Der Grosse Anglo-Französische Weiss-Oranger Laufhund – auf Französisch Grand Anglo-Français Blanc et Orange – ist eine seltene, hochspezialisierte Jagdhunderasse aus Frankreich. Ursprünglich für die Meutejagd auf Hochwild gezüchtet, beeindruckt dieser Hund durch Ausdauer, Spürsicherheit und eine erstaunliche Sozialverträglichkeit innerhalb der Gruppe. Seine Erscheinung ist edel, seine Arbeitsfreude kompromisslos – und dennoch hat er einen freundlichen, ausgeglichenen Charakter.
Diese Rasse ist kein typischer Begleithund, sondern ein Arbeitshund mit jahrhundertelanger Jagdtradition. Wer sich für diesen Hund interessiert, sollte sich der damit verbundenen Verantwortung bewusst sein: Dieser Hund braucht Platz, Bewegung, Aufgabe – und Menschen, die ihn führen können.
Der Grosse Anglo-Französische Laufhund gehört zu den brackentypischen Laufhunden, die in einer Meute auf der Fährte arbeiten. Trotz seines jagdlichen Ursprungs zeigt er sich im Alltag oft ruhig, sanftmütig und erstaunlich anschmiegsam – vorausgesetzt, seine Grundbedürfnisse werden erfüllt. In erfahrenen Händen kann er sogar als aktiver Begleiter abseits der Jagd bestehen, z. B. bei Nasenarbeit, Mantrailing oder Wanderungen.
Seine Optik ist auffällig: Grossrahmig, edel proportioniert, mit einer weissen Grundfarbe und charakteristisch orangefarbenen Platten – ein echter Blickfang für Kenner:innen französischer Jagdhundelinien.
Herkunft und Geschichte des Grossen Anglo-Französischen Weiss-Orangen Laufhundes
Der Grosse Anglo-Französische Weiss-Orangene Laufhund (Grand Anglo-Français Blanc et Orange) ist das Ergebnis einer gezielten Zuchttradition zwischen englischer und französischer Jagdhundekultur – entstanden aus dem Wunsch, die besten Eigenschaften beider Linien in einem leistungsstarken Laufhund zu vereinen.
Ursprünge in Frankreich – mit britischem Einfluss
Im 19. Jahrhundert begannen französische Jäger damit, englische Foxhounds mit verschiedenen einheimischen französischen Bracken zu kreuzen. Ziel war es, einen Hund zu schaffen, der:
- die Spurtreue und Ausdauer der französischen Hunde
- mit der Kraft, Führigkeit und Geschwindigkeit der englischen Hunde
vereint. Die daraus entstandenen Anglo-Französischen Laufhunde wurden je nach Farbschlag und Typ klassifiziert – darunter auch der weiß-orangene Typ, der auf eine Kreuzung mit dem White and Lemon English Foxhound zurückgeht.
Einsatzgebiet: Die Meutejagd auf Hochwild
Der Grand Anglo-Français Blanc et Orange wurde traditionell für die Chasse à courre (Hetzjagd mit der Meute) auf Rotwild und Schwarzwild eingesetzt. Seine Aufgabe war es, gemeinsam mit anderen Hunden in der Meute die Fährte aufzunehmen, zu verfolgen und das Wild zu stellen – ohne direkten Eingriff des Menschen.
Die Rasse wurde auf soziale Verträglichkeit im Rudel, hohe Spurlautstärke, Unerschrockenheit gegenüber Wild und Führbarkeit im Jagdeinsatz gezüchtet. Kein Wunder also, dass sie bis heute fast ausschließlich von professionellen Jägern oder Meutenführern gehalten wird.
Heute: Selten und fast ausschließlich jagdlich geführt
Obwohl die Rasse offiziell von der FCI (Gruppe 6 – Laufhunde) anerkannt ist (Standard Nr. 323), bleibt der Grand Anglo-Français Blanc et Orange in der breiten Hundeszene nahezu unbekannt. Selbst in Frankreich ist er relativ selten und wird meist nur in jagdlich orientierten Zuchtlinien weitergeführt.
