Im Gehirn messbar: Interaktion mit Hunden tut dem Menschen gut

Junge Familie mit Golden Retriever glücklich im Garten, Interaktion mit Hunden tut Menschen nachweislich gut

Dass Hunde uns guttun, wissen viele Hundebesitzer aus eigener Erfahrung. Nun bestätigen auch wissenschaftliche Studien zur Interaktion mit Hunden diesen positiven Effekt auf unser Wohlbefinden, sogar auf unser Gehirn. Eine aktuelle Untersuchung aus Südkorea bringt neue Erkenntnisse über die positiven Auswirkungen von Hunden auf die menschliche Psyche und kognitive Funktionen.

Wissenschaftliche Beweise für den positiven Einfluss von Hunden

Menschen, die regelmäßig Zeit mit Hunden verbringen – und dabei keine Angst vor den Vierbeinern haben – erleben nachweislich eine Steigerung ihres Wohlbefindens. Zahlreiche Studien haben bereits gezeigt, dass der Umgang mit Hunden Stressparameter wie Blutdruck, Herzfrequenz und Cortisolspiegel senken kann. Zudem wird das „Kuschelhormon“ Oxytocin ausgeschüttet, das mit Gefühlen von Bindung und Zugehörigkeit in Verbindung gebracht wird.

Eine neue Studie der Konkuk University in Seoul (Südkorea), veröffentlicht im Fachjournal “PLOS One”, hat den positiven Einfluss von Hunden auch auf das menschliche Gehirn untersucht. Die Forscher, darunter Onyoo Yoo, fanden heraus, dass beim Spielen und Kuscheln mit Hunden die Gehirnströme in Richtung Entspannung und Konzentration beeinflusst werden. Insbesondere wurde ein Anstieg von Alpha- und Betawellen im Gehirn beobachtet, die mit Ruhe und Aufmerksamkeit verbunden sind.

Studie zeigt messbare Effekte im Gehirn bei der Interaktion mit Hunden

In der südkoreanischen Studie nahmen 30 Teilnehmer (15 Frauen und 15 Männer mit einem Durchschnittsalter von 28 Jahren) teil. Sie führten verschiedene Aktivitäten mit Hunden durch, wie Spielen, Füttern und Fellpflege, während ihre Gehirnaktivität mittels Elektroenzephalogramm (EEG) gemessen wurde. Die Ergebnisse zeigten ein verstärktes Auftreten von Alpha- und Betawellen. Diese Wellen sind in früheren Studien mit Entspannung, emotionaler Stabilität und reduzierter mentaler Anspannung assoziiert worden. Besonders beim Spielen und Spazierengehen war die Aktivität dieser Wellen erhöht, was auf eine Förderung von Urteilsvermögen, Lernfähigkeit und kreativem Denken hindeutet.

Onyoo Yoo, die Hauptautorin der Studie, betont, dass die Ergebnisse darauf hindeuten, dass Hunde eine stärkere Entspannung, emotionale Stabilität, Aufmerksamkeit, Konzentration und Kreativität fördern können. Diese Effekte könnten wertvolle Hinweise für die therapeutische Nutzung von Tierinteraktionen liefern und zur Verbesserung der psychischen Gesundheit beitragen.

Weitere Studien bestätigen die positiven Effekte der Interaktion mit Hunden

Die Erkenntnisse aus Südkorea ergänzen eine Vielzahl früherer Studien, die den positiven Einfluss von Hunden auf das menschliche Gehirn bestätigen. So haben Forschende der Universität Basel Anfang 2022 herausgefunden, dass das Streicheln eines Hundes starke positive Reaktionen im präfrontalen Kortex des Gehirns auslöst, der für die Verarbeitung sozialer und emotionaler Interaktionen verantwortlich ist. Diese Studie zeigte, dass selbst kurze Interaktionen mit Hunden das Wohlbefinden erheblich steigern können.

Zusätzlich zeigte eine gemeinsame Studie der University of Florida, der University of Michigan und der Virginia Commonwealth University, dass langfristiger Haustierbesitz, insbesondere über fünf Jahre hinaus, den kognitiven Verfall verlangsamen kann. Dies gilt besonders für das verbale Gedächtnis, wie etwa das Erinnern von Wörterlisten. Diese Forschung unterstreicht die Bedeutung von Haustieren nicht nur für das emotionale Wohlbefinden, sondern auch für die Aufrechterhaltung kognitiver Fähigkeiten im Alter.

Hunde als Unterstützung im Alltag

Hunde können also mehr als nur treue Begleiter sein. Ihre Anwesenheit und die Interaktion mit ihnen können nachweislich unser Gehirn und unser Wohlbefinden positiv beeinflussen. Es ist daher sinnvoll, insbesondere älteren Menschen und Menschen in herausfordernden Lebenslagen den Zugang zu Haustieren zu erleichtern. Maßnahmen wie die Senkung von Haustiergebühren in Mietwohnungen, Unterstützung bei der Pflege von Haustieren in Krisenzeiten oder kostengünstige tierärztliche Versorgung könnten hier unterstützend wirken.

Die Forschungsergebnisse sind ein weiterer Beweis dafür, wie wertvoll Haustiere für unsere Gesundheit sein können. Sie bieten nicht nur emotionalen Trost, sondern tragen auch zu unserer kognitiven Gesundheit bei, indem sie Stress abbauen und positive Gehirnaktivitäten fördern. So helfen unsere tierischen Freunde nicht nur dabei, den Alltag besser zu bewältigen, sondern auch, das Gehirn fit zu halten.

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