Zoonosen sind Infektionskrankheiten, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können. Hunde können Träger verschiedener zoonotischer Erreger sein, die beim Menschen zu Krankheiten führen können. Diese Krankheiten werden durch Bakterien, Viren, Parasiten oder Pilze verursacht. Es ist wichtig, die Übertragungswege zu kennen und präventive Maßnahmen zu ergreifen, um sowohl Hunde als auch Menschen vor einer Ansteckung zu schützen.

Was sind Zoonosen?

Zoonosen sind Krankheiten, die von Tieren auf Menschen und umgekehrt übertragen werden können. Sie werden entweder durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, durch Bisse, Kratzer, Speichel, Ausscheidungen oder über kontaminierte Lebensmittel und Wasser übertragen. Hunde sind potenzielle Träger einer Vielzahl von Zoonosen, die insbesondere für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, Kinder und ältere Menschen gefährlich sein können.

Häufige Zoonosen bei Hunden

Es gibt mehrere Zoonosen, die von Hunden auf Menschen übertragen werden können. Einige der wichtigsten sind:

Tollwut (Rabies):

  • Erreger: Rabies-Virus
  • Übertragung: Durch den Biss eines infizierten Hundes oder durch Kontakt mit infiziertem Speichel, der in offene Wunden oder Schleimhäute gelangt.
  • Symptome beim Hund: Verhaltensänderungen, Aggression, Speichelfluss, Lähmungen, Tod.
  • Symptome beim Menschen: Kopfschmerzen, Fieber, Krämpfe, Halluzinationen, tödlicher Verlauf ohne rechtzeitige Behandlung.
  • Vorbeugung: Impfungen für Hunde und Menschen, sofortige tierärztliche und ärztliche Behandlung bei Verdacht auf Tollwut.

Leptospirose:

Erreger: Leptospira-Bakterien

  • Übertragung: Durch Kontakt mit dem Urin infizierter Tiere, häufig über kontaminiertes Wasser oder Erde.
  • Symptome beim Hund: Fieber, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Nieren- oder Leberschäden, Gelbsucht.
  • Symptome beim Menschen: Fieber, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Nieren- oder Leberschäden.
  • Vorbeugung: Impfung von Hunden gegen Leptospirose, Kontakt mit kontaminiertem Wasser vermeiden.

Toxoplasmose:

Erreger: Toxoplasma gondii (Parasit)

  • Übertragung: Durch den Verzehr von rohem oder nicht ausreichend gegartem Fleisch oder durch Kontakt mit infiziertem Katzenkot, der wiederum Hunde infizieren kann.
  • Symptome beim Hund: Meist asymptomatisch, kann aber Fieber, Atemprobleme, Muskelschwäche verursachen.
  • Symptome beim Menschen: Grippeähnliche Symptome, in schweren Fällen Augenschäden oder neurologische Probleme; besonders gefährlich für schwangere Frauen.
  • Vorbeugung: Regelmäßige tierärztliche Kontrolle, Hygiene bei der Handhabung von Fleisch, Katzenkot vermeiden.

Campylobacteriose:

Erreger: Campylobacter-Bakterien

  • Übertragung: Durch Kontakt mit kontaminiertem Kot von infizierten Hunden oder den Verzehr von kontaminiertem Essen.
  • Symptome beim Hund: Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen.
  • Symptome beim Menschen: Fieber, Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall und Krämpfe.
  • Vorbeugung: Strenge Hygiene bei der Handhabung von Hundekot, Sauberkeit in Futter– und Trinkbereichen.

Borreliose (Lyme-Borreliose):

Erreger: Borrelia-Bakterien, übertragen durch Zecken

  • Übertragung: Durch den Biss einer infizierten Zecke, die sowohl Hunde als auch Menschen befallen kann.
  • Symptome beim Hund: Fieber, Lethargie, Gelenkschmerzen, Lahmheit.
  • Symptome beim Menschen: Fieber, Hautausschlag (Wanderröte), Gelenkschmerzen, neurologische Symptome.
  • Vorbeugung: Zeckenschutz durch Präparate für Hunde, regelmäßige Zeckenkontrolle und Entfernung.

