11 Hundeticks, wann sind sie lustig und ab wann wird’s ernst?

Wann ist ein Hundetick einfach nur lustig und ab wann sollten wir ernsthaft darüber nachdenken, etwas zu ändern? Hunde sind fantastische Begleiter und bereichern unser Leben auf unzählige Weisen. Doch manchmal entwickeln sie kleine Verhaltensweisen oder “Ticks”, die uns zum Lachen bringen – oder auch Sorgen bereiten können. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf 11 der häufigsten Hundeticks, erklären ihre möglichen Ursachen und geben dir Hilfestellungen, wie du damit umgehen kannst.

Der klassische Hundetick: Anspringen

Viele Hunde springen ihre Besitzer beim Nachhausekommen oder jeden Besucher an, der durch die Tür kommt. Das tun sie zum einen zur Begrüssung, zum anderen, weil sie sich über Aufmerksamkeit freuen. Für deinen Hund ist das eine natürliche Weise, seine Freude und Aufregung auszudrücken. Auch in der Hundewelt begrüssen sich Hunde untereinander manchmal durch gegenseitiges Anspringen und Stupsen.

Hilfestellung

  • Trainiere deinen Hund, ruhig zu bleiben, indem du ihn für ruhiges Verhalten belohnst und das Anspringen ignorierst. Eine Möglichkeit ist, deinen Hund zu ignorieren, bis er sich beruhigt hat, und ihn dann für das ruhige Verhalten zu loben und zu belohnen.
  • Ein weiterer Ansatz ist, deinem Hund das Kommando „Sitz“ oder „Platz“ beizubringen und ihn in diesen Positionen zu belohnen.
  • Konsequent bleiben und Geduld haben ist der Schlüssel.

Betteln am Tisch, ein weiterer Hundetick

Hunde betteln oft um Futter, besonders wenn sie gelernt haben, dass sie manchmal etwas abbekommen. Dies kann durch frühere Belohnungen verstärkt worden sein, wenn der Hund am Tisch etwas Leckeres bekommen hat. Für den Hund ist dies ein Zeichen, dass Betteln lohnend ist.

Hilfestellung

  • Ignoriere das Betteln und belohne deinen Hund nur für ruhiges Verhalten.
  • Stelle sicher, dass dein Hund immer zu festen Zeiten gefüttert wird und nicht vom Tisch.
  • Es kann hilfreich sein, den Hund während der Mahlzeiten auf seinen Platz oder in sein Körbchen zu schicken und ihn dort zu belohnen.

Im Kreis rennen und den eigenen Schwanz jagen – ein Hundetick?

Dieses Verhalten kann auf Übererregung, Langeweile oder Stress hinweisen. Es kann auch als Spielverhalten auftreten, besonders bei jungen Hunden. Manchmal entwickeln Hunde dieses Verhalten aber auch, um Aufmerksamkeit zu bekommen.

Hilfestellung

  • Sorge für ausreichend Bewegung und mentale Stimulation bei deinem Hund.
  • Spielzeuge, interaktive Spiele und regelmässige Spaziergänge können helfen, Langeweile zu vermeiden.
  • Wenn das Verhalten exzessiv ist oder sich dein Hund dabei selbst verletzt, könnte es auch sinnvoll sein, einen Tierarzt oder Verhaltensexperten zu konsultieren, um gesundheitliche oder psychische Probleme auszuschliessen.

Exzessives Anknabbern von Gegenständen

Hunde kauen manchmal Möbel, Schuhe oder andere Gegenstände, besonders wenn sie sich langweilen oder zahnen. Diese Form von Kauen ist an sich ein natürliches Verhalten, das Hunden hilft, ihre Zähne sauber zu halten und Stress abzubauen.

Hilfestellung

  • Biete deinem Hund geeignete Kauspielzeuge an und stelle sicher, dass er ausreichend beschäftigt ist.
  • Achte darauf, deinem Hund insgesamt ausreichend Bewegung und mentale Stimulation zu bieten.
  • Wenn das Kauen übermässig ist oder ständig an verbotenen Gegenständen stattfindet, könnten zusätzliche Trainingseinheiten und klare Regeln helfen, das Verhalten zu kontrollieren.

Übermässiges, lautes Bellen

Hunde bellen aus verschiedenen Gründen, darunter Langeweile, Angst, Aufregung oder um Aufmerksamkeit zu bekommen. Bellen ist eine natürliche Form der Kommunikation für Hunde, kann aber problematisch werden, wenn es übermässig auftritt.

Hilfestellung

  • Identifiziere die Ursache des Bellens und arbeite daran, diese zu beseitigen.
  • Wenn dein Hund aus Langeweile bellt, erhöhe die körperliche und geistige Stimulation.
  • Wenn es aus Angst oder Unsicherheit ist, arbeite daran, diese Auslöser zu reduzieren und deinem Hund Sicherheit zu geben.
  • Training und positive Verstärkung sind oft hilfreich, um das Bellen zu kontrollieren.
  • In unserem Beitrag Hund Bellen abgewöhnen: 5 einfache Übungen erhältst du weitere hilfreiche Tipps.

