Berührungsempfindlichkeit

Berührungsempfindlichkeit bei Hunden kann ein Hinweis darauf sein, dass Dein Hund Schmerzen, Unwohlsein oder ein zugrunde liegendes gesundheitliches Problem hat. Hunde, die empfindlich auf Berührungen reagieren, zeigen oft deutliche Anzeichen von Unbehagen, wenn sie gestreichelt oder an bestimmten Körperstellen berührt werden. Diese Empfindlichkeit kann auf körperliche oder psychische Ursachen zurückzuführen sein und sollte immer ernst genommen werden.

Ursachen von Berührungsempfindlichkeit bei Hunden

Es gibt viele mögliche Ursachen für Berührungsempfindlichkeit bei Hunden, die sowohl medizinischer als auch verhaltensbezogener Natur sein können:

1. Verletzungen oder Traumata:

Verletzungen, wie z. B. Prellungen, Verstauchungen, Zerrungen oder Frakturen, können zu Berührungsempfindlichkeit führen, da der betroffene Bereich schmerzhaft oder geschwollen ist. Hunde, die sich kürzlich verletzt haben, zeigen oft starke Reaktionen, wenn die verletzte Stelle berührt wird.

2. Hautprobleme:

Hautirritationen oder Infektionen können Hunde sehr empfindlich gegenüber Berührungen machen. Allergien, Hautinfektionen, Floh- oder Milbenbefall oder Pilzinfektionen führen oft zu Juckreiz und Schmerzen, die bei Berührung unangenehm sind. Bestimmte Hauterkrankungen können auch zu Schuppen, Rötungen oder Hautausschlägen führen, die das Unbehagen verstärken.

3. Gelenk- oder Muskelschmerzen:

Hunde mit Arthritis, Gelenkentzündungen oder Muskelschmerzen können Berührungsempfindlichkeit zeigen, insbesondere in den Beinen, im Rücken oder im Nacken. Diese Schmerzen können durch Alter, Überlastung oder Verletzungen verursacht werden und führen dazu, dass der Hund sich unwohl fühlt, wenn diese Bereiche berührt werden.

4. Neurologische Probleme:

Nervenschäden oder neurologische Erkrankungen wie Syringomyelie, Bandscheibenvorfälle oder Degenerative Myelopathie können ebenfalls zu Berührungsempfindlichkeit führen. In diesen Fällen können bestimmte Körperstellen, insbesondere der Rücken oder Nacken, besonders schmerzhaft sein, da die Nerven betroffen sind.

5. Ohrinfektionen oder Zahnprobleme:

Ohrinfektionen oder Zahnprobleme wie Zahnabszesse oder entzündetes Zahnfleisch können dazu führen, dass Hunde empfindlich auf Berührungen am Kopf, Kiefer oder Ohren reagieren. Diese Probleme können starke Schmerzen verursachen, die den Hund dazu bringen, Berührungen im Kopfbereich zu vermeiden.

6. Stress oder Angst:

Manche Hunde reagieren empfindlich auf Berührungen aufgrund von Stress, Angst oder traumatischen Erfahrungen. Hunde, die Missbrauch oder negative Erfahrungen gemacht haben, können Berührungen als bedrohlich empfinden und empfindlich oder defensiv reagieren.

7. Allergien:

Nahrungsmittelallergien oder Umweltallergien können die Haut des Hundes reizen und zu Berührungsempfindlichkeit führen. In solchen Fällen zeigen Hunde oft zusätzlich Juckreiz, Rötungen oder Hautausschläge.

Symptome von Berührungsempfindlichkeit bei Hunden

Die Anzeichen einer Berührungsempfindlichkeit können subtil sein oder sich sehr deutlich zeigen, je nachdem, wie stark das Unbehagen ist. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Wimmern oder Winseln bei Berührung: Hunde können auf Berührungen mit Schmerzen oder Unbehagen reagieren, indem sie wimmern oder winseln.
  • Zucken oder Rückzug: Berührungen führen dazu, dass der Hund zuckt, sich wegdreht oder wegläuft, um den Kontakt zu vermeiden.
  • Knurren oder Schnappen: Manche Hunde reagieren auf Berührungen aggressiv, indem sie knurren oder versuchen zu beißen, besonders wenn sie Schmerzen haben oder Angst empfinden.
  • Körperliches Unwohlsein: Der Hund zeigt möglicherweise eine steife Haltung oder versucht sich zu verstecken, um Berührungen zu vermeiden.
  • Lecken oder Kratzen: Hunde, die Hautreizungen oder Schmerzen haben, lecken oder kratzen sich oft intensiv an den betroffenen Stellen.
  • Vermeidung bestimmter Berührungszonen: Hunde können gezielt verhindern, dass bestimmte Bereiche wie der Rücken, der Kopf, die Beine oder der Bauch berührt werden.

