Irish Setter

Der Irish Setter gehört zu den elegantesten und charismatischsten Jagdhunden der Welt. Sein tiefrotes, glänzendes Fell, die kraftvolle Silhouette und sein freundlich-offener Ausdruck machen ihn zu einer unverwechselbaren Erscheinung. Doch hinter der Schönheit steckt ein hochaktiver, intelligenter und sensibler Hund, der jahrhundertelang für die Arbeit im Feld und auf der Jagd gezüchtet wurde.

Irish Setter sind temperamentvoll, ausdauernd und menschenbezogen. Sie lieben Bewegung, brauchen geistige Beschäftigung und wollen aktiv am Leben ihrer Menschen teilnehmen. In der Familie zeigen sie sich anhänglich, verspielt und sozial – jedoch auch anspruchsvoll. Unterforderung oder unklare Strukturen führen schnell zu Frust, Überdrehtheit oder unerwünschtem Verhalten.

Wer sich für einen Irish Setter entscheidet, bekommt einen lebensfrohen, eleganten und vielseitigen Hund, der mit der richtigen Führung zu einem harmonischen, freundlichen und energiegeladenen Begleiter wird. Besonders geeignet ist er für aktive Menschen, sportliche Haushalte und naturverbundene Familien, die Freude daran haben, einen laufstarken Hund körperlich und mental zu fördern.

Herkunft und Geschichte

Der Irish Setter stammt – wie der Name verrät – aus Irland und gehört zu den klassischen Vorstehhunden. Seine Wurzeln reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Damals wurden „Setting Dogs“ gezüchtet, die sich bei der Sichtung von Federwild niederlegten („to set“), damit Jäger Netze über das Wild werfen konnten. Mit der Einführung von Schusswaffen entwickelte sich der Irish Setter zu einem hochspezialisierten Vorstehhund, der Wild sucht, anzeigt und nach dem Schuss apportiert.

Entstehung der Rasse: Der ursprüngliche Setter war meist rot-weiss. Erst im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts selektierten irische Züchter gezielt auf ein einfarbig rotes Haarkleid. Dies führte zur Entwicklung des modernen Irish Red Setter, der heute weltweit bekannt ist. Der rot-weisse Typ existiert weiterhin als eigene Rasse (Irish Red and White Setter), ist jedoch deutlich seltener.

Arbeitseinsatz: Irish Setter wurden für die Jagd in offenem Gelände und auf weitläufigen Feldern gezüchtet. Ihre Aufgaben umfassten:

  • widrige Wetterbedingungen auszuhalten
  • ausdauernd weite Strecken zu arbeiten
  • Wild mit Nase und Geschwindigkeit aufzuspüren
  • ruhig vorzustehen und sicher anzuzeigen

Internationale Verbreitung: Im 19. Jahrhundert gelangte der Irish Setter nach Grossbritannien und später in die USA, wo er durch Shows und seine auffällige Optik sehr beliebt wurde. In den USA entwickelte sich teilweise ein stärker showorientierter Typ mit üppigerem Fell und etwas geringerem Arbeitsdrang.

Moderner Setter: Heute gibt es zwei Zuchtlinien:

  • Arbeitslinien: leichter gebaut, extrem ausdauernd, jagdlich hochleistungsfähig.
  • Showlinien: kräftiger, mit längerem Fell, teils ruhiger im Wesen.

Viele Hunde sind Mischformen beider Linien. Trotzdem bleibt der Irish Setter grundsätzlich ein passionierter Jagdhund – mit Eleganz, Energie und viel Herz.

Aussehen & Grösse

Der Irish Setter ist ein eleganter, athletischer Vorstehhund mit einer unverwechselbaren Silhouette und einem leuchtend kastanienroten Fell, das ihn bereits aus der Ferne erkennbar macht. Sein Erscheinungsbild vermittelt Kraft, Ausdauer und Lebendigkeit – ohne Massigkeit oder Schwere.

Grösse & Gewicht:
Rüden erreichen eine Schulterhöhe von 58–67 cm, Hündinnen 55–62 cm. Das Gewicht liegt meist zwischen 25–32 kg. Arbeitslinientypen sind oft leichter und sportlicher gebaut, Showlinien etwas kräftiger und mit längerem Fell.

Körperbau: Der Körper ist lang und harmonisch, mit tiefer Brust, kräftigem Rücken und gut gewinkelten Hinterhandpartien. Setter sind für weite Trab- und Galoppbewegungen gezüchtet, weshalb sie muskulös und gleichzeitig schlank wirken. Ihr Gangwerk ist flüssig, weit ausgreifend und voller Energie.

