Schwimmen ist für viele Hunde weit mehr als nur Planscherei. Es ist Bewegung, Spiel, Erfrischung – und in vielen Fällen auch gesundheitsfördernd. Gerade im Sommer suchen Hunde gerne selbst das Wasser auf. Doch auch bewusst eingesetztes Schwimmen hat viele Vorteile.
Warum überhaupt schwimmen mit Hund?
Gesund für Körper und Gelenke
Beim Schwimmen trägt das Wasser das Körpergewicht. Dadurch werden Gelenke entlastet – ideal für Hunde mit Arthrose, Übergewicht oder nach einer Operation. Gleichzeitig kräftigt das Schwimmen die Muskulatur, verbessert die Ausdauer und fördert die Beweglichkeit, ohne dabei die Gelenke zu belasten.
Gut fürs Herz – und für den Kopf
Die gleichmässige Bewegung im Wasser stärkt das Herz-Kreislauf-System und hilft, Stress abzubauen. Für viele Hunde ist Schwimmen auch eine willkommene Abwechslung zum Alltag: neue Reize, neue Bewegungsmuster, neue Erfolgserlebnisse. Das stärkt nicht nur den Körper, sondern auch das Selbstbewusstsein.
Bindung & Vertrauen stärken
Gemeinsames Schwimmen kann die Bindung zwischen Mensch und Hund intensivieren – vorausgesetzt, es geschieht freiwillig und positiv. Wer seinen Hund behutsam ans Wasser gewöhnt und auf seine Körpersprache achtet, schafft Vertrauen. Gemeinsame Wasserabenteuer können echte Team-Momente sein.
Abkühlung im Sommer – mit Verantwortung
Bei Hitze bietet Wasser die sinnvollste Form der Abkühlung. Aber: Nicht jeder Hund ist ein natürlicher Schwimmer – und nicht jedes Gewässer ist geeignet. Der nächste Schritt ist deshalb besonders wichtig: Kann mein Hund überhaupt sicher schwimmen?
Können Hunde von Natur aus schwimmen?
Die weitverbreitete Annahme, „Hunde können alle schwimmen“, ist leider ein Irrtum. Zwar zeigen viele Hunde automatisch den sogenannten Paddelreflex, sobald sie ins Wasser geraten – doch das ist kein Beweis für sicheres oder dauerhaftes Schwimmen. Es ist lediglich eine Überlebensreaktion.
Paddeln ist nicht gleich Schwimmen
Viele Hunde beginnen zwar zu paddeln, sobald sie den Boden unter den Pfoten verlieren – aber:
- Manche sinken mit dem Hinterteil ab
- Andere geraten schnell in Panik
- Einige bewegen sich unkoordiniert oder hektisch
Ohne Training oder sichere Bedingungen kann das sogar gefährlich werden – besonders bei tieferem Wasser, Strömung oder Erschöpfung.
Welche Hunde tun sich schwer?
Nicht alle Hunde bringen die gleichen körperlichen Voraussetzungen mit:
❌ Typische Nicht-Schwimmer:
- Kurznasige Rassen (z. B. Bulldoggen, Möpse): durch flache Nase und kurzen Hals schnell überfordert
- Schwerfällige, gedrungene Hunde (z. B. Basset Hound, Dackel)
- Hunde mit dichtem Fell und wenig Auftrieb (z. B. Chow-Chows)
- Welpen und alte Hunde mit geringer Kraft oder wenig Erfahrung
✅ Gute Schwimmer:
- Retriever, Spaniels, Wasserhunde: viele wurden gezielt für Wasserarbeit gezüchtet
- Hunde mit kräftiger Muskulatur und langen Beinen
- Sichere, bewegungsfreudige Hunde, die langsam ans Wasser gewöhnt wurden
Wichtig: Auch Rassen mit „guten Voraussetzungen“ müssen das Schwimmen lernen und trainieren – und dürfen nicht einfach hineingeschubst werden.
Zwang bringt gar nichts
Ein Hund, der nicht freiwillig ins Wasser geht, hat meist einen guten Grund. Angst, Unsicherheit oder ein unangenehmes Erlebnis führen schnell zu dauerhafter Wasserabneigung.
Darum gilt: Niemals ins Wasser werfen oder zerren. Vertrauen ist die Voraussetzung für alles Weitere.