Gelegentlich findet man Vertreter im Tierschutz oder bei Meuteauflösungen – dort landen sie oft als „unvermittelbar“, obwohl sie mit guter Führung durchaus alltagstauglich werden können.
Aussehen & Größe des Grossen Anglo-Französischen Weiss-Orangen Laufhundes
Der Grosse Anglo-Französische Weiss-Orangene Laufhund ist ein echter Athlet mit aristokratischem Ausdruck. Seine Erscheinung spiegelt seine jagdliche Spezialisierung wider: Er ist kräftig, schlank, beweglich und ausdauernd – gebaut für langes, kontinuierliches Arbeiten auf der Fährte.
Größe & Gewicht
- Widerristhöhe:Rüden: 60–70 cmHündinnen: 58–65 cm
- Gewicht: ca. 30–36 kg, je nach Körperbau und Trainingszustand
Trotz seiner Grösse wirkt er nicht plump oder schwer, sondern elegant gestreckt, mit trockener Muskulatur und harmonischen Bewegungsabläufen. Er ist ein echter Langstreckenläufer – körperlich wie mental.
Körperbau & Proportionen
- Kopf: Lang, aber nicht übertrieben schmal. Der Schädel ist leicht gewölbt mit gut erkennbarer Stirnfurche. Die Lefzen hängen leicht, was dem Hund einen typischen Bracken-Ausdruck verleiht.
- Augen: Gross, offen und von dunkler Farbe – mit wachem, aber sanftem Blick.
- Ohren: Mittelgross, dünn, tief angesetzt und leicht nach innen gedreht – hängend getragen.
- Rücken: Gerade, kräftig, mit gut bemuskelter Lendenpartie.
- Brust: Tief und lang, mit viel Platz für Herz und Lunge – wichtig für die Ausdauerleistung.
Die Rute ist lang, kräftig am Ansatz und wird leicht gebogen oder säbelförmig getragen – nie über dem Rücken gerollt.
Fell und Farbe
- Felltyp: Kurz, dicht und glatt anliegend – sehr pflegeleicht und wetterbeständig.
- Farbe:Immer weiss mit hellorangefarbenen Abzeichen (keine dunklen Farben!). Die Orange-Töne dürfen niemals rötlich oder rotbraun wirken – das würde den Standard verletzen.
Häufige Muster:
- Grosse orangefarbene Platten auf Rücken, Flanken oder Kopf
- Symmetrische Gesichtsmaske oder Abzeichen an den Ohren
Gesamtwirkung
Der Grand Anglo-Français Blanc et Orange strahlt Eleganz, Ruhe und Arbeitsbereitschaft aus. Seine Linien sind klar, sein Ausdruck ist freundlich und gleichzeitig wachsam. Er zeigt deutlich seine Verwandtschaft mit dem Foxhound – wirkt aber etwas leichter, feiner und „französischer“.
Wesen & Charakter des Grossen Anglo-Französischen Weiss-Orangen Laufhundes
Der Grosse Anglo-Französische Weiss-Orangene Laufhund ist ein typischer Meutehund: sozial, ausgeglichen, arbeitsfreudig – aber auch eigenständig und nicht unterwürfig. Er ist kein klassischer „Familienhund“, lässt sich aber mit Geduld, Verständnis und Erfahrung auch ausserhalb der Jagd sinnvoll führen und integrieren.
Ruhig im Haus – fokussiert draussen
Im Alltag zeigt sich der Anglo-Franzose:
- ausgeglichen und ruhig, sofern ausreichend ausgelastet
- anhänglich und menschenfreundlich, wenn Vertrauen besteht
- sensibel auf Stress und Lautstärke
- hoch konzentriert und ausdauernd, wenn er auf Spur arbeitet
Im Haus ist er oft erstaunlich leise und unauffällig, sucht Nähe, ohne aufdringlich zu sein. Draussen wechselt er in den Arbeitsmodus – dann ist die Umwelt für ihn vor allem eines: eine grosse Geruchskarte.