Kopf & Ausdruck: Der Kopf ist lang, trocken und aristokratisch. Der Stop ist deutlich, aber nicht überbetont. Die Ohren sind lang, dünn und liegen eng am Kopf an. Die mandelförmigen, dunkelbraunen Augen vermitteln Intelligenz, Sanftheit und Wachheit – typisch für den Setter-Blick.

Fell & Farbe: Das Markenzeichen der Rasse ist das seidige, glatte Fell in einem satten kastanienroten Ton. Das Haar ist mittellang, glatt bis leicht gewellt und bildet Befederung an:

  • Ohren
  • Brust
  • Bauch
  • Rücken der Beine
  • Rute

Weiße Marken sind selten, aber erlaubt (z. B. Bruststern, Pfotenspitzen).

Gesamtausdruck: Der Irish Setter wirkt edel, freundlich und energiegeladen – ein Hund, der Eleganz mit sportlicher Funktionalität verbindet.

Wesen & Charakter

Der Irish Setter ist ein lebensfroher, sensibler und hochaktiver Hund, der für seine offene, freundliche Art geliebt wird. Er gehört zu den sozialsten Vertretern der Vorstehhunde: menschenbezogen, verspielt und mit einem fast jugendlichen Temperament, das er oft bis ins hohe Alter behält. Gleichzeitig bringt er Jagdpassion, Ausdauer und ein hohes Mass an Eigenständigkeit mit.

Menschenbezogen & herzlich: Irish Setter knüpfen enge Bindungen zu ihren Bezugspersonen und sind meist ausgesprochen anhänglich. Sie lieben Familienanschluss, möchten überall dabei sein und reagieren sensibel auf Stimmungen und Tonfall.

Aktiv & temperamentvoll: Diese Rasse ist „on the go“ – energiegeladen, schnell und mit viel Bewegungsfreude. Ohne ausreichende Auslastung können Setter schnell überdreht, hibbelig oder unruhig werden. Mit passender Beschäftigung hingegen sind sie ausgeglichen und freundlich.

Sozial & freundlich mit Artgenossen: Irish Setter sind selten aggressiv. Mit guter Sozialisation kommen sie hervorragend mit anderen Hunden zurecht und geniessen oft gemeinsames Spiel. Ihre offene Art kann jedoch manchmal auf zurückhaltendere Hunde zu stürmisch wirken.

Intelligent & sensibel: Setter denken mit, sind lernfreudig und gefallen ihren Menschen gern – aber sie reagieren empfindlich auf Druck oder harsche Erziehung. Ein fairer, ruhiger Umgang ist essenziell.

Jagdlich motiviert: Auch Setter aus Showlinien tragen einen deutlichen Vorstehhund-Instinkt. Sie suchen gerne weite Bögen, folgen Fährten und priorisieren Aussengeeignetes. Das macht entsprechendes Training (Rückruf, Orientierung, Schleppleine) notwendig.

Emotional stabil, aber reizoffen: Irish Setter sind freundlich und stabil im Wesen, gleichzeitig jedoch sehr empfänglich für Umweltreize. Diese Mischung macht sie zu wachen, neugierigen und oft fröhlich übermütigen Hunden – ideal für sportliche Menschen, die Spass an einem lebhaften Begleiter haben.

Insgesamt ist der Irish Setter ein fröhlicher, sensibler und äusserst aktiver Hund mit grossem Herz, der bei passender Führung zu einem loyalen, harmonischen Familienmitglied wird.

Für wen passt diese Hunderasse – und für wen eher nicht?

Der Irish Setter ist ein wunderbarer Begleiter – aber definitiv kein Hund für Couchpotatoes oder für Menschen, die sich einen unkomplizierten Anfängerhund wünschen. Er braucht Bewegung, Nähe, Struktur und konsequente Erziehung, damit er ausgeglichen bleibt. In den richtigen Händen blüht er zu einem fröhlichen, sozialen und verlässlichen Familienhund auf.