Die richtige Gewässerwahl – sicher, sauber, hundetauglich
Nicht jedes Gewässer ist gleich gut geeignet für einen Badeausflug mit Hund. Je nach Region, Jahreszeit und individueller Hundevorgeschichte kann das falsche Umfeld schnell zur Gefahrenquelle werden – auch wenn es idyllisch aussieht.
Gute Bedingungen – worauf du achten solltest
🔹 Flache Einstiege
Ideal sind ufernahe, flach abfallende Stellen, an denen der Hund selbst ins Wasser gehen kann – ohne Springen oder Klettern. Das gibt Sicherheit, auch beim Ausstieg.
🔹 Ruhiges Wasser
Starke Strömung, Wellen oder Strudel sind für Hunde unberechenbar und gefährlich. Besser: stehende oder langsam fliessende Gewässer wie Weiher, Teiche, ruhige Seearme oder geschützte Uferzonen.
🔹 Sauberes Wasser
- Keine auffälligen Verfärbungen oder Gerüche
- Keine sichtbaren Algenblüten (vor allem Blaualgen = giftig!)
- Klarer Grund, wenig Schlamm oder Müll
- Keine toten Fische oder Tiere in der Umgebung
Im Zweifelsfall: Gewässerqualität bei der Gemeinde oder Umweltamt erfragen.
Vorsicht bei diesen Orten:
❌ Schnelle Flüsse & Wehre
Selbst starke Schwimmer können von Strömungen mitgerissen werden. Besonders gefährlich sind nicht sichtbare Rückströmungen und Schleusenbereiche.
❌ Hafenanlagen, Kanäle, Schilfgürtel
Hier drohen Haken: Boote, Angelleinen, Treibgut, schlechte Sicht und Zugänge. Schilfzonen sind zudem oft streng geschützt – und für Wildtiere ein Rückzugsort.
❌ Überfüllte Badeplätze
Zu viele Menschen, Lärm, Planschspielzeuge oder Kinder können Hunde überreizen. Viele offizielle Badestellen erlauben keine Hunde – oder nur an bestimmten Abschnitten.
Leinenpflicht & Naturschutz beachten
- In vielen Kantonen und Gemeinden gilt Leinenpflicht in Naturschutzgebieten, am Wasser und in Brutzeiten
- Wasserwild & Vögel dürfen nicht gestört werden – auch nicht durch schwimmende Hunde!
- Regeln beachten – nicht nur der Umwelt zuliebe, sondern auch um Bussgelder zu vermeiden
Gefahren beim Schwimmen – erkennen, vermeiden, handeln
So herrlich ein Tag am Wasser auch sein kann – er birgt auch Risiken, die oft unterschätzt werden. Manche treten plötzlich auf, andere entwickeln sich schleichend. Wichtig ist: Wer vorbereitet ist und weiss, worauf zu achten ist, kann Unfälle und gesundheitliche Folgen wirksam verhindern.
Unterkühlung
Auch im Sommer kann Wasser deutlich kühler als die Luft sein. Hunde mit kurzem Fell, wenig Unterwolle oder niedriger Fettmasse sind besonders gefährdet – z. B. Windhunde, Dackel oder kleine Rassen.
Warnzeichen:
📌 Sofort raus aus dem Wasser, gut abtrocknen, warm halten und beobachten.
Wasservergiftung (Hyponatriämie)
Wenn Hunde beim Schwimmen oder beim Spielen mit dem Wasserspielzeug zu viel Wasser schlucken, kann es zur Wasservergiftung kommen. Das verdünnt die Natriumkonzentration im Blut – eine lebensbedrohliche Situation.
Symptome:
- Erbrechen, Apathie
- Blasse Schleimhäute
- Koordinationsstörungen, Krämpfe
📌 Notfall – sofort Tierarzt! Prävention: keine endlosen Wurfspiele mit Apportierspielzeug im Wasser.
Algenvergiftung (Blaualgen)
Blaualgen (Cyanobakterien) treten im Sommer in stehenden Gewässern auf – oft bei Hitzeperioden. Sie sind hochgiftig für Hunde (und auch für Menschen).
Erkennbar an:
- trüb-grünlichem Film auf der Wasseroberfläche
- fauligem Geruch
- Schildern mit Warnhinweisen (unbedingt ernst nehmen!)
