Rickettsien sind eine Gruppe von bakterienartigen Mikroorganismen, die zu den obligat intrazellulären Erregern gehören. Das bedeutet, dass sie in Wirtszellen leben müssen, um sich zu vermehren, da sie nicht die nötigen Mechanismen besitzen, um außerhalb von Zellen zu überleben. Sie gehören zur Familie der Rickettsiaceae und können verschiedene Krankheiten verursachen, sowohl bei Menschen als auch bei Tieren.
Merkmale von Rickettsien
- Größe und Form: Rickettsien sind klein und meist kokkoid oder stäbchenförmig. Sie sind in der Regel mikroskopisch und können nur unter einem Elektronenmikroskop sichtbar gemacht werden.
- Lebensweise: Als obligate Intrazellulärpathogene benötigen Rickettsien lebende Zellen (wie etwa Zellen von Tieren, Menschen oder Insekten), um sich fortzupflanzen. Sie dringen in die Zellen ein, vermehren sich dort und verlassen die Zellen, was oft mit Zellschäden oder Entzündungen einhergeht.
Übertragung
Rickettsien werden in der Regel durch Vektoren übertragen, das bedeutet, sie verbreiten sich durch Tiere wie Zecken, Flöhe, Läuse oder Mücken. Diese Vektoren sind in der Lage, Rickettsien in ihrem Speichel oder Kot zu transportieren und auf den Wirt (z.B. Hund, Mensch) zu übertragen. Die Übertragung erfolgt meistens durch einen Biss oder Kontakt mit Körperflüssigkeiten.
Hervorgerufene Infektionskrankheiten
- Rickettsiose (z.B. Fleckfieber): Dies ist eine Gruppe von Krankheiten, die durch verschiedene Rickettsien-Arten verursacht werden. Dazu gehören das Tybriane Fleckfieber, das Rocky Mountain spotted fever (RMSF) und andere Fieberarten. Symptome: Hoher Fieber, Hautausschläge, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und in schwereren Fällen Organschäden.
- Tularämie: Diese Krankheit wird durch die Francisella tularensis verursacht, die einige Ähnlichkeiten mit Rickettsien aufweist. Sie wird ebenfalls durch Vektoren wie Zecken und Flöhe übertragen und kann sowohl bei Tieren als auch bei Menschen schwere Symptome hervorrufen.
- Anaplasmose und Ehrlichiose: Diese Erkrankungen betreffen sowohl Hunde als auch Menschen. Sie werden durch Zecken übertragen und führen zu Symptomen wie Fieber, Appetitlosigkeit und in schweren Fällen zu Organversagen.
Behandlung und Prävention
Die Behandlung von Rickettsien-Infektionen erfolgt hauptsächlich mit Antibiotika, vor allem aus der Tetracyclin-Gruppe (z.B. Doxycyclin). Bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung können die meisten Infektionen erfolgreich geheilt werden.
Da Rickettsien meist durch Vektoren wie Zecken übertragen werden, besteht die beste Prävention darin, Zeckenbisse zu vermeiden. Dies kann durch den Einsatz von Zeckenabwehrmitteln, die regelmäßige Kontrolle des Hundes auf Zecken und die Verwendung von zeckenresistenten Halsbändern oder Spot-on-Präparaten erfolgen.
Außerdem sollten Hundebesitzer darauf achten, ihre Hunde von Gebieten fernzuhalten, die als Risikogebiete für Vektor-bedingte Krankheiten bekannt sind, vor allem, wenn die Hunde in Wäldern oder anderen naturbelassenen Gebieten spazieren gehen.