Dermatophytose (Ringelflechte):

Erreger: Dermatophyten (Pilze)

  • Übertragung: Durch direkten Kontakt mit infizierten Hunden oder kontaminierten Gegenständen wie Bürsten, Decken oder Möbeln.
  • Symptome beim Hund: Haarverlust, kreisförmige Hautläsionen, Schuppenbildung.
  • Symptome beim Menschen: Rote, juckende, kreisförmige Hautausschläge.
  • Vorbeugung: Regelmäßige Fellkontrolle und Hygiene, Vermeidung von Kontakt mit infizierten Tieren oder Oberflächen.

Giardiasis:

Erreger: Giardia (einzellige Parasiten)

  • Übertragung: Durch Kontakt mit infiziertem Kot oder kontaminiertem Wasser.
  • Symptome beim Hund: Durchfall, Bauchschmerzen, Gewichtsverlust.
  • Symptome beim Menschen: Durchfall, Magenkrämpfe, Übelkeit.
  • Vorbeugung: Sauberkeit in der Umgebung des Hundes, regelmäßige Kotuntersuchungen und Hygiene beim Umgang mit Hundekot.

Prävention von Zoonosen

Die Vermeidung von Zoonosen erfordert eine Kombination aus guter Hygiene, präventiven Maßnahmen und der richtigen tierärztlichen Versorgung. Hier sind einige Tipps, um das Risiko einer Übertragung von Krankheiten zwischen Hunden und Menschen zu minimieren:

  1. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen: Hunde sollten regelmäßig vom Tierarzt untersucht werden, um sicherzustellen, dass sie frei von Infektionen und Parasiten sind. Impfungen gegen Tollwut, Leptospirose und andere Krankheiten sind besonders wichtig.
  2. Impfungen: Schutzimpfungen für Hunde gegen Tollwut, Leptospirose und andere zoonotische Erkrankungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Prävention.
  3. Hygiene im Umgang mit Tieren: Händewaschen nach dem Kontakt mit Hunden, insbesondere nach dem Berühren von Hundekot oder Speichel, ist wichtig.
    Hunde sollten regelmäßig gebadet und ihre Schlafplätze sauber gehalten werden.
  4. Entwurmungs- und Flohprävention: Regelmäßige Entwurmungen und Maßnahmen gegen Flöhe und Zecken verhindern die Übertragung von Parasiten auf Menschen. Floh- und Zeckenbefall erhöht das Risiko von Krankheiten wie Borreliose und anderen zoonotischen Infektionen.
  5. Sichere Lebensmittelpraxis: Hunde sollten kein rohes Fleisch erhalten, um das Risiko einer Infektion mit Toxoplasma gondii oder Salmonellen zu verringern.
    Infizierte Lebensmittel sollten sicher entsorgt und Hunde vom Verzehr solcher Nahrungsmittel abgehalten werden.
  6. Kontrolle von Hundekot: Hundekot sollte regelmäßig entfernt und richtig entsorgt werden, um die Verbreitung von Parasiten und Bakterien zu verhindern.
    Bei Spaziergängen im Freien sollten Hundebesitzer Kotbeutel verwenden, um den Kot ihres Hundes ordnungsgemäß zu entsorgen.
  7. Zeckenkontrolle: Hunde sollten regelmäßig auf Zecken untersucht und geeignete Zeckenschutzmittel verwendet werden, um das Risiko von Borreliose und anderen durch Zecken übertragenen Krankheiten zu verringern.

Fazit

Zoonosen sind Krankheiten, die von Hunden auf Menschen und umgekehrt übertragen werden können. Durch gute Hygiene, regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, Impfungen und Vorbeugungsmaßnahmen können die Risiken einer Übertragung minimiert werden. Hundebesitzer sollten sich der zoonotischen Risiken bewusst sein und geeignete Schritte unternehmen, um die Gesundheit von Hund und Mensch zu schützen.

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