Arthritis ist eine entzündliche Gelenkerkrankung, die bei Hunden zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Steifheit führt. Es handelt sich um eine degenerative Erkrankung, bei der der Knorpel in den Gelenken geschädigt oder abgenutzt wird, was zu Entzündungen und schmerzhaften Reaktionen im Gelenk führt. Diese Erkrankung ist besonders bei älteren Hunden häufig, kann aber auch junge Hunde betreffen, insbesondere bei Verletzungen oder Fehlbildungen.

Arthritis ist in der Regel chronisch und schreitet im Laufe der Zeit fort, sodass die Symptome mit zunehmendem Alter und fortschreitendem Gelenkverschleiß schlimmer werden.

Ursachen von Arthritis bei Hunden

Es gibt mehrere Ursachen, die zur Entwicklung von Arthritis bei Hunden beitragen können:

  1. Alterungsprozess: Bei älteren Hunden tritt Arthritis häufig aufgrund von Gelenkverschleiß auf. Mit zunehmendem Alter verliert der Knorpel seine Fähigkeit, sich zu regenerieren, und nutzt sich allmählich ab.
  2. Verletzungen: Frühere Verletzungen, wie Frakturen oder Bänderrisse, können die Gelenke schädigen und die Entwicklung von Arthritis begünstigen.
  3. Fehlstellungen und genetische Veranlagung: Einige Hunderassen, insbesondere große Rassen wie Deutsche Schäferhunde, Labradore oder Golden Retriever, sind anfälliger für Arthritis aufgrund von Fehlstellungen der Gelenke oder genetischer Veranlagung für Gelenkerkrankungen wie Hüftdysplasie oder Ellbogendysplasie.
  4. Übergewicht: Übergewicht erhöht den Druck auf die Gelenke und kann den Knorpel schneller abnutzen. Hunde, die über längere Zeit übergewichtig sind, haben ein erhöhtes Risiko für Arthritis.
  5. Infektionen und Autoimmunerkrankungen: In seltenen Fällen kann Arthritis durch Infektionen oder Autoimmunerkrankungen ausgelöst werden, bei denen das Immunsystem die eigenen Gelenke angreift.

Symptome der Arthritis bei Hunden

Die Symptome der Arthritis können variieren, je nach Schweregrad der Erkrankung und den betroffenen Gelenken. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  1. Steifheit und Lahmheit: Hunde mit Arthritis zeigen oft Steifheit nach Ruhephasen, besonders am Morgen oder nach einem langen Liegen. Auch Lahmheit, die nach Bewegung stärker wird, ist ein häufiges Symptom.
  2. Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Treppensteigen: Ein Hund mit Arthritis kann Schwierigkeiten haben, sich aus einer liegenden Position zu erheben oder Treppen zu steigen. Er wirkt oft zögerlich oder unwillig, sich zu bewegen.
  3. Reduzierte Aktivität und Bewegungsfreude: Hunde mit Arthritis sind oft weniger aktiv und vermeiden anstrengende körperliche Aktivitäten, die früher kein Problem waren.
  4. Schmerzen bei Berührung: Berührungen oder Druck auf die betroffenen Gelenke können Schmerzen verursachen. Manche Hunde zeigen Schmerzreaktionen, wenn sie an den betroffenen Stellen angefasst werden.
  5. Veränderter Gang: Hunde können einen unregelmäßigen Gang entwickeln, um die schmerzenden Gelenke zu entlasten. Dies kann sich in einem Humpeln oder Watscheln äußern.
  6. Verhaltensänderungen: Hunde mit Schmerzen können gereizt oder ruhiger werden, da sie sich unwohl fühlen. Einige Hunde ziehen sich zurück und wirken weniger sozial.

Diagnose von Arthritis bei Hunden

Die Diagnose von Arthritis erfolgt in der Regel durch eine Kombination von klinischer Untersuchung und Bildgebungsstudien:

  1. Klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird die betroffenen Gelenke des Hundes auf Schmerzen, Steifheit und Beweglichkeit untersuchen. Er wird auch nach Anzeichen von Schwellungen oder Entzündungen suchen.
  2. Röntgenbilder: Röntgenaufnahmen sind der gängigste Weg, um den Zustand der Gelenke zu beurteilen. Sie zeigen Gelenkveränderungen, Knorpelabbau und Knochenanomalien, die mit Arthritis einhergehen.
  3. Ultraschall oder MRT: In komplexeren Fällen können zusätzliche Bildgebungsstudien wie Ultraschall oder MRT verwendet werden, um die Gelenke detaillierter zu untersuchen und Schäden am Knorpel oder Weichteilgewebe zu beurteilen.
  4. Blutuntersuchungen: In seltenen Fällen, insbesondere bei vermuteten Autoimmunerkrankungen oder Infektionen, können Bluttests durchgeführt werden, um die zugrunde liegende Ursache zu identifizieren.