Diagnose von Berührungsempfindlichkeit

Die Diagnose der Ursache von Berührungsempfindlichkeit erfordert eine gründliche Untersuchung durch einen Tierarzt. Der Tierarzt wird eine Reihe von Schritten unternehmen, um das Problem zu identifizieren:

  • Klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird den Hund auf sichtbare Verletzungen, Hautirritationen, Entzündungen oder andere auffällige Anzeichen untersuchen. Dabei achtet er auf Berührungszonen, die empfindlich oder schmerzhaft sind.
  • Bildgebende Verfahren: Falls neurologische oder orthopädische Probleme wie Arthritis oder Bandscheibenvorfälle vermutet werden, können Röntgenaufnahmen, Ultraschall, CT- oder MRT-Scans notwendig sein, um den Zustand von Knochen, Gelenken und Nerven zu überprüfen.
  • Bluttests und Allergietests: Falls Allergien oder systemische Erkrankungen wie Infektionen oder Entzündungen vermutet werden, kann der Tierarzt Blutuntersuchungen oder Allergietests durchführen.
  • Ohr- und Zahnuntersuchung: Wenn die Empfindlichkeit auf den Kopf- oder Nackenbereich beschränkt ist, wird der Tierarzt die Ohren und Zähne gründlich untersuchen, um Infektionen oder Zahnprobleme zu diagnostizieren.

Behandlung von Berührungsempfindlichkeit

Die Behandlung von Berührungsempfindlichkeit hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Einige der gängigsten Behandlungsansätze sind:

1. Schmerzmanagement:

Wenn die Berührungsempfindlichkeit auf Verletzungen, Arthritis oder neurologische Probleme zurückzuführen ist, wird der Tierarzt wahrscheinlich Schmerzmittel oder entzündungshemmende Medikamente verschreiben, um die Beschwerden zu lindern.

2. Behandlung von Hautproblemen:

Hauterkrankungen oder Parasitenbefall werden in der Regel mit antibakteriellen oder antimykotischen Medikamenten, Floh- und Zeckenmitteln oder antihistaminischen Medikamenten behandelt, um den Juckreiz und die Reizungen zu reduzieren.

3. Behandlung von Allergien:

Falls Allergien die Ursache sind, kann der Tierarzt eine Ausschlussdiät oder Antiallergika verschreiben, um die Symptome zu lindern. Bei Umweltallergien können auch Hypoallergene Shampoos oder Spezialdiäten helfen.

4. Behandlung von Ohr- und Zahnproblemen:

Ohrenentzündungen und Zahnprobleme erfordern spezifische Behandlungen wie antibiotische Ohrentropfen, Zahnextraktionen oder Reinigungen, um die zugrunde liegenden Schmerzen zu beheben.

5. Physiotherapie und Rehabilitation:

Für Hunde mit Arthritis, Muskelschmerzen oder neurologischen Erkrankungen kann Physiotherapie oder Hydrotherapie helfen, die Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu lindern.

6. Verhaltenstherapie:

Falls Stress oder Angst die Ursache für die Berührungsempfindlichkeit ist, kann eine Verhaltenstherapie helfen, das Vertrauen des Hundes zu stärken. Dies kann mit positiver Verstärkung, Stressmanagement oder in schweren Fällen mit Beruhigungsmitteln unterstützt werden.

Prävention von Berührungsempfindlichkeit

Um Berührungsempfindlichkeit zu vermeiden oder zu minimieren, gibt es einige präventive Maßnahmen, die Du ergreifen kannst:

  • Regelmäßige Pflege: Regelmäßiges Bürsten und Untersuchungen der Haut können helfen, Hautprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, bevor sie zu Schmerzen führen.
  • Angemessene Bewegung und Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung helfen, Übergewicht zu vermeiden, das die Gelenke belastet, und halten die Muskeln und das Skelett Deines Hundes gesund.
  • Schutz vor Parasiten: Durch den regelmäßigen Einsatz von Floh- und Zeckenschutzmitteln kannst Du parasitäre Hautirritationen verhindern.
  • Stressabbau: Wenn Dein Hund auf Stress empfindlich reagiert, kannst Du ihm durch eine ruhige Umgebung, ausreichende Bewegung und positive Verstärkung helfen, sich zu entspannen und Berührungen als angenehmer zu empfinden.

Fazit: Berührungsempfindlichkeit ernst nehmen

Berührungsempfindlichkeit bei Hunden ist oft ein Hinweis darauf, dass Dein Hund Schmerzen, Unwohlsein oder Stress empfindet. Es ist wichtig, die Ursache dieser Empfindlichkeit mit Hilfe eines Tierarztes zu identifizieren und entsprechend zu behandeln. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Therapie können helfen, das Wohlbefinden Deines Hundes zu verbessern und Schmerzen zu lindern.

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