Sozialer Teamplayer – aber nicht beliebig abrufbar
Als Meutehund wurde der Grand Anglo-Français Blanc et Orange auf Kooperationsfähigkeit mit anderen Hunden gezüchtet. Er ist meist ausgesprochen sozialverträglich, kennt klare Rollenverteilung und Konfliktvermeidung – ideal für Mehrhundehalter:innen mit Erfahrung.
Gleichzeitig ist er:
- eigenständig, besonders bei Nasenarbeit
- wenig empfänglich für blinden Gehorsam
- sehr reaktiv auf Wildspuren
Ein Rückruf in jagdlicher Erregung ist deshalb eine Herausforderung – kein Ungehorsam, sondern genetisch verankertes Arbeitsverhalten.
Feinfühlig, aber nicht schwach
Wichtig: Der Anglo-Franzose ist sensibel, aber kein Angsthund. Er braucht klare Führung, freundliche Konsequenz und verständliche Kommunikation – nicht Härte, Lautstärke oder Dominanz. Dann zeigt er sich lernwillig, sicher und loyal.
Für wen passt diese Hunderasse – und für wen eher nicht?
Der Grosse Anglo-Französische Weiss-Orangene Laufhund ist eine eindrucksvolle, aber anspruchsvolle Hunderasse. Er ist kein Hund „für alle Lebenslagen“, sondern passt zu Menschen mit Verständnis für jagdliche Linien, Zeit, Geduld – und dem Wunsch, einem besonderen Hund gerecht zu werden.
Passt gut zu dir, wenn …
Du solltest dich für diesen Hund entscheiden, wenn du:
- viel Zeit in der Natur verbringst und dich gern bewegst
- Freude an Nasenarbeit, Mantrailing oder Fährtenarbeit hast
- einen ausgeglichenen, freundlichen und eher ruhigen Hund suchst, der draussen voll da ist
- Hundeerfahrung mit Jagdhunden oder Laufhunden mitbringst
- bereit bist, Freilauf gut zu managen (Schleppleine, Wildtiermanagement, sichere Gebiete)
- ein ruhiges, strukturiertes Umfeld bieten kannst – ohne dauerhafte Reizüberflutung
Er kann in ländlicher Umgebung mit Garten oder Hof gut leben – aber auch in einer grosszügigen Wohnung, wenn Bewegung und Rückzugsräume vorhanden sind.
Nicht geeignet, wenn …
Du solltest besser Abstand nehmen, wenn du:
- einen hundesportlichen Alleskönner oder Trickhund suchst
- blinden Gehorsam erwartest oder wenig Geduld für Eigenständigkeit hast
- in einem sehr urbanen, hektischen Umfeld lebst
- den Hund oft allein lassen musst
- denkst, dass du mit „viel Liebe“ allein einen Arbeitshund „entschärfen“ kannst
- dich vor Jagdtrieb fürchtest oder keine Lust auf Schleppleine hast
Auch als Familienhund mit kleinen Kindern ist der Anglo-Franzose nur bedingt geeignet – nicht, weil er gefährlich wäre, sondern weil er klare Kommunikation und sensible Führung braucht, keine Reizüberflutung.
Erziehung & Alltag mit dem Grossen Anglo-Französischen Weiss-Orangen Laufhund
Die Erziehung eines Grossen Anglo-Französischen Weiss-Orangen Laufhundes ist ein Balanceakt zwischen Führung und Vertrauen. Als klassischer Meute- und Spurhund ist er klug, kooperativ – aber auch eigenständig, reaktiv und schnell „in der Nase verschwunden“. Wer ihn mit Druck formen will, wird scheitern. Wer mit Geduld, Struktur und guter Bindung arbeitet, bekommt einen verlässlichen Begleiter.