Gut geeignet für: aktive Menschen und Familien, die viel draussen unterwegs sind und Freude an gemeinsamer Bewegung haben. Der Irish Setter passt zu Halter:innen, die:

  • tägliche lange Spaziergänge oder Wanderungen einplanen
  • gerne Hundesport oder Nasenarbeit betreiben
  • eine enge Bindung zum Hund wünschen
  • konsequent, aber sensibel erziehen können
  • einen sozialen, freundlichen Hund mit viel Enthusiasmus möchten

Bedingt geeignet für: ambitionierte Ersthundebesitzer:innen, die bereit sind, sich intensiv mit dem Thema Hundeerziehung, Jagdtriebmanagement und Auslastung auseinanderzusetzen. Ein Irish Setter ist verzeihend – aber er verzeiht keine ständige Unterforderung. Familien mit Kindern passen gut, wenn die Kinder alt genug sind, respektvoll und ruhig mit dem Hund umzugehen.

Eher ungeeignet für:

  • Menschen mit wenig Zeit oder unregelmässigem Alltag
  • Halter:innen, die einen Hund möchten, der jederzeit frei laufen kann
  • Personen, die keine Lust auf Training, Bewegung und Konsequenz haben
  • Haushalte, in denen viel Trubel herrscht, aber wenig Struktur vorhanden ist
  • Wohnungshaltungen ohne Nähe zu Grünflächen (nur möglich mit viel Engagement)

Ein Irish Setter passt perfekt zu naturverbundenen, aktiven und geduldigen Menschen, die sein sensibles Wesen respektieren und seine Lebensfreude teilen. In einem solchen Zuhause wird er zu einem sportlichen, liebevollen und begeisterungsfähigen Familienmitglied.

Erziehung & Alltag

Der Irish Setter ist intelligent, sensibel und hochaktiv – eine Kombination, die ihn gut erziehbar macht, aber gleichzeitig eine konsequente, liebevolle und geduldige Führung verlangt. Diese Rasse lernt schnell, reagiert aber deutlich auf Stimmung, Tonfall und Überforderung. Ein klarer, positiver Trainingsstil ist daher essenziell.

Erziehungsstil: Setter reagieren hervorragend auf positive Verstärkung, ruhige Körpersprache und klare Signale. Harsche Worte, Ungeduld oder körperliche Strafen verunsichern sie und schwächen das Vertrauen. Besonders wichtig ist eine gute Impulskontrolle, denn viele Setter sind als Junghunde impulsiv, verspielt und schnell abgelenkt.

Konsequenz & Struktur: Irish Setter profitieren sehr von festen Tagesabläufen: Bewegung, mentaler Input, Ruhephasen. Werden diese Bedürfnisse erfüllt, sind sie ausgeglichen und überraschend angenehm im Alltag. Fehlen Struktur und Auslastung, können sie zu überdrehtem, unruhigem Verhalten neigen.

Jagdtrieb-Management: Der Setter ist ein Vorstehhund – sein Jagdtrieb ist genetisch fest verankert. Das bedeutet:

  • zuverlässiger Rückruf (oft per Pfeife)
  • kontrollierter Freilauf
  • Schleppleinentraining
  • regelmässige Nasenarbeit als „Jagdersatz“

Auch Showlinien tragen Jagdverhalten in sich; Ignorieren statt Trainieren führt langfristig zu Problemen.

Sozialisation: Setter sind freundlich und sozial, brauchen aber früh Kontakte zu souveränen Artgenossen, Menschen und unterschiedlichen Umweltsituationen. Ihre überschwängliche Art kann ohne Kontrolle schnell zu stürmischem Verhalten werden.

Alleinsein: Irish Setter sind sehr menschenbezogen. Alleinbleiben klappt gut, wenn es langsam aufgebaut wird – aber sie sind keine Hunde für dauerhaft lange Arbeitszeiten ohne Betreuung.

Wohnumfeld: Ländliches oder stadtnahes Wohnen mit viel Naturzugang ist ideal. Reine Innenstadthaltung ist möglich, aber nur mit überdurchschnittlichem Bewegungsprogramm.

Mit konsequenter, ruhiger und motivierender Erziehung wird der Irish Setter zu einem kooperativen, liebevollen und ausgeglichenen Begleiter voller Lebensfreude.

Auslastung & Beschäftigung

Der Irish Setter ist ein hochaktiver, ausdauernder und neugieriger Hund – Auslastung ist deshalb einer der wichtigsten Faktoren für sein Wohlbefinden. Wird er körperlich und mental gefordert, zeigt er sich zu Hause ausgeglichen, freundlich und angenehm. Bekommt er zu wenig Input, wird er schnell überdreht, frustriert oder sucht sich selbst Beschäftigung.

