Amerikanischer Wasserspaniel

Der Amerikanische Wasserspaniel – in den USA liebevoll „AWS“ genannt – ist ein echter Geheimtipp unter den Hunderassen. Intelligent, aktiv und äußerst vielseitig eignet sich dieser mittelgroße Jagdhund nicht nur für die Wasserarbeit, sondern überzeugt auch als sportlicher Familienhund. Ursprünglich für die Entenjagd in den Sümpfen und Flüssen des Mittleren Westens gezüchtet, kombiniert er Arbeitsfreude mit einem anhänglichen, sensiblen Wesen.

Trotz seiner beeindruckenden Fähigkeiten ist der Amerikanische Wasserspaniel ausserhalb der USA weitgehend unbekannt – und selbst dort zählt er zu den eher seltenen Rassen. Für aktive Menschen mit Interesse an Hundesport oder jagdlicher Führung kann er ein echter Glücksgriff sein. Gleichzeitig verlangt er eine klare Führung, viel Bewegung und enge Bindung zu seiner Bezugsperson.

Seine Vielseitigkeit, Intelligenz und Liebe zum Wasser machen ihn zu einem echten Allrounder – vorausgesetzt, man weiss ihn zu fordern und zu fördern.

Herkunft und Geschichte

Der Amerikanische Wasserspaniel wurde im 19. Jahrhundert im mittleren Westen der USA entwickelt – insbesondere in den Feuchtgebieten von Wisconsin und Minnesota. Ziel war es, einen mittelgroßen, vielseitigen Jagdhund zu schaffen, der sowohl in Booten Platz findet als auch bei der Wasser- und Landjagd zuverlässig arbeitet. Die Rasse sollte Enten und andere Wasservögel apportieren, dabei kälteunempfindlich, wasserliebend und ausdauernd sein.

Ursprünge in der praktischen Jagd

Anders als viele europäische Spanielrassen entstand der Amerikanische Wasserspaniel nicht aus ästhetischen, sondern aus rein funktionalen Überlegungen. Vermutlich wurden Irish Water Spaniel, Curly Coated Retriever und alte Varianten des Field Spaniels eingekreuzt, möglicherweise auch kleinere Pudel. Ziel war eine intelligente, gehorsame und robust gebaute Rasse mit hervorragender Apportierfreude.

Offizielle Anerkennung

Obwohl er ein echter „Working Dog“ war, blieb der Amerikanische Wasserspaniel lange Zeit regional beschränkt und wurde nur selten registriert. Erst 1940 wurde die Rasse vom United Kennel Club (UKC) anerkannt, gefolgt vom American Kennel Club (AKC) im Jahr 1945. Seitdem gilt er als offizieller „State Dog of Wisconsin“ – ein Beleg für seine tiefe Verwurzelung in der Region.

Seltene Rasse mit treuer Fangemeinde

Trotz seiner Jagdqualitäten und seines freundlichen Wesens blieb der Amerikanische Wasserspaniel selten. Selbst heute zählt der AKC pro Jahr nur wenige hundert Neuregistrierungen. Die meisten Hunde werden nach wie vor jagdlich geführt oder von Enthusiasten gehalten, die die Rasse gezielt fördern und erhalten wollen.

Aussehen & Größe

Der Amerikanische Wasserspaniel ist ein kompakter, muskulöser Hund mit mittlerer Größe und einem typischen, leicht lockigen Fell. Er wirkt robust und athletisch, ohne schwerfällig zu sein – gebaut für Leistung, Ausdauer und Wendigkeit. Sein Ausdruck ist aufmerksam und freundlich, oft mit einem leicht schelmischen Blick.

Größe und Gewicht

  • Rüden: ca. 38–46 cm Schulterhöhe
  • Hündinnen: ca. 36–43 cm Schulterhöhe
  • Gewicht: 11–20 kg, abhängig von Geschlecht, Körperbau und Haltung

Die Rasse ist damit deutlich kleiner und leichter als Retriever, aber kräftiger als viele Spanielarten ähnlicher Größe.

Fellstruktur und Farbe

Typisch ist das dichte, wasserabweisende Fell mit festen Locken oder Wellen. Es schützt effektiv vor Nässe, Kälte und rauem Gelände. Die Fellstruktur kann von leicht gewellt bis eng gelockt variieren – je nach Zuchtlinie und Individuum.