Erziehung: ruhig, klar, konsequent
Was der Anglo-Franzose braucht:
- Ruhige, freundliche Konsequenz: klare Regeln ohne Härte, aber mit Verlässlichkeit
- Struktur im Alltag: feste Abläufe, Rituale und Orientierungshilfen
- Geduld bei Ablenkung: Rehe, Wildspuren und interessante Gerüche sind für ihn extrem verlockend – da hilft nur Training mit System
- Impulse kontrollieren lernen: z. B. über Abbruchsignale, Leinenführung, Frustrationstoleranz-Training
- Belohnungsbasiertes Arbeiten, das Spass macht – besonders bei Nasenarbeit
Kein Hund für klassische Hundeschulen, die auf Kadavergehorsam setzen – er braucht Verständnis, nicht Drill.
Alltag: Weniger ist manchmal mehr
- Feste Ruhezeiten sind entscheidend – besonders nach intensiven Spaziergängen oder Reizexposition
- Alleinbleiben muss behutsam aufgebaut werden – Hunde aus Meutehaltung kennen das oft nicht
- Leinenpflicht in wildreichen Gebieten ist realistisch – Freilauf nur in kontrollierter Umgebung
- Hundebegegnungen sind meist entspannt, er ist in der Regel gut sozialisiert
Im Alltag ist der Anglo-Franzose oft überraschend sanft, ruhig und anhänglich – wenn er artgerecht ausgelastet wird.
Pflege & Fell des Grossen Anglo-Französischen Weiss-Orangen Laufhundes
Der Grosse Anglo-Französische Weiss-Orangene Laufhund ist in puncto Fellpflege sehr pflegeleicht – typisch für viele kurzhaarige Laufhunde. Dennoch braucht er regelmässige Kontrolle und Grundpflege, besonders wenn er viel draussen unterwegs ist oder im jagdnahen Einsatz steht.
Fellpflege im Alltag
- 1–2× wöchentlich bürsten reicht meist aus, um lose Haare und Staub zu entfernen
- Im Fellwechsel (Frühling/Herbst) darf gern öfter zur Bürste gegriffen werden
- Eine Gummibürste oder ein Noppenhandschuh eignet sich ideal für das kurze, glatte Fell
Das Fell ist eng anliegend, glatt und wetterfest, aber nicht isolierend – bei starker Nässe oder Kälte braucht der Hund ggf. einen leichten Mantel, vor allem bei Ruhepausen draussen.
Ohren, Krallen & Co.
- Ohrenpflege ist besonders wichtig: Die langen, hängenden Schlappohren neigen zu Feuchtigkeit und damit zu Entzündungen→ Wöchentlich kontrollieren, ggf. mit einem feuchten Tuch oder mildem Ohrenreiniger säubern
- Krallen kontrollieren – besonders, wenn der Hund viel auf weichem Untergrund läuft
- Zähne: Zahnsteinbildung ist individuell unterschiedlich – Kausnacks, Spielzeug oder Zähneputzen helfen vorzubeugen
Baden – nur bei Bedarf
Das kurze Fell reinigt sich in der Regel von selbst. Baden ist nur nötig:
- bei starker Verschmutzung (z. B. Aas, Kot, Matsch)
- bei Hautproblemen auf tierärztlichen Rat❗ Immer ein mildes, pH-neutrales Hundeshampoo verwenden
Gesundheit & häufige Probleme beim Grossen Anglo-Französischen Weiss-Orangen Laufhund
Der Grosse Anglo-Französische Weiss-Orangene Laufhund gilt als insgesamt robuste und gesunde Gebrauchshunderasse. Seine Zucht orientiert sich traditionell an Funktionalität und Belastbarkeit, nicht an Showmerkmalen – was sich positiv auf seine Gesundheit auswirkt. Trotzdem gibt es einige rassetypische Punkte, auf die Halter:innen achten sollten.
Häufige gesundheitliche Themen
- Ohrenentzündungen (Otitis externa)Durch die hängenden, schlecht belüfteten Ohren können sich Feuchtigkeit, Schmutz oder Hefepilze leicht festsetzen.✅ Wöchentliche Kontrolle und bei Bedarf sanfte Reinigung helfen vorbeugen.
