Einen Hund zu halten und gleichzeitig berufstätig zu sein – geht das überhaupt? Viele angehende Hundehalter sorgen sich, ob ihr zukünftiger Vierbeiner die Zeit allein zu Hause gut verkraftet. Nicht jeder Hund kommt mit längeren Ruhephasen oder dem Warten auf seine Bezugsperson gleich gut zurecht. Besonders als Anfänger ist es wichtig, eine Rasse zu wählen, die entspannt bleibt, nicht schnell unter Trennungsangst leidet und sich auch mit weniger ständiger Aufmerksamkeit wohlfühlt. Hier erfährst du, welche Hunderassen für Berufstätige geeignet sind und worauf du achten solltest, damit dein Hund trotz Joballtag glücklich bleibt.
Greyhound
Trotz ihres Images als superschnelle Rennhunde sind Greyhounds im Alltag überraschend gelassene Tiere. Sie gehören zu den sogenannten „40 mph couch potatoes“ – also Hunden, die zwar schnell rennen können, aber die meiste Zeit lieber gemütlich herumliegen. Nach einem intensiven Spaziergang oder einer kurzen Sprint-Session sind sie zufrieden und können problemlos mehrere Stunden allein zu Hause entspannen.
Sie neigen nicht zu Trennungsangst und fordern keine ständige Aufmerksamkeit ein, was sie zu einer guten Wahl für Berufstätige macht, die tagsüber nicht permanent verfügbar sind.
Whippet
Whippets sind im Grunde die kleinere Version des Greyhounds und teilen viele seiner positiven Eigenschaften. Sie lieben es, sich ausgiebig zu bewegen, sind aber ebenso zufrieden, wenn sie anschliessend in ihrem Körbchen dösen können. Ihr sanftes, unabhängiges Wesen hilft ihnen, ruhig allein zu bleiben – vorausgesetzt, sie hatten zuvor genug Bewegung und geistige Anregung.
Whippets bellen selten und sind nicht besonders territorial, wodurch sie sich auch für eine Haltung in einer Wohnung eignen, in der tagsüber niemand zu Hause ist.
Schnauzer
Schnauzer (Zwergschnauzer, Mittelschnauzer oder Riesenschnauzer) sind intelligente, pflegeleichte Begleiter, die sich gut an den Alltag von Berufstätigen anpassen können. Sie sind weder übermässig anhänglich noch extrem unabhängig, sondern bewegen sich in einer angenehmen Balance zwischen beiden Polen.
Dank ihrer geringen Grösse sind Zwergschnauzer auch für das Leben in der Stadt oder einer kleineren Wohnung geeignet. Wenn sie ausreichend beschäftigt werden – sowohl körperlich als auch geistig – sind sie in der Regel sehr gelassen, wenn sie alleine zu Hause bleiben müssen. Ihr wachsames, aber nicht übermässig bellfreudiges Wesen macht sie zudem zu angenehmen Mitbewohnern in einer ruhigen Nachbarschaft.
Basset Hound
Der Basset Hound ist ein wahrer Meister der Entspannung. Er gehört zu den gemütlicheren Hunderassen, die sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lassen. Seine relativ niedrige Energie und sein eher stures, aber ausgeglichenes Temperament sorgen dafür, dass er auch mal ein paar Stunden allein sein kann, ohne nervös oder unruhig zu werden. Er braucht keine übermässig langen Spaziergänge und ist eher für kurze, aber regelmässige Bewegungseinheiten zu begeistern.
Wichtig ist, dass er genug Beschäftigungsmöglichkeiten bekommt, um sich nicht zu langweilen – aber insgesamt ist er eine der pflegeleichteren Rassen für Berufstätige.