Fellfarben:

  • Leberbraun (häufigste Farbe)
  • Schokoladenbraun
  • Dunkles Braun mit eventuell kleinen weißen Abzeichen an Brust oder Zehen (laut Rassestandard erlaubt)

Weitere Merkmale

  • Ohren: Lang, tief angesetzt und dicht behaart – typisch spanielhaft
  • Rute: Mittellang, gut behaart, wird meist waagrecht oder leicht über dem Rücken getragen
  • Kopf: Breit, mit gut entwickeltem Stop und einem markanten Fang

Der Gesamteindruck: Ein ausdrucksstarker, harmonisch gebauter Hund, der sowohl durch sein Fell als auch durch sein selbstbewusstes, lebendiges Auftreten auffällt.

Wesen & Charakter

Der Amerikanische Wasserspaniel ist ein intelligenter, aufmerksamer und sensibler Hund mit ausgeprägtem „Will to please“. Er gilt als freundlich, loyal und menschenbezogen – ohne dabei unterwürfig zu wirken. Seine Wurzeln als Jagdhund machen ihn zu einem aktiven, arbeitsfreudigen Begleiter, der körperlich wie geistig ausgelastet werden will.

Typische Charakterzüge

  • Anhänglich: Der AWS bindet sich eng an seine Bezugsperson(en) und liebt es, im Familienverband zu leben. Alleinsein fällt ihm schwer – er möchte mit dabei sein.
  • Intelligent & lernwillig: Seine Auffassungsgabe ist hoch, Kommandos versteht er meist schnell. Er ist leicht zu motivieren, solange die Führung konsequent und wertschätzend erfolgt.
  • Sensibel: Trotz seines robusten Äusseren reagiert er sensibel auf harsche Töne oder Druck. Eine ruhige, souveräne Kommunikation ist entscheidend für eine gute Zusammenarbeit.
  • Wachsam & kommunikativ: Der Amerikanische Wasserspaniel ist kein Kläffer, kann aber territorial reagieren und meldet, wenn etwas Ungewöhnliches passiert.
  • Arbeitsfreudig & verspielt: Typisch ist sein Spieltrieb und die Freude an Aufgaben – egal ob Apportieren, Nasenarbeit oder Tricks.

Sozialverhalten

Mit anderen Hunden ist der AWS in der Regel gut verträglich, sofern er früh sozialisiert wurde. Fremden gegenüber zeigt er sich zunächst eher reserviert, aber nicht aggressiv. Seine Jagdleidenschaft kann gegenüber Kleintieren (z. B. Katzen oder Wild) zum Thema werden – hier braucht es vorausschauendes Management und gutes Training.

Familien- und Alltagstauglichkeit

Mit Kindern ist der Amerikanische Wasserspaniel in der Regel freundlich, verspielt und geduldig – vorausgesetzt, der Umgang ist respektvoll und die Kinder sind im richtigen Alter für einen aktiven Hund. Er braucht klare Regeln, aber auch Nähe, Beschäftigung und Fairness.

Für wen passt diese Hunderasse – und für wen eher nicht?

Der Amerikanische Wasserspaniel ist kein Hund für jedermann – aber für die richtigen Menschen ein absoluter Traumhund. Er verbindet Arbeitseifer mit Familiennähe, braucht aber konsequente Führung, viel Beschäftigung und eine enge Mensch-Hund-Beziehung. Wer einen sportlichen, loyalen Partner sucht und bereit ist, Zeit und Energie in Training und Auslastung zu investieren, wird mit dem AWS sehr glücklich werden.

Passt gut zu dir, wenn …

  • … du ein aktiver Mensch bist, der gerne draussen unterwegs ist – bei jedem Wetter.
  • … du Lust auf Apportierarbeit, Dummytraining, Mantrailing oder Hundesport hast.
  • … du Erfahrung im Umgang mit Hunden mitbringst oder bereit bist, dir dieses Wissen anzueignen.
  • … du eine enge Bindung zu deinem Hund suchst und ihn als Familienmitglied integrieren willst.
  • … du einen mittelgrossen Hund mit Charakter, Charme und Lernfreude suchst.