- Gelenkbelastung & ArthroseneigungAls großer, ausdauernder Hund kann es im Alter zu Gelenkproblemen kommen – besonders bei ungleichmäßiger Belastung, Übergewicht oder zu frühem, intensiven Training.✅ Gelenkschonendes Bewegungsmanagement und ggf. Ergänzung mit Grünlippmuschel, Omega-3, etc.
- Magendrehung (Torsio ventriculi)Wie bei vielen großrahmigen Hunderassen besteht ein erhöhtes Risiko – besonders bei hektischem Fressen oder starker Bewegung direkt nach dem Füttern.✅ Mehrere kleine Mahlzeiten, kein Toben nach dem Fressen, ruhige Umgebung.
- Hautprobleme & ParasitenDurch häufigen Aufenthalt in Gebüsch, Wald und Wiese ist das Risiko für Zecken, Milben oder Reizreaktionen höher.✅ Regelmäßige Parasitenprophylaxe und Fellkontrollen sind Pflicht.
- Herz-Kreislauf-Probleme im AlterBei Hunden, die sehr lange aktiv jagdlich geführt wurden, können sich mit dem Alter Herzprobleme zeigen.✅ Früherkennung durch regelmäßige tierärztliche Checks.
Lebenserwartung
Bei artgerechter Haltung liegt die Lebenserwartung bei 11 bis 14 Jahren.
Viele Anglo-Franzosen bleiben bis ins hohe Alter aktiv, klar im Kopf und bewegungsfreudig – wenn sie körperlich und geistig gut ausgelastet werden.
Kauf, Adoption & Züchterwahl beim Grossen Anglo-Französischen Weiss-Orangen Laufhund
Der Grosse Anglo-Französische Weiss-Orangene Laufhund ist eine seltene Gebrauchshunderasse, die fast ausschließlich von beruflichen Jäger:innen oder Meutehalter:innen in Frankreich gezüchtet wird. Wer ihn als Begleit- oder Familienhund halten möchte, braucht Geduld, ein gutes Netzwerk – und ein echtes Verständnis für die Herkunft und Bedürfnisse dieser Rasse.
Wo finde ich seriöse Züchter:innen?
Die meisten Anglo-Franzosen werden in Frankreich gezüchtet – speziell in Regionen mit traditioneller Meutejagd (z. B. Normandie, Zentralmassiv, Südwestfrankreich). Zuchtziele sind dort vor allem:
- gute Fährtenarbeit
- Sozialverträglichkeit im Rudel
- Lautfreudigkeit (Spurlaut)
- robuste Gesundheit
Züchter:innen findest du über:
- den französischen Jagdhundeverband (Club du Chien d’Ordre)
- den französischen Kennel Club (Société Centrale Canine)
- gelegentlich auch über Meuteauflösungen oder Kontakte aus dem Jagdwesen
In Deutschland, Österreich oder der Schweiz gibt es so gut wie keine offizielle Zucht dieser Rasse – einzelne Hunde gelangen über Jagdzüchter:innen oder den Tierschutz ins Ausland.
Wichtige Kriterien beim Kauf
- Zucht nur mit funktionalen Linien – keine überzüchteten Showtypen
- Wesenstest oder Charakterbeschreibung ist wichtig, v. a. für Familienhaltung
- FCI-Papiere geben Aufschluss über Herkunft, Gesundheit und Zuchtziel
- Frühe Sozialisierung auf Alltagsreize ist entscheidend, wenn der Hund außerhalb der Jagd geführt wird
Adoption & Tierschutz
Immer wieder landen Anglo-Franzosen oder Mischlinge dieser Linie in:
- Tierheimen in Frankreich, oft aus Auflösung von Meuten oder durch Jagdaufgabe
- spezialisierten Tierschutzorganisationen, die Jagdhunde vermitteln
- selten auch in deutschen oder schweizer Tierheimen, meist über den Auslandstierschutz
Solche Hunde sind oft reizarm sozialisiert, können aber mit Geduld, ruhiger Führung und klarer Struktur erstaunlich gut in den Alltag integriert werden – besonders durch Menschen mit Jagdhunde-Erfahrung.