Tibet Terrier
Trotz seines Namens gehört der Tibet Terrier nicht zu den Terriern, sondern ist eine ausgeglichene, anpassungsfähige Hunderasse mit einer robusten Konstitution. Er ist ein intelligenter und sozialer Hund, der eine enge Bindung zu seiner Familie aufbaut, aber auch eine gewisse Selbstständigkeit besitzt. Mit der richtigen Eingewöhnung kann er lernen, eine gewisse Zeit entspannt allein zu bleiben. Zudem ist er kein exzessiver Kläffer und kommt mit moderater Bewegung aus – lange Spaziergänge schätzt er, aber er benötigt keinen Hochleistungssport.
Seine pflegeleichte, freundliche Art macht ihn zu einer guten Wahl für Berufstätige, die einen unkomplizierten, aber treuen Begleiter suchen.
Kromfohrländer
Der Kromfohrländer ist eine sehr anpassungsfähige Hunderasse. Er ist intelligent, menschenbezogen und lernt schnell, mit verschiedenen Alltagssituationen umzugehen. Zwar liebt er die Nähe zu seinen Menschen, doch mit einer schrittweisen Gewöhnung kann er lernen, für einige Stunden allein zu bleiben.
Da er weder ein übermässiger Kläffer noch extrem aktiv ist, eignet er sich gut für Berufstätige, die ihm nach der Arbeit genügend Aufmerksamkeit und Bewegung schenken können.
Barbet
Der Barbet ist ein freundlicher, ausgeglichener Hund mit mittlerem Aktivitätslevel. Er hat eine hohe Sozialkompetenz und neigt nicht zu übermässigem Bellen oder Trennungsangst. Durch seine ruhige, intelligente Art kann er sich gut an einen strukturierten Alltag gewöhnen, in dem er auch mal alleine bleibt. Zudem haart er kaum, was ihn für Allergiker interessant macht.
Mit ausreichend mentaler Beschäftigung und Bewegung ist er ein idealer Begleiter für Berufstätige.
Tipps für Berufstätige: So klappt es mit Hund & Job
Ein Hund und ein Vollzeitjob? Das ist nicht immer einfach, aber mit guter Planung und den richtigen Rahmenbedingungen durchaus machbar. Hier sind einige wichtige Punkte, die Berufstätige vor der Anschaffung eines Hundes bedenken sollten.
Den richtigen Hund auswählen
Nicht jede Rasse ist für Berufstätige geeignet. Besonders selbstständige, gelassene Hunde kommen mit Phasen des Alleinseins besser zurecht als hyperaktive oder extrem menschenbezogene Tiere.
Auch das Alter spielt eine Rolle: Ein erwachsener Hund aus dem Tierschutz ist oft besser geeignet als ein quirliger Welpe, der rund um die Uhr Betreuung braucht.
Alltag realistisch planen
Wer berufstätig ist, sollte sich genau überlegen, wie der Tagesablauf mit Hund aussehen kann. Reicht die Zeit morgens für einen entspannten Spaziergang? Kann der Hund nachmittags betreut werden? Gibt es genug Bewegung und Beschäftigung? Ein klarer Plan hilft, den Bedürfnissen des Hundes gerecht zu werden.
Qualitative Zeit statt Quantität
Auch wenn ein Hund mehrere Stunden am Tag alleine bleibt, bedeutet das nicht, dass er weniger Aufmerksamkeit braucht. Morgens und abends sind ausgiebige Spaziergänge, gemeinsames Training und Kuschelzeiten wichtig, um die Bindung zu stärken und den Hund körperlich sowie geistig auszulasten.
Schrittweise ans Alleinbleiben gewöhnen
Kein Hund kann von heute auf morgen mehrere Stunden alleine bleiben. Eine langsame, positive Gewöhnung ist essenziell. Anfangs reichen wenige Minuten, die dann schrittweise verlängert werden.
Wichtig ist, dass der Hund merkt: Alleinsein ist nichts Schlimmes – sein Mensch kommt immer wieder.
Unterstützung organisieren
Hundesitter, Dogwalker oder eine Hundetagesstätte können eine wertvolle Hilfe sein, wenn der Hund nicht zu lange alleine bleiben soll (oder kann). Besonders für junge Hunde, Senioren oder sehr anhängliche Rassen ist eine solche Betreuung eine gute Lösung.