Laryngitis bezeichnet eine Entzündung des Kehlkopfes (Larynx), die bei Hunden durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden kann. Diese Entzündung führt häufig zu Heiserkeit, Husten und Atembeschwerden. Wie bei Menschen, ist auch bei Hunden der Kehlkopf für die Stimmbildung und die Kontrolle der Atemwege verantwortlich. Eine Entzündung dieses Bereichs kann sowohl akute als auch chronische Formen annehmen und erfordert eine angemessene tierärztliche Behandlung, um die Beschwerden zu lindern und Komplikationen zu vermeiden.

Ursachen der Laryngitis bei Hunden

Laryngitis kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden, darunter:

Infektionen:

  • Virale Infektionen: Atemwegsviren, wie der Erreger des Zwingerhustens (Parainfluenza), können eine Laryngitis verursachen. Diese Infektionen führen zu einer Reizung und Entzündung des Kehlkopfes.
  • Bakterielle Infektionen: Sekundäre bakterielle Infektionen können die durch Viren verursachte Laryngitis verschlimmern. Auch bakterielle Infektionen des Rachens oder der oberen Atemwege können sich auf den Kehlkopf ausbreiten.
  • Pilzinfektionen: In seltenen Fällen können auch Pilzinfektionen den Kehlkopf betreffen und eine Entzündung verursachen.

Reizung durch Reizstoffe:

  • Rauch, Staub oder Chemikalien: Hunde, die häufig Rauch (z. B. Zigarettenrauch), Staub oder chemische Dämpfe einatmen, sind anfälliger für Reizungen und Entzündungen des Kehlkopfes.

Übermäßiges Bellen:

  • Stimmüberlastung: Hunde, die übermäßig oder anhaltend bellen, können eine Laryngitis entwickeln, da die Stimmbänder und der Kehlkopf gereizt werden.

Allergien:

  • Hunde können allergisch auf verschiedene Umweltfaktoren reagieren, wie Pollen, Hausstaubmilben oder Schimmel. Diese allergischen Reaktionen können zu einer Entzündung des Kehlkopfes und der Atemwege führen.

Trauma oder Verletzungen:

  • Mechanische Reizungen durch das Ziehen am Halsband oder durch chirurgische Eingriffe im Bereich des Halses können zu einer Laryngitis führen.

Fremdkörper:

  • Manchmal kann ein Fremdkörper, wie ein Stück Nahrung, Gras oder ein kleiner Gegenstand, im Kehlkopf steckenbleiben und eine Entzündung verursachen.

Tumore:

  • Tumore im Bereich des Kehlkopfes können zu einer chronischen Laryngitis führen, da sie die Gewebe des Kehlkopfes reizen und entzünden.

Symptome der Laryngitis bei Hunden

Die Symptome einer Laryngitis bei Hunden sind oft leicht zu erkennen, da sie sich auf die Atmung und die Stimme des Hundes auswirken. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Heiserkeit oder verändertes Bellen: Der Hund klingt heiser oder kann möglicherweise gar nicht mehr bellen.
  • Husten: Ein trockener, rauer Husten ist ein häufiges Symptom. Der Husten kann bei Anstrengung, Aufregung oder in der Nacht stärker werden.
  • Atembeschwerden: In schweren Fällen kann die Laryngitis die Atemwege verengen, was zu Atemnot oder pfeifenden Atemgeräuschen führt.
  • Schluckbeschwerden: Hunde mit Laryngitis haben oft Schwierigkeiten beim Schlucken und können Würgereize zeigen.
  • Halsschmerzen: Der Hund kann Anzeichen von Schmerzen im Halsbereich zeigen, wie häufiges Schlucken oder das Reiben des Halses an Gegenständen.
  • Appetitlosigkeit: Aufgrund der Schmerzen beim Schlucken kann der Hund weniger fressen oder das Futter verweigern.
  • Fieber: In Fällen, in denen eine Infektion die Ursache der Laryngitis ist, kann der Hund leichtes Fieber entwickeln.

