mpfungen spielen eine zentrale Rolle für die Gesundheit von Hunden und schützen sie vor gefährlichen und potenziell tödlichen Krankheiten. Sie helfen dabei, das Immunsystem des Hundes zu stärken und ihm zu ermöglichen, Infektionen abzuwehren, bevor sie sich im Körper ausbreiten können. In der Regel werden Welpen in den ersten Lebenswochen mehrfach geimpft, und erwachsene Hunde erhalten regelmäßig Auffrischungsimpfungen, um den Schutz aufrechtzuerhalten.

Was ist eine Impfung und wie funktioniert sie?

Eine Impfung (auch als Vakzinierung bezeichnet) beinhaltet die Verabreichung eines Impfstoffs, der aus abgeschwächten oder abgetöteten Krankheitserregern (oder Teilen davon) besteht. Diese Krankheitserreger sind nicht mehr in der Lage, eine Infektion auszulösen, sie regen jedoch das Immunsystem des Hundes dazu an, Antikörper zu bilden. Dadurch wird das Immunsystem darauf vorbereitet, bei einem zukünftigen Kontakt mit dem echten Erreger schnell und effizient zu reagieren.

Der Körper des Hundes “lernt” durch die Impfung, den Krankheitserreger zu erkennen, sodass bei einer späteren Infektion eine starke Abwehrreaktion stattfinden kann, bevor der Erreger größeren Schaden anrichten kann. Impfungen sind somit eine präventive Maßnahme, um schwere Erkrankungen zu verhindern.

Welche Impfungen sind für Hunde wichtig?

Die meisten Hunde erhalten eine Reihe von Impfungen, die in essenzielle (obligatorische) und optionale (empfohlene) Impfungen unterteilt werden können. Die empfohlenen Impfungen können je nach Land, Region oder Lebensstil des Hundes variieren.

Essenzielle Impfungen (Core-Impfungen)

Diese Impfungen werden allen Hunden empfohlen, unabhängig von ihrem Lebensstil, da sie vor schweren, weit verbreiteten und oft tödlichen Krankheiten schützen:

  1. Staupe (Canine Distemper Virus): Eine hochansteckende virale Erkrankung, die Atemwege, Magen-Darm-Trakt und Nervensystem betrifft. Staupe kann tödlich sein, und Hunde, die sich erholen, haben oft langfristige gesundheitliche Probleme.
  2. Parvovirose (Canine Parvovirus): Eine lebensbedrohliche Krankheit, die den Magen-Darm-Trakt betrifft, insbesondere bei Welpen. Sie verursacht starkes Erbrechen, Durchfall (oft blutig) und führt schnell zu Austrocknung und Tod, wenn sie nicht behandelt wird.
  3. Leptospirose (Leptospira-Bakterien): Eine bakterielle Infektion, die Leber und Nieren schädigen kann. Sie wird über verunreinigtes Wasser oder Kontakt mit infizierten Tieren übertragen und kann auch auf den Menschen übertragbar sein (Zoonose).
  4. Tollwut (Rabies): Tollwut ist eine tödliche Virusinfektion, die das zentrale Nervensystem angreift. Sie ist nicht nur für Hunde, sondern auch für Menschen extrem gefährlich und gesetzlich meldepflichtig. In vielen Ländern ist die Tollwutimpfung gesetzlich vorgeschrieben.

Optionale Impfungen (Non-Core-Impfungen)

Diese Impfungen werden basierend auf dem Lebensstil des Hundes, seiner Umgebung und dem Infektionsrisiko empfohlen:

  1. Zwingerhusten (Canines Parainfluenzavirus und Bordetella bronchiseptica): Zwingerhusten ist eine hochansteckende Atemwegserkrankung, die besonders in Tierheimen, Hundepensionen oder bei großen Hundeversammlungen vorkommt. Symptome sind Husten, Niesen und in schweren Fällen Atemnot.
  2. Borreliose (Borrelia burgdorferi, übertragen durch Zecken): Die Impfung gegen Borreliose wird in Gebieten empfohlen, in denen Zecken verbreitet sind, da sie schwere Gelenkentzündungen und Organprobleme verursachen kann. Borreliose ist auch für Menschen gefährlich.
  3. Leishmaniose: In bestimmten Regionen, wie dem Mittelmeerraum, ist eine Impfung gegen Leishmaniose sinnvoll. Diese Krankheit wird durch Sandmücken übertragen und kann zu chronischen Haut- und Organproblemen führen.
  4. Corona-Virus (Canine Coronavirus): Diese Impfung ist umstritten, da die Infektion im Allgemeinen mild verläuft und nicht so schwerwiegend ist wie die Parvovirose. Sie wird nicht routinemäßig empfohlen.