Symptome beim Hund:
- Erbrechen, Durchfall
- Muskelzittern, Krämpfe
- Atemnot, in schweren Fällen Tod
📌 Schon geringe Mengen beim Trinken oder Ablecken des Fells können tödlich sein. Kein Baden – kein Risiko eingehen!
Strömung & Erschöpfung
Manche Hunde schwimmen begeistert los – aber unterschätzen, wie anstrengend es ist, längere Strecken zu schwimmen oder gegen Wellen zu arbeiten.
Gefahren:
- Abtreiben in offene Gewässer
- Panik durch Kraftverlust
- Untergehen bei Krämpfen
📌 Regelmässige Pausen, gut einschätzbare Distanzen und Schwimmwesten helfen – dazu mehr im nächsten Kapitel.
Hitze, Sonnenstich & Asphalt
Beim Zurückkommen vom Schwimmen droht oft die nächste Gefahr: heisser Boden, pralle Sonne.
- Aufgeheizter Asphalt = Verbrennungsgefahr für Pfoten
- Nasse Hunde heizen schneller auf als gedacht
- Helle Hunde = Sonnenbrand-Gefahr (z. B. Ohren, Nase)
📌 Schattenplätze, Trinkwasser, Handtuch zum Draufliegen, ggf. Pfotenschutz oder Sonnencreme (nur für Tiere geeignet!)
Schwimmwesten für Hunde – wann, warum und worauf du achten solltest
Schwimmwesten für Hunde sind mehr als ein Accessoire. Sie retten Leben – und schaffen Sicherheit, wenn dein Hund kein geübter Schwimmer ist, körperlich eingeschränkt ist oder bei Bootsausflügen mit dabei ist. Selbst Hunde, die gerne ins Wasser gehen, profitieren in bestimmten Situationen von einer gut sitzenden Schwimmhilfe.
Wann ist eine Schwimmweste sinnvoll?
- Dein Hund kann nicht schwimmen oder ist sehr unsicher im Wasser
- Dein Hund ist klein, kurznasig, schwer gebaut oder schnell erschöpft
- Dein Hund soll am Boot, Kanu oder SUP mitfahren
- Dein Hund ist älter, verletzt oder in Reha
- Ihr unternehmt lange oder offene Schwimmtouren
- Du möchtest deinem Hund Wasser positiv und sicher näherbringen
Auch für Welpentraining, Panikhunde oder sehr lebhafte Tiere kann eine Schwimmweste den Einstieg ins Wasser sicherer machen – psychisch wie körperlich.
Worauf du beim Kauf achten solltest
Grösse & Passform
- Brust-, Hals- und Bauchumfang müssen genau stimmen
- Die Weste darf nicht verrutschen, einschneiden oder scheuern
- Sie muss auch im Wasser stabil bleiben, ohne den Hund in Schieflage zu bringen
Auftrieb & Sicherheit
- Der Auftrieb sollte den Körper deines Hundes gleichmässig unterstützen
- Besonders wichtig: Auftriebspolster auch unter dem Hals, um den Kopf über Wasser zu halten
Tragekomfort & Bewegungsfreiheit
- Schulter- und Beinbereich müssen frei beweglich bleiben
- Achte auf verstellbare Gurte mit Neopren- oder Polsterauflage
- Gut verarbeitete Nähte und hochwertige Materialien (Nylon, Schaumstoffkern) sind ein Muss
Griff & Sicherung
- Fester, belastbarer Rücken-Tragegriff, um den Hund schnell aus dem Wasser zu heben
- D-Ring zur Leinenbefestigung (besser am Geschirr als am Halsband im Wasser)
Sichtbarkeit
- Kräftige Farben (Signalorange, Gelb, Neongrün)
- Reflektoren oder LED-Clips für späte oder trübe Tage
Empfehlung: Bewährte Marken & Modelle
Folgende Modelle gelten derzeit als besonders hochwertig und bewährt:
| Modell | Besonderheiten | Geeignet für |
|---|---|---|
| Ruffwear Float Coat | Sehr guter Sitz, langlebig, hoher Tragekomfort | Sportliche & aktive Hunde |
| EzyDog DFD | Stabiler Griff, gut für Einsteiger | Mittelgrosse bis grosse Hunde |
| Outward Hound Granby | Preiswert, solider Basisschutz | Kleine bis mittlere Hunde |
| Non-stop Dogwear Safe Life Jacket | Norwegisches Premiummodell, sehr robust | Wasserarbeit, lange Strecken |
Tipp: Die meisten Anbieter haben Grössentabellen und Anleitungen zur Anprobe – nimm dir Zeit dafür. Bei Unsicherheit: Im Fachhandel probieren!
