Treibjagdtraining

Das Treibjagdtraining ist eine spezielle Form des Hundetrainings, die Hunde auf die Arbeit bei einer Treibjagd vorbereitet. Bei einer Treibjagd werden Wildtiere wie Rehe, Wildschweine oder Hasen von Jägern in Zusammenarbeit mit Hunden aus ihren Verstecken aufgespürt und in Bewegung gebracht. Die Hunde haben dabei die Aufgabe, das Wild kontrolliert aufzuscheuchen und in Richtung der Jäger zu treiben, ohne das Tier zu hetzen oder anzugreifen.

Dieses Training ist vor allem für bestimmte Jagdhunderassen wie Deutsch Drahthaar, Jagdhunde oder Terrier von großer Bedeutung, da sie von Natur aus einen starken Jagdinstinkt besitzen und eine besondere Fähigkeit zum Aufspüren und Treiben von Wildtieren haben. Das Ziel des Treibjagdtrainings ist es, den Hund so auszubilden, dass er während der Jagd zuverlässig und kontrolliert arbeitet, ohne die Beute zu gefährden oder zu jagen.

Was ist eine Treibjagd?

Bei einer Treibjagd arbeiten Jäger mit einer Gruppe von Hunden, um Wildtiere wie Hirsche, Rehe, Wildschweine oder Hasen aus ihrem Versteck zu treiben, damit sie von den Jägern sicher erlegt werden können. Die Hunde werden dabei verwendet, um die Tiere vorsichtig aus den Dickichten und Verstecken zu scheuchen und sie in Richtung der Jäger zu treiben. Im Gegensatz zur klassischen Hetzjagd, bei der die Hunde das Wild jagen, geht es bei der Treibjagd darum, das Wild zu kontrollieren und es gezielt in Bewegung zu setzen.

Ziele des Treibjagdtrainings

Das Treibjagdtraining zielt darauf ab, Jagdhunde auf ihre Arbeit bei der Treibjagd vorzubereiten. Die Hunde sollen lernen, das Wild vorsichtig aufzuspüren, es zu treiben, ohne es zu hetzen, und auf die Kommandos des Jägers zu hören. Das Training umfasst verschiedene Aspekte:

  1. Kontrollierter Jagdtrieb: Der Hund muss seinen Jagdinstinkt kontrollieren können und darf das Wild nicht hetzen oder angreifen. Er soll das Wild aus dem Versteck treiben, ohne es zu verletzen oder in die Flucht zu schlagen.
  2. Gehorsam und Signalkontrolle: Der Hund muss jederzeit auf die Kommandos des Jägers hören und darf nur in dem Bereich jagen, den der Jäger ihm vorgibt. Zu den wichtigsten Kommandos gehören das Abrufen, das Stoppen und das Verweisen auf das Wild.
  3. Spurarbeit: Jagdhunde müssen lernen, Fährten von Wildtieren zu lesen und zu verfolgen, um sie ausfindig zu machen. Sie müssen auf der Fährte bleiben und dürfen sich nicht ablenken lassen.
  4. Teamarbeit mit dem Jäger: Der Hund arbeitet eng mit dem Jäger zusammen und muss verstehen, dass er ein Teammitglied ist. Die Kommunikation zwischen Hund und Hundeführer ist entscheidend für den Erfolg der Jagd.

Welche Hunde eignen sich für das Treibjagdtraining?

Für das Treibjagdtraining eignen sich in erster Linie Jagdhunderassen, die von Natur aus einen starken Jagdtrieb haben und für die Arbeit in unwegsamem Gelände gezüchtet wurden. Zu den häufigsten Rassen gehören:

  1. Deutsch Drahthaar: Dieser vielseitige Jagdhund ist bekannt für seine ausgezeichneten Fähigkeiten bei der Spurensuche und dem Apportieren. Er eignet sich besonders gut für das Aufspüren und Treiben von Wild.
  2. Deutsch Kurzhaar: Ein weiterer ausgezeichneter Jagdhund, der für seine Schnelligkeit und Ausdauer bekannt ist. Er ist besonders gut darin, Wild aufzuspüren und in Richtung der Jäger zu treiben.
  3. Teckel (Dackel): Der Dackel ist trotz seiner geringen Größe ein mutiger und entschlossener Jagdhund, der hervorragend bei der Bauarbeit und dem Aufspüren von Wild unter der Erde eingesetzt wird.
  4. Foxterrier: Foxterrier sind bekannt für ihre Hartnäckigkeit und ihren ausgezeichneten Geruchssinn, der ihnen hilft, Wild aufzuspüren. Sie sind mutige und ausdauernde Hunde, die sich auch in schwierigem Gelände bewähren.
  5. Jagdhunde wie Beagle und Harrier: Diese Hunde sind besonders für die Jagd auf Kleinwild geeignet, da sie hervorragende Fährtenleser sind und mit ihrem feinen Geruchssinn Wildtiere ausfindig machen können.