Weniger geeignet ist der AWS, wenn …

  • … du einen pflegeleichten „Anfängerhund“ suchst, der sich selbst beschäftigt.
  • … du deinen Hund nur als Begleiter für gemütliche Spaziergänge willst.
  • … du wenig Zeit für Training, Auslastung oder Fellpflege hast.
  • … du dauerhaft lange Abwesenheiten hast – der AWS leidet unter zu viel Alleinsein.
  • … du mit einem jagdlich motivierten Hund im Alltag überfordert wärst.

Hinweis zur Wohnsituation

Der Amerikanische Wasserspaniel braucht keinen Bauernhof, aber Platz zum Bewegen und einen strukturierten Alltag. In einer Wohnung kann er leben, wenn er körperlich und geistig ausgelastet wird – ideal ist jedoch ein Haus mit sicher eingezäuntem Garten und Zugang zu Naturgewässern oder grosszügigem Auslauf.

Erziehung & Alltag

Die Erziehung eines Amerikanischen Wasserspaniels verlangt Einfühlungsvermögen, Konsequenz und kreative Ideen. Diese Hunde sind hochintelligent, schnell im Verstehen – und ebenso schnell gelangweilt, wenn Aufgaben zu monoton sind. Wer mit Druck oder Ungeduld arbeitet, verliert schnell ihre Kooperationsbereitschaft. Stattdessen braucht es eine klare, wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe.

Erziehung: Sensibel, aber kein Weichei

Der AWS lernt gern – wenn er einen Sinn in der Aufgabe erkennt und die Bindung zur Bezugsperson stimmt. Dabei reagiert er sensibel auf Stimmungen und Tonlagen. Harte Worte oder hektische Korrekturen führen schnell zu Verunsicherung oder Widerstand.

Wichtige Erziehungsgrundlagen:

  • Frühe Sozialisierung mit Menschen, Hunden, Umweltreizen und neuen Situationen
  • Belohnungsbasiertes Training mit positiver Verstärkung
  • Konsequente Regeln, die liebevoll, aber klar durchgesetzt werden
  • Frühes Rückruftraining – auch mit Ablenkung (Wild, Wasser, Spiel)
  • Aufbau von Frustrationstoleranz und Impulskontrolle

Alltag: Kein Hund für „nebenbei“

Ein unausgelasteter Amerikanischer Wasserspaniel wird schnell kreativ – und zwar nicht im positiven Sinn. Er braucht feste Rituale, Aufgaben, geistige Anregung und Bewegung. Morgens kurz um den Block reicht nicht. Dafür ist er sehr menschenbezogen und gern überall dabei – beim Wandern, Schwimmen, auf Reisen oder im Büro (vorausgesetzt, er darf dort zur Ruhe kommen).

Alltagstipps:

  • Plane täglich feste Trainings- und Auslastungszeiten ein
  • Biete unterschiedliche Beschäftigungsformen an (Apportieren, Suchen, Tricks)
  • Integriere den Hund aktiv in deinen Tagesablauf – nicht nur als „Mitläufer“
  • Achte auf Ruhephasen – der AWS braucht auch Entspannung zum Verarbeiten

Mit der richtigen Führung und sinnvollen Aufgaben entwickelt sich der Amerikanische Wasserspaniel zu einem zuverlässigen, freudigen und kooperativen Begleiter, der viel zu geben hat – aber auch klare Erwartungen an sein Umfeld stellt.

Auslastung & Beschäftigung

Der Amerikanische Wasserspaniel ist ein echtes Energiebündel mit Arbeitswillen – aber kein nervöser Dauerläufer. Was er braucht, ist eine sinnvolle Kombination aus Bewegung, Kopfarbeit und Bindungsarbeit. Wird er richtig beschäftigt, ist er ausgeglichen, ruhig und zufrieden. Wird er unterfordert, kann er zu überdrehtem Verhalten, Unruhe oder sogar Problemverhalten neigen.

Körperliche Auslastung

Diese Rasse wurde für die Jagd in schwierigem Gelände gezüchtet – sie ist also körperlich sehr belastbar. Lange Spaziergänge, ausgedehnte Wanderungen oder Schwimmen sind ideal. Besonders Wasserarbeit liegt dem AWS im Blut: Apportieren aus dem Wasser, Dummytraining oder Suchspiele im feuchten Gelände machen ihm besondere Freude.