Was gute Westen nicht leisten können
- Sie ersetzen keine Aufsicht – der Hund darf nie unbeaufsichtigt schwimmen
- Sie schützen nicht vor Unterkühlung oder Wasservergiftung
- Sie motivieren nicht automatisch zum Schwimmen – Training und Geduld bleiben zentral
Hund ans Wasser gewöhnen – mit Geduld, Spiel und Vertrauen
Nicht jeder Hund liebt Wasser auf Anhieb. Viele brauchen Zeit, Sicherheit und Motivation, um sich ans kühle Nass heranzuwagen – ganz besonders, wenn sie schlechte Erfahrungen gemacht haben oder von Natur aus eher vorsichtig sind.
Ziel ist nicht, dass dein Hund schwimmen muss – sondern dass er sich wohlfühlt, selbst entscheidet und dabei begleitet wird.
Schrittweise Annäherung
Der erste Kontakt
Beginne mit flachem Wasser – z. B. einem seichten Ufer, einem Bachlauf oder einer Kinderbadewanne.
Lass deinen Hund selbst erkunden – kein Ziehen, kein Locken mit Gewalt.
Tipp: Verhalte dich neutral und sicher – dein Hund orientiert sich an dir.
Positiv verknüpfen
Spiel & Spass am Wasser
- Lieblingsspielzeug am Ufer anbieten
- Nass machen statt reinspringen
- Leckerlis oder Clickertraining am Wasser verwenden
- Andere, sichere Hunde als Vorbild können helfen
Nie mit Druck arbeiten – dein Hund bestimmt das Tempo. Auch wenn es Tage oder Wochen dauert: Geduld zahlt sich aus.
Körpersprache deines Hundes lesen
Sicheres Verhalten:
- neugieriges Schnuppern
- Pfoten ins Wasser setzen
- entspanntes Wedeln
Unsicherheit / Stress:
- zurückweichen
- angespannte Körperhaltung
- hecheln ohne Hitze
- sich entziehen oder flüchten wollen
📌 Wenn du solche Zeichen siehst: zurück zur Komfortzone, dann später nochmal versuchen.
Kein Vergleich, kein Zwang
Auch wenn andere Hunde freudig losschwimmen: Dein Hund ist individuell.
Verzichte auf Sätze wie „Er muss das lernen“ oder „Andere können das doch auch“.
Vertrauen entsteht durch Begleitung, nicht durch Überwältigung.
Schwimmweste als Sicherheitsanker
Wenn dein Hund sich bereits ins tiefere Wasser wagt, kann eine Schwimmweste zusätzlich Sicherheit geben – für den Hund UND für dich.
Sie ermöglicht entspanntes Treiben, vermittelt Auftrieb und verhindert Stress durch Strampeln oder Absinken.
Sicherheit beim Schwimmen – die wichtigsten Regeln für dich und deinen Hund
Wasser bedeutet Freiheit – aber nur, wenn alle sicher unterwegs sind. Ob am See, im Fluss, am Meer oder im Pool: Wer gut vorbereitet ist, schützt sich und seinen Hund vor unnötigen Risiken.
Immer im Blick behalten
Auch der beste Schwimmer kann sich verschätzen – durch:
- Krämpfe
- Plötzliche Erschöpfung
- Panik bei fremden Reizen (Boote, Kinder, andere Hunde)
Regel Nr. 1: Dein Hund darf nie unbeaufsichtigt im Wasser sein.
Rückruf trainieren – auch am Wasser
Gerade im Wasser ist es wichtig, dass dein Hund auf Zuruf zurückkommt. Denn:
- Strömungen können ihn abtreiben
- Andere Tiere oder Menschen könnten ihn ablenken
- In Seen oder am Meer kann die Orientierung schnell verloren gehen
Tipp: Trainiere das Rückrufsignal zuhause oder am Ufer, bevor du es im Wasser einsetzt.
Optional: Schleppleine im Wasser – aber nur mit Schwimmweste und unter Beobachtung, damit sich nichts verfängt.
