7 Typische Winterkrankheiten bei Hunden: Tipps und Hausmittel für kalte Tage

Wenn die Temperaturen sinken und der erste Schnee fällt, freuen sich viele Hunde über ausgelassene Winterspaziergänge. Doch die kalte Jahreszeit birgt auch einige Risiken für die Gesundheit deines Vierbeiners. Erkältungen, Pfotenprobleme durch Streusalz oder gar Erfrierungen – derartige Winterkrankheiten können Hunden mehr zusetzen, als man denkt. Besonders empfindlich sind Welpen, ältere Hunde und Rassen mit wenig Unterfell. Damit dein Hund gut durch die kalte Jahreszeit kommt, stellen wir dir die häufigsten Winterkrankheiten vor – mit praktischen Tipps, wie du vorbeugen kannst und was wirklich hilft, falls dein Hund doch einmal krank wird. Erfahre, welche Hausmittel Linderung verschaffen und worauf du bei Kälte, Schnee und Nässe besonders achten solltest.

1. Pfotenprobleme: Rissige Ballen, Reizungen und Krallenverletzungen

Im Winter sind die empfindlichen Hundepfoten besonders belastet. Streusalz kann die Ballen reizen, zu schmerzhaften Rissen führen und sogar Entzündungen verursachen. Zusätzlich setzt gefrorener Boden den Pfoten zu, und bei langhaarigen Hunden bilden sich oft kleine Eisklumpen zwischen den Zehen, die beim Laufen schmerzen.

So schützt du die Pfoten deines Hundes:

  • Vor dem Spaziergang: Eine dünne Schicht Pfotenbalsam, Vaseline oder Melkfett auf die Ballen auftragen – das schützt vor Streusalz und Kälte.
  • Nach dem Spaziergang: Pfoten mit lauwarmem Wasser abwaschen, um Salzreste zu entfernen, und anschliessend gut abtrocknen.
  • Bei rissigen Ballen: Kokosöl oder Ringelblumensalbe einmassieren – das fördert die Heilung.
  • Gegen Schneeklumpen: Das Fell zwischen den Zehen kurz halten und ggf. Pfotenschuhe nutzen, wenn dein Hund empfindlich ist.

2. Winterkrankheit: Schnee-Gastritis und andere Magen-Darm-Probleme

Viele Hunde lieben es, Schnee zu fressen – doch das kann zu ernsthaften Magenproblemen führen. Kalter Schnee kühlt den Magen stark ab und reizt die Magenschleimhaut, was zu Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen führen kann. Besonders problematisch ist verunreinigter Schnee, der Streusalz, Splitt oder andere Schadstoffe enthält.

So schützt du deinen Hund vor Schneegastritis:

  • Schneefressen unterbinden – am besten von Anfang an ein klares „Nein“ oder eine Alternativbeschäftigung wie ein Spielzeug anbieten.
  • Viel Wasser bereitstellen – oft fressen Hunde Schnee aus Durst, also lieber regelmässig frisches Wasser anbieten.
  • Nach dem Spaziergang den Magen beruhigen – falls dein Hund doch Schnee gefressen hat, kann eine kleine Portion lauwarmer Kamillentee helfen.
  • Bei Durchfall oder Erbrechen: Eine leichte Schonkost aus gekochtem Reis und Huhn kann den Magen entlasten. Falls es länger anhält, unbedingt den Tierarzt aufsuchen.

3. Erkältungen & Atemwegsinfektionen als Winterkrankheiten

Kaum etwas ist eine so typische Winterkrankheit wie eine Erkältung. Auch Hunde können sich erkälten, besonders wenn sie nass und ausgekühlt nach Hause kommen. Typische Anzeichen sind Niesen, Husten, eine laufende Nase oder tränende Augen. In manchen Fällen kann sich eine Erkältung zu einer Bronchitis oder Lungenentzündung entwickeln. Besonders gefährdet sind kleine, kurzhaarige oder ältere Hunde sowie Vierbeiner mit einem geschwächten Immunsystem.

So beugst du Erkältungen vor & hilfst deinem Hund:

  • Hund nach dem Spaziergang gut abtrocknen, besonders an Bauch und Pfoten, um Auskühlung zu vermeiden.
  • Vermeide langes Sitzen oder Liegen auf kaltem Boden, z. B. beim Warten vor einem Geschäft.
  • Bei eisiger Kälte einen Hundemantel nutzen, vor allem für kleine oder empfindliche Hunde.
  • Bei ersten Erkältungssymptomen: Eine warme, ruhige Umgebung und etwas Honig im Wasser können lindernd wirken.
  • Wenn der Husten stark wird oder Fieber auftritt: Ab zum Tierarzt – eine einfache Erkältung kann sich verschlimmern!

4. Wenn die Kälte auf die Nieren schlägt: Blasenentzündung im Winter

Hunde, die oft auf kaltem oder nassem Untergrund sitzen oder liegen, können sich leicht eine Blasenentzündung (Zystitis) einfangen. Besonders anfällig sind Hündinnen, weil ihre Harnröhre kürzer ist und Bakterien leichter in die Blase aufsteigen können. Symptome sind häufiges Wasserlassen, Unruhe, Schmerzen beim Urinieren und in schweren Fällen sogar Blut im Urin.