Graben (nach Schätzen?) – Hundetick oder normal?

Manche Hunde graben Löcher im Garten oder in den Polstern von Möbeln, Kissen und ihren Körbchen, oft aus Langeweile, Jagdtrieb oder um sich abzukühlen. Graben ist im Grunde ein natürliches Verhalten, besonders bei Hunderassen, die für das Jagen oder Buddeln gezüchtet wurden. In unserem Beitrag Warum Dein Hund nicht buddeln sollte erfährst du aber, warum du die Schatzsuche deines Hundes nicht immer angemessen ist.

Hilfestellung

  • Schaffe deinem Hund eine eigene Grabezone im Garten und sorge insgesamt für ausreichend Beschäftigung.
  • Belohne ihn, wenn er erlaubte Zonen zum Graben benutzt, und lenke ihn um, wenn er an unerwünschten Stellen gräbt.
  • Regelmässige Bewegung und interaktive Spiele können helfen, den Drang zu graben zu reduzieren.

Noch ein klassischer Hundetick: An der Leine herumzerren

Viele Hunde ziehen an der Leine, weil sie aufgeregt sind oder ihren natürlichen Bewegungsdrang ausleben wollen. Das Ziehen kann auch ein Zeichen von mangelndem Training sein oder von dem Versuch, schneller zu einem interessanten Ziel zu gelangen.

Hilfestellung

  • Trainiere das Laufen an lockerer Leine durch regelmässiges Üben und positive Verstärkung.
  • Eine Methode ist das „Stehenbleiben“, sobald der Hund an der Leine zieht, und erst weiterzugehen, wenn die Leine wieder locker ist.
  • Ein gut sitzendes Hundegeschirr kann ebenfalls helfen, das Ziehen zu reduzieren.

Ablecken von allem und jedem

Manche Hunde lecken sich selbst, andere Hunde oder Menschen – und das am liebsten überall und ständig -, was auf Stress, Langeweile oder Hautprobleme hinweisen kann. Lecken ist eine beruhigende und selbst-belohnende Aktivität für viele Hunde.

Hilfestellung

  • Untersuche die mögliche Ursache des Leckens und konsultiere bei Bedarf einen Tierarzt, um gesundheitliche Probleme auszuschliessen.
  • Beschäftigung und Ablenkung durch Spielzeuge und Training können oft helfen, das übermässige Lecken zu reduzieren.

Psychotisches Anstarren als Hundetick

Kennst du das? Dein Hund starrt dich unentwegt überaus intensiv an, lässt dich nicht aus den Augen und du hast das Gefühl, unter strengster Beobachtung zu stehen. Hier ist es wichtig, auf die übrige Körpersprache deines Hundes zu achten. Wenn er insgesamt entspannt ist, möchte er einfach nur in deiner Nähe sein und genau wissen, was du so treibst. Anstarren kann aber auch ein Zeichen von Dominanz oder Unsicherheit sein.

Hilfestellung

  • Ablenkung und Training können helfen, dieses Verhalten zu reduzieren.
  • Belohne deinen Hund, wenn er ruhig bleibt und nicht starrt.
  • Vermeide es, zurück zu starren, da dies das Verhalten verstärken kann.
  • Ein Verhaltenstrainer kann helfen, das Starren zu interpretieren und geeignete Massnahmen zu empfehlen.

Extatisches Herumhüpfen

Ähnlich wie beim Anspringen kann das exzessive Herumgehüpfe, das aber ohne ersichtlichen Grund einhergeht, ein Zeichen von Überregung oder Langeweile sein. Manchmal springen Hunde einfach, weil sie überschüssige Energie haben oder Aufmerksamkeit suchen.

Hilfestellung

  • Sorge für ausreichend Bewegung und mentale Stimulation.
  • Regelmässige Spaziergänge und Trainingseinheiten können helfen, überschüssige Energie abzubauen.
  • Belohne ruhiges Verhalten und ignoriere das Springen, um es zu reduzieren.

Hochziehen der Oberlippe – ein Hundetick?

Dieser typische und teilweise komisch aussehende “Gesichtsausdruck” wird übrigens auch Flehmen genannt. Es ist ein Verhalten, das auf das Wahrnehmen bestimmter Gerüche zurückzuführen ist. Hunde verwenden das Flehmen, um Pheromone und andere chemische Signale in ihrer Umgebung besser zu analysieren.

Hilfestellung

  • Dieses Verhalten ist normal und in der Regel kein Grund zur Sorge.
  • Beobachte deinen Hund, um sicherzustellen, dass er sich nicht unwohl fühlt.
  • Wenn das Verhalten exzessiv auftritt, könnte eine Untersuchung durch einen Tierarzt sinnvoll sein.
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