Klare Grenzen setzen – freundlich, aber bestimmt
Nicht jeder Ort ist zum Schwimmen gedacht. Und nicht jeder Hund darf überall ins Wasser. Achte auf:
- Schilder & Regeln
- Wildschutz- und Brutzeiten
- Andere Menschen und Hunde – Respekt vor denen, die keinen Kontakt möchten
📌 Auch am Wasser gilt: Dein Hund hört auf dich – nicht auf sein Jagdinstinkt oder die nächste Wasserratte.
Boote, SUP & Co. – Vorbereitung ist alles
Wenn dein Hund dich auf ein Boot, Kajak oder Stand-Up-Paddle begleiten soll:
- Immer mit Schwimmweste!
- Anleineinrichtung am Board prüfen
- Ein- und Aussteigen üben (z. B. über Rampe oder flaches Ufer)
- Pausen einplanen und Schatten bieten
Wichtig: Beginne mit ruhigen Gewässern und kurzen Einheiten.
Nach dem Schwimmen: Ruhe, Pflege, Kontrolle
- Abtrocknen, vor allem Pfoten, Ohren und Zwischenräume
- Nach Zecken absuchen
- Nicht direkt fressen lassen, sondern erst zur Ruhe kommen
- Kein Sport unmittelbar nach dem Schwimmen – Muskelkrämpfe drohen
Pflege und Hygiene nach dem Schwimmen – was dein Hund jetzt braucht
Nach dem Baden ist vor der Pflege. Ob See, Meer oder Pool: Im Fell und an der Haut deines Hundes bleiben Rückstände – und manchmal auch unangenehme Überraschungen. Wer seinen Hund regelmässig schwimmen lässt, sollte deshalb einige Pflegeroutinen verinnerlichen.
Ausspülen – immer!
Warum?
Wasser hinterlässt Rückstände:
- Algen oder Schlick aus Teichen
- Salz und Sand vom Meer
- Chlor und Chemikalien aus dem Pool
Diese können:
- Haut reizen
- Juckreiz verursachen
- das Fell stumpf machen
- Entzündungen fördern
Lösung:
Spüle deinen Hund nach jedem Schwimmen gründlich mit klarem Wasser ab – am besten lauwarm. Besonders Bauch, Beine, Pfoten und Gesicht sollten sorgfältig abgespült werden.
Ohrenpflege – unterschätzt, aber wichtig
Wasser im Gehörgang kann bei vielen Hunden zu Entzündungen führen – vor allem bei:
- Schlappohren (z. B. Cocker, Retriever)
- Hunden mit dichtem Gehörgang (z. B. Pudel)
Achte auf:
- Häufiges Kopfschütteln
- Kratzen am Ohr
- Rötungen oder unangenehmer Geruch
📌 Nach dem Schwimmen:
- Ohren gut abtrocknen (z. B. mit weichem Tuch)
- Nicht mit Wattestäbchen ins Ohr!
- Bei Neigung zu Entzündungen: mit Tierarzt abklären, ob Ohrreinigung sinnvoll ist
Fellpflege
Nach dem Schwimmen:
- Fell gründlich trocknen, besonders bei langhaarigen oder unterwollehaltigen Hunden
- Verfilzungen kontrollieren – Wasser und Sand fördern Knotenbildung
- Fell durchbürsten, wenn nötig
Tipp: Vermeide Föhns mit heisser Luft – lieber gut mit Handtuch vortrocknen und dann an der Luft nachtrocknen lassen.
Parasiten-Check
Wasser bedeutet nicht automatisch Schutz: Zecken, Mücken und andere Parasiten lauern besonders gerne an feuchten Ufern.
Deshalb:
- Nach jedem Schwimmen: Körper absuchen
- Pfoten, Achseln, Bauch und Ohren besonders kontrollieren
- Im Sommer evtl. Prophylaxe (z. B. Spot-on, Zeckenhalsband) nutzen – je nach Region
Schwimmen als Sport & Therapie – gezielt, gelenkschonend, effektiv
Schwimmen ist nicht nur Spass, sondern auch eine hervorragende Möglichkeit zur gesundheitlichen Förderung deines Hundes. Richtig eingesetzt, wirkt es wie ein sanftes Ganzkörpertraining – mit positiven Effekten auf Muskeln, Herz und Gelenke.