Trainingselemente im Treibjagdtraining

Das Treibjagdtraining umfasst verschiedene Übungseinheiten, die Jagdhunde auf ihre Arbeit vorbereiten. Hier einige der wichtigsten Trainingselemente:

  1. Gehorsamstraining: Bevor der Hund an der Jagd teilnehmen kann, muss er die Grundkommandos wie „Sitz“, „Platz“, „Bleib“ und „Hier“ zuverlässig beherrschen. Der Jäger muss in der Lage sein, den Hund in jeder Situation abzurufen und zu lenken.
  2. Schlepp- und Spurarbeit: Hunde lernen, Wildfährten zu lesen und zu verfolgen. Dazu werden oft Schleppen gelegt, bei denen der Hund die Spur eines Wildtieres (z. B. mit Wildschweinfell oder Hirschhufen) verfolgen muss. Dies hilft dem Hund, seinen Geruchssinn zu verfeinern und die Fährtenarbeit zu perfektionieren.
  3. Verhalten im Treiben: Hunde müssen lernen, sich während der Jagd ruhig und kontrolliert zu verhalten. Sie dürfen das Wild nicht hetzen oder in Panik versetzen. Stattdessen sollen sie das Wild behutsam aus dem Versteck treiben und in Richtung der Jäger lenken.
  4. Abruftraining: Der Hund muss jederzeit abgerufen werden können, besonders wenn er auf Wild trifft. Es ist wichtig, dass er das Treiben beendet, sobald der Jäger dies signalisiert.
  5. Schussfestigkeit: Jagdhunde müssen schussfest sein, das heißt, sie dürfen sich durch den Knall eines Schusses nicht aus der Ruhe bringen lassen. Schussfestigkeit wird durch regelmäßiges Training in der Nähe von Schussgeräuschen erreicht, um den Hund an die Geräusche zu gewöhnen.
  6. Arbeiten im schwierigen Gelände: Hunde, die an Treibjagden teilnehmen, müssen sich in dichtem Unterholz, Dickichten oder Sumpfgebieten sicher bewegen können. Das Training sollte daher in unterschiedlichen Umgebungen stattfinden, damit der Hund lernt, auch in schwierigem Gelände effektiv zu arbeiten.

Sicherheitsaspekte beim Treibjagdtraining

Die Sicherheit des Hundes und des Jägers hat bei der Treibjagd oberste Priorität. Hier einige wichtige Sicherheitsvorkehrungen:

  1. Schutzwesten: Hunde, die an der Jagd auf Wildschweine oder andere wehrhafte Tiere teilnehmen, sollten spezielle Schutzwesten tragen, um sie vor Verletzungen zu schützen.
  2. Ortungsgeräte: Es kann sinnvoll sein, Hunde mit einem GPS-Halsband auszustatten, um ihren Standort im dichten Gelände jederzeit verfolgen zu können. Dies ist besonders bei weiträumigen Jagdgebieten von Vorteil.
  3. Gesundheitschecks: Vor Beginn der Jagdsaison sollten alle Jagdhunde einen Gesundheitscheck beim Tierarzt absolvieren, um sicherzustellen, dass sie körperlich fit und frei von Verletzungen oder Krankheiten sind.
  4. Respekt vor Wild und Natur: Der Hund muss so trainiert werden, dass er das Wild respektiert und keine unnötige Gefahr für die Tiere oder die Umwelt darstellt.

Fazit

Das Treibjagdtraining ist eine anspruchsvolle und spezialisierte Form des Hundetrainings, die Jagdhunde auf ihre Arbeit bei der Treibjagd vorbereitet. Es kombiniert Gehorsam, Spurarbeit und Selbstbeherrschung, um sicherzustellen, dass die Hunde effizient und kontrolliert arbeiten können. Durch das Training lernen Hunde, ihren Jagdinstinkt zu kontrollieren und eng mit dem Jäger zusammenzuarbeiten.

Jagdhunde, die in Treibjagden eingesetzt werden, sind nicht nur ein unverzichtbarer Bestandteil der Jagd, sondern profitieren auch von einer artgerechten Beschäftigung, die ihre natürlichen Fähigkeiten und Instinkte auf sinnvolle Weise fördert.

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