Was ist eine allergische Hautentzündung (atopische Dermatitis) beim Hund?
Eine allergische Hautentzündung, auch atopische Dermatitis genannt, ist eine entzündliche und stark juckende Hauterkrankung. Diese Allergien haben in westlichen Industriestaaten stark zugenommen und betreffen auch Hunde. Bestimmte Rassen sind häufiger betroffen, darunter:
- Jack Russell Terrier
- West Highland White Terrier
- Labrador
- Golden Retriever
- Dalmatiner
- Boxer
- Mops
- Shih Tzu
- Deutscher Schäferhund
- Lhasa Apso
Auch Mischlinge können betroffen sein. Meist treten die ersten Symptome in den ersten drei Lebensjahren auf, können aber auch später auftreten.
Warum bekommen Hunde eine allergische Hautentzündung?
Die Ursache ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf harmlose Stoffe, sogenannte Allergene. Diese können aus der Umwelt stammen, wie Gräser oder Pollen, oder aus dem Futter. Eine erbliche Veranlagung spielt ebenfalls eine Rolle, da bestimmte Rassen und verwandte Tiere häufiger betroffen sind.
Symptome einer allergischen Hautentzündung
Hunde mit atopischer Dermatitis zeigen typischerweise starken Juckreiz. Sie kratzen sich häufig, beknabbern ihre Pfoten oder reiben den Kopf an Gegenständen. Rötungen und Hautausschläge sind sichtbar, besonders am Kopf, an den Ohren, seitlich am Hals, in der Achsel- und Leistengegend sowie am Schwanzansatz. Durch das ständige Kratzen und Belecken entstehen Infektionen, die Haut schuppt und nässt, riecht unangenehm und das Fell fällt aus.
Diagnose der allergischen Hautentzündung
Der anhaltende Juckreiz ist ein erster Hinweis auf eine Allergie. Zunächst wird der Hund auf Parasiten untersucht und gegen diese behandelt. Weitere Infektionen durch Bakterien oder Pilze werden ausgeschlossen. Eine Eliminationsdiät kann klären, ob eine Futtermittelallergie vorliegt. Spezifische Allergietests wie Hauttests (Intrakutantests) und Blutuntersuchungen auf Antikörper werden eingesetzt, wobei die Blutuntersuchung allein oft nicht ausreicht, um eine sichere Diagnose zu stellen.
Behandlung der allergischen Hautentzündung
Die wichtigste Maßnahme besteht darin, den Kontakt mit dem Allergen zu vermeiden. Dies ist jedoch nicht immer möglich. Eine Hyposensibilisierungstherapie kann helfen, bei der das Allergen in kleinen Dosen gespritzt wird, um das Immunsystem daran zu gewöhnen. Diese Behandlung kann Jahre dauern, hat aber oft Erfolg. Zur Linderung des Juckreizes können juckreizstillende Mittel und Antibiotika bei bakteriellen Infektionen eingesetzt werden.
Prognose
Bei konsequenter Vermeidung der Allergene klingen die Symptome in der Regel ab. Eine Hyposensibilisierung kann die Allergie unter Kontrolle bringen, jedoch haben manche Hunde lebenslang Hautprobleme.
Vorbeugung
Eine generelle Vorbeugung ist nicht möglich. Bei spezifischen Allergien, wie der Flohspeichelallergie, kann das Risiko durch geeignete Mittel gegen Parasitenbefall reduziert werden.
Wann sollte ein Tierarzt aufgesucht werden?
Bei auffälligem Juckreiz, Rötungen oder unangenehmem Geruch der Haut sollte der Hund tierärztlich untersucht werden. Je früher die Behandlung beginnt, desto schneller lassen sich die Beschwerden lindern.
Eine allergische Hautentzündung kann das Wohlbefinden Deines Hundes stark beeinträchtigen, daher ist eine frühzeitige Diagnose und Behandlung entscheidend.