Geeignete körperliche Aktivitäten:

  • Tägliche, abwechslungsreiche Spaziergänge (mind. 1–2 Stunden)
  • Joggen oder Wandern mit Hund
  • Apportierspiele mit Plan und Struktur (z. B. über Dummies)
  • Freies Schwimmen – idealerweise in ruhigen Gewässern

Mentale Auslastung

Neben körperlicher Bewegung braucht der Amerikanische Wasserspaniel auch Kopfarbeit. Er liebt Aufgaben, bei denen er mitdenken und Entscheidungen treffen darf – ideal sind Suchaufgaben, Tricktraining oder Nasenarbeit.

Geeignete mentale Beschäftigungen:

  • Intelligenzspiele und Futterrätsel
  • Mantrailing oder Zielobjektsuche
  • Klickertraining und Trickaufbau
  • Gehorsamsübungen mit Variationen und Impulskontrolle

Hundesportarten, die passen

  • Dummyarbeit
  • Rally Obedience
  • Mantrailing
  • Hoopers (für ältere Hunde oder mit Gelenkschonung)
  • Agility (nur mit gutem Muskelaufbau und gelenkschonendem Training)

Wichtig ist: Nicht alles auf einmal. Der Amerikanische Wasserspaniel braucht keine ständige Dauerbespassung – sondern kluge, wohl dosierte Reize mit anschliessenden Ruhephasen.

Pflege & Fell

Das Fell des Amerikanischen Wasserspaniels ist eines seiner auffälligsten Merkmale – und eine seiner funktionalsten Eigenschaften. Die dichte, lockige oder wellige Struktur schützt ihn vor Kälte, Nässe und rauem Gelände. Doch mit diesem Schutz kommt auch Pflegeaufwand: Wer einen gepflegten, gesunden Hund möchte, muss sich regelmässig um das Fell kümmern.

Fellpflege: Regelmässig, aber nicht übertrieben

Das Fell neigt je nach Struktur zu Verfilzungen, besonders hinter den Ohren, in den Achseln und an der Rute. Regelmässiges Bürsten verhindert Knoten und hilft, Schmutz und abgestorbene Haare zu entfernen. Ein- bis zweimal pro Woche ist sinnvoll – während des Fellwechsels auch öfter.

Pflege-Tipps im Alltag:

  • Verwende eine weiche Bürste oder einen grobzinkigen Kamm, je nach Lockenstruktur.
  • Bei stark verfilztem Fell helfen Entfilzungswerkzeuge – sanft und vorsichtig einsetzen.
  • Kontrolliere nach Spaziergängen auf Zecken, Grannen und Schmutz, besonders an den Pfoten und Ohren.
  • Das Fell sollte nicht zu kurz geschoren werden – es verliert sonst seine schützende Wirkung.

Baden & Waschen

Der AWS liebt Wasser – aber zu häufiges Shampoonieren zerstört die natürliche Fettschicht seiner Haut. Ein Bad sollte nur bei starker Verschmutzung erfolgen, idealerweise mit einem milden Hundeshampoo.

Tipp: Nach dem Schwimmen in Seen oder Flüssen empfiehlt sich ein kurzes Abduschen mit klarem Wasser, um Keime, Algen oder Chemikalien zu entfernen.

Ohren, Zähne & Krallen

  • Ohrenpflege: Aufgrund der hängenden, behaarten Ohren besteht ein erhöhtes Risiko für Ohrenentzündungen. Regelmässige Kontrolle und Reinigung beugen Problemen vor.
  • Zähne: Wie bei allen Hunden wichtig – idealerweise regelmässig putzen oder geeignete Kauartikel zur Zahnpflege verwenden.
  • Krallen: Besonders bei wenig Abrieb auf weichem Untergrund sollten die Krallen regelmässig gekürzt werden.

Fellpflege beim Profi?

Ein regelmässiger Besuch im Hundesalon ist sinnvoll, wenn man das Fell professionell in Form bringen oder pflegen lassen möchte – besonders bei sehr dichten oder stark lockigen Felltypen. Wichtig ist: Der Salon sollte Erfahrung mit der Rasse oder ähnlich strukturiertem Fell haben.

