Die Atemwege Deines Hundes sind ein wesentlicher Teil seines Atmungssystems und spielen eine entscheidende Rolle für seine Gesundheit und sein Wohlbefinden. Von der Nase bis zu den Lungen sorgen die Atemwege dafür, dass Dein Hund ausreichend Sauerstoff aufnimmt und Kohlendioxid abgibt. Erkrankungen der Atemwege können jedoch die Atmung Deines Hundes beeinträchtigen und zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen.

In diesem Artikel erfährst Du, wie das Atmungssystem Deines Hundes funktioniert, welche Atemwegserkrankungen häufig auftreten, welche Symptome Du beachten solltest und wie Du die Atemwege Deines Hundes gesund hältst.

Wie funktionieren die Atemwege Deines Hundes?

Das Atmungssystem Deines Hundes besteht aus den oberen und unteren Atemwegen. Gemeinsam sorgen diese dafür, dass Sauerstoff eingeatmet und Kohlendioxid ausgeatmet wird, was für die Versorgung aller Körperzellen Deines Hundes lebenswichtig ist.

Obere Atemwege

Die oberen Atemwege umfassen die Nase, den Rachen und den Kehlkopf. Sie sind für das Einatmen der Luft und deren Reinigung von Schmutz und Fremdkörpern verantwortlich. Über die Nase gelangt die Luft in den Rachenraum, wo sie erwärmt und befeuchtet wird. Der Kehlkopf regelt den Luftstrom in die unteren Atemwege und schützt die Luftröhre vor dem Eindringen von Nahrung.

Untere Atemwege

Die unteren Atemwege bestehen aus der Luftröhre, den Bronchien und den Lungen. Hier findet der eigentliche Gasaustausch statt. Die Luft gelangt durch die Luftröhre in die Lunge, wo sie in den Alveolen (kleinen Luftsäcken) Sauerstoff an das Blut abgibt und Kohlendioxid aus dem Blut aufnimmt, das dann ausgeatmet wird.

Häufige Erkrankungen der Atemwege bei Hunden

Atemwegserkrankungen bei Hunden können die oberen oder unteren Atemwege betreffen. Sie können durch Infektionen, Allergien, Umweltfaktoren oder Anatomie verursacht werden. Zu den häufigsten Erkrankungen gehören:

Zwingerhusten

Der Zwingerhusten ist eine hoch ansteckende Atemwegserkrankung, die durch Bakterien (meist Bordetella bronchiseptica) oder Viren (z. B. Parainfluenzavirus) verursacht wird. Zwingerhusten betrifft die oberen Atemwege und tritt häufig bei Hunden auf, die in engem Kontakt mit anderen Hunden leben, wie z. B. in Zwingern oder Hundepensionen.

  • Symptome: Trockener, hackender Husten, Würgen, laufende Nase, Niesen.
  • Übertragung: Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen) von Hund zu Hund.
  • Behandlung: Antibiotika bei bakteriellen Infektionen, Ruhe, in schweren Fällen Medikamente zur Linderung des Hustens.

Lungenentzündung (Pneumonie)

Eine Lungenentzündung tritt auf, wenn die Lunge durch Bakterien, Viren, Pilze oder Fremdkörper (z. B. durch Verschlucken) infiziert wird. Dies führt zu einer Entzündung der Lungengewebe und erschwert die Atmung.

  • Symptome: Husten, Fieber, Atemnot, Schwäche, Appetitlosigkeit.
  • Behandlung: Antibiotika, Flüssigkeitstherapie, Ruhe, in schweren Fällen Sauerstofftherapie.

Bronchitis

Bronchitis ist eine Entzündung der Bronchien, die oft durch Infektionen oder Reizstoffe wie Zigarettenrauch oder Umweltverschmutzung verursacht wird. Sie kann akut (kurzfristig) oder chronisch (langfristig) auftreten.

  • Symptome: Husten, Würgen, Atembeschwerden, erhöhter Schleimauswurf.
  • Behandlung: Medikamente zur Linderung von Entzündungen und Husten, Beseitigung von Reizstoffen aus der Umgebung.

Laryngitis (Kehlkopfentzündung)

Eine Kehlkopfentzündung kann durch Überanstrengung (z. B. exzessives Bellen), Infektionen oder allergische Reaktionen ausgelöst werden. Sie führt zu Heiserkeit und Schwierigkeiten beim Atmen.

  • Symptome: Heiserkeit, Husten, Würgen, Atemgeräusche.
  • Behandlung: Schonung der Stimme, Antibiotika bei bakteriellen Infektionen, entzündungshemmende Medikamente.

Trachealkollaps

Ein Trachealkollaps tritt auf, wenn die Knorpelringe der Luftröhre schwächer werden und die Luftröhre teilweise zusammenfällt, was die Atmung beeinträchtigt. Diese Erkrankung betrifft vor allem kleine Hunderassen wie Chihuahua, Mops oder Yorkshire Terrier.

  • Symptome: Trockener, honigartiger Husten, Atemgeräusche (vor allem beim Einatmen), Atemnot.
  • Behandlung: Hustenunterdrücker, entzündungshemmende Medikamente, in schweren Fällen chirurgische Eingriffe oder ein Trachealstent.

Allergische Reaktionen

Hunde können allergisch auf Pollen, Schimmelpilze, Hausstaubmilben oder andere Umweltallergene reagieren. Diese Allergien können die Atemwege reizen und zu Atembeschwerden führen.

  • Symptome: Niesen, Husten, Atemgeräusche, juckende Augen, laufende Nase.
  • Behandlung: Antihistaminika, Allergenkontrolle, in schweren Fällen Kortisonbehandlung.