So beugst du einer Blasenentzündung vor & hilfst deinem Hund:

  • Vermeide nasses oder kaltes Liegen – achte darauf, dass dein Hund beim Spaziergang nicht lange im Schnee oder auf gefrorenem Boden sitzt.
  • Halte den Bauch warm – bei empfindlichen Hunden kann ein Mantel helfen, die Körpermitte zu schützen.
  • Sorge für ausreichend Wasseraufnahme, um die Harnwege gut durchzuspülen.
  • Natürliche Unterstützung: Cranberry-Pulver oder Tee aus Goldrutenkraut können die Blase stärken.
  • Bei Verdacht auf Blasenentzündung: Bitte zum Tierarzt! Unbehandelt kann sie zu Nierenproblemen führen.

5. Gelenkschmerzen und Verschlimmerung von Arthrose im Winter

Kälte und Feuchtigkeit setzen vielen Hunden mit Gelenkproblemen zu. Besonders ältere Hunde oder Tiere mit Arthrose leiden im Winter unter Steifheit, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Auch junge Hunde grosser Rassen, die zu Gelenkproblemen neigen, können betroffen sein. Die Kälte verringert die Durchblutung in den Gelenken und verstärkt Entzündungen.

So unterstützt du die Gelenke deines Hundes im Winter:

  • Sorge für warme Liegeplätze, z. B. mit einer orthopädischen Hundematte oder einer Wärmedecke.
  • Bewegung anpassen: Sanfte Spaziergänge statt wildes Herumtoben auf rutschigem Untergrund.
  • Hunde nach Spaziergängen gut abtrocknen, besonders an den Gelenken.
  • Natürliche Unterstützung: Grünlippmuschelpulver oder Kollagen können die Gelenke stärken.
  • Bei starken Beschwerden: Ein Tierarztbesuch kann helfen – oft sind leichte Schmerzmittel oder Physiotherapie sinnvoll.

6. Winterkrankheiten mit trockener Haut oder Fellproblemen

Die trockene Heizungsluft in Innenräumen und die kalte Winterluft draussen setzen der Haut deines Hundes zu. Viele Hunde leiden im Winter unter Schuppen, juckender Haut oder stumpfem Fell. Besonders betroffen sind Hunde mit ohnehin empfindlicher Haut oder einer Neigung zu Allergien.

So schützt du die Haut & das Fell deines Hundes:

  • Achte auf eine ausgewogene Ernährung – Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren (z. B. aus Lachsöl oder Leinöl) halten Haut und Fell geschmeidig.
  • Vermeide zu häufiges Baden, da das die Haut weiter austrocknen kann. Falls ein Bad nötig ist, dann mit mildem, rückfettendem Hundeshampoo.
  • Für mehr Luftfeuchtigkeit im Wohnraum sorgen, z. B. durch Luftbefeuchter oder Wasserschalen auf der Heizung.
  • Kokosöl oder Ringelblumensalbe bei trockenen Hautstellen sanft einmassieren – das beruhigt und pflegt.

7. Winterkrankheiten durch Vitamin-D-Mangel und geschwächtes Immunsystem

Im Winter bekommt dein Hund weniger Sonnenlicht ab – genau wie wir Menschen. Da Hunde Vitamin D über die Nahrung aufnehmen müssen, kann ein Mangel auftreten, wenn die Ernährung nicht ausgewogen ist. Zudem kann das Immunsystem durch Kälte, Nässe und weniger Bewegung geschwächt werden, was Infektionen begünstigt.

So stärkst du das Immunsystem deines Hundes im Winter:

  • Sorge für eine vitaminreiche Ernährung, z. B. mit hochwertigen Ölen (Lachsöl, Leinöl) oder gelegentlich einem Eigelb, das natürliches Vitamin D liefert.
  • Bewegung auch an kalten Tagen nicht vernachlässigen – selbst wenn das Wetter ungemütlich ist, braucht dein Hund frische Luft und Aktivität.
  • Immunstärkende Ergänzungen wie Hagebuttenpulver oder Propolis können helfen, das Abwehrsystem zu unterstützen (bitte am besten in Absprache mit einem Tierarzt!).
  • Regelmässiges Bürsten fördert die Durchblutung, entfernt abgestorbene Hautschüppchen und hilft dem Körper, sich auf natürliche Weise zu regenerieren.

Fazit: Gut durch den Winter mit der richtigen Pflege und Vorsorge

Der Winter bringt einige Herausforderungen für unsere Hunde mit sich – von rissigen Pfoten über Erkältungen bis hin zu Gelenkbeschwerden. Viele Winterkrankheiten lassen sich jedoch mit der richtigen Vorsorge vermeiden.

Achte auf warme Liegeplätze, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung, auch wenn das Wetter ungemütlich ist. Pfotenpflege, sanfte Hautpflege und immunstärkende Ergänzungen helfen deinem Hund, gesund durch die kalte Jahreszeit zu kommen.

Mit der richtigen Pflege bleibt dein Hund fit und munter – und ihr könnt die kalten Monate geniessen, ohne dass Winterkrankheiten ihm zu schaffen machen.

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