Subaortenstenose

Subaortenstenose (SAS) ist eine angeborene Herzkrankheit, bei der es zu einer Verengung (Stenose) unterhalb der Aortenklappe im Herzen kommt. Diese Verengung behindert den Blutfluss aus dem linken Ventrikel des Herzens in die Aorta, die Hauptschlagader, die das Blut in den Körper transportiert. Subaortenstenose ist eine der häufigsten angeborenen Herzerkrankungen bei Hunden und kann zu erheblichen Problemen im Herz-Kreislauf-System führen.

Was ist Subaortenstenose?

Bei der Subaortenstenose bildet sich ein fibröses (narbenähnliches) oder muskuläres Gewebe im Bereich unterhalb der Aortenklappe, was den Blutfluss aus dem linken Ventrikel in die Aorta behindert. Der Herzmuskel muss daher härter arbeiten, um das Blut durch die verengte Öffnung zu pumpen. Dies führt langfristig zu einer Überlastung des Herzmuskels, die schwere Folgen haben kann, darunter Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienz.

Je nach Grad der Verengung kann die Erkrankung in unterschiedlichen Schweregraden auftreten:

  1. Mild: Geringfügige Verengung, die keine oder nur geringe Auswirkungen auf den Hund hat.
  2. Moderat: Spürbare Verengung, die zu Belastungen des Herzens und frühen Anzeichen einer Herzschwäche führen kann.
  3. Schwer: Stark ausgeprägte Verengung, die zu schwerwiegenden Herzproblemen und einer verkürzten Lebensdauer führen kann.

Ursachen der Subaortenstenose bei Hunden

Subaortenstenose ist in der Regel eine angeborene (genetisch bedingte) Erkrankung, die bei der Geburt vorhanden ist. Bestimmte Hunderassen sind besonders anfällig für diese Herzkrankheit, was darauf hindeutet, dass es eine genetische Veranlagung gibt.

Zu den Rassen, die häufiger von Subaortenstenose betroffen sind, gehören:

Die genaue Ursache der Subaortenstenose ist nicht vollständig geklärt, es wird jedoch angenommen, dass genetische Faktoren eine wichtige Rolle spielen. Die Vererbungsmuster sind komplex, was die Vorhersage und Zuchtkontrolle erschwert.

Symptome der Subaortenstenose bei Hunden

Die Symptome der Subaortenstenose variieren je nach Schweregrad der Erkrankung. In leichten Fällen können Hunde asymptomatisch sein, während Hunde mit schwereren Formen der Stenose deutliche Anzeichen einer Herzinsuffizienz zeigen können. Häufige Symptome sind:

  1. Schwäche und Erschöpfung: Hunde mit Subaortenstenose können nach Anstrengung schnell ermüden und lethargisch wirken.
  2. Atembeschwerden: Einige Hunde haben Schwierigkeiten beim Atmen, besonders nach körperlicher Belastung. Dies kann durch die eingeschränkte Fähigkeit des Herzens, ausreichend Blut zu pumpen, verursacht werden.
  3. Husten: Husten kann ein Symptom für Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge sein, die durch die verminderte Herzleistung hervorgerufen werden.
  4. Ohnmacht (Synkope): Bei schwerer Subaortenstenose kann der Hund plötzlich kollabieren oder ohnmächtig werden, da das Herz Schwierigkeiten hat, genug Blut in den Körper zu pumpen.
  5. Herzgeräusche: Ein auffälliges Symptom der Subaortenstenose sind Herzgeräusche, die der Tierarzt bei einer routinemäßigen Untersuchung hören kann. Diese Geräusche entstehen durch den turbulenten Blutfluss, der durch die Verengung verursacht wird.
  6. Blaue Zunge oder Schleimhäute: Eine bläuliche Verfärbung der Zunge oder der Schleimhäute (Zyanose) kann ein Zeichen dafür sein, dass nicht genügend sauerstoffreiches Blut im Körper zirkuliert.