Symptome von Atemwegserkrankungen bei Hunden

Atemwegserkrankungen bei Hunden äußern sich oft durch ähnliche Symptome. Wenn Du eines der folgenden Symptome bei Deinem Hund bemerkst, solltest Du ihn zum Tierarzt bringen:

  • Husten (trocken oder feucht, anhaltend oder sporadisch)
  • Atemnot oder erschwerte Atmung (schnelles Atmen, Hecheln, Atemgeräusche)
  • Würgen oder Erbrechen (besonders nach Hustenanfällen)
  • Niesen oder laufende Nase
  • Fieber
  • Schwäche oder Lethargie
  • Appetitlosigkeit
  • Bläuliche Schleimhäute (Hinweis auf Sauerstoffmangel)

Diese Symptome können Anzeichen einer akuten oder chronischen Erkrankung sein und sollten nicht ignoriert werden, besonders wenn sie länger anhalten oder sich verschlimmern.

Wie werden Atemwegserkrankungen bei Hunden diagnostiziert?

Wenn Du den Verdacht hast, dass Dein Hund an einer Atemwegserkrankung leidet, wird der Tierarzt eine umfassende Untersuchung durchführen, um die genaue Ursache zu bestimmen. Zu den häufigen Diagnosemethoden gehören:

  • Klinische Untersuchung: Abhören der Lunge mit einem Stethoskop, um Atemgeräusche wie Rasseln, Pfeifen oder Husten zu beurteilen.
  • Röntgenaufnahmen: Um Veränderungen in der Lunge, den Bronchien oder der Luftröhre sichtbar zu machen.Blutuntersuchungen: Um Infektionen, Entzündungen oder Allergien festzustellen.
  • Bronchoskopie: Bei Bedarf wird ein kleines flexibles Endoskop in die Atemwege eingeführt, um die Bronchien direkt zu untersuchen und Proben zu entnehmen.
  • Kulturen und Abstriche: Um die genaue Ursache von Infektionen zu ermitteln (bakteriell, viral oder Pilze).

Wie werden Atemwegserkrankungen bei Hunden behandelt?

Die Behandlung von Atemwegserkrankungen hängt von der Diagnose ab. Je nach Ursache der Erkrankung wird der Tierarzt unterschiedliche Therapien verschreiben:

Antibiotika und antivirale Medikamente

Bei bakteriellen Infektionen, wie z. B. Lungenentzündung oder bakterieller Bronchitis, verschreibt der Tierarzt Antibiotika. Virale Infektionen erfordern möglicherweise antivirale Medikamente oder eine symptomatische Behandlung.

Hustenmittel und entzündungshemmende Medikamente

Bei Hunden mit starkem Husten oder Entzündungen in den Atemwegen werden oft Hustenstiller oder entzündungshemmende Medikamente verschrieben, um die Symptome zu lindern und die Heilung zu unterstützen.

Inhalationstherapie

Bei chronischen Atemwegserkrankungen, wie Asthma oder schwerer Bronchitis, kann eine Inhalationstherapie mit speziellen Medikamenten helfen, die Atemwege zu erweitern und die Atmung zu erleichtern.

Sauerstofftherapie

In schweren Fällen, z. B. bei Lungenentzündungen oder Herzproblemen, kann eine Sauerstofftherapie notwendig sein, um den Sauerstoffgehalt im Blut des Hundes zu erhöhen.

Allergenmanagement

Wenn Allergien die Ursache der Atemprobleme sind, kann der Tierarzt Antihistaminika oder Kortikosteroide verschreiben, um die allergische Reaktion zu lindern. Außerdem sollte der Kontakt mit den Allergieauslösern, wie Pollen oder Hausstaubmilben, vermieden werden.

Wie kannst Du die Atemwege Deines Hundes gesund halten?

Es gibt einige wichtige Maßnahmen, die Du ergreifen kannst, um die Gesundheit der Atemwege Deines Hundes zu fördern:

Vermeide Rauchen in der Nähe Deines Hundes

Zigarettenrauch kann die Atemwege Deines Hundes reizen und langfristig zu Atemwegserkrankungen führen. Vermeide es, in geschlossenen Räumen in der Nähe Deines Hundes zu rauchen.

Regelmäßige Bewegung

Bewegung und körperliche Aktivität fördern die Gesundheit der Atemwege, da sie die Lungenkapazität Deines Hundes stärkt und dazu beiträgt, Schleim aus den Atemwegen zu entfernen.

Vermeide Umweltverschmutzungen

Hunde, die in stark verschmutzten Umgebungen leben, sind anfälliger für Atemwegserkrankungen. Halte Deinen Hund von Bereichen fern, in denen er Rauch, Abgasen oder Chemikalien ausgesetzt sein könnte.

Regelmäßige Impfungen

Stelle sicher, dass Dein Hund regelmäßig gegen Atemwegserkrankungen wie Zwingerhusten geimpft wird, besonders wenn er viel Kontakt zu anderen Hunden hat.

Gesunde Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung stärkt das Immunsystem Deines Hundes und kann ihm helfen, Atemwegserkrankungen abzuwehren. Achte darauf, dass er genügend Vitamine und Nährstoffe zu sich nimmt, um sein Immunsystem zu unterstützen.

Fazit

Die Atemwege Deines Hundes sind ein wichtiger Teil seiner Gesundheit, und Atemwegserkrankungen können schnell zu schwerwiegenden Problemen führen. Achte auf frühe Symptome wie Husten, Atemnot oder Niesen und suche bei Verdacht auf eine Erkrankung sofort einen Tierarzt auf. Mit der richtigen Pflege, Vorbeugung und Behandlung kannst Du dazu beitragen, dass Dein Hund gesunde und funktionsfähige Atemwege behält.

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