Körperliche Auslastung: Ein Irish Setter braucht in der Regel mindestens 2 Stunden Bewegung täglich. Dazu gehören:

  • lange Spaziergänge
  • Wandertouren
  • Jogging (ab erwachsenem Alter)
  • Fahrradtouren in moderatem Tempo
  • ausgiebiger Freilauf in sicheren Gebieten

Setter lieben Raum, Geschwindigkeit und Abwechslung – repetitives „Gassi gehen um den Block“ reicht nicht aus.

Nasenarbeit & Jagdersatz: Als Vorstehhund ist der Irish Setter besonders zufrieden, wenn er seine Nase einsetzen darf. Geeignete Beschäftigungen sind:

  • Mantrailing
  • Futtersuchen
  • Dummyarbeit
  • Schleppfährten
  • Verlorensuche

Diese Tätigkeiten befriedigen den jagdlichen Instinkt und verbessern gleichzeitig Orientierung und Bindung.

Hundesport: Der Irish Setter eignet sich hervorragend für viele Sportarten:

Mentale Beschäftigung: Intelligenzspiele, Tricktraining, Impulskontrollübungen und Alltagstraining (z. B. Ruheübungen, Targettraining) helfen, die Energie in sinnvolle Bahnen zu lenken.

Soziale Auslastung: Setter sind sehr sozial und spielen gerne mit Artgenossen. Regelmässige Hundekontakte tun ihnen gut – idealerweise mit Hunden, die ihre stürmische Art tolerieren.

Ein Irish Setter blüht auf, wenn körperliche Bewegung, Nasenarbeit und liebevolles Training in Balance sind. Dann wird er zu einem ausgeglichenen, glücklichen Familienhund, der viel Freude in den Alltag bringt.

Pflege & Fell

Der Irish Setter hat ein wunderschönes, seidiges Fell, das zu seinen auffälligsten Merkmalen gehört – und gleichzeitig regelmässige Pflege braucht, um gesund und glänzend zu bleiben. Mit etwas Routine ist die Pflege durchaus gut zu managen, aber sie sollte nicht unterschätzt werden.

Fellpflege: Das mittellange, glatte bis leicht gewellte Fell sollte mindestens 2–3 Mal pro Woche gründlich gebürstet werden. Dadurch werden lose Haare entfernt, Verfilzungen verhindert und die Hautdurchblutung angeregt. Besonders pflegeintensiv sind die Befederungen an:

  • Ohren
  • Beinen
  • Brust und Bauch
  • Rute

Dort entstehen am häufigsten Knoten, die sanft ausgekämmt oder mit einem Entfilzungskamm gelöst werden müssen.

Baden: Der Irish Setter sollte nur bei Bedarf gebadet werden – ideal mit einem milden, hautfreundlichen Hundeshampoo. Zu häufiges Waschen kann die Haut austrocknen.

Ohren & Augen: Da Setter lange, enganliegende Ohren haben, sollten diese 1–2 Mal pro Woche kontrolliert werden. Feuchtigkeit nach dem Bade- oder Regenspaziergang sorgfältig trocknen, um Entzündungen zu vermeiden.

Krallen: Bei sehr aktiven Settern nutzen sich die Krallen oft gut ab, dennoch sollten sie regelmässig kontrolliert und bei Bedarf gekürzt werden.

Zähne: Regelmässiges Zähneputzen – idealerweise mehrmals pro Woche – beugt Zahnstein und Entzündungen vor.

Haarausfall & Fellwechsel: Der Irish Setter haart moderat, aber während des Fellwechsels im Frühling und Herbst deutlich stärker. Dann ist tägliches Bürsten hilfreich.

Hautgesundheit: Setter neigen gelegentlich zu empfindlicher Haut. Eine hochwertige Ernährung, Omega-3-Fettsäuren und moderate Fellpflege unterstützen die Hautbarriere.

Fazit: Die Fell- und Körperpflege des Irish Setters ist überschaubar, aber regelmässige Bürsteinheiten und aufmerksame Ohrenpflege sind Pflicht, damit der Hund gesund und gepflegt bleibt.

Gesundheit & häufige Probleme

Der Irish Setter gilt grundsätzlich als robuste und leistungsfähige Rasse – dennoch bringt er einige genetische und rassetypische gesundheitliche Besonderheiten mit, die zukünftige Halter:innen kennen sollten. Besonders bei jagdlich orientierten Linien ist die körperliche Belastbarkeit hoch, aber bestimmte Risiken nehmen mit unpassender Haltung oder fehlender Zuchtkontrolle zu.