Kosten
- Welpen aus jagdlicher Leistungszucht (mit Papieren): ca. 800–1.200 €
- Adoption aus dem Tierschutz: Schutzgebühr ca. 300–600 €, ggf. zzgl. Transportkosten
Fazit: Grosser Anglo-Französischer Weiss-Oranger Laufhund – Spezialist mit Herz und Ausdauer
Der Grosse Anglo-Französische Weiss-Orangene Laufhund ist ein echter Spezialist – gezüchtet für die Meutejagd, ausgestattet mit Ausdauer, Nase und Teamfähigkeit. Seine ruhige, freundliche Art im Haus und seine kompromisslose Konzentration draussen machen ihn zu einem vielschichtigen, aber anspruchsvollen Begleiter.
Er ist kein Modehund, kein Showhund, kein Sofawesen – sondern ein arbeitender Jagdhund, der sich in erfahrenen Händen auch ausserhalb der Jagd gut entfalten kann. Wer ihm Bewegung, Struktur, Ruhe und klare Kommunikation bietet, erlebt einen sozialen, feinfühligen und erstaunlich ausgeglichenen Hund, der fest an seiner Bezugsperson hängt.
Gleichzeitig bringt diese Rasse Herausforderungen mit sich: Jagdtrieb, Eigenständigkeit, gewisse Trainingsgrenzen – und oft ein Start ins Leben mit wenig Umweltprägung. Wer diese Punkte realistisch einschätzt und respektvoll damit umgeht, kann mit dem Anglo-Franzosen ein echtes Naturtalent an seiner Seite haben.
Kurz gesagt:
▶️ Kein Hund für alle – aber ein Geschenk für die Richtigen.
FAQ – Häufige Fragen zum Grossen Anglo-Französischen Weiss-Orangen Laufhund
Hier findest Du kompakte Antworten auf die häufigsten Fragen zu dieser besonderen Rasse – ideal für Google-Snippets oder als schnelle Orientierung.
Ist der Grosse Anglo-Französische Weiss-Orangene Laufhund ein Familienhund?
Eingeschränkt. Die Rasse wurde für die Meutejagd gezüchtet und ist kein typischer Familienhund. In erfahrenen, aktiven Händen mit ruhigem Umfeld kann er sich aber sehr gut ins Familienleben integrieren.
Ist diese Hunderasse leicht zu erziehen?
Nein – aber führbar. Der Anglo-Franzose ist intelligent und sozial, aber auch eigenständig. Er braucht klare, ruhige Führung, Geduld und viel Nasenarbeit. Für Anfänger:innen ist er eher nicht geeignet.
Braucht der Anglo-Franzose sehr viel Bewegung?
Ja. Tägliche ausgiebige Spaziergänge, gezielte Nasenarbeit und strukturierte Beschäftigung sind notwendig, damit er ausgeglichen bleibt. Reiner Auslauf ohne Aufgabe genügt nicht.
Verträgt sich der Anglo-Franzose mit anderen Hunden?
In der Regel ja. Als klassischer Meutehund bringt er ein hohes Maß an Sozialverträglichkeit mit – vorausgesetzt, er wurde nicht isoliert gehalten. Frühzeitige Sozialisierung bleibt wichtig.
Gibt es typische Krankheiten bei dieser Rasse?
Wenige. Die Rasse gilt als robust. Gelegentlich treten Ohrenentzündungen, Gelenkprobleme oder Magendrehung auf. Gute Pflege, Bewegung und Vorsorge senken das Risiko deutlich.
Wo kann man einen Anglo-Französischen Laufhund kaufen?
Vor allem in Frankreich. Dort wird er fast ausschließlich jagdlich geführt. In Mitteleuropa ist die Rasse kaum verbreitet. Adoption aus dem Tierschutz kann eine Alternative sein – mit klaren Anforderungen.
Kann man ihn ohne Jagd halten?
Ja – aber nur mit Alternativen. Ohne jagdliche Nutzung braucht er Aufgaben wie Mantrailing, Fährtenarbeit oder Zughundesport. Reiner Familienalltag ohne Auslastung frustriert ihn auf Dauer.



