Der Hautwurm (wissenschaftlich: Dirofilaria repens) ist ein parasitärer Fadenwurm, der Hunde, Katzen und gelegentlich auch Menschen befallen kann. Ursprünglich in wärmeren Regionen wie Südeuropa und Afrika verbreitet, wurden in den letzten Jahren auch in Deutschland vermehrt Fälle gemeldet. Dies wird auf den Klimawandel und die zunehmende Mobilität von Menschen und Tieren zurückgeführt.

Was ist der Hautwurm?

Dirofilaria repens gehört zur Familie der Filarien und wird durch Stechmücken (z. B. Culex-, Aedes- oder Anopheles-Arten) übertragen. Die Würmer nisten sich in der Unterhaut (Subkutis) ein und können bei schweren Fällen auch andere Gewebe oder Organe befallen.

Übertragung und Verbreitung

  • Vektor: Der Hautwurm wird über den Stich infizierter Stechmücken auf den Hund übertragen. Die Mücken nehmen Mikrofilarien (Larvenstadien) auf, wenn sie infizierte Tiere stechen, und geben diese an den nächsten Wirt weiter.
  • Zunehmende Verbreitung: Früher war der Hautwurm vor allem in südlichen Ländern verbreitet. In den letzten Jahren sind aber auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz Fälle dokumentiert worden. Besonders betroffen sind Regionen entlang des Rheins und der Oder sowie grenznahe Gebiete zu Osteuropa.

Symptome bei Hunden

Die Infektion mit Dirofilaria repens verläuft oft lange symptomlos, bis die Würmer eine gewisse Größe erreichen. Folgende Anzeichen können auftreten:

  1. Knoten oder Schwellungen: Unter der Haut bilden sich kleine, feste Knoten, in denen die Würmer sitzen. Manchmal können es auch “schwablige” Knoten sein.
  2. Juckreiz und Hautentzündungen: Die betroffenen Stellen können gereizt oder entzündet sein.
  3. Sekundärinfektionen: Die Haut kann durch das ständige Kratzen bakteriell infiziert werden.
  4. Allgemeine Symptome: In seltenen Fällen zeigen Hunde Abgeschlagenheit, Fieber oder Appetitlosigkeit.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt durch:

  1. Blutuntersuchung: Mikrofilarien können in Blutproben nachgewiesen werden (z. B. durch einen Knott-Test).
  2. Ultraschall: Bei Knotenbildung kann ein Ultraschall zeigen, ob sich adulte Würmer in der Subkutis befinden.
  3. PCR-Test: Er kann spezifisch die DNA von Dirofilaria repens nachweisen.

Behandlung

Die Behandlung von Dirofilaria repens ist anspruchsvoll und erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Entfernung der Würmer: Adulte Würmer werden chirurgisch entfernt, falls sie lokalisiert werden können.
  2. Antiparasitika: Medikamente wie Makrozyklische Laktone (z. B. Ivermectin) töten die Mikrofilarien ab.
  3. Entzündungshemmung: Begleitende entzündungshemmende Mittel oder Antibiotika können notwendig sein.

Vorbeugung

Die Prävention ist besonders wichtig, da der Hautwurm in Deutschland weiter Fuß fasst:

  1. Mückenschutz: Nutze wirksame Repellentien oder Spot-on-Präparate, die Stechmücken abwehren.
  2. Prophylaxe-Medikamente: In Endemiegebieten können spezielle Antiparasitika eingesetzt werden, um eine Infektion zu verhindern.
  3. Reisen mit Hunden: Wenn Du in südliche Länder reist, solltest Du besonders auf Mückenschutz achten und vorbeugende Medikamente einsetzen.

Zoonotisches Risiko: Hautwurm beim Menschen

Der Hautwurm kann auch Menschen befallen, wobei er sich meist unter der Haut einnistet und als wandernde Schwellung wahrgenommen wird. Fälle von Dirofilaria repens beim Menschen wurden ebenfalls in Deutschland dokumentiert, sind aber bisher selten.

Meistgestellte Fragen & Antworten

Wie wird der Hautwurm übertragen?

Der Hautwurm wird durch den Stich infizierter Stechmücken übertragen. Diese nehmen Mikrofilarien (Larven) aus dem Blut eines befallenen Tieres auf und geben sie an andere Tiere oder Menschen weiter.

Kann der Hautwurm tödlich sein?

Ein Hautwurmbefall ist in der Regel nicht tödlich, kann aber zu erheblichen Beschwerden führen. Unbehandelt können die Würmer Komplikationen wie Entzündungen oder Hautinfektionen verursachen.

Wie wird der Hautwurm behandelt?

  • Adulte Würmer werden chirurgisch entfernt.
  • Antiparasitika wie Ivermectin töten die Larvenstadien ab.
  • Entzündungshemmende Medikamente oder Antibiotika können zur Behandlung von Hautinfektionen notwendig sein.

Kann sich ein Mensch mit dem Hautwurm anstecken?

Ja, Dirofilaria repens kann auch Menschen befallen. Beim Menschen nistet sich der Wurm häufig unter der Haut ein und verursacht wandernde Schwellungen. Fälle sind jedoch selten.

Wo kommt der Hautwurm vor?

Ursprünglich war der Hautwurm in Südeuropa, Afrika und Asien verbreitet. In den letzten Jahren wurden jedoch auch vermehrt Fälle in Deutschland, Österreich und der Schweiz dokumentiert, besonders in Regionen mit vielen Stechmücken.

Welche Hunderassen sind besonders gefährdet?

Alle Hunderassen können befallen werden, unabhängig von Alter oder Größe. Hunde, die viel draußen sind oder in mückenreichen Gebieten leben, haben ein erhöhtes Risiko.

Gibt es Impfungen gegen den Hautwurm?

Nein, aktuell gibt es keine Impfung gegen Dirofilaria repens. Der Schutz erfolgt ausschließlich durch Mückenschutzmittel und präventive Medikamente.

Kann der Hautwurm durch direkten Kontakt zwischen Hunden übertragen werden?

Nein, die Übertragung erfolgt ausschließlich über Stechmücken. Hunde können sich nicht gegenseitig anstecken.

Fazit

Der Hautwurm ist eine auf dem Vormarsch befindliche Parasitenart, die für Hunde gefährlich sein kann. Da er sich zunehmend auch in Deutschland ausbreitet, ist Vorsicht geboten. Durch Schutzmaßnahmen wie Mückenabwehr und Prophylaxe kannst Du Deinen Hund vor einer Infektion schützen. Wenn Du Verdacht auf einen Befall hast, suche umgehend einen Tierarzt auf, um die Diagnose zu bestätigen und die Behandlung einzuleiten.

Der Beitrag "Hautwurm bei Hunden: Neue Gefahr – So schützt Du Deinen Hund!"