Gesundheit & häufige Probleme

Der Amerikanische Wasserspaniel gilt insgesamt als robuste und langlebige Hunderasse. Mit guter Zuchtpraxis, artgerechter Haltung und achtsamer Pflege kann er 12 bis 15 Jahre alt werden. Dennoch gibt es einige rassetypische Erkrankungen, auf die Halter:innen achten sollten – besonders beim Welpenkauf.

Häufige Gesundheitsprobleme

  1. Hüftgelenksdysplasie (HD):Wie viele mittelgrosse bis grosse Rassen ist auch der AWS nicht frei von HD-Risiken. Seriöse Züchter lassen ihre Zuchttiere röntgenologisch untersuchen und nur mit HD-freien Tieren weiterzüchten.
  2. Progressive Retinaatrophie (PRA):Eine erbliche Augenerkrankung, die zur Erblindung führen kann. Mittels Gentest lässt sich das Risiko zuverlässig einschätzen. Gute Züchter testen ihre Linien entsprechend.
  3. Herzerkrankungen (z. B. Mitralklappenerkrankung):In seltenen Fällen können genetisch bedingte Herzerkrankungen vorkommen – regelmässige tierärztliche Checks (ab mittlerem Alter) sind ratsam.
  4. Ohrenentzündungen (Otitis externa):Durch die hängenden, dicht behaarten Ohren ist die Belüftung eingeschränkt. Besonders bei häufiger Wasserarbeit oder feuchtem Wetter ist eine regelmässige Kontrolle und Pflege der Ohren wichtig.
  5. Hautprobleme / Allergien:Gelegentlich treten Hautreizungen auf, etwa durch Futterunverträglichkeiten, Parasiten oder Umweltreize. Eine ausgewogene Ernährung und gute Fellpflege beugen vor.

Vorsorge & Gesundheitsmanagement

  • Züchterwahl: Achte auf Gesundheitsnachweise, insbesondere HD- und PRA-Tests.
  • Impfungen & Parasitenprophylaxe: Wie bei allen Hunden sind regelmässige Tierarztbesuche, Impfungen und Zecken-/Wurmschutz Pflicht.
  • Gewichtskontrolle: Der AWS neigt bei Bewegungsmangel zu Gewichtszunahme – das belastet Gelenke und Organe.
  • Futter: Ein hochwertiges, bedarfsdeckendes Futter – abgestimmt auf Aktivitätsniveau – ist zentral für Gesundheit und Fell.

Lebenserwartung

Mit guter Pflege und verantwortungsvoller Haltung erreicht der Amerikanische Wasserspaniel eine Lebenserwartung von rund 12 bis 15 Jahren.

Kauf, Adoption & Züchterwahl

Wer sich für einen Amerikanischen Wasserspaniel interessiert, sollte sich bewusst sein: Diese Rasse ist selten – besonders in Europa. Seriöse Züchter:innen sind rar, und Wartezeiten für einen Welpen sind keine Ausnahme. Doch genau diese Seltenheit macht eine sorgfältige, verantwortungsvolle Wahl umso wichtiger.

Welpenkauf: Qualität vor Schnelligkeit

Ein Welpe sollte niemals „sofort verfügbar“ sein – erst recht nicht bei einer anspruchsvollen Rasse wie dem AWS. Gute Züchter planen ihre Würfe langfristig, achten auf Gesundheit, Wesen und Leistung, und geben ihre Welpen nur an passende Halter:innen ab.

Wichtige Kriterien bei der Züchterwahl:

  • Mitgliedschaft in einem anerkannten Zuchtverband (z. B. AKC, FCI-nahe Organisationen)
  • Nachweisliche Gesundheitsuntersuchungen der Elterntiere (HD, PRA, ggf. Herz)
  • Aufzucht im Haus mit engem Menschenkontakt (keine Zwingerhaltung)
  • Frühe Förderung: Umweltreize, Geräusche, andere Tiere, Menschenkontakt
  • Transparentes Gespräch: Der Züchter interessiert sich für deine Lebensumstände

Vorsicht bei Online-Angeboten

Rassebezeichnung + „jetzt kaufen“ ist ein Warnsignal. Auch wenn der Amerikanische Wasserspaniel (noch) kein typisches Opfer des illegalen Welpenhandels ist, werden vereinzelt Hunde unter falscher Rassebezeichnung angeboten – etwa Mischlinge mit Lockenfell oder unregistrierte Nachzuchten ohne Gesundheitsvorsorge.

