitserreger

  1. Escherichia coli (E. coli): Eine Bakterienart, die bei Hunden Magen-Darm-Probleme wie Durchfall, Erbrechen und Fieber verursachen kann, wenn sie verschluckt wird.
  2. Salmonellen: Salmonellen sind Bakterien, die in stehendem Wasser gedeihen können und bei Hunden zu schwerwiegenden Magen-Darm-Erkrankungen führen können.
  3. Leptospiren: Leptospiren sind Bakterien, die durch das Trinken von kontaminiertem Wasser übertragen werden können und bei Hunden zu Leptospirose führen können, einer potenziell tödlichen Krankheit, die die Leber und die Nieren angreift.
  4. Parvovirus: Ein hoch ansteckendes Virus, das bei Hunden schwere Magen-Darm-Probleme verursachen kann, einschliesslich blutigem Durchfall und Erbrechen.
  5. In Pfützen können sich auch andere Parasiten wie Würmer und Larven entwickeln, mit denen sich der Hund infizieren kann.

Chemikalien oder Toxine

Die Gefahr, dass Rückstände von Reinigungsmitteln, welche von Strassen, Gehwegen bzw. umliegenden Gebäuden abfliessen, sind beim Ausflug in der Natur logischerweise nicht ganz so hoch. Geht es aber um die Regenpfütze in der Stadt, ist das Risiko vorhanden.

Ausserhalb besteht darüber hinaus ein gewisses Grundrisiko, falls landwirtschaftliche Betriebe in der Umgebung Pestizide verwenden. Diese können über den Regen in stehende Pfützen gelangen und bei Hunden Vergiftungserscheinungen auslösen, wenn sie davon trinken.

Andere Schadstoffe

Letztendlich wissen wir nie genau, was in so einer Regenpfütze alles drin ist. Hat sich tatsächlich ausschliesslich Regenwasser darin gesammelt, schön und gut. Doch vergessen wir bei unseren Überlegungen nicht Schadstoffe wie Öle, Abgase oder Industrieabfälle, die im allgemeinen unsere ganze Umwelt belasten. Diese können sich genauso in Pfützen wiederfinden.

Sauberes Wasser – immer die bessere Alternative zur Pfütze!

Als Hundebesitzer liegt es in unserer Verantwortung, die Gesundheit und Sicherheit unserer pelzigen Begleiter zu gewährleisten. Gehen wir also lieber auf Nummer Sicher und schützen sie davor, Wasser aus potenziell schädlichen Quellen aufzunehmen.

Trage beim längeren Spaziergang immer sauberes Wasser bei dir, das du deinem Hund geben kannst. Versorgst du ihn mit hochwertigem Wasser, wirst du sehen, dass er dieses nach einer Weile gegenüber einer schmutzigen Pfütze schon eigenständig bevorzugen wird!

Vorschläge für das Anti-Pfützen-Training

Hier sind einige konkrete Trainingsvorschläge, falls dein Hund dazu neigt, aus Pfützen zu trinken.

Indem du diese Trainingsmethoden anwendest und deinen Hund konsequent belohnst, kannst du ihm beibringen, nur aus seinem eigenen Wasserbehälter zu trinken und das Aus Pfützen trinken (oder anderen unhygienischen Quellen) zu vermeiden.

Spezieller Trinkbehälter

Es lohnt sich, in einen speziellen Trinknapf bzw. eine Trinkflasche für unterwegs zu investieren. Diese kannst du immer bei dir tragen, sobald du mit deinem Hund das Haus verlässt. Wähle dabei ein Behältnis, das sich sowohl leicht füllen lässt, möglichst dicht ist und aus dem dein Hund gut trinken kann.

Gewöhnung an den neuen Behälter

Beginne das Training, indem du deinem Hund den neuen Wasserbehälter zeigst und ihm Zeit gibst, ihn zu untersuchen und sich damit vertraut zu machen. Lasse deinen Hund den Behälter beschnuppern und belohne ihn, wenn er Interesse zeigt.

Wenn dein Hund aus seinem eigenen Wasserbehälter trinkt, sei es zu Hause oder unterwegs, belohne ihn sofort. Positive Verstärkung ist ein effektiver Weg, um das gewünschte Verhalten zu festigen.

Ablenkung durch Pfützen minimieren

Versuche gerade zu Anfang des Trainings, Ablenkungen und Reize durch Pfützen zu minimieren, indem du an ruhigen Orten übst und deinem Hund genug Zeit gibst, um sich auf das Trinken aus seinem eigenen Behälter zu konzentrieren.

Konsistenz, Geduld und Zeit

Sei konsequent und halte an deinem Training fest, auch wenn es anfangs vielleicht schwierig erscheint. Lasse deinen Hund nicht aus anderen Quellen trinken und leite ihn immer sanft zurück zu seinem eigenen Wasserbehälter.

Gib deinem Hund Zeit, das neue Verhalten zu erlernen und zu verinnerlichen. Sei geduldig und wiederhole das Training regelmässig, um sicherzustellen, dass dein Hund das gewünschte Verhalten beibehält.

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