Maropitantum

Maropitantum, bekannt unter dem Markennamen Cerenia®, ist ein Medikament, das speziell zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen bei Hunden entwickelt wurde. Es wird häufig in der Tiermedizin eingesetzt, um verschiedene Arten von Erbrechen zu kontrollieren, einschließlich durch Reisekrankheit, Magen-Darm-Probleme, nach Operationen oder durch Chemotherapie ausgelöstes Erbrechen.

Maropitantum wirkt als Neurokinin-1-Rezeptor-Antagonist und blockiert die Wirkung von Substanz P, einem Neurotransmitter, der das Brechzentrum im Gehirn stimuliert. Durch das Blockieren dieser Wirkung verhindert Maropitantum den Brechreiz und reduziert Übelkeit.

Wann wird Maropitantum bei Hunden eingesetzt?

Maropitantum wird in verschiedenen Situationen angewendet, um Erbrechen und Übelkeit zu verhindern oder zu behandeln. Zu den häufigsten Einsatzgebieten gehören:

  1. Reisekrankheit: Maropitantum ist besonders wirksam bei Hunden, die an Übelkeit und Erbrechen während des Autofahrens oder auf Reisen leiden. Es wird häufig vorbeugend verabreicht, bevor eine Reise angetreten wird.
  2. Akutes Erbrechen: Hunde, die aufgrund von Magen-Darm-Problemen wie Gastritis, Pankreatitis oder anderen Erkrankungen des Verdauungstrakts erbrechen, können von der antiemetischen Wirkung von Maropitantum profitieren.
  3. Nach Operationen: Nach chirurgischen Eingriffen, insbesondere bei Narkosen, kann Maropitantum verwendet werden, um postoperative Übelkeit zu verhindern.
  4. Chemotherapie-bedingtes Erbrechen: Bei Hunden, die eine Chemotherapie erhalten, wird Maropitantum eingesetzt, um das durch die Behandlung verursachte Erbrechen zu verhindern oder zu lindern.
  5. Gastrointestinale Störungen: Es wird auch bei chronischen Magen-Darm-Störungen oder Entzündungen des Verdauungstrakts eingesetzt, um die Symptome zu kontrollieren.

Wie wirkt Maropitantum?

Maropitantum blockiert die Wirkung von Substanz P, einem Neurotransmitter, der an den Neurokinin-1 (NK1)-Rezeptoren im Brechzentrum des Gehirns wirkt. Substanz P ist für die Auslösung des Brechreflexes verantwortlich, indem sie Signale vom Verdauungstrakt an das Gehirn sendet, die Erbrechen auslösen.

Indem Maropitantum diese Rezeptoren blockiert, verhindert es, dass das Signal für Übelkeit und Erbrechen das Gehirn erreicht, wodurch der Brechreiz unterdrückt wird. Dies macht Maropitantum besonders wirksam bei verschiedenen Arten von Erbrechen, unabhängig von der zugrunde liegenden Ursache.

Dosierung und Verabreichung

Maropitantum ist in verschiedenen Formen erhältlich, darunter Tabletten und Injektionen. Die Dosierung hängt von der Größe des Hundes, dem Grund der Behandlung und der Verabreichungsart ab:

  1. Tabletten: Für Reisekrankheit wird Maropitantum in Form von Tabletten verabreicht. Die Tabletten sollten mindestens 1 bis 2 Stunden vor der Reise verabreicht werden und bieten Schutz für bis zu 24 Stunden.
  2. Injektionen: Bei akutem Erbrechen oder nach Operationen wird Maropitantum oft als Injektion verabreicht, entweder subkutan oder intravenös. Die Injektion wirkt schnell und hilft, Erbrechen effektiv zu unterdrücken.

Die genaue Dosierung wird vom Tierarzt basierend auf dem Gewicht des Hundes festgelegt. Es ist wichtig, die Anweisungen des Tierarztes genau zu befolgen, um die beste Wirksamkeit und Sicherheit zu gewährleisten.

Vorteile von Maropitantum

  • Breites Einsatzspektrum: Maropitantum ist bei verschiedenen Arten von Erbrechen wirksam, unabhängig von der Ursache, sei es durch Reisekrankheit, Magen-Darm-Probleme oder nach Operationen.
  • Langanhaltender Schutz: Eine Einzeldosis kann bis zu 24 Stunden Schutz gegen Übelkeit und Erbrechen bieten.
  • Schnelle Wirkung: Injektionen wirken in der Regel innerhalb von 30 Minuten bis zu einer Stunde und bieten schnelle Linderung bei akutem Erbrechen.
  • Vorbeugung von Reisekrankheit: Maropitantum ist eine der wenigen Behandlungsoptionen, die speziell zur Vermeidung von Reisekrankheit bei Hunden entwickelt wurden.

Nebenwirkungen von Maropitantum

Maropitantum gilt allgemein als sicher und gut verträglich für Hunde, doch wie bei jedem Medikament können Nebenwirkungen auftreten. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören:

  1. Schläfrigkeit oder Lethargie: Einige Hunde können nach der Einnahme von Maropitantum müde oder schläfrig wirken. Diese Wirkung ist in der Regel mild und vorübergehend.
  2. Schmerz an der Injektionsstelle: Bei Verabreichung als Injektion kann es zu leichten Schmerzen oder einer vorübergehenden Schwellung an der Injektionsstelle kommen.
  3. Durchfall: In seltenen Fällen kann Maropitantum Magen-Darm-Symptome wie Durchfall verursachen.
  4. Überempfindlichkeitsreaktionen: In extrem seltenen Fällen können Hunde allergisch auf Maropitantum reagieren. Symptome einer allergischen Reaktion können Hautausschläge, Atemprobleme oder Schwellungen sein. In solchen Fällen sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.
  5. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten: Maropitantum kann in seltenen Fällen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben. Es ist wichtig, den Tierarzt über alle Medikamente zu informieren, die der Hund einnimmt.

Wann sollte Maropitantum nicht eingesetzt werden?

In einigen Fällen sollte Maropitantum nicht verwendet werden oder nur unter strenger tierärztlicher Überwachung verabreicht werden:

  • Lebererkrankungen: Da Maropitantum in der Leber abgebaut wird, sollte es bei Hunden mit Leberproblemen nur vorsichtig eingesetzt werden.
  • Schwangerschaft und Laktation: Die Sicherheit von Maropitantum bei trächtigen oder stillenden Hündinnen ist nicht vollständig untersucht, daher sollte es nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt verwendet werden.
  • Junge Welpen: Maropitantum sollte bei Welpen unter 8 Wochen nur mit Vorsicht angewendet werden.

Fazit

Maropitantum (Cerenia®) ist ein wirksames Medikament zur Behandlung und Vorbeugung von Erbrechen bei Hunden. Es bietet Schutz gegen Übelkeit in verschiedenen Situationen, einschließlich Reisekrankheit, Magen-Darm-Problemen und nach Operationen. Dank seiner schnellen und langanhaltenden Wirkung ist es eines der am häufigsten verwendeten Antiemetika in der Tiermedizin. Es ist wichtig, die Dosierungsanweisungen des Tierarztes genau zu befolgen und den Hund auf mögliche Nebenwirkungen zu überwachen.

Gefällt Dir dieser Artikel?
Beiträge aus unserem Hunde-Blog für Hunde-Freunde