Diagnose der Subaortenstenose

Die Diagnose der Subaortenstenose basiert auf einer Kombination aus körperlicher Untersuchung, bildgebenden Verfahren und Tests der Herzfunktion. Ein Herzgeräusch ist oft das erste Anzeichen, das bei einer tierärztlichen Untersuchung festgestellt wird. Weitere Tests umfassen:

  1. Echokardiographie (Herzultraschall): Der Ultraschall des Herzens ist das wichtigste diagnostische Werkzeug zur Bestätigung einer Subaortenstenose. Damit kann die Verengung unterhalb der Aortenklappe sichtbar gemacht und die Schwere der Stenose beurteilt werden.
  2. Elektrokardiogramm (EKG): Ein EKG misst die elektrische Aktivität des Herzens und kann helfen, Herzrhythmusstörungen oder andere Anomalien zu erkennen, die durch die Überlastung des Herzmuskels verursacht werden.
  3. Röntgenaufnahmen: Röntgenbilder können vergrößerte Herzkammern oder Anzeichen einer Flüssigkeitsansammlung in der Lunge zeigen, die durch eine Herzinsuffizienz verursacht werden.
  4. Doppler-Untersuchung: Die Doppler-Technologie kann den Blutfluss durch das Herz messen und den Grad der Verengung bestimmen, indem sie den Druckunterschied zwischen dem linken Ventrikel und der Aorta misst.

Behandlung der Subaortenstenose bei Hunden

Die Behandlung der Subaortenstenose hängt vom Schweregrad der Erkrankung und den Symptomen des Hundes ab. Leichte Formen der Erkrankung erfordern möglicherweise keine Behandlung, während schwere Fälle eine medikamentöse Therapie und in seltenen Fällen eine Operation erfordern.

Medikamente:

  • Betablocker (z. B. Atenolol) werden häufig verschrieben, um die Herzfrequenz zu verlangsamen und die Belastung des Herzens zu verringern. Diese Medikamente helfen auch, das Risiko von Herzrhythmusstörungen und Ohnmachtsanfällen zu verringern.
  • ACE-Hemmer (z. B. Enalapril) können verwendet werden, um den Blutdruck zu senken und die Belastung des Herzens zu reduzieren.
  • Diuretika (Entwässerungsmittel) können verabreicht werden, um überschüssige Flüssigkeit im Körper zu reduzieren, insbesondere wenn es Anzeichen von Herzinsuffizienz gibt.

Chirurgische Eingriffe:

  • In schweren Fällen kann eine Ballonvalvuloplastie in Betracht gezogen werden. Dies ist ein minimal-invasiver Eingriff, bei dem ein kleiner Ballon in die verengte Stelle eingeführt und aufgeblasen wird, um die Verengung zu erweitern und den Blutfluss zu verbessern.
  • Ein chirurgischer Eingriff zur Entfernung des verengten Gewebes (Subaortenresektion) wird selten durchgeführt, da die Ergebnisse oft unbefriedigend sind und das Risiko hoch ist.

Bewegungseinschränkungen:

  • Hunde mit Subaortenstenose, insbesondere mit moderaten oder schweren Formen der Erkrankung, sollten von anstrengenden Aktivitäten wie intensiven Spaziergängen, Spielen oder Springen abgehalten werden, da diese das Herz überlasten können.

Prognose bei Subaortenstenose

Die Prognose hängt vom Schweregrad der Subaortenstenose ab. Hunde mit einer milden Form der Erkrankung können oft ein weitgehend normales Leben führen, während Hunde mit schweren Formen der Subaortenstenose ein erhöhtes Risiko für Herzinsuffizienz, plötzliche Todesfälle oder andere Herzprobleme haben.

Frühe Diagnose und geeignete Behandlung können dazu beitragen, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und die Lebensqualität des Hundes zu verbessern. Allerdings kann die Lebenserwartung bei schweren Fällen deutlich verkürzt sein, selbst mit optimaler Therapie.

Prävention

Da Subaortenstenose eine genetische Komponente hat, ist es wichtig, auf eine verantwortungsbewusste Zucht zu achten. Hunde, die von dieser Krankheit betroffen sind oder Träger der genetischen Veranlagung sein könnten, sollten von der Zucht ausgeschlossen werden, um die Verbreitung der Erkrankung zu minimieren.

Fazit

Subaortenstenose ist eine angeborene Herzkrankheit, die häufig bei bestimmten Hunderassen auftritt und den Blutfluss im Herzen behindert. Die Symptome reichen von leichter Erschöpfung bis hin zu schweren Herzproblemen und Ohnmacht. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die Lebensqualität des betroffenen Hundes zu verbessern. Obwohl es keine Heilung gibt, können medikamentöse Therapien und chirurgische Eingriffe dazu beitragen, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und Komplikationen zu minimieren.

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