Hundstage – ein Begriff, der nicht nur für Hundebesitzer, sondern für alle von Bedeutung ist, die die heissen Sommertage überstehen müssen. Doch woher stammt dieser Ausdruck eigentlich und was hat er mit unserem treuen Vierbeiner zu tun? In diesem Beitrag tauchen wir in die Geschichte und Bedeutung der Hundstage ein und geben praktische Tipps, wie man diese heisse Zeit des Jahres sowohl für sich selbst als auch für seinen Hund angenehm gestalten kann.
Historischer Hintergrund der “Hundstage”
Der Begriff “Hundstage” kommt aus dem Lateinischen und ist auf die alten Römer zurückzuführen.
Der lateinische Ausdruck “dies caniculares” bedeutet wörtlich “Hundstage” und bezieht sich auf den Zeitraum im Sommer, in dem das Sternbild des Grossen Hundes (lateinisch: Canis Major) am Nachthimmel erscheint.
Das Sternbild des Grossen Hundes
Das Sternbild des Grossen Hundes, Canis Major, ist eines der markantesten Sternbilder am Nachthimmel. Es wurde von den alten Griechen und Römern als treuer Begleiter des Jägers Orion gesehen. In der Mythologie repräsentiert Canis Major den grossen Hund, der Orion durch den Himmel begleitet.
Der Stern Sirius
Innerhalb dieses Sternbildes befindet sich der Stern Sirius, auch als “Hundsstern” bekannt. Sirius ist der hellste Stern am Nachthimmel und spielt eine zentrale Rolle in der Erklärung der Hundstage. Mit einer scheinbaren Helligkeit von -1,46 überstrahlt er alle anderen Sterne und ist deshalb leicht zu identifizieren.
Zum Vergleich: Ein Stern erster Grösse hat etwa eine Helligkeit von 1 Magnitude und schwächere Sterne weisen höhere positive Werte auf. Die Sonne beispielsweise hat eine scheinbare Helligkeit von -26,74, der Vollmond -12,74 und der hellste Planet, die Venus, einen Wert von bis zu -4,89. Mit seiner Helligkeit von -1,46 ist der Stern Sirius ein ausserordentlich heller Stern, der die meisten anderen am Nachthimmel übertrumpft.
Die Beobachtungen der Römer
Die alten Römer beobachteten, dass die heissesten Tage des Jahres oft mit dem Aufgang des Stern Sirius zusammenfielen. Sie verbanden diese Periode deshalb mit dem Hundsstern, weil sie glaubten, dass die zusätzliche Hitze von Sirius die Sommertemperaturen verstärkte.
Diese Periode erstreckt sich etwa von Ende Juli bis Ende August und wird traditionell mit besonders heissem und schwülem Wetter assoziiert.
Die Hundstage im modernen Kalender
Die Hundstage erstrecken sich traditionell von Ende Juli bis Ende August. Dieser Zeitraum variiert leicht je nach Quelle, aber in der Regel gelten die Tage vom 23. Juli bis zum 23. August als die Hundstage.
Ursprünglich orientierte sich dieser Zeitraum am heliakischen Aufgang des Sterns Sirius, doch heutzutage ist der Zeitraum festgelegt und wird weniger astronomisch als vielmehr kalendarisch bestimmt.
Wetterphänomene und klimatische Besonderheiten während der Hundstage
Die Hundstage sind bekannt für extrem hohe Temperaturen und häufig schwüles Wetter. Diese klimatischen Bedingungen resultieren aus mehreren meteorologischen Faktoren:
- Hochdruckgebiete: In vielen Regionen der nördlichen Hemisphäre dominiert während der Hundstage ein stabiles Hochdruckgebiet, das klare Himmel und intensive Sonneneinstrahlung mit sich bringt.
- Geringe Niederschläge: Durch die Stabilität der Hochdruckgebiete kommt es in dieser Zeit zu weniger Regenfällen, was die Trockenheit und die Hitze noch verstärkt.
- Schwüle und Luftfeuchtigkeit: In vielen Gegenden wird die Hitze von hoher Luftfeuchtigkeit begleitet, was die Temperaturen noch drückender erscheinen lässt. Die Kombination aus Hitze und Feuchtigkeit kann für Mensch und Tier belastend sein.
- Hitzewellen: Oft fallen Hitzewellen, die mehrere Tage oder Wochen andauern können, in die Zeit der Hundstage. Diese intensiven Hitzeperioden können gesundheitliche Risiken wie Hitzschlag und Dehydrierung erhöhen.
Auswirkungen der Hundstage auf Menschen und Hunde
Die Hundstage bringen nicht nur hohe Temperaturen und schwüles Wetter mit sich, sondern auch eine Reihe von Herausforderungen und gesundheitlichen Risiken für sowohl Menschen als auch Hunde.
- Intensive Hitze kann bei Menschen und Hunden zu Sonnenstich bis hin zum Hitzschlag führen, einer potenziell lebensbedrohlichen Überhitzung des Körpers.
- Dehydrierung ist ebenfalls ein grosses Risiko, da durch Schwitzen (beim Menschen) und Hecheln (beim Hund) viel Flüssigkeit verloren geht.
- Kreislaufprobleme und Erschöpfung: Sowohl Menschen als auch Hunde können unter allgemeiner Erschöpfung, Schwindel und Kreislaufproblemen leiden. Besonders gefährdet sind ältere Menschen und Hunde sowie diejenigen mit Vorerkrankungen oder gesundheitlichen Einschränkungen.
- Schlafprobleme: Hohe Nachttemperaturen können den Schlaf von Menschen und Hunden stören, was die allgemeine Erholung und Gesundheit beeinträchtigt.
- Pfotenschäden: Heisse Asphalt- und Betonflächen können die empfindlichen Pfotenballen der Hunde verbrennen. Spaziergänge auf solchen Flächen während der Hitze sind daher gefährlich.
- Verminderte Aktivität: Hohe Temperaturen führen bei Menschen und Hunden zu verminderter Aktivität, um Energie zu sparen und Überhitzung zu vermeiden.
Tipps zur Erleichterung der Hundstage
Um die Hundstage sowohl für dich als auch deinen Hund erträglicher zu machen, kannst du ein paar einfache Massnahmen ergreifen:
- Sorge dafür, dass dein Hund stets Zugang zu frischem, kühlem Wasser hat. Regelmässige Auffrischung des Wassers und das Mitführen einer Wasserflasche bei Spaziergängen sind wichtig.
- Verlege Spaziergänge und körperliche Aktivitäten in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden, wenn die Temperaturen niedriger sind. Vermeide intensive Aktivitäten während der heissesten Tageszeiten. [Tipps für den Sommer mit Hund]
- Stelle sicher, dass dein Hund kühle Rückzugsorte hat, zum Beispiel durch das Bereitstellen von kühlen Matten oder Zugang zu schattigen Bereichen im Garten. [Rückzugsorte für Hunde]
- Vermeide Spaziergänge auf heissen Oberflächen wie Asphalt und Beton. Falls nötig, können spezielle Hundeschuhe zum Schutz der Pfoten verwendet werden.
- Achte auf Anzeichen von Hitzestress, wie übermässiges Hecheln, Speichelfluss, Schwäche oder Erbrechen. Im Falle von Überhitzung sollte dein Hund sofort an einen kühlen Ort gebracht und tierärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. [Anzeichen von Unwohlsein bei Hunden]