Impfplan für Hunde

Der genaue Impfplan variiert je nach Land und Tierarztpraxis, aber ein typischer Impfplan für Hunde sieht folgendermaßen aus:

Welpen (ab 6–8 Wochen)

  1. Erste Impfserie (6–8 Wochen): Staupe, Parvovirose, Leptospirose, eventuell Zwingerhusten
  2. Zweite Impfserie (12 Wochen): Staupe, Parvovirose, Leptospirose, Tollwut (abhängig von der Region)
  3. Dritte Impfserie (16 Wochen): Staupe, Parvovirose, Leptospirose, Tollwut

Erwachsene Hunde

  • Auffrischungsimpfungen für essenzielle Impfungen (Core-Impfungen) werden in der Regel jährlich oder alle drei Jahre durchgeführt, abhängig vom verwendeten Impfstoff und den Empfehlungen des Tierarztes.
  • Optionale Impfungen wie Zwingerhusten oder Borreliose werden je nach Lebensumständen und Risiko des Hundes jährlich aufgefrischt.

Warum sind regelmäßige Auffrischungsimpfungen wichtig?

Die durch Impfungen erzeugten Antikörper halten nicht unbegrenzt an, daher sind regelmäßige Auffrischungsimpfungen notwendig, um den Schutz aufrechtzuerhalten. Bei Welpen ist dies besonders wichtig, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist und sie anfälliger für Infektionen sind. Die Auffrischung hilft, das Immungedächtnis zu aktivieren und den Schutz zu verlängern.

Mögliche Nebenwirkungen von Impfungen

Obwohl Impfungen im Allgemeinen sicher sind, können bei einigen Hunden leichte Nebenwirkungen auftreten, darunter:

  • Leichte Schwellung an der Injektionsstelle
  • Müdigkeit oder Fieber für ein bis zwei Tage
  • Allergische Reaktionen (selten): Schwellungen im Gesicht, Atemprobleme, Juckreiz oder Erbrechen. Diese Reaktionen erfordern eine sofortige tierärztliche Behandlung.

In sehr seltenen Fällen kann es zu schwerwiegenderen Impfreaktionen kommen, wie zum Beispiel einem anaphylaktischen Schock. Deshalb ist es ratsam, den Hund nach der Impfung für einige Stunden im Auge zu behalten und bei ungewöhnlichen Symptomen sofort den Tierarzt zu kontaktieren.

Vorteile von Impfungen

  1. Schutz vor schweren Krankheiten: Impfungen schützen Hunde vor tödlichen und schwerwiegenden Krankheiten, die nur schwer oder gar nicht behandelbar sind.
  2. Herdenschutz: Wenn die Mehrheit der Hunde in einer Population geimpft ist, wird die Ausbreitung von Infektionskrankheiten minimiert, wodurch auch ungeimpfte oder immungeschwächte Tiere geschützt werden.
  3. Verminderte Behandlungskosten: Vorbeugung ist immer günstiger als die Behandlung schwerer Erkrankungen. Impfungen ersparen Tierhaltern die hohen Kosten und den emotionalen Stress, die mit der Behandlung schwerer Krankheiten verbunden sind.
  4. Rechtliche Anforderungen: In vielen Ländern sind bestimmte Impfungen, insbesondere gegen Tollwut, gesetzlich vorgeschrieben. Geimpfte Hunde dürfen oft leichter in Tierpensionen, Hundeschulen oder bei Reisen ins Ausland mitgeführt werden.

Fazit

Impfungen sind ein entscheidender Bestandteil der Gesundheitsvorsorge für Hunde und bieten Schutz vor potenziell tödlichen Krankheiten. Ein gut strukturierter Impfplan, der regelmäßig eingehalten wird, stellt sicher, dass Dein Hund ein langes und gesundes Leben führen kann. Regelmäßige Tierarztbesuche zur Auffrischung der Impfungen sind essenziell, um den Impfschutz aufrechtzuerhalten. Es ist auch wichtig, den Impfplan an die individuellen Lebensbedingungen und das Umfeld des Hundes anzupassen, um den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten.

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