Checkliste gegen unseriöse Anbieter:

  • Keine Gesundheitsnachweise
  • Kein persönlicher Kontakt zu den Elterntieren möglich
  • Versand oder Übergabe an Autobahnraststätten
  • Welpen jünger als 8 Wochen
  • Preis wirkt „zu gut“, um wahr zu sein

Adoption oder Ausland?

Amerikanische Wasserspaniels landen nur sehr selten im Tierschutz – gelegentlich in den USA, kaum in Europa. Wer dennoch einem erwachsenen Hund ein Zuhause geben will, kann bei spezialisierten Rassevereinen oder in enger Zusammenarbeit mit seriösen Tierschutzorganisationen fündig werden.

Kosten

  • Welpen aus seriöser Zucht: ca. 1.500–2.500 Euro (je nach Herkunft und Zuchtlinie)
  • Monatliche Haltungskosten: ca. 80–150 Euro (Futter, Pflege, Tierarzt, Versicherung)
  • Sonderkosten: evtl. Reisen für die Abholung, Spezialtraining oder Sportausrüstung

Fazit

Der Amerikanische Wasserspaniel ist ein echter Geheimtipp für Menschen, die einen aktiven, klugen und eng verbundenen Hund suchen – und bereit sind, ihm Zeit, Struktur und Aufgaben zu bieten. Seine Ursprünge als vielseitiger Jagd- und Wasserhund prägen ihn bis heute: Er liebt das Apportieren, ist wetterfest, anpassungsfähig und erstaunlich arbeitsfreudig.

Gleichzeitig braucht der AWS eine enge Beziehung zu seinen Menschen, klare Regeln und eine feinfühlige Erziehung. Er ist kein Hund für eine passive Haltung oder für Menschen, die „einfach nur einen Begleiter“ suchen. Wer ihn aber fordert, ohne zu überfordern, bekommt einen loyalen, sensiblen Partner fürs Leben.

In Europa ist der Amerikanische Wasserspaniel nach wie vor selten – vielleicht zu Unrecht. Denn mit der richtigen Haltung entfaltet diese Rasse ihr ganzes Potenzial: als sportlicher Familienhund, passionierter Apportierer, Nasenarbeiter oder einfach als treuer Freund mit eigenem Kopf und viel Herz.

FAQ – Häufige Fragen zum Amerikanischen Wasserspaniel

Ist der Amerikanische Wasserspaniel ein Anfängerhund?

Nur bedingt. Er ist zwar freundlich und lernbereit, braucht aber erfahrene, feinfühlige Führung und viel Auslastung. Für aktive Einsteiger mit Unterstützung durch Hundeschule oder Trainer:in kann er geeignet sein – für Menschen ohne Zeit oder Wissen eher nicht.

Wie viel Bewegung braucht ein Amerikanischer Wasserspaniel täglich?

Mindestens 1,5 bis 2 Stunden körperliche und geistige Auslastung sind empfehlenswert. Dazu gehören Spaziergänge, Apportierspiele, Suchaufgaben und Training. Ein unausgelasteter AWS wird schnell unruhig oder destruktiv.

Verträgt sich der Amerikanische Wasserspaniel mit Kindern?

Ja, wenn die Kinder respektvoll sind und der Hund gut sozialisiert wurde. Der AWS ist verspielt, sensibel und oft sehr kinderlieb – aber keine „lebendige Plüschfigur“. Er braucht Rückzugsorte und klare Regeln im Familienalltag.

Wie steht es mit anderen Hunden oder Haustieren?

Mit Artgenossen ist der AWS meist verträglich, sofern früh sozialisiert. Kleintiere wie Kaninchen oder Katzen können seinen Jagdtrieb wecken – hier ist vorausschauendes Management gefragt.

Muss das Fell regelmässig geschnitten oder geschoren werden?

Nicht zwingend. Das Fell sollte gepflegt und gebürstet werden, ein professioneller Schnitt ist aber nicht notwendig. Leichtes Trimmen im Frühjahr oder nach Bedarf ist sinnvoll, um Verfilzungen vorzubeugen.

