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Leishmaniose

Leishmaniose ist eine schwere Infektionskrankheit, die bei Hunden durch einzellige Parasiten der Gattung Leishmania verursacht wird. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch den Stich infizierter Sandmücken (Phlebotomus spp.). Die Krankheit ist in Südeuropa, Afrika, Asien und Lateinamerika weit verbreitet, kann jedoch auch in anderen Regionen auftreten, insbesondere bei Hunden, die aus Endemiegebieten importiert werden. Leishmaniose kann chronisch verlaufen und ist oft schwer zu behandeln, weshalb eine frühzeitige Diagnose und Prävention entscheidend sind.

Symptome der Leishmaniose #

Die Symptome der Leishmaniose können sehr vielfältig sein und sich über Monate oder sogar Jahre entwickeln. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  1. Hautveränderungen: Haarlose Stellen (Alopezie), besonders um die Augen und Ohren, sowie Hautgeschwüre, Schuppenbildung und übermäßige Hornhautbildung (Hyperkeratose) sind typisch.
  2. Lymphknotenschwellung: Vergrößerte Lymphknoten sind oft eines der ersten Anzeichen einer Infektion.
  3. Gewichtsverlust: Trotz gutem Appetit kann der Hund deutlich an Gewicht verlieren.
  4. Schwäche und Lethargie: Der Hund wirkt oft schwach und müde, was auf die chronische Natur der Krankheit hinweist.
  5. Nasenbluten (Epistaxis): Spontanes Nasenbluten kann auftreten, besonders bei fortgeschrittener Krankheit.
  6. Fieber: Immer wiederkehrendes oder chronisches Fieber kann ein Zeichen für eine systemische Infektion sein.
  7. Nierenprobleme: In schweren Fällen kann es zu Nierenversagen kommen, was die Krankheit noch gefährlicher macht.

Diagnose der Leishmaniose #

Die Diagnose der Leishmaniose erfolgt durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung und speziellen Labortests:

  1. Bluttests: Serologische Tests können Antikörper gegen Leishmania nachweisen, was auf eine Infektion hinweist.
  2. PCR-Test: Ein Polymerase-Kettenreaktionstest (PCR) kann das genetische Material des Parasiten direkt nachweisen und ist besonders nützlich für die Früherkennung.
  3. Feinnadelaspiration: Die Entnahme von Proben aus Lymphknoten oder betroffenen Hautstellen kann unter dem Mikroskop auf das Vorhandensein der Parasiten untersucht werden.
  4. Organuntersuchungen: Bei Verdacht auf systemische Beteiligung können Nieren- und Leberfunktionen überprüft werden, um das Ausmaß der Infektion zu bestimmen.

Behandlung der Leishmaniose #

Die Behandlung der Leishmaniose ist komplex und zielt darauf ab, die Symptome zu kontrollieren und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Sie umfasst:

  1. Antiparasitäre Medikamente: Miltefosin und Meglumin-Antimonat sind häufig verwendete Medikamente, die den Parasiten abtöten oder seine Vermehrung hemmen. Eine lebenslange Therapie kann erforderlich sein, da die Krankheit selten vollständig geheilt werden kann.
  2. Immunmodulatoren: Allopurinol wird oft eingesetzt, um die Immunreaktion zu modulieren und die Nebenwirkungen der antiparasitären Behandlung zu mildern.
  3. Unterstützende Therapie: Bei Nierenversagen oder anderen Organproblemen kann eine unterstützende Therapie, wie Infusionen oder Diäten, notwendig sein.
  4. Regelmäßige Kontrollen: Da Leishmaniose eine chronische Krankheit ist, sind regelmäßige tierärztliche Kontrollen und Anpassungen der Behandlung notwendig, um die Lebensqualität des Hundes zu erhalten.

Vorbeugung der Leishmaniose #

Die Vorbeugung der Leishmaniose konzentriert sich darauf, den Kontakt mit den übertragenden Sandmücken zu minimieren:

  1. Vermeidung von Endemiegebieten: Vermeide Reisen in Gebiete, in denen Leishmaniose verbreitet ist, besonders in den warmen Monaten, wenn die Sandmücken am aktivsten sind.
  2. Schutzmaßnahmen: Verwende repellierende Halsbänder, Spot-On-Präparate oder Insektenschutzmittel, die Sandmücken abwehren.
  3. Haltung im Innenbereich: Halte den Hund während der Abend- und Nachtstunden, wenn Sandmücken am aktivsten sind, drinnen.
  4. Impfung: In einigen Ländern ist eine Impfung gegen Leishmaniose verfügbar, die das Risiko einer Infektion reduzieren kann. Sprich mit Deinem Tierarzt darüber, ob eine Impfung für Deinen Hund sinnvoll ist.
  5. Moskitonetze: Die Verwendung von Moskitonetzen in den Schlafbereichen des Hundes kann ebenfalls helfen, den Kontakt mit infizierten Mücken zu reduzieren.

Häufig gestellte Fragen zur Leishmaniose #

Kann mein Hund vollständig von Leishmaniose geheilt werden?

Leishmaniose ist oft nicht vollständig heilbar, aber mit der richtigen Behandlung können die Symptome kontrolliert und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt werden.

Ist Leishmaniose auf Menschen übertragbar?

Leishmaniose kann auf Menschen übertragen werden, jedoch nicht direkt vom Hund. Der Überträger ist die Sandmücke, die auch Menschen infizieren kann, daher sind Schutzmaßnahmen wichtig.

Wie erkenne ich, ob mein Hund Leishmaniose hat?

Typische Anzeichen sind Hautveränderungen, Gewichtsverlust, geschwollene Lymphknoten und Schwäche. Bei Verdacht sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden.

Mythen über Leishmaniose bei Hunden #

„Leishmaniose betrifft nur Hunde in südlichen Ländern.“

Falsch. Durch den internationalen Handel mit Hunden und den Klimawandel kann Leishmaniose auch in anderen Regionen auftreten, besonders bei importierten Hunden.

„Ein geimpfter Hund ist vollständig vor Leishmaniose geschützt.“

Falsch. Die Impfung bietet keinen 100%igen Schutz, reduziert aber das Risiko einer schweren Erkrankung. Zusätzliche Schutzmaßnahmen sind weiterhin erforderlich.

„Ein infizierter Hund sollte eingeschläfert werden.“

Falsch. Mit der richtigen Behandlung können viele Hunde mit Leishmaniose ein gutes Leben führen. Eine Euthanasie ist in den meisten Fällen nicht notwendig.

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