Behandlung der Arthritis bei Hunden

Die Behandlung von Arthritis zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Es gibt mehrere Behandlungsansätze:

Medikamentöse Behandlung:

  • Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs) wie Carprofen oder Meloxicam werden häufig verwendet, um Entzündungen und Schmerzen zu lindern.
  • Schmerzmittel wie Gabapentin oder Tramadol können verschrieben werden, um zusätzliche Schmerzen zu kontrollieren.
  • Chondroprotektive Mittel wie Glucosamin und Chondroitin werden eingesetzt, um den Knorpel zu unterstützen und das Fortschreiten der Arthritis zu verlangsamen.

Gewichtsmanagement:

  • Eine Gewichtsreduktion bei übergewichtigen Hunden ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um den Druck auf die Gelenke zu verringern und die Symptome zu lindern. Eine kontrollierte Diät und regelmäßige, sanfte Bewegung sind entscheidend.

Physiotherapie und Bewegung:

  • Physiotherapie kann helfen, die Muskeln um die Gelenke zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern. Hydrotherapie (Schwimmen) ist eine besonders schonende Form der Bewegung für Hunde mit Arthritis, da sie die Gelenke entlastet.
  • Regelmäßige sanfte Bewegung wie Spaziergänge sind wichtig, um die Gelenke in Bewegung zu halten und Steifheit zu verhindern. Überanstrengung sollte jedoch vermieden werden.

Ergänzende Behandlungen:

  • Akupunktur, Massage und Lasertherapie können ebenfalls zur Schmerzlinderung und Verbesserung der Beweglichkeit beitragen.

Chirurgische Optionen:

  • In schweren Fällen, in denen die konservative Behandlung keine Linderung bringt, kann eine Operation in Betracht gezogen werden. Dazu gehören Gelenkersatzoperationen oder chirurgische Eingriffe zur Stabilisierung oder Rekonstruktion des Gelenks.

Ernährung und Nahrungsergänzung:

  • Eine Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren ist, kann entzündungshemmend wirken und die Symptome der Arthritis lindern. Nahrungsergänzungsmittel wie Glucosamin, Chondroitin und Grünlippmuschelextrakt sind ebenfalls nützlich, um die Gelenke zu unterstützen.

Vorbeugung von Arthritis bei Hunden

Obwohl Arthritis bei älteren Hunden nicht immer vollständig verhindert werden kann, gibt es einige Maßnahmen, die dazu beitragen können, das Risiko zu reduzieren oder das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen:

  1. Gewichtskontrolle: Ein gesundes Gewicht ist entscheidend, um die Gelenke zu entlasten und den Knorpel zu schützen.
  2. Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige, sanfte Bewegung hilft, die Gelenke flexibel zu halten und die Muskeln zu stärken.
  3. Früherkennung und Behandlung von Verletzungen: Verletzungen, insbesondere an den Gelenken, sollten sofort behandelt werden, um langfristige Schäden zu vermeiden.
  4. Ergänzungsmittel: Die frühzeitige Gabe von Chondroprotektiva wie Glucosamin und Chondroitin kann helfen, die Gelenkgesundheit zu unterstützen.

Fazit

Arthritis ist eine häufige und schmerzhafte Erkrankung bei Hunden, die vor allem ältere Tiere betrifft. Durch eine frühzeitige Diagnose, eine angepasste Behandlung und einen gesunden Lebensstil kann die Lebensqualität eines betroffenen Hundes erheblich verbessert werden. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und eine sorgfältige Überwachung der Symptome sind entscheidend, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und Schmerzen zu lindern.

Gefällt Dir dieser Artikel?
Beiträge aus unserem Hunde-Blog für Hunde-Freunde
Zum Inhalt springen