Die Ehrlichiose beim Hund ist eine eher selten vorkommende bakterielle Infektionskrankheit. Hier erhältst du eine nützliche Übersicht über die Entstehung, Ansteckungsgefahr, Symptome, Diagnose und Behandlung.
Entstehung, Ansteckung, Übertragung von Ehrlichiose
Ein verbreitetes Synonym für Ehrlichiose ist auch “Mittelmeerkrankheit”. Das liegt daran, dass sie meistens in Ländern mit sub- bis tropischem Klima auftritt. Krankheitsüberträger ist eine Zecke namens Rhipicephalus Sanguineus. Diese Zecke bevorzugt besagtes Klima. Bei der Ehrlichiose handelt es sich um eine sogenannte vektorübertragene Krankheit. Das bedeutet, dass der eigentliche Auslöser einen Zwischenwirt benutzt – in dem Fall die Zecke. Der wahre Übeltäter bei der Ehrlichiose heisst übrigens Ehrlichia Canis – es ist eine Bakterie.
Die Ansteckung bei einer mit Ehrlichiose infizierten Zecke ist nahezu garantiert, allerdings erfolgt sie nur bei einem Biss. Auch Menschen können an Ehrlichiose erkranken. Von der Übertragung von Hund auf Mensch, Hund zu Hund oder Mensch an Hunde ist zu wenig bekannt, um eine verlässliche Aussage zu treffen – es erscheint aber eher unwahrscheinlich.
Man unterscheidet drei Stadien der Ehrlichiose
Allgemein wird diese Krankheit in drei Stadien unterteilt.
Erstes Stadium: Latente bzw. symptomfreie Phase. Der Hund hat sich erst kürzlich mit Ehrlichiose infiziert und zeigt noch keine Symptome. Man geht von einer Inkubationszeit von etwa einer bis drei Wochen aus. Es gibt auch (seltener) Fälle infizierter Hunde, deren Krankheit weiterhin latent bleibt. Es gibt Fälle, bei denen einige Hunde mit Ehrlichiose im Laufe der Erkrankung eine chronische Form entwickeln, die zwischen den zwei Stadien aus latent und akut wechselt.
Zweites Stadium: In dieser Phase zeigt sich die Krankheit akut, das heisst, eine Bandbreite von Symptomen tritt auf. Diese können teilweise individuell ausgeprägt sein. Im Falle von Ehrlichiose bei Hunden beobachtet man häufig folgende Symptome:
- Geschwollene Lymphknoten
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit
- Fieber
- Petechien: Es kommt zu Blutungen unter der Hautoberfläche (auch: Schleimhäute), verursacht durch geplatzte Blutgefässe. Äusserlich zu erkennen sind Petechien an kleinen rötlich bis bräunlichen Flecken, die sich auf der Haut bilden.
- Seltener: Erbrechen und/oder Nasenausfluss
Drittes Stadium: Bleibt die Ehrlichiose bei Hunden unbehandelt oder misslingt die Behandlung, wird die Krankheit chronisch. Meistens zeigen sich dann deutliche Veränderungen im Blutbild, unter anderem eine reduzierte Anzahl von roten und weissen Blutkörperchen. Ausserdem steigt die Anzahl von Antikörpern. Diese Umstände führen in der Regel zu weiteren Symptomen der Ehrlichiose, die im Schweregrad meist stärker ausgeprägt sind. Das wiederum kann im schlimmsten Fall bis hin zu Organschäden oder gänzlichem Organversagen führen.
Diagnose und Behandlung von Ehrlichiose beim Hund
Bei Verdacht auf Ehrlichiose erstellt der Tierarzt zuallererst ein grosses Blutbild vom Hund. Mit der Blutprobe wird auch ein serologischer Test durchgeführt, der Aufschluss darüber gibt, ob die Ehrlichiose-Antikörper vorhanden sind.
Bestätigt sich die Ehrlichiose-Infektion, erfolgt die Behandlung mit einem speziellen Antibiotika. Die breite Palette an Symptomen kann die Gabe von weiteren Medikamenten erforderlich machen, zum Beispiel Schmerzmittel.
Es gibt Fälle von Ehrlichiose, bei denen die Behandlung nicht anschlägt oder sie trotz allen Bemühungen chronisch wird. So ist es zum Beispiel möglich, dass der Hund scheinbar zuerst geheilt scheint, später dann aber einen Rückfall erleidet. Aus diesem Grund sind regelmässige PCR-Tests einmal infizierter Hunde sinnvoll. Diese Tests geben Aufschluss darüber, ob sich noch “Rückstände” des Erregers in den DNA befinden.
Bei rechtzeitiger Erkennung und Behandlung der Ehrlichiose sind die Prognosen gut. Hat die Krankheit jedoch ein chronisches Stadium erreicht, sind die Heilungschancen eher gering. Solche Fälle machen eines lebenslange Behandlung erforderlich.