Malignität beschreibt die Bösartigkeit eines Tumors oder einer Krankheit. Ein maligner Tumor ist ein bösartiger Tumor, der durch unkontrolliertes Zellwachstum gekennzeichnet ist und dazu neigt, in umliegendes Gewebe einzudringen (invasives Wachstum) und in andere Organe zu metastasieren (Fernmetastasen). Im Gegensatz zu gutartigen (benignen) Tumoren, die in der Regel nicht metastasieren und langsam wachsen, stellen maligne Tumoren eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit und das Leben des Hundes dar.

Was bedeutet Malignität?

Ein maligner Tumor hat die Fähigkeit, sich aggressiv zu verhalten. Dies bedeutet, dass die Tumorzellen nicht nur an ihrem Ursprungsort wachsen, sondern sich auch auf andere Körperteile ausbreiten können. Der Begriff Malignität bezieht sich auf die bösartige Natur der Zellen, die sich unkontrolliert teilen und nicht auf normale zelluläre Regulationsmechanismen reagieren. Diese Zellen können:

  • In umliegendes Gewebe eindringen und es zerstören: Über Lymphgefäße oder Blutgefäße in andere Organe gelangen und dort Metastasen (Tochtergeschwülste) bilden.
  • Schnell und unkontrolliert wachsen, was zu größeren Tumormassen führt: Oft schwer zu behandeln sein und neigen dazu, nach der Behandlung wiederzukehren.

Arten maligner Tumoren bei Hunden

Es gibt viele Arten von malignen Tumoren, die Hunde betreffen können. Einige der häufigsten Arten sind:

  1. Mammatumoren: Bei Hündinnen können bösartige Milchdrüsentumoren auftreten. Wie bereits erwähnt, sind etwa 50 % der Milchdrüsentumoren bösartig und neigen dazu, in andere Organe wie die Lunge oder Lymphknoten zu metastasieren.
  2. Hämangiosarkom: Dies ist ein hochmaligner Tumor, der die Blutgefäße befällt, typischerweise die Milz oder das Herz. Er wächst schnell und metastasiert häufig in Lunge, Leber und andere Organe. Hämangiosarkome werden oft erst spät entdeckt, weil sie anfangs wenig Symptome verursachen.
  3. Osteosarkom: Knochentumoren wie das Osteosarkom sind häufig bei großen Hunderassen. Diese Tumoren sind sehr aggressiv und metastasieren oft in die Lunge. Sie führen zu erheblichen Knochenschmerzen und Frakturen.
  4. Lymphom: Ein bösartiger Tumor des Lymphsystems, der Lymphknoten, Milz, Leber und andere Organe befallen kann. Lymphome sind eine der häufigsten Krebsarten bei Hunden und können sehr aggressiv sein.
  5. Mastzelltumoren: Diese Tumoren entstehen aus Mastzellen, die Teil des Immunsystems sind. Sie können gutartig oder bösartig sein. Bösartige Mastzelltumoren können schnell wachsen und metastasieren in Lymphknoten, Milz und andere Organe.
  6. Melanome: Diese Tumoren entstehen aus den Pigmentzellen der Haut (Melanozyten) und können entweder gutartig oder bösartig sein. Bösartige Melanome sind sehr aggressiv, insbesondere wenn sie im Maul oder in den Zehen auftreten, und neigen zur Metastasierung.

Ursachen von malignen Tumoren bei Hunden

Die genaue Ursache von malignen Tumoren ist oft unklar, aber es gibt verschiedene Faktoren, die das Risiko erhöhen können:

  1. Genetische Prädisposition: Einige Hunderassen haben ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krebsarten. Zum Beispiel sind Golden Retriever anfällig für Lymphome, während Boxer häufiger an Mastzelltumoren leiden.
  2. Alter: Maligne Tumoren treten häufiger bei älteren Hunden auf, da das Risiko für unkontrolliertes Zellwachstum mit zunehmendem Alter steigt.
  3. Hormonelle Einflüsse: Hormonabhängige Tumoren, wie Mammatumoren, sind bei Hunden, die nicht kastriert wurden oder spät kastriert wurden, häufiger.
  4. Umweltfaktoren: Strahlenexposition, schlechte Ernährung und Umweltschadstoffe wie Pestizide und Zigarettenrauch können das Risiko für die Entwicklung von malignen Tumoren erhöhen.