Diagnose der Laryngitis

Um eine Laryngitis korrekt zu diagnostizieren, wird der Tierarzt eine gründliche klinische Untersuchung durchführen und gegebenenfalls weitere Tests anordnen:

  1. Klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird den Hals- und Kehlkopfbereich des Hundes abtasten, um Anzeichen von Schmerz oder Schwellungen festzustellen. Auch das Abhören der Atemgeräusche kann Aufschluss über die Verengung der Atemwege geben.
  2. Endoskopie (Laryngoskopie): Eine Laryngoskopie ist ein gängiges diagnostisches Verfahren, bei dem der Kehlkopf mithilfe eines Endoskops untersucht wird. Dies ermöglicht dem Tierarzt, den Zustand des Kehlkopfes direkt zu betrachten und die Ursache der Entzündung zu identifizieren (z. B. Fremdkörper, Tumore oder schwere Infektionen).
  3. Röntgen oder Ultraschall: Bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Ultraschall können verwendet werden, um Tumore oder andere strukturelle Anomalien im Bereich des Kehlkopfes auszuschließen.
  4. Abstriche und Labortests: Ein Abstrich des Rachenraums oder des Kehlkopfes kann genommen werden, um mögliche bakterielle oder virale Erreger zu identifizieren. Auch Blutuntersuchungen können helfen, eine systemische Infektion oder Allergien zu diagnostizieren.

Behandlung der Laryngitis bei Hunden

Die Behandlung der Laryngitis richtet sich nach der Ursache der Entzündung und dem Schweregrad der Symptome. Zu den häufigsten Behandlungsansätzen gehören:

  1. Ruhe und Schonung: Der Hund sollte körperliche Anstrengung und übermäßiges Bellen vermeiden, um den Kehlkopf nicht weiter zu belasten. Ruhe ist einer der wichtigsten Faktoren für eine schnelle Genesung.
  2. Entzündungshemmende Medikamente: Bei einer akuten Laryngitis werden oft entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs) verschrieben, um die Schwellung und Reizung des Kehlkopfes zu reduzieren.
  3. Antibiotika oder Antimykotika: Wenn die Laryngitis durch eine bakterielle Infektion verursacht wird, können Antibiotika notwendig sein. Bei Pilzinfektionen kommen Antimykotika zum Einsatz.
  4. Hustenmittel und Schleimlöser: Um den Hustenreiz zu lindern und das Abhusten zu erleichtern, können Hustenmittel und Schleimlöser verschrieben werden.
  5. Inhalationstherapie: Eine Dampfinhalation oder die Verwendung eines Verneblers kann helfen, die Atemwege zu befeuchten und die Entzündung zu lindern.
  6. Allergiemanagement: Wenn die Laryngitis durch eine allergische Reaktion verursacht wird, sollten Antihistaminika oder Kortikosteroide eingesetzt werden, um die allergische Entzündung zu kontrollieren.
  7. Chirurgische Behandlung: In Fällen, in denen Tumore oder Fremdkörper die Ursache der Laryngitis sind, kann eine chirurgische Entfernung notwendig sein.

Vorbeugung von Laryngitis bei Hunden

Es gibt einige Maßnahmen, die helfen können, das Risiko einer Laryngitis bei Hunden zu reduzieren:

  • Vermeide Reizstoffe: Halte deinen Hund von Rauch, Staub und chemischen Dämpfen fern, die die Atemwege reizen könnten.
  • Körperliche Überlastung vermeiden: Vermeide es, deinen Hund übermäßig bellen zu lassen, da dies den Kehlkopf stark belasten kann.
  • Halsbänder sorgfältig verwenden: Vermeide starken Druck auf den Hals, indem du Halsbänder mit Bedacht verwendest. Ein Brustgeschirr kann eine gute Alternative sein, um den Druck vom Halsbereich fernzuhalten.
  • Allergien behandeln: Wenn dein Hund zu Allergien neigt, sollten diese frühzeitig erkannt und behandelt werden, um entzündliche Reaktionen auf den Kehlkopf zu verhindern.

Fazit

Laryngitis ist eine häufige Erkrankung bei Hunden, die durch verschiedene Ursachen wie Infektionen, Reizstoffe oder Überlastung der Stimmbänder ausgelöst werden kann. Die Symptome, wie Husten und Heiserkeit, sind oft deutlich erkennbar. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um Komplikationen zu vermeiden und dem Hund schnell Linderung zu verschaffen. Mit den richtigen Maßnahmen und tierärztlicher Unterstützung ist eine vollständige Genesung meist gut möglich.

Gefällt Dir dieser Artikel?
Beiträge aus unserem Hunde-Blog für Hunde-Freunde