Hüftgelenksdysplasie (HD): Wie bei vielen mittelgrossen bis grossen Hunderassen kann HD vorkommen. Eine seriöse Zucht lässt Elterntiere offiziell röntgen. Gelenkschonende Aufzucht (keine Treppen, keine Sprünge, keine langen Laufstrecken unter einem Jahr) ist essenziell.

Epilepsie: Irish Setter haben eine leicht erhöhte Neigung zu idiopathischer Epilepsie. Gute Zuchtlinien kennen ihre genetischen Risiken und schliessen betroffene Tiere aus der Zucht aus.

Magen-Darm-Probleme: Die Rasse kann empfindlich auf Futterwechsel, Stress oder ungeeignete Futtermittel reagieren. Durchfall, Futtermittelunverträglichkeiten und Magenschleimhautreizungen kommen vor. Futterumstellungen sollten langsam erfolgen, hochwertige und gut verdauliche Nahrung ist empfehlenswert.

Glutenunverträglichkeit (Hereditäre Gluten-Sensitive Enteropathie): Besonders bekannt ist die genetisch bedingte Getreide-/Glutenunverträglichkeit („Irish Setter gluten sensitivity“). Symptome reichen von chronischem Durchfall bis zu Gewichtsverlust und schlechter Fellqualität. Betroffene Hunde benötigen lebenslang glutenfreie Ernährung.

Magendrehung: Wie bei vielen tiefbrüstigen Rassen besteht ein erhöhtes Risiko. Prävention beinhaltet kleine, ruhige Mahlzeiten, keine Bewegung direkt vor oder nach dem Fressen und idealerweise erhöhte Futterschüsseln (um Luftschlucken zu reduzieren).

Ohrentzündungen: Durch die langen, engen Ohren kann Feuchtigkeit schlecht abtrocknen. Insbesondere nach Schwimmen, Regen oder Fellpflege ist Ohrhygiene wichtig.

Augenerkrankungen: Dazu gehören Progressive Retinaatrophie (PRA), Katarakt und Entropium. Reine Linien mit guter Zuchtkontrolle minimieren diese Risiken. Jährliche Augenchecks sind sinnvoll.

Krebsrisiko: Ähnlich wie viele grosse Rassen zeigen Irish Setter im Alter ein leicht erhöhtes Risiko für Tumorerkrankungen. Frühzeitiges Erkennen verändert die Prognose entscheidend.

Lebenserwartung: Ein gesunder Irish Setter wird im Durchschnitt 11–14 Jahre alt. Hunde aus leistungsfähigen Linien mit guter Vorsorge erreichen oft ein hohes Alter und bleiben bis zuletzt erstaunlich fit.

Mit seriöser Zuchtwahl, hochwertiger Ernährung, strukturierten Gesundheitschecks und einem passenden Bewegungsprogramm bleibt der Irish Setter ein vitaler, langlebiger und rundum gesunder Begleiter.

Kauf, Adoption & Züchterwahl

Beim Irish Setter ist die Wahl einer verantwortungsvollen Herkunft besonders wichtig. Da die Rasse sowohl in Show- als auch in Arbeitslinien gezüchtet wird, müssen Interessierte darauf achten, dass der Hund zu ihrem Alltag und Aktivitätsniveau passt. Gleichzeitig spielen genetische Untersuchungen und Gesundheitskontrollen eine zentrale Rolle, um Risiken für HD, Epilepsie oder Augenkrankheiten zu minimieren.

Seriöse Züchter: Ein guter Züchter arbeitet unter SKG, VDH, ÖKV oder einem anderen FCI-Verband und züchtet ausschliesslich mit gesundheitlich überprüften Elterntieren. Folgende Untersuchungen sind Standard:

  • HD-Röntgen
  • Augenuntersuchung (z. B. PRA, Katarakt)
  • DNA-Tests für spezifische Setter-Erkrankungen
  • Überprüfung des Wesens und der jagdlichen Eignung

Welpen wachsen im Haushalt auf, werden sicher sozialisiert und lernen verschiedene Umweltreize kennen. Ein seriöser Züchter nimmt sich Zeit, klärt realistisch über Jagdtrieb, Auslastungsbedarf und Sensibilität auf und vermittelt nicht wahllos an jedes Zuhause.

