Schockierender Beissvorfall in St. Gallen: Mann tötet Hund mit Axt

Ein tragischer Beissvorfall erschütterte die Stadt St. Gallen am Montagabend 24.06.24. Auf der Schönaustrasse kam es zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen einem angeleinten Pitbull und einem frei laufenden Malteser. Der Vorfall endete tödlich für den Pitbull, der von einem Anwohner mit einer Axt attackiert wurde.

Der Vorfall

Am Montagabend gegen 19:30 Uhr meldeten Augenzeugen einen Hundekampf an die Einsatzzentrale der Stadtpolizei St. Gallen. Ein angeleinter Pitbull hatte einen freilaufenden Malteser in den Nacken gebissen und liess nicht mehr los. Trotz der Bemühungen der beiden Hundehalter und vorbeigehender Passanten, die Tiere zu trennen, konnte der Pitbull nicht dazu gebracht werden, den kleineren Hund loszulassen.

Zwei Anwohner, die den Beissvorfall von ihrem Balkon aus beobachteten, griffen schliesslich ein. Mit einer Kampfaxt und einem Küchenmesser bewaffnet, begaben sie sich zu den Hunden. Der 43-jährige deutsche Anwohner schlug mit der Axt auf den Pitbull ein, um ihn zu stoppen. Der schwer verletzte Pitbull liess daraufhin den Malteser los, verstarb jedoch auf dem Weg zum Tierarzt.

Hier geht es zur offiziellen Meldung aus dem Polizeiticker Schweiz/St. Gallen.

Reaktionen und rechtliche Folgen

Der Vorfall löste grosse Betroffenheit aus und wird nun von der Staatsanwaltschaft St. Gallen untersucht. Da es sich um ein Offizialdelikt handelt, wird die Sache unabhängig von einer Anzeige weiterverfolgt. Dionys Widmer, Mediensprecher der Stadtpolizei, bestätigte, dass es selten zu solch extremen Vorfällen kommt. Üblicherweise können kleinere Auseinandersetzungen zwischen Hunden vor Ort geregelt werden.

Hundetrainerin Jasmin Uebigau und Tierrechtsexperte Peter V. Kunz äusserten sich gegenüber dem Sender TVO ebenfalls zu dem Vorfall. Sie betonten, dass Gewalt gegen Tiere niemals eine akzeptable Lösung sei und verwiesen auf alternative Methoden zur Trennung kämpfender Hunde.

Was tun bei einem Beissvorfall – Hundekampf? – Handlungsempfehlungen

Wenn zwei Hunde in einen Kampf geraten und sich ineinander verbeissen, ist es wichtig, besonnen und umsichtig zu handeln. Hier sind die Schritte, die Sie befolgen sollten, um die Situation sicher und effektiv zu entschärfen:

  1. Ruhe bewahren: Versuchen Sie, ruhig zu bleiben. Laute Schreie oder hektische Bewegungen können die Hunde noch aggressiver machen.
  2. Hände und Gesicht schützen: Nähern Sie sich den Hunden vorsichtig und schützen Sie sich vor möglichen Bissen, indem Sie Ihre Hände und Ihr Gesicht abdecken oder hinter einem Gegenstand bleiben.
  3. Ablenkung durch Geräusche: Machen Sie ein lautes Geräusch, wie z.B. durch Klatschen, Pfeifen oder das Schlagen auf einen Gegenstand. Dies kann die Hunde ablenken und den Kampf unterbrechen.
  4. Wasser verwenden: Wenn möglich, werfen Sie Wasser auf die kämpfenden Hunde. Der plötzliche Schock durch das Wasser kann helfen, die Tiere auseinanderzubringen.
  5. Gegenstände als Barriere nutzen: Verwenden Sie Gegenstände wie eine Jacke, Decke oder Tasche, um die Hunde zu trennen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Werfen Sie den Gegenstand auf die Hunde, um sie abzulenken oder zu blockieren.
  6. Hinterbeine anheben: Falls sicher möglich, nähern Sie sich einem der Hunde von hinten und heben Sie gleichzeitig die Hinterbeine an, wie bei einer Schubkarre. Dies kann den Hund aus dem Gleichgewicht bringen und ihn zum Loslassen zwingen. Achtung: Diese Methode birgt ein Verletzungsrisiko für den Helfer, da der Hund sich umdrehen und zubeissen könnte.
  7. Keine Gewalt anwenden: Vermeiden Sie es, auf die Hunde einzuschlagen oder sie zu treten. Dies kann die Aggression verstärken und ist zudem gefährlich für den Menschen.
  8. Hilfe holen: Rufen Sie andere Personen zur Unterstützung herbei oder verständigen Sie die Polizei oder den Tierrettungsdienst, falls der Kampf nicht zu stoppen ist oder Verletzungen auftreten.
  9. Nach dem Kampf: Kontrolle und Sicherheit: Nach dem Trennen sollten beide Hunde gesichert werden, um ein erneutes Aufflammen des Kampfes zu verhindern. Überprüfen Sie die Tiere auf Verletzungen und suchen Sie bei Bedarf sofort einen Tierarzt auf.
  10. Verhalten nach dem Vorfall: Beruhigen Sie die Hunde und beobachten Sie sie genau. Auch wenn keine sichtbaren Verletzungen vorliegen, können Hunde unter Schock stehen oder innere Verletzungen haben.

Es ist wichtig, in solchen Situationen vorsichtig und bedacht vorzugehen, um das Risiko von Verletzungen sowohl für die Hunde als auch für die Menschen zu minimieren. Eine gute Vorbereitung und Wissen über die richtige Vorgehensweise können in einer Notsituation entscheidend sein.

Verantwortung von Hundehaltern: Vorsicht und Achtsamkeit sind entscheidend

Immer wieder begegnen wir der Haltung, dass kleine Hunde “nichts anstellen können” und deshalb besondere Vorsicht nicht nötig sei. Diese Einstellung führt häufig zu nachlässigem Verhalten, etwa dass kleine Hunde unangeleint gelassen werden, während grosse Hunde oft als potenziell gefährlich betrachtet werden. Jeder Hundehalter, unabhängig von der Grösse oder Rasse seines Hundes, trägt jedoch die volle Verantwortung für das Verhalten seines Tieres.

Im aktuellen Beissvorfall in St. Gallen hätte der freilaufende Malteser niemals in die Nähe des angeleinten Pitbulls gelangen dürfen. Obwohl viele sofort den “Kampfhund” verurteilen, liegt die Verantwortung in erster Linie bei den Haltern. Auch der Besitzer des Pitbulls hätte frühzeitig eingreifen und sicherstellen müssen, dass sein Hund gut erzogen und sozialisiert ist, um solche Situationen zu vermeiden.

Es ist unerlässlich, dass alle Hundehalter – ob von kleinen oder grossen Hunden – stets achtsam und verantwortungsbewusst handeln, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.

Fazit

Dieser schockierende Vorfall zeigt, wie schnell eine Eskalation zwischen Hunden tragisch enden kann. Während die genauen Hintergründe noch untersucht werden, ist klar, dass die Reaktion der Beteiligten auf die Situation falsch war.

Es ist wichtig, dass Hundebesitzer und Passanten über die richtigen Methoden zur Trennung kämpfender Hunde informiert sind und diese anwenden, um unnötige Gewalt zu vermeiden. Hundehalter sollten stets sicherstellen, dass ihre Tiere gut sozialisiert und unter Kontrolle sind, um solche Vorfälle zu verhindern.

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