Kotuntersuchungen

Was ist eine Kotuntersuchung bei Tieren? 

Bei einer Kotuntersuchung wird der Kot des Tieres auf seine Bestandteile hin geprüft. Die Untersuchung wird durchgeführt, wenn ein Tier Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall oder Erbrechen hat oder plötzlich stark an Gewicht verliert.

Normalerweise besteht Tierkot aus unverdaulichen Bestandteilen des Futters, Darmbakterien und abgestorbenen Zellen. Die Zusammensetzung des Kots kann Aufschluss darüber geben, ob das Tier von Parasiten befallen ist oder an einer Stoffwechselerkrankung leidet.

Wie wird eine Kotuntersuchung bei Tieren durchgeführt? 

Für die Kotuntersuchung reicht in der Regel eine einzelne Kotprobe aus. Manchmal ist es jedoch notwendig, über mehrere Tage Kot zu sammeln, beispielsweise bei Verdacht auf eine Bauchspeicheldrüseninsuffizienz.

Für die meisten Untersuchungen bringen die Tierbesitzer den Kot, den ihr Tier kurz vorher abgesetzt hat, in einem speziellen Kotröhrchen in die Tierarztpraxis. Diese Röhrchen sind in der Praxis oder in der Apotheke erhältlich. Falls das Tier Durchfall hat, sollte die Probe idealerweise sofort zur Tierärztin bzw. zum Tierarzt gebracht werden. Dies gilt besonders für Vögel, da Stress durch den Transport die Konsistenz des Kots beeinflussen kann.

In einigen Fällen entnimmt die Tierärztin oder der Tierarzt den Kot direkt aus dem Enddarm des Tieres im Rahmen einer rektalen Untersuchung.

Während des Vorgesprächs fragt die Tierärztin bzw. der Tierarzt nach der Häufigkeit des Kotabsatzes und ob das Tier dabei Schmerzen hat. Der Kot wird anschließend auf Konsistenz, Farbe und Geruch kontrolliert. Diese Werte variieren je nach Tierart. Zum Beispiel kann lehmgelber Kot bei Hunden und Katzen auf eine Gelbsucht (Ikterus) durch verengte Gallengänge hinweisen.

Bei der Kotuntersuchung achtet die Tierärztin bzw. der Tierarzt auf sichtbare Beimengungen wie Darmparasiten, Blut oder unverdaute Nahrungsbestandteile. Unter dem Mikroskop erkennt man auch kleinere Parasiten, deren Larven und Eier sowie Bakterien. Zusätzlich kann der Kot auf okkultes (nicht sichtbares) Blut untersucht werden, besonders bei Fleischfressern, nachdem das Tier etwa drei Tage lang weder rohes noch halbrohes Fleisch oder Wurst gefressen hat.

Okkultes Blut im Kot kann auf Blutungen im Magen-Darm-Trakt hinweisen. Liegt die Blutung nahe dem Darmausgang, sind die Blutspuren gut sichtbar. Blutungen im Magen oder weiter vorne im Darmtrakt können den Kot schwarz verfärben (Teerstuhl).

Wann wird eine Kotuntersuchung bei Tieren angewandt? 

Mit einer Kotuntersuchung lassen sich vielfältige Erkrankungen feststellen, zum Beispiel:

  • Parasiten wie Bandwürmer, Toxoplasmen und Giardien
  • Erkrankungen der Verdauungsorgane, z.B. eine Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse (Pankreasinsuffizienz)
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen
  • Virus-Infektionen wie Salmonellose

Bei Reptilien und Amphibien sollte grundsätzlich immer eine Kotuntersuchung durchgeführt werden, da sie häufig Parasiten haben. Auch bei jungen Hunden und Katzen ist dies unabhängig von ihrem allgemeinen Gesundheitszustand sinnvoll.

Kosten einer Kotuntersuchung: Die Kosten für eine Kotuntersuchung variieren je nach Umfang der Untersuchung und ob sie in der Tierarztpraxis oder in einem externen Labor durchgeführt wird.

Welche Risiken birgt eine Kotuntersuchung bei Tieren? 

Wird spontan abgesetzter Kot verwendet, birgt die Untersuchung keine Risiken, da sie nicht in den Körper des Tieres eingreift (nicht-invasives Verfahren). Wird die Probe durch eine rektale Untersuchung entnommen, besteht ein geringes Risiko, dass die Darmwand verletzt wird und Blutungen auftreten.

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