Bellt der Amerikanische Wasserspaniel viel?

Er kann wachsam sein und melden, ist aber kein typischer Dauerkläffer. Mit klarer Erziehung und sinnvoller Beschäftigung bleibt er meist ruhig – ohne seine Umwelt gleichgültig zu ignorieren.

Wo finde ich seriöse Züchter:innen in Europa?

Am besten über FCI-verbundene Verbände oder Rasseclubs. In der Schweiz, Deutschland und Österreich ist der Amerikanische Wasserspaniel selten – oft lohnt sich der Blick in die USA oder Skandinavien. Achte auf Gesundheitsnachweise und transparente Kommunikation.

Ist der Amerikanische Wasserspaniel ein Hund für die Stadt?

Mit Einschränkungen ja – wenn er ausreichend ausgelastet wird und Zugang zu Natur hat. Eine reine Stadtwohnung ohne Ausgleich ist nicht ideal. Besser: Stadtrand mit Grünzug oder naturnahe Umgebung.

Durchschnittliche Größe und Lebenserwartung der Rasse
Größe
38-46 cm
Gewicht
13-23 kg
Alter
10-14 Jahre
Gehört zu
Fellfarbe
  • Braun
  • Rehbraun
Fellmuster
Einheitsfarbe
Eigenschaften
Trainierbarkeit
Bewertet mit 5 von 5
Energie
Bewertet mit 3 von 5
Haarausfall
Bewertet mit 1 von 5
Sabbermenge
Bewertet mit 1 von 5
Wachhund
Bewertet mit 3 von 5
Mit andere Hunde
Bewertet mit 3 von 5
Mit Kindern
Bewertet mit 3 von 5
Wie alle Hunde benötigt auch der American Water Spaniel eine sorgfältige Erziehung und Sozialisation. Eine positive Bestärkung und konsequente Erziehung können dazu beitragen, dass der Hund zu einem gut ausgebildeten und gut angepassten Begleiter wird.
American Water Spaniels haben lockiges oder krauses Fell, das regelmäßige Pflege erfordert. Das Fell sollte mindestens einmal pro Woche gebürstet werden, um lose Haare und Schmutz zu entfernen. In Zeiten des Fellwechsels sollte das Fell öfter gebürstet werden. Baden ist bei Bedarf notwendig, jedoch sollte darauf geachtet werden, dass der Hund vollständig trocken ist, um Infektionen oder Hautreizungen zu vermeiden.
American Water Spaniels haben hängende Ohren und sind anfällig für Ohrenentzündungen. Es ist wichtig, die Ohren des Hundes regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf zu reinigen. Regelmäßige Tierarztbesuche und Impfungen sind auch Teil der Pflege eines American Water Spaniel. Halten Sie auch einen Überblick über Impfungen und regelmäßige Entwurmungen des Hundes.
Eine ausgewogene und nahrhafte Ernährung ist für jeden Hund wichtig. American Water Spaniels benötigen eine proteinreiche Ernährung, um ihre Muskeln und Knochen gesund zu erhalten. Es ist wichtig, auf das Gewicht des Hundes zu achten, da Übergewicht bei dieser Rasse zu gesundheitlichen Problemen führen kann.
American Water Spaniels sind starke und athletische Hunde, die viel Bewegung und Training benötigen, um ihre körperliche und geistige Gesundheit zu erhalten. Tägliche Spaziergänge und Spielzeit im Freien können dazu beitragen, dass der Hund ausgeglichen und zufrieden bleibt. Die Rasse hat eine hohe Energie und eignet sich auch für Aktivitäten wie Wandern, Schwimmen und Jagdtraining. American Water Spaniels sind ausgezeichnete Schwimmer und lieben es, im Wasser zu sein. Schwimmen ist eine großartige Aktivität für die Rasse, die ihnen hilft, ihre körperliche Gesundheit zu erhalten und gleichzeitig ihre Energie abzubauen. Sie sind intelligent und lernwillig, was sie zu großartigen Kandidaten für Agility-Training macht. Agility-Training hilft, ihre geistige und körperliche Gesundheit zu fördern, während sie gleichzeitig ihre Fähigkeiten verbessern und ihre Bindung zu ihrem Besitzer stärken.
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