Diagnose von malignen Tumoren

Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um die besten Behandlungsergebnisse zu erzielen. Wenn ein maligner Tumor vermutet wird, wird der Tierarzt eine gründliche Untersuchung durchführen, einschließlich:

  1. Körperliche Untersuchung: Der Tierarzt wird den Hund gründlich untersuchen und nach Schwellungen, Knoten oder Lymphknotenvergrößerungen suchen.
  2. Feinnadelaspiration (FNA): Mit einer dünnen Nadel werden Zellen aus dem Tumor entnommen und unter dem Mikroskop untersucht, um die Art des Tumors zu bestimmen.
  3. Biopsie: In einigen Fällen wird eine Gewebeprobe entnommen, um die Art des Tumors zu bestimmen und festzustellen, ob er bösartig ist.
  4. Bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahmen, Ultraschall, CT-Scans oder MRT werden verwendet, um die Ausbreitung des Tumors zu beurteilen und festzustellen, ob Metastasen vorliegen.
  5. Blutuntersuchungen: Bluttests werden durchgeführt, um den allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes zu beurteilen und Hinweise auf die Ausbreitung des Tumors zu erhalten.

Behandlung von malignen Tumoren bei Hunden

Die Behandlung von malignen Tumoren hängt von der Art des Tumors, dem Stadium und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes ab. Zu den häufigsten Behandlungsoptionen gehören:

  1. Chirurgische Entfernung: Wenn möglich, wird der Tumor chirurgisch entfernt. Bei malignen Tumoren wird oft versucht, das umliegende gesunde Gewebe mit zu entfernen, um sicherzustellen, dass alle Tumorzellen beseitigt werden.
  2. Chemotherapie: Chemotherapie wird häufig bei Tumoren eingesetzt, die zu Metastasen neigen oder nach der Operation noch verbleibende Krebszellen bekämpft werden müssen. Die Chemotherapie wird häufig bei Lymphomen, Mastzelltumoren und Hämangiosarkomen angewendet.
  3. Strahlentherapie: In einigen Fällen wird Strahlentherapie eingesetzt, um Krebszellen zu zerstören, insbesondere bei Tumoren, die nicht vollständig entfernt werden können oder wenn der Tumor in empfindlichen Bereichen wie dem Kopf oder der Wirbelsäule liegt.
  4. Immuntherapie: Neue Behandlungen wie die Immuntherapie versuchen, das Immunsystem zu stärken und es zu befähigen, Krebszellen effektiver zu bekämpfen.
  5. Palliative Behandlung: Bei fortgeschrittenen malignen Tumoren, die nicht heilbar sind, wird die Behandlung auf die Schmerzlinderung und Verbesserung der Lebensqualität ausgerichtet. Schmerzmittel, Entzündungshemmer und Steroide können eingesetzt werden, um den Hund so bequem wie möglich zu halten.

Prognose bei malignen Tumoren

Die Prognose bei malignen Tumoren variiert stark je nach Tumorart, Stadium und Zeitpunkt der Diagnose:

  • Frühe Erkennung: Wenn der Tumor früh erkannt und behandelt wird, sind die Chancen auf Heilung oder Langzeitüberleben höher.
  • Metastasen: Tumoren, die bereits metastasiert haben, haben eine schlechtere Prognose, da sie schwerer zu behandeln sind.
  • Tumorart: Einige Tumoren wie das Lymphom sprechen oft gut auf die Chemotherapie an, während aggressive Tumoren wie das Hämangiosarkom oder Osteosarkom schwer zu behandeln sind.

Prävention

Während nicht alle malignen Tumoren verhindert werden können, gibt es Maßnahmen, um das Risiko zu minimieren:

  1. Frühzeitige Kastration: Eine frühzeitige Kastration von Hündinnen kann das Risiko für Mammatumoren erheblich reduzieren.
  2. Gesunde Ernährung und Gewichtskontrolle: Eine ausgewogene Ernährung und die Vermeidung von Übergewicht können dazu beitragen, das Krebsrisiko zu verringern.
  3. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen: Regelmäßige Untersuchungen können helfen, Tumore frühzeitig zu erkennen, wenn sie am ehesten behandelbar sind.
  4. Vermeidung von Umweltgiften: Vermeide den Kontakt mit Schadstoffen, wie Pestiziden und Zigarettenrauch, die das Krebsrisiko erhöhen können.

Fazit

Malignität bei Hunden ist ein schwerwiegender Zustand, der eine frühzeitige Diagnose und aggressive Behandlung erfordert. Bösartige Tumoren können schnell wachsen und sich auf andere Organe ausbreiten, was ihre Behandlung erschwert. Durch frühzeitige Erkennung, geeignete Behandlungsmethoden und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können die Überlebenschancen eines Hundes verbessert und seine Lebensqualität erhalten werden.

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