Gelenkschonendes Muskeltraining
Anders als beim Rennen oder Toben an Land wird beim Schwimmen:
- der gesamte Körper gleichmässig bewegt
- Gelenke entlastet, da das Wasser das Körpergewicht trägt
- die Tiefenmuskulatur gezielt angesprochen
📌 Ideal für Hunde mit:
- Arthrose oder Hüftdysplasie (HD)
- Rückenproblemen oder Spondylose
- Übergewicht
- allgemeinem Muskelabbau (z. B. nach einer Verletzung)
Reha & Aufbau nach Operationen
Veterinärphysiotherapeuten nutzen Schwimmen oft als Teil eines individuellen Reha-Plans:
- nach Kreuzbandriss-OPs
- bei Bandscheibenproblemen
- nach Frakturen oder Lahmheiten
Wichtig:
- Schwimmen darf erst nach Freigabe durch den Tierarzt erfolgen
- Die Belastung muss schrittweise aufgebaut werden
- Oft wird in speziellen Hundeschwimmbädern oder Unterwasserlaufbändern gearbeitet
Wie oft und wie lange?
Das hängt stark vom Hund ab. Als Faustregel gilt:
- Für gesunde, fitte Hunde: 1–2 Mal pro Woche, 10–20 Minuten aktive Schwimmzeit
- Für Reha-Hunde: Kurz und kontrolliert, ggf. mit Physiobetreuung
- Für ältere oder unsichere Hunde: kürzere Einheiten, aber regelmässig
Pausen sind wichtig! Überforderung kann zu Muskelkater oder Kreislaufproblemen führen.
Wann lieber nicht schwimmen?
Nicht geeignet ist Schwimmen bei:
- Fieber oder Infekten
- offenen Wunden oder frischen OP-Nähten
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen (nur in Rücksprache mit dem Tierarzt)
- Epilepsie ohne gesicherte Kontrolle
- Angsthunden ohne Wassergewöhnung
Auch bei Hochsommerhitze und schlechter Wasserqualität solltest du das Schwimmen besser verschieben.
Checkliste für einen sicheren Schwimmtag mit Hund
Ein gut geplanter Tag am Wasser macht doppelt Freude – und verhindert Stress oder böse Überraschungen. Mit dieser Ausrüstung bist du bestens vorbereitet – egal ob am See, Fluss oder am Meer.
Was du unbedingt dabeihaben solltest:
✅ Für deinen Hund:
- 🛟 Schwimmweste mit Griff (besonders bei unsicheren Schwimmern oder Bootsausflügen)
- 🐾 Handtuch oder Bademantel zum Abtrocknen
- 🦴 Wasserspielzeug (am besten schwimmfähig und sichtbar)
- 💧 Trinkwasser + Napf (kein See-/Meerwasser trinken lassen!)
- 🐶 Leckerlis / Snacks für positive Bestärkung
- 🐕 Schleppleine (für Training oder in unbekannten Gewässern)
- 🩺 Erste-Hilfe-Set (inkl. Zeckenzange, Verbandsmaterial)
- 🧴 Sonnencreme für Tiere (z. B. bei hellhäutigen Hunden)
- 🔎 Zeckenschutz / Zeckenkontrolle nach dem Baden
✅ Für dich:
- 👟 Badeschuhe (für rutschige oder steinige Einstiege)
- 🧢 Sonnenschutz & Kopfbedeckung
- 🎽 Wechselkleidung
- ☂️ Sonnenschirm / Schattenspender
- 📱 Notfallnummer vom Tierarzt in der Nähe
- 📷 Kamera für die besten Wasserfotos 😉
Vorbereitung & Verhalten vor Ort
- 🔄 Regionale Regeln prüfen (Leinenpflicht, Badeverbote, Brutzeiten)
- 🗺️ Zugang und Ausstieg erkunden, bevor der Hund ins Wasser darf
- 🧘 Ruhe bewahren – kein Stress beim Ankommen, erstmal Orientierung schaffen
- 🧼 Nach dem Schwimmen: Abspülen, abtrocknen, Ohrpflege, ggf. bürsten
Fazit des Ratgebers
Schwimmen mit Hund kann alles sein: gesund, verbindend, aufregend – oder auch gefährlich, wenn man unvorbereitet ist. Mit Wissen, Rücksicht und Geduld wird es zu einem gemeinsamen Erlebnis, das Körper und Seele guttut.
Ganz gleich, ob dein Hund ein Profi-Schwimmer oder ein vorsichtiger Planscher ist: Das Tempo bestimmt er – du sorgst für den sicheren Rahmen.