Linienwahl – wichtigster Faktor:

  • Arbeitslinie: hoher Bewegungs- und Jagddrang, sehr sportlich, braucht aktive Halter:innen.
  • Showlinie: etwas ruhiger, kräftiger, dafür mehr Fellpflege – aber weiterhin ein aktiver Hund.
  • Mischlinien: moderater jagdlicher Instinkt, aber immer noch ausdauernd und energiegeladen.

Warnsignale für unseriöse Anbieter: keine Gesundheitsnachweise, Welpenabgabe über Kleinanzeigen, Billigpreise, mehrere Würfe parallel, ungepflegte Haltung oder fehlende Sozialisation. Besonders kritisch sind Anbieter, die Setter als „einfachen Familienhund“ bewerben – das wird der Rasse nicht gerecht.

Preisrahmen: Ein verantwortungsvoll gezüchteter Irish Setter kostet meist 1’800–3’000 CHF/€. Günstigere Angebote deuten fast immer auf Vermehrung hin.

Adoption: Im Tierschutz landen Setter und Setter-Mischlinge regelmässig – oft aufgrund von Überforderung oder unzureichender Auslastung. Für sportliche, geduldige Menschen ist Adoption eine tolle Chance, einem Hund ein zweites Leben zu schenken. Jagdtrieb, Grundgehorsam und mögliche Sensibilität sollten dabei realistisch eingeschätzt werden.

Vorbereitung auf den Einzug: Wichtig sind hochwertige Ernährung, gute Schleppleine, robuste Geschirre, mentale Beschäftigung, Jagdtriebmanagement, Ruhetraining und ein aktiver Alltag mit zuverlässigen Routinen. Der Setter braucht Nähe, Aufgaben und klare Strukturen, um glücklich zu sein.

Wer bewusst auswählt, sich aktiv mit der Rasse auseinandersetzt und ihre Bedürfnisse ernst nimmt, schafft die beste Basis für ein harmonisches Leben mit diesem eleganten, herzlichen und energiegeladenen Hund.

Fazit

Der Irish Setter ist ein beeindruckender Hund: elegant, energiegeladen, freundlich und voller Lebensfreude. Er vereint Arbeitsgeist mit Familiennähe und begeistert durch sein sanftes Wesen ebenso wie durch seine sportliche Leistungsfähigkeit. Gleichzeitig ist er anspruchsvoll – körperlich wie mental – und braucht ein Zuhause, das seiner Aktivität und Sensibilität gerecht wird.

Wer einen loyalen, aktiven und lebensfrohen Begleiter sucht, der sowohl im Gelände als auch im Familienalltag glänzt, findet im Irish Setter einen wundervollen Partner. Mit klarer Führung, positiver Erziehung und ausreichend Bewegung entwickelt er sich zu einem ausgeglichenen, herzlichen und treuen Familienhund, der seine Menschen oft über viele Jahre begleitet.

Durchschnittliche Größe und Lebenserwartung der Rasse
Größe
55-67 cm
Gewicht
24-32 kg
Alter
11-15 Jahre
Gehört zu
Fellfarbe
  • Braun
  • Orange / Mahagoni
  • Rehbraun
Fellmuster
Einheitsfarbe
Eigenschaften
Trainierbarkeit
Bewertet mit 3 von 5
Energie
Bewertet mit 5 von 5
Haarausfall
Bewertet mit 4 von 5
Sabbermenge
Bewertet mit 2 von 5
Wachhund
Bewertet mit 3 von 5
Mit andere Hunde
Bewertet mit 4 von 5
Mit Kindern
Bewertet mit 4 von 5
Irish Setter benötigen sehr viel Bewegung und lieben es, im Freien zu sein. Sie sollten deshalb am besten in aktiven Familien mit einem grossen Grundstück bzw. eingezäunten Garten leben.
Die Pflege des Fells erfordert regelmässiges Bürsten, um Verfilzungen zu verhindern. Auch die Ohren sollten überprüft und gereinigt werden. Da Irish Setter hängende Ohren haben, neigen sie eher zu Infektionen.
Irish Setter können anfällig für Hüftdysplasie, Augenprobleme und Magendrehung sein. Regelmässige tierärztliche Untersuchungen sind deshalb wichtig.
Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig, um Übergeweicht zu verhindern. Das Futter sollte den Energiebedarf decken und in mehrere Mahlzeiten am Tag aufgeteilt werden.
Irish Setter sind für viele Hundesportarten, wie Agility, Flyball und Obedience, gut geeignet. Natürlich lieben sie auch ausgedehnte Spaziergänge und Aktivitäten im Freien.
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